𝐦𝐲 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐜𝐨𝐥𝐨𝐫𝐞𝐝 𝐢𝐧 𝐬𝐨𝐟𝐭 𝐭𝐨𝐧𝐞𝐬
-𝐇𝐘𝐔𝐍𝐉𝐈𝐍-
Damals bevor ich aus dieser grausamen Stadt der zu vielen Erinnerungen floh, tauchte er meine Welt in sanfte Farbtupfer. Färbte meine von dunkel bedeckten gefärbte Leinwand, in zarte und weiche rosa Töne mit einen leichten Goldschimmer, die mich wieder hoffen ließen. Die mich glauben ließen, dass ich meiner Vergangenheit entfliehen konnte, aber durch nur eine Nacht, wollte ich wieder meinen all zu bekannten Schmerz entkommen. All meine Zweifle fanden wieder den Weg nach oben, die ich so sehr versuchte zu unterdrücken. Ich wollte den ständigen Kampf meiner Vergangenheit entfliehen. Bekam keine Luft mehr, in den Armen, die mir sonst Schutz und Sicherheit boten. Alles fühlte sich nur noch grau an. Ich fühlte mich damals so verloren, dass ich nur noch einen Ausweg sah. Entkommen meines schlimmsten Albtraums. Die Angst davor, erneut alles zu verlieren, was mir wichtig war. Nochmal jemanden zu verlieren, der mir so nah war.
Albträume wie ich ihn damals verloren habe, holten mich ein. Ein schlechtes Gewissen, dass ich mich neu verliebte, zerfraßen mich innerlich. Ließen mich innerlich ausbluten. Den inneren Kampf zwischen Glück und Vergangenheit. Glück, was mich überkam als ich damals, dass erste Mal dieses zaghafte Lächeln mit dem Grübchen erblickte hatte. Was meine Welt, zum ersten Mal seit langem in keinen Grautönen erschienen ließ, sondern stück für stück in kräftige und hauchzarte Pinselstriche die meine Leinwand mit jeden Tag heller färbte und von seinen düsteren Teint befreite, was sich schon Jahre lang in meine Leinwand hineinfrass.
Aber die Angst davor, erneut den Anker meines Lebens zu verlieren, entschied ich mich dazu, ihn gehen zu lassen. Denn es endete nie gut, wenn ich jemanden zu nah an mich heran ließ. Ich wollte ihn sein wunderschönes Lächeln nicht stehlen, wollte ihn die Möglichkeit geben, jemanden besseren als mich zu finden. Ich wünschte, ich wäre gut genug für ihn. In den Glauben, dass es für ihn war, verließ ich ihn, aber dies war nicht der Fall. Es war viel mehr so, dass ich es für mich tat, weil ich Angst hatte, jemanden erneut in mein Chaos hinein blicken zu lassen. Jemanden nochmal die Chance geben konnte, mich zu verlassen. So wie es alle taten. Alle verließen mich schon immer. Ein Kreislauf, aus dem ich nicht ausbrechen konnte. Egal, wie sehr ich es versuchte.
Ich wollte nicht auch noch Jeongin, diese Chance geben. Wenigstens ihn wollte ich nicht unter meinen Händen, wie Sand zerfallen sehen. Ihn wollte ich in unseren schönsten Moment in Erinnerung erhalten. Aber alles was ich tat, war mich selbst zu belügen. Leider, erkannte ich diese Tatsache viel zu spät. Es verging kein Tag an dem ich nicht das Verlangen verspürte zu ihm zu gehen. Es rückgängig zu machen, was ich ihm antat. Wollte wieder seine zarten Küsse auf meiner Haut spüren, seine Wärme, die mich immer Sicherheit und Zuflucht empfinden ließen. Wie er sich an mich schmiegte, wenn er schlief. Seine Blicke auf mir, die sich wie Brührungen anfühlten. Wie ich in seiner Obhut, meine Mauer, hinter der ich mich immer versteckte, zerbrechen ließ.
All das wollte ich wieder zurück. Erfasste meinen ganzen Mut und packte meine Sachen, die sich in einer kleinen schäbigen Wohnung in einem kleinen Fischerdorf befanden. Meine Sehnsucht nach Jeongin siegte und ich war Machtlos. Wollte mich nicht mehr länger gegen meine Gefühle wehren. Es schien ausweglos. Denn ich konnte nicht mehr länger dagegen ankämpfen, brauchte ihn mehr, als es mir lieb war und dennoch, war es so viel mehr. Er war so viel mehr und wenn es sich nicht lohnt für ihn zu kämpfen, für wen dann? Ich wollte nicht die Angst in mir die Kontrolle über mich geben.
Ich suchte mir einen Job. Baute mein Leben wieder stück für stück auf. Es war nicht leicht, aber ich schaffte es mit viel Geduld. Ich wollte erst zu dem Mann werden, den er verdient hatte und wollte wieder zu mir selbst finden. Ein Wunsch hatte ich seitdem ich ihn begegnet war, ich wünschte mir, ich wäre gut genug für ihn, dass ich der sein könnte, den er braucht. Und eines Nachts, traf ich ihn.
In einen kleinen koreanischen Restraunte. Er saß mit seinen Freunden, die mich mal flüchtig kennengelernt hatten, als ich noch in Seoul gelebt hatte. Sein Kopf war gesenkt. Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. Alles in mir wollte ihn diese Strähnen aus seinem Gesicht streichen, aber ich hielt inne. Konnte den verlangen danach, entgegen wirken. Ich sah ihn einfach nur an. Blendete den Lärm der Leute im Restraunte aus. Nur er existierte. Mein Herz zog sich krankhaft zusammen. Fühlte sich zum zerreißen nah an. Er hob seinen Blick und wir schauten uns an. Seine Hände, die vorher an seinem Schnapsglas geklammert waren, formten sich zu Fäusten. Seine Fingerknöchel stachen weiß hervor. Sein Blick so kühl und distanziert, dass es mich fast umbrachte und dennoch erkannte ich in seinen dunkel braunen Augen, die mich schon immer faszinierten, Sehnsucht.
Seine Augen, die nur noch einen schmalen Schlitz ergaben, schauten mich funkelnd an. Eine einzelne Träne rollte über seine Wange, verursachten einen Herzaussetzer bei mir. „Ich habe dich vermisst, aber dennoch ist es so schmerzhaft. Ich bereue uns." ,sagte er unterkühlt und seine Worte brachen wie eine Flutwelle über mich ein. Auch wenn man den Alkohol deutlich aus seiner Stimme heraus hörte.
Worte.
Worte können so unbedeutsam klingen, wie sie wollen, aber dennoch gibt es genug Worte die eine Schwere mit sich trugen, die sich nicht begreifen lässt durch Worte, sondern die sich nur fühlen lassen. Jedes kleine Wort kann einen ein Lebtag verfolgen. Der schlimmste Albtraum für einen werden. Die wie Messerstiche auf einen einstachen. Brutal und erstickend.
Ich habe dich vermisst, aber dennoch ist es so schmerzhaft. Ich bereue uns.
Diese Worte spielten sich wie eine Endlosschleife in meinen Gedanken ab. Nahmen mir die Luft zum Atmen. Ich musste nur die Augen schließen und schon sah ich ihn. So Nah und gleichzeitig so weit entfernt. Zum reißen gespannt waren meine Nerven. Nach Jahren wieder sehen, solche Worte von ihm zu hören, zog mir meinen Boden unter den Füßen weg. Sein wutentbrannter Gesichtsausdruck, als er mich erblickte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Fühlte sich erstickend Qualvoll an.
Aber dennoch würde es nicht das Ende von ihm und mir sein. Denn ich brauchte ihn. Konnte weiterhin diese Sehnsucht in mir nicht besiegen. Ich brauchte ihn, denn er war der mich vor dem Ertrinken bewahrte, wenn sich meine Welt sich in den dunkelsten Grautönen und Blautönen einfärbte. Wenn es schien , dass ich keinen Ausweg mehr gab, war er da und rettete mich. Auch wenn ich meine Augen schloss und all meine Gedanken mich fast zu erstickend, dann hörte ich seine Stimme zu mir durch dringen und vertrieb all diese eintönigen und leeren Farbklekse.
Eine kleine Bewegung, die sich aber für mich so unfassbar bedeutsam anfühlte, als ich die Klingel seiner Tür betätigte. Jede Sekunde, die vorbei strich, zog sich in unfassbare Länge. Und trotzdem öffnete er die Tür und stand mir gegenüber. Ich war reglos. Konnte mich nicht von seinem Anblick abwenden. Sein Blick, der sich sofort auf den Boden richtete. Der mich keines Blickes würdige. „Innie." ,war alles was ich raus bekam.
Auch dieses Wort trug eine schwere mit sich, die sich so ungreifbar anfühlte. Seine Augen so verletzt, wütend, enttäuscht und dennoch so voller Liebe, dass es mich in seinen Bann zog. Wir hatten etwas, dem wir beide nie hätten entkommen können. Wogegen wir uns so sehr wehrten konnten, wie wir wollten, es würde dennoch immer gleich enden. Mit uns. Es würde immer mit uns enden. Nur Jeongin und ich. Nicht mehr und nicht weniger. Wir beide, die sich gegenseitig nicht entkommen können.
„Ich habe dir gesagt, ich werde auf dich warten."
-𝐭𝐡𝐞 𝐞𝐧𝐝-
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