-𝐂𝐇𝐀𝐍𝐆𝐁𝐈𝐍-

Ich mache mir große Sorgen um unseren Jüngsten. Er denkt immer, dass wir es nicht mitbekommen würden, wie kaputt er ist, aber wir bekommen es mit. Aber er lässt niemanden an sich heran, nicht einmal Hyunjin lässt er an sich heran. Und dieser ist nicht einmal hier. Zu mir kam er manchmal, wenn er einfach weinen musste und ich war dann einfach da, ließ ihn einfach weinen, weil ich mir bewusst war, dass es manchmal sehr hart für ihn ist. Und wenn ich ihn damit helfen kann, mache ich das. Allerdings ist es schon lange her, dass er mal zu mir kam. Er zieht sich immer mehr zurück und ich denke, heute ist seine Grenze erreicht wurden. Seine Grenze, an dem was er aushalten kann, was ich und die anderen, sehr gut verstehen können. Ein Ausrutscher, ein Fehler und alles steht in Gefahr. Und das was Innie heute passierte kann jeden von uns passieren, aber dennoch wird er morgen wohl oder übel zu JYP müssen, um sich zu erklären. Die Presse und so wohl auch Jeongins Haters werden ihn ab jetzt in der Luft zerfetzen und seine Situation ist sowieso unglaublich heikel. Er geht jetzt schon dran kaputt und wir fragen uns alle, wie viel er noch aushalten kann, als jetzt schon.

"Jemand eine Idee?", wirft Minho in den Raum. Das Einzige was mir einfällt ist, Hyunjin. Er war schon immer, der Einzige der ihn richtig helfen konnte. Hyunjin ist schon von Anfang an Jeongins Anker in diesen Chaos, was uns so oft verfolgt. Er ist glaube ich, unsere letzte Hoffnung um zu ihn durchzudringen. Aber Hyunjin ist gerade nicht da und wirklich gesprochen hat er seit seiner Pause auch nicht mit Jeongin. Was uns allen fragwürdig vorkommt, denn die beiden, redeten jeden Tag, aber auch wirklich jeden Tag. Es gibt kein Jeongin ohne Hyunjin und kein Hyunjin ohne Jeongin. Aber dennoch, treten diese beiden Fälle deutlich ein, denn Hyunjin sucht eindeutig Distanz zu unseren Maknae.

Wir sehen uns alle gegenseitig an und jeder weiß, dass wir denselben Gedanken haben. "Hyunjin.", flüstern alle gleichzeitig. "Lasst uns erstmal abwarten, was die nächsten Tage ergeben und dann können wir ihn immer noch herholen.", sagt Chan. Alle nicken. "Und was ist bis dahin? Wir müssen Jeongin morgen zu JYP bringen, und so wie er vorhin wirkte, wird das unmöglich sein. Wie soll er übermorgen, wieder auf der Bühne stehen?", hakt nun Seungmin nach. "Seungmin, wir machen uns alle Sorgen, aber du kennst Jeongin genauso gut, wie wir anderen. Er wird morgen, punkt 7Uhr auf der Matte stehen. Er lässt keine Schwächen zeigen, weshalb er auch morgen überpünktlich kommen wird." Ich sehe zu Seungmin, der immer noch verunsichert wirkt. Dass man Jeongins Schluchzen hört, ist nicht gerade hilfreich. "Ich finde, wir sollten es zu mindesten versuchen ihn jetzt aus seinem Zimmer zu bekommen. Wer weiß, auf welche Gedanken er kommen könnte?!", fügte nun ich hinzu, denn ich denke, wir sollten es wenigstens versuchen. "Okay, ihr habt recht.", stimmt Chan uns zu.

Wir versuchten es alle, aber dennoch ließ er bisher niemanden von uns in sein Zimmer. Alles was man von ihm hören konnte, war sein unterdrücktes schluchzen. Und um ehrlich zu sein, brach es uns allen das Herz, denn wir konnten uns nicht um ihn kümmern. Er lässt uns nicht zu sich und wenn er doch nur Zeit für sich braucht, können wir ihn alle Zeit der Welt verschaffen. Aber dennoch lässt mich nicht schlafen, was ist, wenn er sich etwas an tut? Ich habe aus zu Fall mal seine aufgekratzten Arme gesehen und bisher ist es auch nur mir aufgefallen, nicht einmal Hyunjin bemerkte es. Ich will Innie nicht bedrängen, weshalb ich es niemanden sagte und ihm auch nicht wissen ließ, dass ich es gesehen hatte. Ich stehe nochmal aus meinem Bett auf und gehe zu Jeongins Zimmer. Leise Klopfe ich an seiner Tür. "Jeongin? Ist alles okay? Kann ich irgendwas für dich tun?" Aber auch diesmal antwortete er nicht, weshalb ich mich wieder hinlege. Vielleicht hat Chan recht, und morgen würde Jeongin pünktlich sein.

- time skip-

Gestern war er zwar bei JYP und heute auch bei den Aufnahmen für Road to Kingdom, und er stand auch auf der Bühne, aber er redete kaum. Alles was wir zu hören bekommen ist hallo, guten Morgen, gute Nacht und tschüss. Mehr sagt er nicht. Drei Tage ist es jetzt her und das Netz zerfetzt sich über Jeongins Vorfall. Die Nachrichten sind abgrundtief boshaft. Von Morddrohungen bis hin zu er soll sich selbst umbringen. Ich kann nicht fassen, dass auch unsere Fans so etwas derartiges Bösartiges schreiben. Wir sind nur Menschen und auch wir machen Fehler. Und zu zusehen, wie Jeongin immer ruhiger wird, nichts mehr isst, weil so viele Leute sagen, dass er zu dick ist, was mir absolut absurd vor kommt, wie Jeongin immer kaputter aussieht, das kann ich nicht verkraften. Wir hatten zwar ausgemacht, dass wir Hyunjin zu uns holen, wenn noch mehr Tage vergangen sind, aber ich halte das nicht für richtig, weshalb ich beschließe ihn jetzt anzurufen. Da ich heute alleine in meinem Zimmer schlafe, kann ich ihn ungestört anrufen.

Nach wenigen Sekunden nimmt er schon ab. "Hey Hyung, was gibt's? Schon recht spät für ein Anruf." "Hey, Hyunjin es ist wirklich dringend, kannst du mich morgen treffen? Ich würde zu dir fahren, wenn das passt? Es ist wirklich dringend." "Oh okay, um was geht es denn?" "Jeongin." Ich höre nur Hyunjins typisches Geräusch, wenn er nachdenkt. "Ich- Jeongin... Ich." Ich unterbreche ihn. "Hyunjin, es ist verdammt wichtig. Ich erkläre es dir morgen." "Okay, dass passt alles. Dann sehen wir uns morgen."

-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-