𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.3
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Rückbelende
(Hyunjin)
"Okay, dann bis gleich?" ,fragte ich unsicher. "Bis gleich." Dann legte er auf. Ich ließ das Handy ins Kissen fallen und fuhr mir verzweifelt übers Gesicht. Ich würde ihn so sehr weh tun mit unserem Gespräch, denn ich musste einen Cut machen, damit er richtig nach vorne blicken konnte. Ohne mich... Damit er weiterleben konnte und mich nicht mehr lieben würde. Ich hasste mich jetzt schon dafür, was ich ihn sagen würde. Warum musste ich auch so dämlich sein? Ich hoffte, dass meine Entscheidungen die ich traf tatsächlich die richtigen waren. Dass es sich irgendwann nicht mehr so falsch anfühlen würde.
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-JEONGIN-
Ich schloss die Tür auf, atmete nochmal tief ein und aus. Zittrig trat ich ein und sofort umhüllte mich der heimische Duft, den ich so gewöhnt war und den ich liebte, sich aber jetzt so völlig fremd anfühlte. Es roch nach Hyunjin. Alleine dies überforderte mich in diesem Moment, aber ich wollte nicht gehen, ich wollte stark sein. Hyunjin kam direkt zur Tür und unsere Blicke trafen sich. So viel Schmerz der mir begegnete. So viele Erinnerungen, zu viele Emotionen gleichzeitig. Würde dieses Gefühl jemals verschwinden? Aber dieser Blick. Sein Blick auf mir fühlte sich am schmerzlichsten an, denn es erweckte nur wieder zu viel Sehnsucht nach ihm. Sehnsucht zu dem Moment wo noch alles gut zwischen uns gewesen war. Und gleichzeitig erinnerte er mich an den Moment wo alles zerbrach. Ich hielt diesen Blickkontakt nicht aus und wandte mich ab, blickte zu Boden und spielte mit meinen Fingern an meiner Jacke. Fragte mich erneut selbst, ob dieses Gefühl jemals nachlassen würde...
"Willst du was trinken?" Seine Stimme klang vorsichtig und ich schüttelte nur meinen Kopf. Es war eine so unangenehme und erdrückende Stille zwischen uns. So etwas hatten wir noch nie gehabt. Ich war überfordert mit der Situation. Es war mir zu viel. Nicht einmal seinen Blick konnte ich aus halten, aber dennoch war ich noch so hoffnungslos verliebt in ihn. "Nein, danke. Lass uns lieber Reden." Er nickte nur kurz und ich stellte mich ihn gegenüber. Wieder blickten wir uns nur an. Wie konnte er sich jetzt nur so fremd anfühlen? Meine Brust verkrampfte sich wieder schmerzlich, denn die ganze Zeit musste ich daran denken, was er mir an tat, was er getan hatte. Ich schluckte schwer. Wollte keine Tränen zu lassen. "Jeongin, ich-" Ich wollte ihn nicht weiter reden lassen, musste ihn unterbrechen. Ich wollte ihn nicht verlieren. Wie sollte ich ohne ihn leben? Ich trat näher an ihn, nahm seine Hand in meine, lehnte meine Stirn an seine. Wir beide atmeten schwer aus. Mir tat alles weh und ich zerbrach an seinen Taten, aber dennoch liebte ich Hyunjin. Ich wollte immer nur ihn und ich würde nicht aufgeben. Er schloss seine Augen, ich meine und die Tränen kämpften sich doch durch und rollten meine Wange entlang. Ich drückte seine Hand fester und küsste ihn. Vorsichtig, zerbrechlich, verletzlich und voller Schmerz, aber ich hatte seine Lippen, seine Nähe trotz allem vermisst. Dennoch brauchte ich seine Nähe. Es war kein schöner Kuss. Nein, denn er wurde nur von Schmerzlichen Gefühlen geleitet und war ein verzweifelter Versuch, aber dennoch gab es mir ein Stück der Wärme wieder, die ich schon verloren hatte als ich erfuhr, was er getan hatte. Als ich das Gefühl hatte ihn zu verlieren.
Nachdem Kuss lehnte meine Stirn an seiner und wir beide atmeten zittrig aus und öffneten unsere Augen. "Hyunjin, wir können eine Familie werden. Wir bekommen das alles wieder hin.", sagte ich verzweifelt, hoffnungsvoll. Ich war nicht bereit dazu Hyunjin zu vergessen, ihn gehen zu lassen. Ich liebte ihn doch. Er senkte seinen Blick, schüttelte seinen Kopf. Die Tränen, der Schmerz wurden intensiver. Fühlten sich wie Messerklingen an. Tiefschürfend. "Ich kann nicht Jeongin. Ich habe mich in sie verliebt..." Ihn anzusehen, tat weh. Ihn zu zuhören, tat weh. Seine Nähe, tat weh. Seine Nähe war unerträglich und seine Worte nur noch mehr. Konnte seine Worte nicht begreifen. Er liebte sie? Alles in mir zerbrach und der Schmerz fühlte sich nur noch lebendiger an. Als hätte ein Feuer mehr Zündstoff bekommen. Als hätte die Dunkelheit mich als Gewinn bekommen, mich zu sich geholt. Eine unendliche Kälte breitete sich augenblicklich in mir aus. Intensiver als jemals zuvor. Eiskalt und erstickend, qualvoll schmerzlich. "Wir waren 6 Jahre zusammen und jetzt... jetzt willst du das alles aufgeben? Du liebst sie?" Meine Stimme war voller Schmerz gedrängt, kam nur gequält aus mir. Er sah mich nicht an, schaffte Abstand zwischen uns und ich hatte das Gefühl mit jeder Sekunde nur noch mehr zu zerbrechen. Es fühlte sich unerträglich an.
Er sah mich wieder an und meine Brust verkrampfte sich. Ich atmete immer stockender, zittriger aus. Sein Blick so kühl und distanziert. "Ich liebe sie.", sagte er mit fester Stimme. Worte die mich in Einzelteile zusammenbrechen ließen. Es tat so weh. Seine Worte, sein Blick brachten mich fast um. Sein Kiefer zuckte merklich. Ein Anzeichen, dass das alles gelogen war. Eine Angewohnheit, die er hatte, wenn er log und mein verzweifelter Versuch auf Hoffnung. Wieder trat ich wieder zu ihm. Strich seine Haare zur Seite. Liebte seine Haare schon immer. Er atmete genauso schwer aus wie ich. „Du liebst mich. Nicht sie.", hauchte ich verzweifelt. Er nahm wieder diese Distanz zwischen uns auf und sie fühlte sich wie Welten an, die mich von ihm trennten, die uns voneinander trennten. „Jeongin, ich liebe sie. Nicht dich." Worte die mich umbrachten, mich fühlen ließen als würde ich innerlich verbluten, zerbrechen. Ich nickte nur kurz, fühlte mich ernüchtert und gleichzeitig als würde ich in ein schwarzes Loch fallen, in welchem ich gefangen bleiben würde, welches mich mit sich riss ohne jeglichen Kampf, welches mich mit in seine tiefe und kälte zog.
Mehr hatte ich nicht zusagen, denn ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich fühlte mich leer. Er liebte sie. "Du liebst sie?", fragte ich erneut. Konnte nicht begreifen, was er da gesagt hatte. Hyunjin blickte mich erneut mit diesem unterkühlten Blick an, welcher mich nur noch mehr in den Abgrund beförderte. Welcher mir nur noch mehr zeigte, wie die Einsamkeit und Dunkelheit aussahen. Dieser Blick. "Ich liebe sie und dich... dich nicht mehr.", sagte er leise, aber entschlossen und ich verstand jedes einzelne Wort, welches er sagte. Laut und deutlich. Denn ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand mein Herz herausreißen. Als hätte er mich gebrochen, als hätte man mir alles genommen. Die Tränen verließen meine Augen und ich sah ihn einfach nur an. Hatte das Gefühl als würden Welten zwischen uns liegen, als wären plötzlich hunderte von Kilometern zwischen uns. Seine Worte betäubten mich, brachten eine Kälte mit sich, die mich in Sekunden völlig umhüllte. "Ich werde gehen." ,war alles was ich aus mir raus bekam. Er liebte sie. Er liebte sie. Nicht mich, sondern sie. Nie hätte ich gedacht, dass Hyunjin mich verlassen würde. Es sollte für die Ewigkeit sein, ein für immer und nun hatte er mich ersetzt mit ihr und sie würden eine Familie werden. Er war nicht mehr mein und ich nicht mehr sein. Ein Leben ohne Hyunjin. Ich sah ihn nochmal an und in seinen Augen flimmerte Entschlossenheit auf. Der Schmerz, welcher in mir herrschte, ließ sich nicht mit Worten wiedergeben. Es schnürte mir meine Luft ab. Nahm mir all meine Kraft. Ich hatte ihn verloren. Er hatte mich verlassen und liebte mich nicht mehr. Es war vorbei...
Wie in Trance lief ich zum Auto und erst dort ließ ich den Rest der Tränen zu. Ließ ihnen freien Lauf. Meine Brust tat immer mehr weh. Ich wollte sie mir am liebsten raus reißen, denn es fühlte sich so an als hätte Hyunjin hunderte von Messer in mich ein gestochen. Ich hatte das Gefühl als würde ich innerlich verbluten. Minho sah mich mit besorgten Augen an. "Was ist passiert?", fragte er fürsorglich. Ich schüttelte immer wieder meinen Kopf und hielt mir vor Schmerz meine Brust, dachte dass der Schmerz vielleicht dadurch verschwinden würde, aber das passierte nicht, er wurde nur noch intensiver. Es tat so unerträglich weh. Minho legte eine Hand auf meine Wange und drehte mich zu ihm. Mit Tränen sah ich ihn an. "Jeongin, rede mit mir." Ich schniefte. Er sah mich besorgter an. "Er liebt sie...", brachte ich stockend und leise über meine Lippen. Begriff dadurch erst, was das eigentlich bedeutete. Ich hatte Hyunjin verloren. Ich hatte ihn verloren. Er liebte mich nicht mehr... Minho ließ mich los und musterte mich besorgt. "Wie bitte?", fragte er erneut, diesmal mit mehr Nachdruck. "Er liebt sie... Ich... Er liebt sie..." Ich brach erneut in Tränen aus und Minho schlug gegen das Lenkrad, weshalb ich erschrocken zusammen zuckte. Dann steig er aus dem Wagen. Ich wusste was er vor hatte, weshalb ich schnell aus dem Auto stieg. Ich holte ihn leicht ein und ich nahm seine Hand und hielt ihn zurück. "Bitte nicht, Minho.", flüsterte ich und er drehte sich zu mir. Ich wollte es nicht noch schlimmer machen. Denn egal, was Minho getan hätte, es hätte nichts geändert an Hyunjins Worten, Entscheidungen. Es machte mein gebrochenes Herz nicht rückgängig. Minho schluckte schwer und einige Sekunden herrschte Schweigen zwischen uns. Er sah unfassbar wütend aus. Aber dann nickte er und wir gingen wieder zurück ins Auto. "Danke, Hyung.", sagte ich und wischte mir erneut die Tränen aus dem Gesicht. Er wandte sich mir zu und seine Augen musterten mich erneut. Pure Fürsorge sah ich in seinen Blick. "Ich... Es tut mir leid.", sagte er. "Das muss es nicht. Können wir zu dir?", fragte ich und hielt erneut meine Tränen zurück. Minho beugte sich zu mir vor, musterte mich fürsorglich, brachte mich für einen kurzen Moment dazu tief Luft zu holen. "Unter drücke sie nicht, sondern lass sie zu.", sagte Minho besorgt, hauchte sie schon fast, aber mit ernster und tiefer Stimme, wischte mir meine restlichen Tränen weg. Es verlieh mir eine Gänsehaut, denn seine Worte berührten mich. Seine tiefe Stimme hallte noch etwas in mir wider und breitete sich in jeden Centimeter meines Körpers aus und ließ mich schwerer atmen. Ich nickte nur und dann fuhr Minho wieder zu ihm in die Wohnung, während ich nur noch den Schmerz in mir wahrnahm und das Gefühl hatte daran zu ersticken, darin zu ertrinken.
-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-
Hoffe es war nicht all zu schmerzlich:/ und hat euch trotzdem gefallen<3
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