𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.4
-𝐉𝐞𝐨𝐧𝐠𝐢𝐧-
Ich wollte nicht mit ihm sprechen. Ich lief vor, sagte keinen Ton. Ich war wütend darüber, wie Hyunjin über Damen sprach, wie er über uns Menschen dachte, die keine Macht hatten.
Ich musste noch mehr los werden, denn die Wut brannte in mir. Als wir endlich in seinen Gemach waren, schloss ich die Tür und sah Hyunjin an. "Denken Sie wirklich so über uns?" Er drehte sich zu mir und seine Braue war hochgezogen. "Ich glaube, in diesem Moment, ist es gleich, was ich sagen werde, denn sie werden mir nicht zu hören, oder liege ich falsch?" "Sie liegen falsch. Ich höre Ihnen immer zu. Nun möchte ich wissen, ob Sie wirklich denken, dass Leute, wie ich, keinen Willen, keine Meinung haben?"
Plötzlich änderte sich sein Blick. Er wurde sanft und einfühlsam. Ich schluckte schwer. Und allein sein Blick reichte aus, um mich zu besänftigen. "Nein, ich denke nicht, so über Menschen. Ich hege auch nicht solche Gedanken über dich ." Jetzt wurde sein Blick intensiver, wieder mit dieser Intimität, die mich erschaudern ließ.
Meine Lippen wurden trocken. Ich trat näher an ihn heran. "Wie denkst du denn über mich?" Erst jetzt bemerkte ich, was ich gesagt hatte, wie ich es gesagt hatte. Und dennoch hielt ich seinen Blick stand. Er schloss die Lücke zwischen uns und sein Duft umhüllte mich. Nahm mich völlig ein und mein Verstand vernebelte.
Seine Finger hoben sich und schwebten vor meinen Gesicht. Er wollte mich berühren, aber tat es nicht. Stattdessen verharrte er weiterhin so mit seinen Fingern. Die Spannung zwischen uns war beinah greifbar. "Ich denke über dich, dass du talentiert bist. Hübsch, klug und dass ich dich brauche."
Mein Atem ging flacher, und ich konnte ihn nur anstarren. "Du brauchst mich?" Er nickte merklich. "Immerhin ist deine Pflicht mich zu beschützen, daher brauche ich dich." Sofort gewann ich Abstand zwischen uns, denn die Worte die er sagte, zeigten mir, dass nur ich den Verstand verlor.
Ich schüttelte den Kopf, versuchte, den Nebel in meinem Kopf zu vertreiben. „Natürlich. Wie dumm von mir, Hyunjin.“ Meine Stimme klang schärfer, als ich beabsichtigt hatte, aber ich konnte die Enttäuschung in meinem Inneren nicht unterdrücken. „Es ist meine Pflicht. Mehr nicht.“
Hyunjin sah mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte. War es Bedauern? Ärger? Oder etwas anderes, das ich nicht greifen konnte? „Pflichten sind wichtig,“ begann er, seine Stimme leise und sanft, „aber das ist nicht alles, was dich ausmacht. Das solltest du wissen.“
„Und was macht mich aus, Ihrer Meinung nach?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um die Distanz wiederherzustellen, die seine Nähe so mühelos durchbrochen hatte. Er trat einen Schritt zurück, seine Augen suchten meine. „Mut. Loyalität. Stärke. Dinge, die ich bewundere... und die mich zugleich ins Wanken bringen.“
Ich starrte ihn an, überrascht von seiner Offenheit. „Ins Wanken bringen?“ Er senkte den Blick, als ob er seine nächsten Worte sorgfältig abwog. „Du stellst Dinge infrage, die für mich bisher unverrückbar waren. Und das...“ Er hielt inne und sah mir dann wieder in die Augen. „Das fasziniert mich mehr, als es sollte.“
Mein Herz schlug schneller, doch ich zwang mich, die Kontrolle zu behalten. „Faszination ist keine Grundlage für Vertrauen, Hyunjin. Und ohne Vertrauen gibt es nichts zwischen uns. Nur Pflichten.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, das fast melancholisch wirkte. „Vielleicht hast du recht. Vielleicht nicht. Aber ich werde dir beweisen, dass du mir vertrauen kannst.“ Ich lachte leise, fast bitter. „Ich werde es glauben, wenn ich es sehe.“
Hyunjin trat zur mir vor, seine Haltung gerade, sein Blick traf entschlossen meinen. „Dann sieh genau hin, denn ich werde es dir zeigen.“ Ich konnte es schwer schlucken und keine Antwort wollte mir über meine Lippen.
Ich gewann wieder Abstand zwischen uns und wandte meinen Blick ab. "Nun, was steht als nächstes auf Ihren täglichen Plan?", erfragte ich, um ein anderes Thema zu finden. "Nichts. Wie wäre es mit einen Ausritt?" "Einen Ausritt?" "Ja.", sagte er nur und wartete meine Antwort ab. Ich blieb eine Weile ruhig, denn Sorge machte sich in mir breit. "Ich weiß nicht, ob dies eine so kluge Idee sein mag, Eure Hoheit. Zur Zeit sind viele Gefahren da draußen." "Wie wäre es dann mit einem Bad?"
Ich spürte die kommende Röte auf meinen Wangen glühen, denn Hyunjins Körper vollkommen ungekleidet zu sehen, machte etwas mit meinen Verstand, was nicht sein sollte. "Ich nehme es als ein ja war. Lass mir die Wanne ein.", sagte er und ich tat einfach das, was man von mir verlangte.
Nicht wenig später, holte ich den Prinzen zum Baden. "Sie können.", rief ich und die Tür öffnete sich. Ich schluckte erneut schwer bei seinem Anblick. Sein Körper wurde nur von einem dünnen Seidentuch bedeckt. Ein Blick wurde mir auf seine Muskeln gewährt und ließ mich erschaudern.
Ich wandte meinen Blick sofort ab. Ich hörte, wie leise das Tuch zu Boden fiel. Ich versteifte mich, traute mich nicht auf zu blicken. Ich spürte nur den brennenden Blick von ihm auf mir. Dann das laute plaschen des Wassers, als er sich in die Wanne begab.
Nun sah ich ihn an. Seine Schultern, seine Brust waren feucht von dem Wasser. Seine Haare waren ebenfalls schon nass und feucht, strich er sie sich nach hinten. Ein Anblick, welcher mich berauschte und meine Sinne erneut benebelte. "Ich sagte, wir sollten Baden gehen." Ich riss sofort meine Augen auf und starrte ihn perplex an. "Wie bitte?" "Komm mit ins Wasser." "Auf gar keinen Fall.", wehrte ich es sofort ab. "Warum?", fragte er und sah mich neugierig an.
"Warum? Weil Sie Prinz sind und ich garantiert nicht mit Ihnen zusammen baden gehen werde." Hyunjin legte den Kopf schief. "Wenn ich also kein Prinz wäre, dann würdest du mit mir baden gehen?" Ich dachte augenblicklich: "Dann würde ich viel mehr tun, als nur zu baden." Ich äußerte aber diese Worte nicht. "Mein Prinz, ich werde nicht mit Ihnen baden.", sagte ich stattdessen und ging nicht auf seine Worte ein. "Schade." "Schade?", rutschte es mir raus, bevor ich nachdenken konnte. "Ja, schade. Ich würde gerne mit dir baden." "Wieso?", hauchte ich heißer und spürte die Röte auf meinen Wangen nun definitiv.
"Weil ich deine Nähe genießen will." "Meine Nähe genießen?" Ich wusste, dass ich begriffsstuzig klang, aber ich war verwirrt von Hyunjins Worten. Denn sie ließen mich nicht mehr klar denken. Nein, sie verursachten Chaos. Chaos, welches ich zu vermeiden mochte. Er streckte plötzlich die Hand nach mir aus.
Streifte erst meine Hand, dann höher zu meinen Handgelenk eh er sie noch höher fuhr und meine Oberarme streichelte. Sofort brannte Hitze in mir auf. Eine Hitze, die ich nur kannte, sobald er mich nur leicht berührte. Ich zog scharf die Luft ein, traute mich nicht zu atmen. Langsam krallten sich seine langen Finger in meine Haut und hinterließen ein starkes Kribbeln.
"Also bitte tu mir den Gefallen und komm mit mir baden, Yang Jeongin.", raunte er tief und beinah klang es mehr als anzüglich. Die Art und Weise, wie er meinen Namen aussprach. Er sagte sonst nie "Jeongin" zu mir. Und als er meinen Namen sagte, fühlte es sich so an, als hätte er eine Barriere überwunden. Ich atmete stockend.
Mein Blick suchte den seinen und ich wusste nicht so recht, was ich nun antworten sollte. Ihm sagen, dass ich nur all zu gerne mit ihn in diese Wanne gestiegen wäre, vermochte ich mir nicht einmal vorzustellen. Es wäre gefährlich. Und wahrscheinlich war es gefährlicher, als mit ihm auszureiten.
"Nein.", sagte ich mit eiserner Stimme, schon fast Gefühlskalt. "Ich komme wieder, wenn Sie fertig sind." Dann verließ ich, ohne das er vorher was sagen konnte, den Raum. So war es mit Sicherheit besser. Besser für ihn, besser für mich, besser für mein Herz.
Hyunjin brauchte nicht lange, bis er wieder vor mir stand. Ich las eines seiner Bücher, als er plötzlich vor mir stand. Er trug wieder nur dieses leichte Seidentuch, was seine Muskeln streifte und betonte. Ein Blick konnte ich mir nicht vernehmen.
Er musterte mich und ließ mich unter seinen Blick unruhig werden. "Sie sind fertig?", fragte ich und sah ihn in die Augen, während ich das Buch aus meiner Hand lag. "Nun offensichtlich ja." "Dann ziehen Sie sich etwas an, meine Hoheit." Meine Stimme zittriger und plötzlich erkannte ich, wie er anfing zu lächeln. Es war ein amüsiertes und süßes Lächeln. Es ließ mich erschaudern und innehalten.
"Nun Yang, ich muss sagen, dass du ganz schön amüsant sein kannst, wenn du willst." Ich stand sofort auf. Nun standen wir uns direkt gegenüber. Unsere Körper nicht weit voneinander. Es wären nur wenige Millimeter, die man überbrücken müsste. Er könnte mich ganz einfach mit seiner Hand an meiner Taille packen und mich fest zu sich ziehen...
Ich konzentrierte mich wieder, räusperte mich etwas. "Was soll dies nun bedeuten?" Er zeigte wieder dasselbe Lächeln, obwohl man möge meinen, dass es schon ein Grinsen war. "Das du niedlich bist, wenn du in Verlegenheit kommst. Ganz offensichtlich, kannst du mich nicht nackt sehen." Er zuckte die Schultern, um seine Fakten zu untermauern. Und es waren Fakten. Ich konnte ihn nicht nackt sehen. Nicht einmal ein kleines Stückchen seiner Haut, durfte bei mir entblößt sein, denn dann machte er etwas mit mir, was ich nicht einmal in Worte fassen konnte.
Ich zog scharf meinen Atem ein, als er sich plötzlich einen Schritt mehr auf mich zu bewegte. Es wäre ihn ein leichtes gewesen mich zu berühren. Ich holte erneut scharf Luft. Hyunjin lehnte sich zu mir vor und sein Atem streifte angenehm meine Haut.
Ein warmes Kribbeln zog durch mein gesamten Körper. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Kontrolle über mich verlor. "Ich will nur testen, ob du dich auch so fühlst bei mir.", hauchte er. Was sollten diese Worte bedeuten? Und erkannte er die Antwort nicht selbst?
Hyunjin ging weiter. Er hob seine Hand und fing an mein Schlüsselbein zu streifen, dann meinen Hals, während mir schwindlig von dem intensiv Gefühl wurde. Seine vollen und plumpen Lippen waren meinen Körper auch immer näher und ich konnte nicht anders, als trocken zu schlucken. "P-Prinz~", entkam es mir leise und zittrig. Meine Stimme bebte und zwar vor Angst und Lust und ich hoffte, dass er nur meine Angst heraus hörte...
-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-
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