💎 𝒕 𝒘 𝒆 𝒏 𝒕 𝒚 - 𝒕 𝒉 𝒓 𝒆 𝒆
𝐇𝐲𝐮𝐧𝐣𝐢𝐧
Leise musste ich schluchzen und verdeckte mein von Tränen bedecktes Gesicht in meinen Händen. Noch nie hatte jemand zu mir so etwas gesagt und es war wirklich schön, diese Worte wenigstens einmal von jemandem zu hören. Genau aus diesem Grund wollte ich mich doch die ganze Zeit mit Seungmin anfreunden: Ich hatte gewusst, dass er anders als alle anderen reagieren würde, doch viel mehr hatte ich gedacht, er würde mich erst mit Fragen ausquetschen, bevor er meine Schizophrenie akzeptieren würde.
Aber diese Reaktion? Die war viel schöner, als ich sie mir je erträumt hatte und vielleicht trug das auch dazu bei, dass ich mich erst nicht beruhigen konnte. Der Rothaarige unternahm auch nichts dagegen, was ich ihm definitiv nicht übel nahm. Mir war schon klar, dass er so etwas nicht konnte und von ihm eine Umarmung zu erwarten, war wohl nun wirklich zu viel des Guten.
Oder aber er kann dich nicht leiden. Wer würde schon einen Jungen mit Schizophrenie mögen?
Langsam hob ich wieder meinen Kopf und wischte meine Tränen mit meinem Ärmel weg. Ich wollte nicht auf die Stimmen hören, so nervig sie auch waren. Ich durfte mich nicht wieder auf diese einlassen, aber wie sollte das funktionieren? Seid ich näher mit Seungmin im Kontakt stand, hatte ich das Gefühl, dass die Stimmen noch aggressiver wurden, als würden sie mich von Seungmin fernhalten wollen; aber vielleicht war es ja auch so. Dennoch würde ich darauf nicht mehr hören. Nun... ich versuchte es zumindest.
,,Haben die Stimmen wieder mit dir geredet?", fragte mich Seungmin plötzlich, offensichtlich um mich von gerade abzulenken, wofür ich ihm wirklich mehr als nur dankbar war. Leicht nickte ich und ließ mich einfach auf der Wiese nieder, was er nach kurzem Zögern ebenfalls tat. ,,Ja sie... sie reden oft mit mir. Egal wann."
,,Und.. uhm.. was sagen sie dir so?", fragte er neugierig nach, aber auch etwas unsicher, als hätte er Angst, dass es einen erneuten Zusammenbruch auslösen könnte. Leise seufzte ich nun und wusste nicht so recht, wie ich ihm diese Frage beantworten sollte. Was sollte ich schon groß sagen? Dass die Stimmen mich ständig versuchen fertig zumachen? Oder mich von ihm fernhalten wollten? So gerne ich auch lügen würde, damit es einfacher für Seungmin war, aber ich hielt nichts von Lügen. Es reichte doch schon, dass ich ständig Minho anlügen musste..
,,Sie sagen, dass ich wertlos bin. Dass mich niemand leiden kann und ich unverdient beliebt bin - nun, das stimmt irgendwie auch - Sie sagen mir, dass es ein Fehler war, dir davon zu erzählen und dass du mich nicht leiden kannst. Wer kann schon einen schizophrenen Jungen leiden, nicht wahr? Manchmal versuchen sie mir auch einzureden, dass ich mir weh tun oder mich gar vor ein Auto oder vom Dach schmeißen soll.." Meinen Kopf hatte ich mittlerweile gesenkt, da ich nicht wusste, wie Seungmin darauf reagieren würde. Oder würde er es überhaupt? Immerhin... War ich laut meinen Stimmen nichts besonderes und obwohl ich es nicht wollte, fing ich selbst langsam an, das zu glauben.
,,Hyunjin", seufzte Seungmin leise und drückte mein Kopf wieder nach oben, sodass ich unweigerlich in seine Augen sehen musste. ,,Ich hasse es immer noch, wenn du mich nicht anschaust. Ich mag dich.. irgendwie. Du bist zwar wirklich verdammt nervig und anstrengend, aber du scheinst ganz okay zu sein. Wieso sollte ich also nicht mit dir befreundet sein wollen? Du bist immer noch Hyunjin, der nicht perfekt ist und eben seine Fehler hat. Na und? Das ist auch nicht schlimm. Also versuche bitte nicht auf diese Stimmen zu hören und falls doch dann... mh.. ruf mich an und ich rede es dir aus.. okay?"
Mit großen Augen musterte ich Seungmin, der selbst unsicher bei seinem Vorschlag war und sich so wohl nicht kannte. Aber verdammt.. je mehr er solche Aktionen brachte, desto weniger wollte ich ihn jemals wieder loslassen und genau deshalb fiel ich ihm nun um den Hals, völlig ignorierend, dass er vermutlich meine Umarmung nicht einmal erwidern würde.
,,Danke Seungmin... du tust mehr für mich, als jemand anderes in all den Jahren.."
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