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𝚣𝚠𝚎𝚒: 𝚣𝚘𝚖𝚋𝚒𝚎 𝚘𝚍𝚎𝚛 𝚏𝚛𝚎𝚊𝚔?

Wenn ich ehrlich über mich selbst sein sollte, dann musste ich zugeben, dass ich kein Mensch war, dem das Offensichtliche schnell auffiel.
Keine Ahnung, ob es an meinem Hirn lag, das ununterbrochen arbeitete und sich auf Unwichtiges konzentrierte, anstatt sich dem Wesentlichen zu widmen oder daran, dass es mich einfach nicht interessierte.
So oder so wäre es in diesem Moment wahrscheinlich von Vorteil gewesen, aufmerksamer zu sein.
Nicht nur das, es hätte mir eine Menge Ärger, Schmerz und nicht zuletzt die Verdammnis erspart, ihm doch noch zu begegnen.

Denn je weiter ich in das Dickicht des umliegenden Waldes trat, umso mehr verschmolzen die Grenzen zwischen dem Hier und Jetzt und einer anderen Welt aus todbringenden Monstern, die sich immer mehr Realität verschaffte, seitdem die Tore geöffnet worden waren.
Wege, die einst begehbar gewesen waren, stellten mittlerweile eine Gefahr für das Überleben dar.
Tentakel aus Verderben und Tod schlängelten sich da, wo früher mal blühende Büsche und Bäume gewesen waren.
Sie gruben sich unter der Erde ein und stellten einem ein Bein, wann immer die Konzentration nachließ.

Und das war der Grund, weshalb ich im hohen Bogen über nicht sichtbare Ranken fiel, mit dem Kopf gegen die harte Rinde eines sterbenden Baumes prallte und für geschlagene fünfzehn Minuten das Bewusstsein verlor.
Im Nachhinein betrachtet hätte das ebenso gut mein Ende sein können.

Irgendwie hatte ich stets vermutet zu sterben , wenn mich eine der Höllenhunde tötete . Mit einem fiesen, reißerischen Biss in den Nacken.
Oder ein weiter Gedankenschinder, der sich in meinem Kopf festsetzte und meinen Geist von Innen auffraß, bis ich nur noch eine leblose Hülle war.
Oder halt durch einen beschissenen Baum, gegen den mein Schädel stieß und mich fühlen ließ, als wäre er gespalten worden.

Nachdem ich ohnmächtig auf dem kaltnassem Laub lag hätte eines der Viecher mich mit bis auf die Knochen auffressen oder eine der Fledermäuse mich aufschlitzen können.
Aus einem mit undefinierbaren Grund geschah nichts davon.
Ich wachte auf, hielt mir den Kopf, weil er furchtbar dröhnte und schleppte mich zurück in die Cafeteria, wo Robin mich so entsetzt ansah, dass ich eher um ihr Leben bangte als um meines.

Als ich es schaffte meinen Blick zu schärfen und mich in einer der Vitrinen, in denen die Pokale der Basketballmannschaft ausgestellt waren spiegelte, kotzte ich.
So lange bis nur noch Galle übrig war.
Ich hatte schon Schlimmeres erlebt. Nach der Folter durch Kommunisten hatte ich auch ausgesehen wie Quasimodo und als mich die Fledermäuse anfielen blutete ich mehr als jetzt.

Und trotzdem sah die klaffende Wunde an meiner Stirn so ekelhaft aus, dass ich immer zu würgen musste.
Dass Robin sich mir anschloss und wir uns gegenseitig mit Würggeräuschen ablösten, trug sein Übriges dazu bei.
Mir war schon klar, dass das versorgt werden musste, allein deshalb, weil ich kaum einen Schritt machen konnte ohne wie ein Betrunkener zu wanken, aber, dass Robin sogar überlegte mich zu fahren, obwohl sie nicht einmal einen Führerschein besaß, machte mich dann doch etwas nervös.

Ich hasste Krankenhäuser.
Als Kind hasste ich sie, weil sie mich ständig an Krankheit und Tod erinnerten und an das Sterben des einzigen Familienmitgliedes, das mir wirklich etwas bedeutet hatte.
Und jetzt, weil Max dort versauerte, während ihr Leben eigentlich gerade einmal begonnen hatte.

Ich wollte also unter keinen Umständen dort hin.
Aber diese Entscheidung lag längst nicht mehr bei mir. Ich blutete wie ein Schwein und fühlte die Benommenheit nach mir greifen. Ich musste mich behandeln lassen.

Und ich wusste wirklich nicht, wie ich es verdient hatte, aber nicht nur, dass ausgerechnet Jonathan mich fuhr und ich bei jeder Ampel, an der gebremst wurde, das Gefühl hatte, wieder kotzen zu müssen, ich wurde auch noch in ein Krankenhaus außerhalb von Hawkins gebracht.
Unser stadteigenes Krankenhaus war dermaßen überfüllt von Menschen, die bei dem Versuch die Stadt zu verlassen verletzt worden waren, dass kein Platz mehr für mich war.

Das war ja alles noch irgendwie zu ertragen, selbst, dass ich drei Stunden in der Notaufnahmen warten musste.
Auch als mir endlich ein Zimmer zugewiesen wurde und mir erzählt wurde, dass ich nicht alleine sein würde, verstand ich das. Total.
Ein Einzelzimmer war überflüssig, ich hatte ja nicht einmal vor über Nacht zu bleiben.

Die Krone meines Leidwesen war dann die Tatsache, dass ich neben einen komatösen Patienten verfrachtet wurde.
Und, dass ich beim Anblick der dunklen Locken wieder kotzte.

Ernsthaft, wo genau in meinem Leben war ich falsch abgebogen, dass ich das verdient hatte?

Meine Hände zitterten wie verfluchtes Espenlaub, als ich mich aus meiner Liegeposition befreite und mich über mein Bett beugte, um ihn genauer betrachten zu können.

Ich fand nicht, dass ich ein sonderlich sensibler und tränennaher Mensch war.
Klar, als die Russen uns folterten und ich mein Ende vor mir sah, heulte ich schon und vertraute Robin Dinge an, die mir im Nachhinein immer noch peinlich waren, aber das war auch einer der wenigen Momente, in denen ich geflennt hate.

Gut, ausgenommen von dem Tag, an dem mir Nance offenbarte, dass sie mich nicht länger lieben würde und erschreckend kurze Zeit später mit dem stalkenden Fotografendeppen zusammenkam.
Aber da heulte ich nicht richtig. Dafür war ich zu verletzt.
Es hatten sich nur brennende Tränen der Enttäuschung in meinen Augenwinkeln abgesetzt, hatten aber niemals den Weg über meine Wange gefunden.

Jetzt, in diesem Moment, wo mein Blick auf die bewusstlose Gestalt glitt, die mehr Ähnlichkeit mit einem Zombie aus Robin's dämlichen Filmen hatte, als mit einem Menschen, schluckte ich schwer, um das Unvermeidliche zu verhindern.
Aber dann heulte ich doch.
Auf diese ekelhafte, erniedrigende Art, bei der man zitterte und rotzend Luft holte, weil man das Gefühl hatte zu ersticken.
Bei der man sich andauernd das Meer aus Tränen aus dem Gesicht wischte und die Haut wie Feuer brannte.

Seine Wunden waren so übel, dass ich nicht verstehen konnte, wie er es geschafft hatte zu überleben. Geschweigendem, wie die Ärzte es geschafft hatten, seine Wunden zu versorgen.
Konnte mir kaum vorstellen, dass sie sonderlich Erfahrung in Bisswunden vom dämonischen Fledermäusen hatten.
Vielleicht übertrugen die ja eine ganze neue Art von Krankheiten und der Freak steckte und alle mit einem neuartigen Virus an.

Als er an der Zimmertür klopfte, riss ich das Bettlaken vom Bett und wischte hektisch über meine nassen Wangen, ehe ich den unangekündigten Besucher hineinbat.
Ich hatte eher mit Krankenhauspersonal gerechnet oder mit einem Engel in Weiß, der mir eine schicke Portion Morphium verpasste, aber in meinem Sichtfeld erschien niemand anderes als Jonathan.
»Brauchst du noch was?«

Ich blinzelte einige Male, bis ich verstand, dass er wirklich vor mir stand.
Er war hier geblieben? Wie unangenehm war das denn?
In Zeitlupenähnlicher Geschwindigkeit schüttelte ich den Kopf und glättete das durcheinandergeratene Bettlaken, als würde das irgendetwas bringen.

Mich störte viel an Jonathan, aber jetzt, wo er hinüber zu seinem Bett starrte, wusste ich erst richtig was ich an ihm hasste.
Sein treudoofer Blick, der immerzu von Schmerz und Mitleid erfüllt war.
Ich war mir sehr sicher, dass Munson kein Mitleid wollte. Er würde nichts weniger wollen als das.
Und überhaupt. Er hatte sich mit Jane und den anderen in einer verfickten Pizzeria verkrochen, während wir wirklich um unser Überleben gekämpft hatten. Er hatte gar kein Recht ihn so anzusehen.

»Verflucht«
Am liebsten hätte ich ihn angebrüllt und ihm gesagt, dass er verschwinden sollte.
Dass er seinen dämlichen Welpenblick von ihm lösen sollte.
Aber Fakt war, dass er mich hergefahren hatte, obwohl er das nicht gemusst hätte.
Ein wenig Dankbarkeit hatte er also durchaus verdient.
»Ja. Verflucht«, murmelte ich und lehnte meinen Kopf in das weiche Kissen.
Das verstärkte meine Schmerzen aufgrund des Positionswechsels zwar immens, aber das Sitzen entzog mir zu viel Kraft.

»Du willst dich sicherlich ausruhen...Nance und Robin wollen morgen vorbeikommen. Ich...«
Seufzend fuhr ich mir quer über das Gesicht.
Seine gewollten Gesprächspausen rührten nur daher, weil er von mir wissen wollte, ob er den beiden davon berichten sollte.
Ihnen erklärten durfte, dass wir ihn schneller gefunden hatten als erwartet.
»Sag's ihnen halt.«

Wie Jonathan reagierte, bekam ich nicht mehr mit, denn ich hatte absichtlich die Augen geschlossen, um den Eindruck zu vermitteln, dass ich schlafen wollte. Erst, als ich die Tür sich schließen hörte, atmete ich auf und bemerkte, dass ich die Luft angehalten hatte.
Ich war wieder alleine. Zusammen mit ihm.

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