Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

𝐎𝐍𝐄 𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓




𝐎𝐍𝐄: 𝐎𝐍𝐄 𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓

𝐬𝐨𝐦𝐞𝐝𝐚𝐲 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐟𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮
𝐛𝐫𝐞𝐚𝐤 𝐭𝐡𝐨𝐬𝐞 𝐜𝐡𝐚𝐢𝐧𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐛𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮
𝐨𝐧𝐞 𝐧𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐫𝐞𝐦𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮
𝐡𝐨𝐰 𝐰𝐞 𝐭𝐨𝐮𝐜𝐡𝐞𝐝 𝐚𝐧𝐝 𝐰𝐞𝐧𝐭
𝐨𝐮𝐫 𝐬𝐞𝐩𝐞𝐫𝐚𝐭𝐞 𝐰𝐚𝐲𝐬

𝐃𝐀𝐒 𝐂𝐇𝐄𝐄𝐑𝐋𝐄𝐀𝐃𝐄𝐑𝐓𝐑𝐀𝐈𝐍𝐈𝐍𝐆 lief seit fünfunfzwanzig Minuten und dreißig Sekunden. Einungsdreißig.

Das wusste ich daher so genau, weil der Unterricht gleichzeitig mit meiner Schicht im Jerrys begann und wann immer ich danach mit Onkel Waynes Jeep zurück zum Trailerpark fuhr, die Mädchen aufgedreht gackernd aus der Turnhalle getänzelt kamen.
Wie sie sich dabei nicht einen Nerv einklemmten würde mir noch bis zu meinem Lebensende ein Rätsel sein.

Ich konnte dem aufgesetzten Ausführen von Choreografien zur Motivationssteigerung bei ein paar Primaten-Athleten nichts abgewinnen.
Genauso wenig konnte ich meine rar gesäte Zeit dafür nutzen, um eines der lächerlichen Basketballspiele zu besuchen.
Auch, wenn das ein oder andere Spiel zu einer Pflichtveranstaltung auserkoren war.

Für mich zählte das nicht.
Regeln und Pflichten - das war nicht meins.
Ich stand für Freiheit und für den einen Augenblick, der alles verändern konnte, weil man ihn verdammt nochmal gelebt hatte.
Bis ich einmal das Zeitliche segnete würde ich viele Dinge tun, die ich bereuen würde.
Aber mich gesellschaftlichen Pflichten hinzugeben würde nicht dazu gehören.

Chrissy Cunningham stand für vieles und für eines ganz besonders - Perfektion.
Ihr Pferdeschwanz bestand aus dieser einen perfekten Locke, die immer wieder sprunghaft hin und her federte, wenn sie durch die Korridore lief, weil sie mal wieder zu spät dran war.
Keine Ahnung was Miss Perfect dazu veranlasste, zu spät zu kommen. Und das ständig.
Aber diese Momente gefielen mir.
Sie waren echt. Sie war es. Wenn auch nur kurz.

Es gab eine Zeit, in der sie anders gewesen war.
Aber diese Zeit war so flüchtig und von kindischem Verhalten geprägt, dass sie irgendwie nicht zählte.
Für mich nicht und für sie auch nicht.
Die Mittelschule war eine Ewigkeit lang her.
Aus Chrissy und Eddie, zwei Kindern in der Talenshow wurden Chrissy The Queen und Eddie The Freak.
Wann immer sich unser Blick aus Gewohnheit in einem der Korridore trafen, erkannte ich dabei ganz genau, dass sie keine Ahnung hatte, wer ich eigentlich war.

Absolut keinen Plan wie genau es dazu gekommen war, aber hier stand sie nun.
Obwohl das Training seit siebenundzwanzig Minuten lief, hatte sie nicht eine Sekunde davon miterlebt. Stattdessen wippten ihre Füße nervös auf und ab, als liefe sie auf glühenden Kohlen und ihr Blick wanderte immer wieder besorgt durch die Nacht.
Sie hatte Schiss gesehen zu werden.
Mit mir. Mitten in der Nacht. Bei mir zu Hause. Verständlich und wieder einmal ein Beispiel dafür, wie fabelhaft bescheuert das Leben doch spielen konnte.

Mein Ziel war es nicht unbedingt ihr den Stoff zu verkaufen.
Klar, jeder Extradollar war gut investiert und dringend benötigt, aber vielmehr interessierte es mich, was sie dazu getrieben hatte, diesen Schritt zu gehen.
Dass Chrissy mich nach Drogen fragte war für mich genauso überraschend wie die Tatsache, dass Henderson ganze vierzehn Zähne zu viel hatte, die ihm durch eine aufwendige Operation entfernt werden mussten.

Es war ohnehin kein Zufall gewesen, dass sie mich als ihren Anbieter gewählt hatte.
Ich war ja schließlich der einzige in der Kleinstadthölle, die sich Hawkins nannte.
Hier gab es keine weiteren Verkäufer von wahrnehmungserhellenden Köstlichkeiten.
Dass sie etwas Stärkeres brauchte, hatte mich hingegen schon gewundert.
Hier und da kamen ihre Mädchen zu mir, um etwas Gras abzukaufen.
Für die ein oder andere Party durfte es auch gerne mal ein paar E's sein.

Aber Chrissy war da anders.
Sie war das brave Lämmchen, die gehorsame Königin der Hawkins High, das liebe Mädchen von nebenan, zu dem ihre Mom sie erzogen hatte. Schönheitswettbewerb, Talentshows, Cheerleading.
Ihr Weg war vorprogrammiert. Von Anfang an.

Und jetzt stand sie zitternd vor mir, ihre Arme stramm um ihre zierliche Gestalt gewickelt und das Lächeln so gekünstelt wie ihre starre Haltung.
»Uhm, willst du nicht endlich reinkommen?«, fragte ich sie und hielt das Insektengitter beiseite, um ihr Einlass zu gewähren.
Sie zögerte. Wieder.
»Hey Chrissy, du brauchst nichts kaufen. Ehrlich nicht. Kein Ding. Aber lass mich nicht zu lange warten. Ich habe noch Bandprobe.«
»Corroded Coffin.«, murmelte sie und ihr Lächeln wurde für eine Millisekunde ehrlich.
Ich erwiderte es, zog dabei aber nur meinen rechten Mundwinkel in die Höhe und nickte dann zustimmend.

Ich würde es vor keinem meiner Freunde zugeben, lieber würde ich mich auf einen heißen Kohlegrill setzten.
Doch, dass Chrissy sich an meine Band erinnerte erfüllte mich mit einem gewissen Stolz.

»Also?«, fragend sah ich sie an.
Und dann folgte sie mir.
In eine echt kleine Bude, die dringend mehr Stauraum benötigte und dessen Fenster vielleicht letztes Halloween geputzt worden waren.
Aber es reichte uns. Wir waren eh nicht viel daheim. Weder ich noch mein Onkel.

»Sorry für die Unordnung.«, brummte ich und wanderte dann gemächlich zum Kühlschrank, um mir eine Flasche Bier zu nehmen.
Ich hatte lange genug den artigen Bürger gemimt. Erst acht Stunden lang im Unterricht, der mich nicht interessierte, weil ich ihn schon gehört hatte. Zweimal.
Und dann hatte ich eine kurze Mittagsschicht in Jerrys Laden übernommen und jetzt - jetzt stand ich inmitten meines Wohnzimmers, das gleichzeitig zur Küche gehörte und sprach mit Chrissy Cunningham.

»Chrissy?«
Eingeschüchtert betrachteten ihre saphirblauen Augen mich.
Irgendwie erinnerten sie mich an das Meer.
Nicht, dass ich schon einmal da gewesen wäre.
Mit welchem Geld auch?
Aber ich kannte Aufnahmen, ich war ja kein Hinterwäldler.
Fragend und gleichzeitig abwartend sah sie mich an. Dann wedelte ich mit der Bierflasche vor ihrem hübschen Gesicht rum und wartete auf eine Reaktion.

»Oh nein. Nein, danke. Ich trinke nicht. Nicht so wirklich.«, antwortete sie und beäugte dabei eingehend die braune Glasflasche, die ich in den Händen hielt.
»Wie trinkt man denn nicht so wirklich?«, gab ich neckend zurück und nahm einen Schluck des flüssigen Goldes.
Ein übertrieben erleichtertes Seufzen verließ dabei meine Lippen.

Ihre Antwort war ein Lachen.
Ein zugegebenermaßen echt schönes Lachen.
Das sollte sie öfters tun.
Wann immer ich sie sah, strahlte sie eine Ernsthaftigkeit aus, die viel zu schwer wog für eine Teenagerin.
Wenn das Leben jetzt schon so schwer für sie war, dann würde sie mit dem Erwachsenwerden zu Grunde gehen.
Nur zu gerne hätte ich gewusst was ihr auf dem Herzen lag.

»Also gut nicht-so-wirklich-trinkende-Chrissy. Mit welcher Art -Ich brauche etwas Stärkeres- haben wir es hier zu tun?«, fragte ich sie.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro