-𝐇𝐘𝐔𝐍𝐉𝐈𝐍-

Er liegt neben mir und wir blicken uns einfach an. Ich bin so erleichtert, dass ich ihn beruhigen konnte. Es dauerte, aber ich würde immer für ihn da sein, egal wie viel Zeit es in Anspruch nehmen könnte. Denn nie wieder will ich ihn so gebrochen und traurig sehen. Keiner sagt etwas, man hört nur unsere Atmung. Langsam hebe ich meine Hand und gehe den Drang nach ihn seine Haarsträhne zur Seite zu streichen. Allerdings bevor ich sie nehmen kann, greift er vorsichtig und zögernd nach meiner Hand, hält diese. Ich drücke seine Hand fest zu, damit ich ihn beweisen kann, dass ich da bin. Ich rücke näher an ihn heran, so dass unsere Stirnen sich berühren. "Schlaf etwas, Innie.", flüstere ich leise. "Ich habe Angst, wenn ich aufwache, dass du weg sein wirst. Ich will nicht schlafen." Mein Blick wird intensiver und ich hoffe, er kann meine Aufrichtigkeit spüren. Meine andere Hand wandert zu seinem Hinterkopf, ziehe ihn näher zu mir. Wenige Millimeter trennen uns nur noch, bis meine Lippen seine so weich aussehenden Lippen treffen würden. Seinen warmen Atem spüre ich an meiner Haut, was mir an ganzen Körper eine angenehme Gänsehaut verursacht. "Ich werde nie wieder verschwinden, Baby. Denn ich will nur bei dir sein, wenn du mich bei dir sein lässt.", hauche ich gegen seine Lippen. Unsere Blicke treffen sich kurz und ich verliere mich in ihnen, denn in seinen Augen kann ich das finden, was ich immer suchte. Alles was ich mir jemals erträumt habe, finde ich in seinen Blicken. Seine zärtlichen Finger, berühren erst meine Strähnen, die mir im Gesicht hängen, dann meine Wangen und dann fährt er meine Lippen mit seinen Fingern entlang. Mir stockt der Atem und mein Herz klopft wie wild gegen meine Brust. So laut, dass ich Angst habe, er könnte es hören. Dann küsst er mich. Sanft, vorsichtig und zierlich. Ich erwidere sofort seinen zaghaften und hauchzarten Kuss, der voller Vorsicht steckt und befördere meine Schmetterlinge in ein weiteres Gefühlschaos. Unser Kuss dauert nicht lange an, aber dennoch werde ich diesen nie vergessen. "Ich lasse dich bei mir sein. Ich will nicht, dass du gehst.", haucht er diesmal gegen meine Lippen und ich kann nicht anders, als ihn erneut zu küssen. Wieder dieses unbeschreibliche, atemberaubende Kribbeln überall zu spüren.

Als wir unseren Kuss aus klingen lassen, versteckt er seinen Kopf in meiner Halsbeuge und kuschelt sich an mich. Sanft lege ich meine Arme um ihn und warte bis er seinen Schlaf findet. Denn wenn Innie eingeschlafen ist, muss ich etwas mit den anderen besprechen und tun. Es kann nicht so weiter gehen, und vor allem sollten wir etwas gegen diese "Fans" unternehmen, denn Innie und auch wir gehen daran kaputt und kein weiterer soll verletzt werden oder sich selbst verletzten. Ich will Jeongin vor dieser grausamen Welt beschützen und ich glaube, das kann ich nur, wenn wir direkt mit den Fans reden würden. Ich will mein Missfallen und meine Verachtung gegenüber diesen Verhalten deutlich machen, denn keiner auf dieser Welt hat diese Art von hass verdient und erst recht nicht Jeongin.

Jeongins Atmung wird regelmäßiger und er schnarrt leise, was ich unendlich knuffig und liebenswürdig an ihn finde. Vorsichtig bewege ich mich, ohne dass er wach wird. Leise laufe ich aus seinem Zimmer und gehe zu den anderen, die schon im Wohnzimmer sitzen. "Gehts ihm gut?", fragt Chan. "Seine Verletzungen sind nicht so tief, wie ich dachte. Aber nein, ich denke, ihm geht es nicht gut und ich bin ehrlich zu euch, wir müssen etwas unternehmen. Egal, was die Konsequenzen sein könnten, denn das darf sich nicht erneut wiederholen." Alle nicken zu stimmenden. "Du hast recht, wir sollten etwas machen oder sagen zu den Fans. Ich hätte von Anfang an handeln sollen und nicht abwarten wie es ihm gehen wird." Chan macht sich vorwürfe, die er nicht machen muss. Er ist der Leader und verantwortlich. Er darf meist nicht allzu emotional handeln, sondern eher rational denken und handeln, dass fällt ihm so schwer und dennoch ist er der beste Leader, den sich Stray Kids vorstellen kann. Ich setze mich neben ihn und lege einen Arm um seine Schulter, drücke diese leicht. "Chan mach dir keine Vorwürfe. Es ist passiert und kann man nicht rückgängig machen, Hauptsache wir handeln jetzt. Ich will Innie vor dieser Welt in Schutz nehmen." "Okay, was ist dein Plan?" Alle sehen mich gespannt an. "Also, ich dachte, wir machen jetzt ein Live über Instagram und sprechen offen darüber. Ich würde gerne am meisten sagen, ihr könnt mich natürlich gerne ergänzen. Ich weiß, ich darf das gerade nicht, aber ich muss es einfach machen, denn es geht um Jeongin und ich würde alles für ihn machen, egal was mich für Konsequenzen treffen werden." Wieder stimmen sie mir zu indem sie nicken. "Wir stehen hinter dir egal, was kommen wird und dasselbe gilt für Jeongin.", sagt Changbin. Ich lächle ihn an und dann begeben sich alle auf die Couch und machen sich bereit für den Live.

Sofort kommen Tausende von unseren Fans in den Livestream. Ich sehe alle nochmal erneut an und Chan nickt mir leicht zu, und dann fange ich auch schon an. "Hey Stay, es wird euch überraschen mich hier und jetzt und vor allem um diese Uhrzeit zu sehen. Genauso wie die anderen Members. Aber uns liegt etwas sehr Wichtiges auf dem Herzen und es beschäftigt uns sehr, denn wir leiden auch darunter." Die Kommentare überschlagen sich mit sorgenden Emojis und Texten. "Wir ihr wisst, geht gerade viel im Internet umher und I.N spielt da eine sehr große Rolle und er bekommt so viel boshafte und hasserfüllte Nachrichten zuhören, dass er sehr darunter leidet und auch wir anderen bricht es das Herz. Wir dachten immer Stay und Stray Kids sind eine Community, ein Platz für euch und für uns, in dem wir so sein können wie wir sind und auch unsere Stärken und Schwächen zeigen können, aber da haben wir uns wohl geirrt, denn wir werden wegen einem Fehler, den wir machten runter gezogen, gehasst, missachtet und vor allem schikaniert. Wir finden und vor allem ich finde, dass mehr als nur traurig. Ich bin maßlos enttäuscht darüber, dass ihr so schnell boshaft werden könnt. Innie tut sein Bestes, jeden Tag kämpft er für Stray Kids und vor allem an obsterster Stelle für euch, Stay. Er hat jeden Tag, Gesangsstunden, Tanzstunden, Workout und achtet immer auf seine Gesundheit und sein Körper. Er und auch wir anderen geben jeden Tag 180% und ihr gibt es uns so zurück. Ich weiß nicht, wir wissen nicht, ob ich, wir dieses neue Stay mögen können. Die nur zwei Leute in dieser Band tolerieren, sich über andere Member lustig machen und boshafte und hasserfüllte Nachrichten schicken, jemanden von uns den Tod wünschen und jemanden von uns sagen "Bring dich bitte selbst um damit du keine Last mehr bist." Keiner von uns ist eine Last. Wir sind ein Team, eine Familie und wenn auch nur einer Fehlt, funktionieren wir nicht, das heißt, wenn einer geht, gehen alle. Bitte, hört auf damit, keiner von uns und vor allem Innie hat das verdient. Alles was wir wollen ist ein Ort an der jeder sein kann wie er ist, wo man sich Respekt und Toleranz gegenüber zeigt und keinen Hass und Groll. Bitte, lasst uns damit aufhören, so dass niemand mehr verletzt wird. Wir sind auch Menschen und keine Maschinen. Wir machen genauso Fehler, wie jeder andere Mensch da draußen und alles was wir wollen ist eine bessere Welt, und mit Hass und Respektlosigkeit kommt man nicht weit, also bitte lasst uns wieder zu Stray Kids und Stay werden, die immer zusammenhalten egal was kommen mag. Denn jeder von uns da draußen und jeder einzelne Member von uns, hat es verdient Liebe, Anerkennung und Respekt zu bekommen. Denn Stay makes Stray Kids stay und dass soll auch wieder so werden, bloß bitte werdet wieder zu dem Stay, was wir lieben und auf welches wir so stolz sind." Keiner von uns sagt mehr was und dann beenden wir auch schon den Live. "Das hast du sehr gut gemacht.", sagt Chan mit Tränen in den Augen. "Danke." Ich sehe auf und sehe einen verschlafenen Jeongin, der mit Tränen in den Augen im Türrahmen steht. Sofort erhebe ich mich und gehe auf ihn zu, aber er kommt mir zu vor. Er fällt mir in meine Arme und ich schließe ebenfalls meine Arme um ihn, nehme seinen Duft in mir auf. "Danke, Hyunjin. Danke." "Nicht dafür. Ich werde immer hinter dir stehen. Egal, was passieren wird, ich werde bei dir sein." Ich küsse seinen Haaransatz, höre ihn wohlig seufzen. Und alles was ich ihm sagte stimmt, egal was passieren wird wir Stray Kids, werden immer zusammen halten, egal was kommen mag. Egal, wie hart die Konsequenzen sein werden. Wir werden zusammen halten. Und ich werde Innie vor dieser grausamen und erbarmungslosen Welt beschützen. Jeongin und ich, gegen den Rest der Welt.

-𝐭𝐡𝐞 𝐞𝐧𝐝-

Hoffe euch hat das Ende von der One shot Reihe gefallen:))