
πΓΆπππππππππππππππ
πππππππ πΎ: πΓΆπππππππππππππππ
πππ ππππ πππ ππππ ππππππππ entstand vor schΓ€tzungsweise sechshundert Jahren und diente als Wecker fΓΌr MΓΆnche.
Sie war eine praktische Erfindung, um das Voranschreiten des Tages zu bewerten.
In Hawkins schien die MaΓeinheit nicht ganz aufzugehen, denn es verging beinahe eine Ewigkeit, in der der Junge und ich still nebeneinanderher weinten.
Vielleicht mochte erst eine halbe Stunde vorangeschritten sein, fΓΌr mich fΓΌhlte es sich jedoch wie ein halbes Leben an.
Weinen war anstrengend und es machte einen so verdammt mΓΌde.
Ich schΓ€tze es verging ungefΓ€hr eine weitere Stunde, als meine TrΓ€nen endlich begannen zu versiegen.
Mein Wehklagen hΓΆrte aber eine ganze Weile lΓ€nger nicht auf.
Die einst zarte Haut meiner Wangen fΓΌhlte sich mittlerweile rau an und brannte fΓΌrchterlich.
Auch der Junge neben mir sah erschΓΆpft aus, trotzdem traute sich keiner ein Wort zu sagen.
Im stillen EinverstΓ€ndnis trauerten wir um das was wir verloren hatten.
Weil mein Kopf immer schwerer geworden war, hatte ich ihn mit der Zeit auf meine Arme gebettet und sah nun mit trΓ€gen Augen auf den Picknicktisch.
Neben leeren Bierdosen fanden sich dort noch Zigarettenstummel und ein Paar abgewetzte Stifte wieder.
WΓ€hrend ich mit meinen Fingerspitzen die wettergegerbten Maserungen im Holz nachfuhr, begann ich leise βThe Final Countdown" von Europe zu summen.
Ich brachte zwar eher eine Abfolge von melodischen Lauten heraus, als, dass ich wirklich sang, dennoch verlieΓen die bedeutsamen Zeilen meine sprΓΆden Lippen.
ββ―β We're leavin' together but still it's farewell. βΈ
LΓΌge. Eine verdammte LΓΌge.
Ich war weder mit Eddie zusammen gewesen, als er diese Erde verlieΓ, noch hatte ich ihm Lebewohl sagen kΓΆnnen.
Nicht in den Momenten seines tapferen Todes und auch nicht als er mit zehn Jahren nachts aus dem Haus seines Vaters in einen rostigen Van gezerrt und weggefahren wurde.
ImmerwΓ€hrend in Gedanken an die Zeit, in der meine grΓΆΓte Sorge zu wenig Taschengeld oder zu schlechtes Wetter gewesen war, griff ich nach einem Kugelschreiber und begann auf den Tisch zu kritzeln.
Die Vielzahl an Unterschriften, vulgΓ€ren Zeichnungen und nicht zuletzt die eingeritzten Worte des Jungen hatten den Tisch bereits so in Mitleidenschaft gezogen, dass es auf die paar Striche nun auch nicht mehr ankam.
FrΓΌher hΓ€tte ich mich vielleicht als talentiert bezeichnet, aber seitdem Eddie gegangen war, war ich dem Zeichnen nicht mehr nachgegangen.
Wie so vielem nicht mehr.
Mein Leben hatte ab dem Zeitpunkt seines Verschwindens nur noch aus dem Lernen bestanden.
Ich wurde zu der Perfektionistin, die meine Mutter in mir sah und da der wichtigste Mensch β abgesehen von meiner Mutter - nicht mehr da war, setzte ich alles daran nun sie glΓΌcklich zu machen.
In unserer Kindheit hatte Eddie mir stΓ€ndig neue Ideen aufgetragen, die ich zu malen hatte.
Als Hommage daran zeichnete ich den mit HΓΆrnern besetzten Teufel, den ich so oft aufs Papier hatte bringen mΓΌssen.
Β»Hey!Β«, meldete sich der gelockte Junge plΓΆtzlich zu Wort als er mein Gekritzel bemerkte und im gleichen Atemzug sprang er auf und gestikulierte wild mit seinen Armen.
Β»Woher kennst du das Motiv?Β«, fragte er aufgeregt. Β»Sag mir nicht, dass du eine Spionin bist? Wir hatten damit letztens Jahr echt genug zu tun.Β«
Verwirrt kniff ich die Augen zusammen und verdeutlichte ihm so, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, wovon er da eigentlich sprach.
Dann richtete ich mich auf und streckte meine mΓΌden Glieder. βDas ist der HΓΆllenfeuer-Teufel.Β«
Bei der Erinnerung musste ich zΓ€rtlich lΓ€cheln.
Β»Eddie hat ihn erfunden und ich durfte ihn skizzieren.Β«
Sachte lachte ich bei der flΓΌchtigen Erinnerung auf.
Β»Ich glaube er war da neun und ich gerade einmal sieben. Meine Mutter hat fast einen Herzinfarkt bekommen, als sie die ganzen BlΓ€tter mit einem getuschten Teufel sah. Ich glaube ich war noch nie so nah daran, einen Kinderpsychologen ins Haus geschickt zu bekommen.Β«
Β»Das...Β«, er verstummte. Dann schΓΌttelte er unglΓ€ubig seinen Kopf und fuhr fort.
Β»Das glaube ich echt nicht.Β«
In einer weiteren ausladenden Bewegung zog er sein gemustertes Hemd auseinander und offenbarte darunter ein T-Shirt mit dem Hellfire-Teufel.
Ich spΓΌrte, dass mein Mund offen stehen musste, denn innerhalb kΓΌrzester Zeit verursachte die stickige Luft ein unangenehmes GefΓΌhl in meinem Rachen.
Β»Ich..ich verstehe nicht.Β«
Β»Das ist unser Logo! Eddie hat einen DnD-Club gegrΓΌndet und der Teufel ist unser Maskottchen. Er hat es zwar nicht so genannt, wΓΌrde er nie. Aber wir laufen alle mit den Shirts rum. Also passt es irgendwie doch. Oh du weiΓt wahrscheinlich gar nicht was DnD ist. Das ist ein -Β«
Abermals auflachend stoppte ich seinen Redefluss durch meine ausgestreckte Hand.
Β»Ich kann es zwar nicht spielen, aber ich weiΓ schon was das ist. Ich lebe schlieΓlich nicht hinter dem Mond.Β«
Erleichtert bemerkte ich, wie mein zuvor schmerzhaft zusammengezogenes Herz langsam dabei war sich zu entspannen.
Dieses kleine GesprΓ€ch bedeutete mir die Welt.
Es lenkte mich fΓΌr einen kostbar flΓΌchtigen Augenblick von dem Schmerz ab, der mir Eddies Tod bereitete.
Unser GeplΓ€nkel wurde abrupt gestΓΆrt, als einige schwere Regentropfen auf meine nackten Schultern fielen.
πππ ππΓπππππππ πΓπππ bewirkten eine sofortige GΓ€nsehaut auf meinen Armen und Beinen, seufzend sah ich gen Himmel.
Β»Hey, du weiΓt nicht zufΓ€llig, wo die Spenden verteilt werden?Β«, fragte ich.
Vielleicht kΓΆnnte ich bei Robin und Steve etwas Zuflucht finden, zumindest solange es regnete.
Was ich danach tun wΓΌrde, wusste ich nicht. Alles was ich wissen musste, war mir qualvoll auf einem Silbertablett serviert worden.
Eigentlich hielt mich nichts mehr in dieser verfluchten Stadt.
Β»Doch, klar. Hier in der Schule. Du befindest dich schon auf dem GelΓ€nde. Soll ich es dir zeigen?Β«
Ich nickte zustimmend. Β»Das wΓ€re wirklich nett von dir.Β«
Der Junge hatte eine seltsam gute Ausdauer fΓΌr mein Empfinden, ich hatte kaum mithalten kΓΆnnen. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass ich so klein war und viele Schritte machen musste, um ΓΌberhaupt voranzukommen.
Wenige Minuten spΓ€ter standen wir vor der massiven EingangstΓΌr der ΓΆrtlichen Highschool.
Eigentlich war ich ziemlich froh darΓΌber gewesen, meinen Abschluss bereits in der Tasche zu haben und das Betreten einer Schule war nicht das was ich mir vom Leben momentan erwΓΌnschte.
Trotzdem stieΓ ich meinen KΓΆrper gegen die rechte TΓΌr und ΓΆffnete sie.
Mein Blick glitt sofort ΓΌber die Masse an Menschen, die entweder reihenweise auf Nahrung und Kleidung warteten, oder dabei halfen genau diese zu verteilen.
Β»Wo sind sie nur.Β«, murmelte ich suchend.
Die groΓe Menge an Menschen erschwerten mir die Suche nach einem der beiden. Aber sie mussten hier sein.
Sonst hΓ€tte der Junge mir sicherlich weitere mΓΆgliche Orte genannt, an denen Spenden verteilt worden.
Β»Oh, da. Robin!Β«, rief ich und eilte in ihre Richtung.
Der Junge folgte mir gehetzt und als er Steve und Robin erkannte, bestΓΌckte seine kindlichen Lippen ein groΓes LΓ€cheln.
Β»Steve!Β«, brΓΌllte er strahlend.
Β»Henderson!Β«, antworte ihm dieser nicht minder euphorisch.
Β»Bekah?Β«, fragte er dann offensichtlich verdutzt und wechselte seinen Blick zwischen mir und dem Jungen hin und her.
Β»Du hast Dustin kennengelernt?Β«
Γberrascht drehte ich mich zu meiner neuen Bekanntschaft.
Β»Du bist Dustin?Β«, fragte ich ihn.
Unwissentlich hatte ich ein weiteres PuzzlestΓΌck in einer Welt aus RΓ€tseln erhalten.
Dustin, der Dustin, der Eddie's letzte Minuten erlebt hatte. Der ihm beigestanden war.
Dustin war...noch ein Kind?
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