
𝐒𝐀𝐕𝐈𝐎𝐑..𝐊𝐈𝐍𝐃 𝐎𝐅
𝐒𝐀𝐕𝐈𝐎𝐑..𝐊𝐈𝐍𝐃 𝐎𝐅
𝐖𝐀𝐘𝐍𝐄 𝐇𝐀𝐓 𝐒𝐈𝐂𝐇 𝐃𝐀𝐍𝐍 𝐃𝐎𝐂𝐇 𝐒𝐂𝐇𝐍𝐄𝐋𝐋𝐄𝐑 𝐕𝐄𝐑𝐀𝐁𝐒𝐂𝐇𝐈𝐄𝐃𝐄𝐓 𝐀𝐋𝐒 𝐄𝐑𝐖𝐀𝐑𝐓𝐄𝐓.
Wahrscheinlich will er, dass wir erst einmal runterkommen und ankommen.
Die zwanzig Dollarnote liegt grauenerweckend auf dem kleinen Couchtisch.
Wir können keine Pizza bestellen!
Bestimmt ist einer der Schuldeppen Aushilfe in der Pizzeria geworden.
Und wir können niemanden hier gebrauchen, der Chrissy oder mich kennt.
Weshalb es eigentlich mehr als idiotisch ist, überhaupt hier zu sein.
Hawkins hat für uns nichts mehr zu bieten.
Hinter jeder Ecke lauert ein schiefer Blick oder Schlimmeres.
Ich will mir gar nicht vorstellen was passieren würde, wenn ich Jason oder einen anderen der Primaten begegne.
Ein gebrochener Kiefer pro Jahr reicht eigentlich aus.
Scheiße, das ist so dämlich.
Was machen wir hier? Wie sieht unsere Zukunft aus? Früher oder später muss sie zurück, oder?
Ein verbanntes Kind ist kein wirklich verbanntes Kind, oder?
Sind ja nicht mehr im Mittelalter.
Was ist die Alternative?
Ne Hippieband gründen und durch das Land reisen? Sie kann doch nicht hier mit mir wohnen, verflucht.
Abgesehen davon, dass der Platz geradeso für Wayne und mich reicht, ist das einfach kein Ort für Chrissy.
Ich sitze mit dem Rücken an die Tür des Badezimmers gelehnt auf dem Boden und ziehe an einer Zigarette. Das tröpfelnde Wasser beruhigt mich.
Ich weiß, dass sie dadurch zumindest etwas Komfort zurückbekommt.
Die Nächte im Van sind grauenhaft gewesen.
Mir kommt kurz der Gedanke, dass es Stalkerqualitäten hat, dass ich vor der Tür auf sie warte, aber ich beschwichtige es damit, dass ich nur sicherstellen will, dass alles okay ist.
Als das Wasser aufhört, stehe ich so schnell auf, dass mir die Zigarette runterfällt und dabei ist ein Brandloch auf dem Türvorleger zu verursachen. Fluchend bücke ich mich, um sie aufzuheben, da öffnet sich die Tür.
Mein Blick fällt auf ihre nackten Waden, an denen noch einige Tropfen des kochend heißen Wassers hängen.
Ich wage mich nicht weiter hochzusehen, sondern tue weiter beschäftigt, in dem ich die Asche mit der Handfläche wegfege.
»Eddie? Ich...«, ihre unsicheren Worte bringen mich dazu, mich schließlich doch aufzurichten.
Dabei achte ich penibel darauf, sie nicht anzustarren. Hilfe, in welcher Hormonverseuchten Hölle bin ich jetzt schon wieder gelandet?
Kann jetzt ein Mädchen nicht mehr im Handtuch vor mir stehen, ohne, dass ich unchristliche Gedanken habe?
Doch, das ist sogar sehr gut möglich.
Wenn dieses Mädchen nicht ausgerechnet Chrissy ist. Nur, weil zwischen uns nichts mehr gelaufen ist, heißt das nicht, dass meine Gefühle genauso verschwunden sind.
Viel schlimmer.
Mit jedem Tag, den wir gemeinsam verbringen, werden sie konstanter.
Weil ich es, unabhängig von der Lage, in der wir uns befinden, schön finde, dass wir beieinander sind.
Neben einer Person aufzuwachen, die nicht jemand ist, mit der du Komasaufen warst und die dir rein gar nichts bedeutet oder einfach jemand, der nicht dein Onkel ist - es ist schön.
Es wäre schön, würden nicht immer die Befürchtungen unserer Zukunft vor mir Ablaufen wie der ewige Abspann im Kino.
Weil ich nicht weiß, was ich mit meinen Händen machen soll, stemme ich sie unbeholfen in meine Hüften und warte darauf, dass sie weiterspricht.
»Gott das ist so peinlich.«, gibt sie zu. »Aber ich brauche...ich hab...meine Regelblutung.«, berichtet sie mir.
Meine Augen werden so groß, dass ich das Gefühl habe, sie fallen mir jeden Moment aus den Augenhöhlen.
Fuck. Daran habe ich gar nicht gedacht.
»Ähm..oh. Ja. Ja klar. Ähm..«, panisch scanne ich die Umgebung nach einer Lösung ab, aber was für eine Lösung soll es hier zur Hölle geben?
Ich habe hier nichts, was ihr helfen kann.
Nicht einmal genügend Klopapier um irgendwas zu basteln, dass das Blut auffängt.
Wow, so fühlt sich absolute Überforderung an, oder? Kopflos werfe ich einen Blick nach draußen.
Als könnte der triste Anblick der Umgebung mir beim Denken helfen.
Aus der Entfernung sehe ich den Hund der Nachbarn, der unruhig umhertigert.
Wahrscheinlich hat er Hunger.
Ich werfe einen flüchtigen Blick auf meine digitale Armbanduhr. Kurz nach Sieben.
Jeden Moment würde Rotschopf rauskommen und ihn füttern. Mit was auch immer vom Abendessen übrig geblieben ist.
Moment. Rotschopf! Wie alt mag sie sein?
Bestimmt alt genug um ihre Tage zu haben, oder? Und wenn nicht sie, dann ihre Mom?
»Warte kurz.«, bitte ich Chrissy und stiefele in Richtung Ausgang.
Chrissy läuft mir, nur in einem Handtuch bekleidet, hinterher. Zumindest bis zur Tür.
»Was hast du vor?«, fragt sie ängstlich und ich stelle mir ungewollt die Frage, ob es ist, weil ich verschwinde und sie nicht allein sein will, oder weil sie befürchtet ich würde irgendeinen Unsinn anstellen.
»Dich retten? Schon wieder?«, kommentiere ich grinsend und zwinkere ihr zu.
Ihre Antwort ist ein sofortiges Erröten.
In Kombination mit ihrem nassen Haar, dass in einem unordentlichen Knoten steckt und ihrem reinen Gesicht, bin ich gewillt die Tür sofort wieder zu schließen und sonstwas mit ihr anzustellen.
Irgendwie bekomme ich aber doch noch die Kurve und trete aus der Tür.
Die allmählich kühler werdende Spätsommerluft pustet mir ein wenig Anstand ins Hirn zurück.
Ich muss wirklich ganz ganz dringend an meiner Selbstbeherrschung arbeiten.
Der Weg, wer vor mir liegt dauert nicht einmal eine Minute. Aber es kommt mir vor wie der Gang zum Galgen.
Für Chrissy mag das wirklich unangenehm sein, aber in mir erweckt es nahezu eine Furcht.
Wonach frage ich? Wie bezeichne ich konkret das, was sie davor befreit, auszulaufen?
Und vor allem, was sage ich, wenn sie mich fragen, wofür ich das brauche?
Höchstwahrscheinlich weiß eh jeder von dem was Chrissy passiert ist.
Zumindest das unangenehme Klopfen an der Tür wird mir abgenommen, denn Rotschopf kommt herausgestolpert und bleibt umgehend gestehen, als sie mich sieht.
Ihr Blick ist gerade zu vernichtend.
Kein Wunder, dass Henderson von ihr entweder als Hexe spricht oder als Mädchen seiner Träume.
Dass sie natürlich nur einen sehr kurzen Zeitraum gewesen ist.
Jetzt hat er ja Suzie Poo.
Bei Gott, ich bin nie so glücklich gewesen, mich in meine Teenagerjahren nicht ständig verknallt zu haben.
Nie, um ehrlich zu sein.
»Hi?«
Ihre Betonung wirft eine unausgesprochene Frage in die Luft.
Was zum Teufel will der Freak hier?
Ich lächele verschmitzt und kämme mir das knotige Haar.
»Hi. Ich dachte es ist mal Zeit meine neuen Nachbarn zu begrüßen und gleichzeitig zu fragen, ob sie etwas dahaben, dass einem Mädchen hilft, wenn...was halt so einmal im Monat ansteht«, stammele ich nervös lachend vor mir hin. »Das ist doch einmal im Monat, oder? Oder öfter?«, fragte ich ratlos und schiebe nachdenklich meine Augenbrauen zusammen.
Rotschopf stellt den Teller mit den Essenresten auf dem Geländer der Veranda ab und verschränkt ihre Arme vor der Brust. »Ist das ein Scherz von Dustin? Oder Lucas? Wenn das ein Scherz-«
Verwundert halte ich meine Hände von mir weggestreckt und schüttelte ablehnend den Kopf.
»Henderson? Sinclair? Was nein. Nein. Ich brauche einfach...diese Dinger.«, erkläre ich ihr.
Sie legt ihren Kopf leicht schräg und mustert mich ausgiebig.
Dass sie mir nicht glaubt steht ihr so eindeutig ins Gesicht geschrieben, dass es schon lächerlich ist.
Dabei versuche ich nur das Richtige zutun und Chrissy zu helfen.
Kann mir ganz viel besseres vorstellen als...das.
»Warte hier.«, befiehlt mir Rotschopf.
Dann läuft sie in Windeseile zu ihrem Hund, füttert ihn und rennt zurück ins Haus.
Ich bin ehrlich erstaunt über ihren schnellen Reaktionswechsel und als ich abwartend einen Blick zu meinem Trailer zurückwerfe verstehe ich auch warum.
Chrissy steht mit einem ihr viel zu großen Langarmshirt im Türrahmen und beobachtet mich.
Rotschopf wird sie gesehen haben und sich entschieden haben, dass sie wirklich nur etwas Hilfe benötigt.
»Wenn sie mehr braucht, soll sie einfach herkommen.«
Ihre auftauchende Stimme löst mich von Chrissys Anblick.
Ich werfe nur einen sehr kurzen Blick auf das, was sie mir in die Hand drückt, doch bevor ich gehe wende ich mich ihr noch einmal zu.
»Danke und hey. Wäre schön, wenn du niemanden was davon erzählst.«, sage ich ihr und deute mit einem Kopfnicken zu Chrissy.
Rotschopf zuckt gleichgültig mit den Schultern.
»Wem? Ms. Kelly?«, spielt sie auf die Vertrauenslehrerin der Highschool an.
Wie oft ich bei ihr aufgeschlagen bin, kann ich nicht einmal mehr mit zwei Händen abzählen.
Jedes Mal wollte sie von mir wissen, was ich mit meiner Zukunft vorhabe.
Keine Ahnung. Und das ist immer meine Antwort gewesen. Heute noch.
Ich weiß ja nicht einmal, ob ich meinen Abschluss diesmal gepackt habe.
Wenn nicht, wäre dieses Jahr meine letzte Gelegenheit dazu.
Mehr als drei Jahre und drei Versuche bekommt man nicht.
Ich weiß nicht, was mir mehr gefallen würde.
Ohne Abschluss zu jobben oder ein weiteres Jahr die Schulbank zu drücken?
Zumindest wären die Lackaffen Jason und co. nicht mehr an der Schule.
Und Chrissy? Hat sie sich an Colleges beworben? Würde sie hingehen? So viele Fragen, für deren Beantwortung uns nur aberwitzige drei Monate bleiben.
Ich bemerke erst, dass ich ohne eine Verabschiedung gegangen bin, als ich bei unserem Trailer ankomme.
Aber als ich mich umdrehe, um Rotschopf zu winken ist sie schon wieder verschwunden.
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