
𝐇𝐈𝐆𝐇 𝐎𝐍 𝐘𝐎𝐔
𝐅𝐎𝐔𝐑𝐓𝐄𝐄𝐍: 𝐇𝐈𝐆𝐇 𝐎𝐍 𝐘𝐎𝐔
»𝐈𝐂𝐇 𝐁𝐈𝐍 𝐃𝐈𝐑 𝐖𝐈𝐂𝐇𝐓𝐈𝐆?", fragte sie überrascht.
Ich hätte beinahe aufgelacht, weil ihr Entsetzen darüber einfach lächerlich war.
Für jedes beliebige Mädchen würde ich mich sicherlich nicht von einer Scheiße in die nächste stürzen.
Und das sogar mit Anlauf.
Weil ich keine direkte Antwort hatte, nickte ich nur und lenkte den Wagen in eine Abzweigung, die ich nur selten nutzte.
Und wenn, nur allein.
Niemals hatte ich jemanden dorthin mitgenommen und eigentlich hätte es so bleiben sollen.
Aber Chrissy stellte meine Prinzipien auf den Kopf. Immer wieder.
Der Weg wurde jetzt holpriger, sodass unsere Körper ständig auf und ab wippten.
Betrunken machte das einen riesigen Spaß.
Ich schmunzelte bei der Erinnerung, wie ich stockbesoffen nach einer durchzechten Nacht im HideOut hier entlang gebrettert war.
»Warum?", fragte sie plötzlich.
Ja. Warum? Ich hatte nicht den blassesten Schimmer.
Vielleicht weil mein bescheuertes Hirn irgendetwas in ihr sah, dass sie selbst nicht sehen konnte.
Weil ich tief im Inneren wusste, dass sie mehr zu bieten hatte als das brave Püppchen, das sie immerzu mimte.
Hatte sich irgendeiner der Idioten in der Schule Chrissy eigentlich mal so richtig angeschaut?
Und damit meinte ich nicht ihren perfekten, enganliegenden Zopf oder ihre schmeichelhafte Figur, meinte keiner ihrer grazilen Bewegungen bei ihren Performances oder ihr aufgesetztes, wenn auch sehr schönes Lächeln.
Ich meinte die Chrissy, die keinen Rhythmus besaß und es trotzdem immer wieder versuchte; die sich damit begnügte in einem stickigen stinkigen Van zu fahren, anstatt mit der neusten Karre.
Die Chrissy, die über meine dämlichen Grimassen und überdrehten Handlungen lachte; die sich über sich selbst wunderte, wenn sie aus sich herauskam.
Wohl kaum.
Sie alle kannten nur ihre Darstellung als perfektionistische Queen der Hawkins High.
Ein Teil war froh darüber, weil wir so etwas miteinander teilten, das den anderen verborgen blieb. Ein kleines Wir in einer Welt, die eigentlich kein Wir für uns bereithielt.
Der andere Teil war schon fast traurig, weil sie so niemals sehen würden, wer sie wirklich war.
Aber vielleicht schätze ich das alles auch ganz falsch ein.
Wer eine Rolle optimiert hatte, konnte das ebenso mit einer Zweiten.
»Warum?", wiederholte sie sich. Ihre Hartnäckigkeit überraschte mich, auch das hatte ich nicht von ihr erwartet.
Seufzend hielt ich den Wagen an, wir waren ohnehin angekommen.
»Ich weiß nicht was du hören willst.", gab ich zu.
Nachdenklich sah sie mich an und leckte sich über die vollen Lippen. Dann schnallte sie sich ab und öffnete die Autotür.
»Was-" Ich war im Begriff zu fragen, was sie vorhatte, da schmiss sie die Autotür zu und stapfte einige Schritte davon.
Irritiert blieb ich zurück, nahm dann aber den Schlüssel aus dem Zündschloss und folgte ihr.
Sie stand mit dem Rücken zu mir und blickte auf den See, der sich über einige hundert Meter erstreckte.
Wenn es einen Ort gab, an dem ich zur Ruhe kommen könnte, dann war es wahrscheinlich dieser hier.
Nicht zuletzt hatte ich ihn jetzt ausgewählt, damit Jason und seine Primaten uns nicht verfolgen konnten.
Hier war man die meiste Zeit ungestört, weil der See als Naturschutzgebiet gekennzeichnet und das Betreten normalerweise verboten war.
Ein kleines Detail, das ich einfach ignorierte. Immerzu.
»Wow. Ich kannte diesen Ort nicht.", flüsterte sie fasziniert, ihren Blick immer noch auf das Gewässer gerichtet.
Ich schnappte einen Stein, warf ihn mit Schwung auf die Wasseroberfläche und sah zu wie er einige Male sprang. Dreimal.
Lächelnd zog ich meinen Arm zu einer triumphalen Pose an mich heran. So oft hatte ich es noch nie geschafft.
Eine Weile lang sagte niemand von uns etwas. Wir sahen einfach dem seichten Treiben des Wassers zu.
Vielleicht hatte es doch etwas Gutes, das dieser See normalerweise von Besuchen geschützt wurde, denn der Anblick einer Entenfamilie war selbst für mich schön anzusehen.
Hier war alles so wie es sich gehörte.
Ein Zustand, der ebenso gewollt wie richtig war.
Im starken Kontrast zu der Tatsache, dass ich hier mit Christine Elizabeth Cunningham stand.
»Kannst du es mir vielleicht noch einmal zeigen?", riss sie mich aus den Gedanken.
Erwartungsvoll sah ich zu ihr, in der Hoffnung sie würde mir erklären was sie meinte.
»Das mit dem Rauchen...oder...oder vielleicht das mit dem Copy?", stammelte sie und wieder zierte ihre Wangen dieser hübsche Rotton.
Mir kam vielleicht ein oder zweimal in den Sinn, dass sie nur von dem eigentlichen Thema ablenken wollte.
Aber ich war auch nur ein Kerl, der hier mit einem Mädchen stand, das ihm sehr gut gefiel und jede Möglichkeit länger Zeit mit ihr zu verbringen, dankend annahm.
Möglicherweise würde sie auch reden können, wenn sie sich ein wenig entspannt hatte.
Vielleicht würde sich ihre Zunge lockern und sie würde mir endlich verraten, was mit ihr los war.
»Schön, ja. Gut. Machen wir.", stimmte ich zu und fischte den mittlerweile leicht eingedrückten Joint aus meiner Tasche.
Während ich ihn anzündete, studierte ich ihr Gesicht ausführlich.
Ihre Augen waren groß und sahen mich aufmerksam an.
Der Gedanke daran, dass dieser intensive Blick nur für mich bestimmt war, schickte ein leichtes Kribbeln durch meinen Körper.
Ich zog einige Male an der Zigarette und pustete den Qualm überhastet aus.
Ich selbst musste etwas lockerer werden.
»Willst du...willst du es selbst probieren...oder?", stellte ich eine halbherzige Frage, in der Hoffnung sie würde mir die Wahl abnehmen
Wagemutig verringerte sie den Abstand zwischen uns und nahm mir die Zigarette aus der Hand.
Ich glaubte nicht, dass sie wirklich wusste, was sie da tat.
Aber ihre Kühnheit ließe mich interessiert abwarten.
Zögerlich nahm sie einen Zug des Joints, stellte sich auf die Zehenspitzen und lehnte ihre Hände an meine Brust.
Dann näherte sie sich meinem Gesicht und somit ihren Mund den meinen und blies den Rauch vorsichtig meinen Lippen entgegen.
Ich spürte, wie sich mein rechter Mundwinkel zu einem schrägen Lächeln anhob und sog ihren ausgeatmeten Qualm in mich ein.
Während ich ihn in größeren Kreisen wieder hinausließ, fuhr ich mir unsicher durch das strähnig gewordene Haar.
Die Temperaturen waren nicht weniger geworden, sowohl mein Haar als auch ihres war leicht feucht von der schwülen Hitze.
Wie ich sie so ansah mit ihrem schweißnassen Haaren, die ihr im Gesicht klebten, hatte ich sie nie als anziehender empfunden.
Keine Perfektion. Nur Chrissy.
»Such mir einen schönen Grabstein aus.", wisperte ich ihr entgegen, bevor ich sie in meine Arme zog und küsste.
(𝐅𝐫𝐞𝐮𝐧𝐝𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐨𝐧𝐧𝐞! 𝐃𝐢𝐞𝐬𝐞𝐬 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐳𝐮 𝐬𝐜𝐡𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐧 𝐡𝐚𝐭 𝐬𝐨 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐒𝐩𝐚ß 𝐠𝐞𝐦𝐚𝐜𝐡𝐭, 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞 𝐝𝐢𝐞 𝐠𝐚𝐧𝐳𝐞 𝐙𝐞𝐢𝐭 𝐞𝐢𝐧 𝐋ä𝐜𝐡𝐞𝐥𝐧 𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐧 𝐋𝐢𝐩𝐩𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐇𝐞𝐫𝐳𝐤𝐥𝐨𝐩𝐟𝐞𝐧. 𝐈𝐜𝐡 𝐡𝐨𝐟𝐟𝐞 𝐞𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐟ä𝐥𝐥𝐭 𝐞𝐬 𝐠𝐞𝐧𝐚𝐮𝐬𝐨 𝐠𝐮𝐭)
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