𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.28
༉‧₊˚.like me or leave me alone˚.
✧˚ · .
-HYUNJIN-
„Kommst du heute mal früher nach Hause, Hyunjin?", fragte mich meine Mutter, als ich gerade die Tür verlassen wollte. In letzter Zeit hatten wir uns selten gesehen, da ich viel im Atelier übernachtet hatte und ihr wegen den Neuigkeiten meines Vaters aus dem Weg ging. Ich wollte es ihr nicht sagen. Es würde sie nur verletzten. „Nein, der Auftritt ist am Samstag und wir müssen noch sehr viel mehr üben." Meine Mutter sah mich besorgt an. „Schatz, du solltest mal eine Pause machen. Du siehst erschöpft aus. Ist wirklich alles gut bei dir?" Das Seufzen unterdrückte ich mir. „Eomma, mach dir keine Sorgen. Es ist nur die Aufregung wegen des Wettbewerbes. Danach können wir gerne etwas unternehmen." „Gerne und du weißt, ich habe immer ein offenes Ohr für dich." „Ich weiß, Eomma. Ich muss los. Die Jungs warten schon bestimmt auf mich." Sie lächelte mich an und streichelte mir die Wange. „Okay, dann einen schönen Tag dir. Und komm heute Abend nach Hause. Du schläfst gerade immer auswärts." Ich lächelte sie an, und sagte nichts mehr dazu. „Hab du auch einen schönen Tag, bis später.", war alles was ich noch sagte.
Ich wartete draußen auf die zwei Brüder und war nervös, ob Jeongin wohl mit mir reden würde? Nach gestern musste ich es offenbar vollkommen versaut haben. Die zwei kamen auf mich zu und Jeongin schaute stur auf den Boden und ich hätte ihn am liebsten dazu gebracht mich anzusehen, aber dazu hatte ich das Recht verloren. „Guten Morgen, Min und Jeongin." Es war ein Versuch, aber er reagierte nicht. Stattdessen stieg er schweigend ins Auto und ich atmete tief durch. Ich hatte ihn verletzt und dass er nicht mit mir reden wollte, war verständlich, und dennoch fühlte es sich unerträglich an. Und trotzdem wollte ich genau das.
In der Schule angekommen, stieg Jeongin ohne ein Wort aus. Ich ballte meine Fäuste zusammen und hasste diese Distanz zwischen uns, aber ich wusste, dass es richtig so war. „Was ist da zwischen euch? Hör auf mich anzulügen!" Ich blickte zu Minho und wusste, dass ich am Arsch war. „Nicht heute, nicht morgen und auch nicht übermorgen. Lass es mich nach dem Wettbewerb erklären. Wir haben danach sowieso bei dir ein Familiendinner. Danach können wir reden." Ich kam aus dieser Nummer sowieso nicht mehr heraus. Er würde so lange fragen, bis er eine Antwort hätte. Minho war hartnäckig. „Versprochen?" „Ja, versprochen. Hast du ihm gesagt, dass ich Chan verprügelt habe?" Ich hatte wirklich Angst, dass er es wissen könnte. Er sollte es nicht wissen, dass würde ihn noch mehr verwirren. „Nein." Erleichtert atmete ich aus. „Okay, gut. Lass uns rein gehen." Ich stieg als erstes aus und nachdem ich das Auto abschloss, gingen wir rein.
Im Klassenzimmer saßen Changbin und Chan schon da. Ich presste meinen Kiefer zusammen und setzte mich ohne ein Wort auf meinen Platz. „Hast du mir nichts zu sagen, Hwang?" Ich presste meinen Kiefer noch mehr zusammen. „Nicht, dass ich wüsste, Bang.", sagte ich eisern und gereizt. Ich würde mich garantiert nicht entschuldigen. Nicht nachdem er so über Jeongin gesprochen hatte. Die Wut auf ihn kochte wieder in mir und wenn Chan heute nur einmal etwas dummes äußern würde, dann würde ich mich wahrscheinlich wirklich nicht mehr zurückhalten können. Darauf sagte keiner mehr etwas und wenig später begann unser Koreanisch Unterricht.
In der Mittagspause saßen wir nach wie vor alle zusammen an einen Tisch. Das Einzige, was mich überraschte war, dass auch Jeongin an unseren Tisch saß und dann auch noch neben mir. Ich versteifte mich und war zum Reißen angespannt gewesen. Jeongin blickte nur auf seinen Teller und aß kaum etwas. Ich wollte ihn etwas Gutes tun und ich wollte, dass er etwas zu sich nahm. Ich stand auf und besorgte eine Erdbeermilch, denn ich wusste, dass er diese am liebsten mag.
Mit dieser kehrte ich zurück und schob sie ihm zu. Unsere Blicke trafen sich und die Verwirrtheit war deutlich erkennbar in seinem Blick. Ich hätte es wahrscheinlich doch nicht tun sollen. „Für dich.", sagte ich sicherer, als ich mich fühlte. „Vögelst du ihn doch?", unterbrach uns Chan und wir beide schauten gleichzeitig zu ihm. „W-was?", fragte Jeongin zittrig und wenn Chan noch ein Wort sagen würde, dann würde ich persönlich über diesen Tisch steigen. „Halt dein Maul, Bang!", ermahnte ich ihn.
Jeongin schien erst jetzt die Verletzungen von Chan wahrzunehmen. „W-was ist mit deinem Gesicht passiert?" Chan lachte auf und dann zeigte er mit dem Finger auf mich. „Der Arsch hat mich verprügelt, weil ich gefragt habe, ob du was mit Gyu oder ihm hast." Nun sah mich Jeongin aus großen Augen an und schien noch mehr verwirrt, dann stand er einfach auf und verschwand. Es hatte wahrscheinlich alles noch schlimmer gemacht. „Musste das sein?", fragte ich Chan bissig, welcher nur die Schultern zuckte. „Etwa besorgt um ihn?" War das sein Ernst? „Was läuft eigentlich in deinen Kopf schief?", fragte ich und rannte Jeongin hinterher. Ich wollte es ihm erklären. Er sollte mich nicht noch mehr hassen.
Ich holte ihn schneller ein, als ich gedacht hatte und hielt ihm an seinem Handgelenk fest. „Lass mich los, Hyunjin." Sein Blick ließ meine Brust zusammen ziehen und ich hätte ihn am liebsten in meine Arme gezogen, aber die Angst war zu groß. „Nein, erst wenn du mir zugehört hast." Seine Augen wurden noch schmaler und die Wut brodelte förmlich darin. „Du hast gesagt, du magst mich nicht! Warum verwirrst du mich?! Warum sagst du so schlimme Sachen und nimmst mich dann in Schutz und dann machst du all diese kleinen Dinge für mich... Wie sollte ich nicht gedacht haben, dass du mich mögen könntest?!" Ich schnappte nach Luft. „Jeongin-„
„Nein, hör auf! Entweder du magst mich nicht und lässt mich in Ruhe oder du magst mich und wir können von vorne anfangen... Aber dieses hin und her mache ich nicht mit. Nicht mehr. Ich will nicht mehr verletzt werden, Hyunjin." Ich sah ihm an, dass er Hoffnungen hatte, aber ich konnte es einfach nicht sagen. Ich bekam kein Wort heraus. „Ich verstehe. Dann lass mich auch in Ruhe. Mach mir keine Hoffnung mehr." Dann ließ er mich stehen und ich dachte, es könnte nicht schlimmer zwischen uns werden, aber es wurde noch schlimmer.
Ich blieb im Flur alleine zurück und raufte mir meine Haare. Ich wollte, dass alles nicht mehr fühlen. Dieser Hass, diese Wut, dieser Frust und diese Sehnsucht nach Jeongin. Es überrollte mich so sehr, dass ich nichts mehr kontrollieren konnte. Leider konnte ich nicht einmal meinem Vater die Schuld zuschieben, denn in diesem Moment war ich derjenige, den ich nur hassen konnte. Ich hatte es auf allen Ebenen vermasselt und zwar so richtig...
Selbst beim Tanzen war ich wieder mal nicht bei der Sache. „Hyunjin, was zur Hölle ist los mit dir? Kein Schritt ist richtig!",maulte mich Minho an und ich konnte es ihn nicht einmal böse nehmen. „Tut mirbleid, Hyung.", sagte ich zu Minho und auch Felix sah mich mitleidig an.
„Was ist los, Hyung?", fragte mich Felix. Überrascht war ich schon, dass er mit mir sprach. „Warum redest du überhaupt mit mir?" „Ich finde es zwar nicht in Ordnung, dass du Chan geschlagen hast, aber ich kann es verstehen. Chan war ein Arsch. Also was ist los?" „Ich verschlimmere immer alles. Ich bin unfähig für irgendetwas...", sagte ich erschöpft. „Sag so was nicht!" Es war jedoch wahr. Jeongin würde nun wirklich nie wieder mit mir reden und alles nur, weil ich unfähig war etwas zu sagen.
Diese lähmende Angst, wie mein Vater zu sein, breitete sich in jeder Faser in mir aus, wie eine Seuche, machte mich immer mehr krank. „Ich hasse mich manchmal...", sagte ich leise und hörte, wie die anderen beiden schwer Luft holten bei meinen Worten, aber ich wollte nicht darüber reden, also sagte ich: „Lasst uns weiter Proben, am Samstag ist der Auftritt."
-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-
Hoffe es hat euch gefallen><
Ich hoffe, eure Nerven können noch:,)
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