💎 𝒕 𝒘 𝒆 𝒏 𝒕 𝒚 - 𝒔 𝒊 𝒙
𝐒𝐞𝐮𝐧𝐠𝐦𝐢𝐧
Leise summte ich die Melodie von 'Shoot Me' vor mich her, da ich dank Hyunjins vorherigen Anruf einen Ohrwurm davon hatte und wir sowieso jetzt erst einmal eine Menge Day6 Lieder anhören würden. Zwar wusste ich, dass Hyunjin lieber Got7 hörte - mehr als nur einmal hatte er von diesen Jungs geschwärmt und es nervte mich wirklich ungemein -, jedoch akzeptierte er meine Liebe zu der fünfköpfigen Gruppe und sagte auch nichts dagegen.
Sein Glück, sonst würde er nämlich seinen Kopf verlieren.
"Hier. Fühl dich wie Zuhause oder wie auch immer du dich fühlen willst", meinte ich schulterzuckend und sah mich etwas in meinem Zimmer um. Es war ein recht typischer Teenagerraum, ein paar Poster von Day6, verschiedene Dinge, die zufällig irgendwo verteilt lagen, ein großes Bett, ein Schreibtisch und ein Sofa mit Fernseher. Alles, was ich brauchte, alles, was man benötigte, um sein langweiliges Teenagerleben zu führen. Jedenfalls reichte es mir aus. Hyunjin musste sich wohl oder übel damit zufrieden geben.
"Es ist... schön hier. Überraschend heimisch", gab der Ältere etwas verwundert von sich und ließ sich auf das Sofa sinken. Schweigend beobachtete ich ihn dabei, hatte meine Arme vor meiner Brust verschränkt und wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Er schaute sich mit großen Augen um, schien begeistert von dieser schlichten Einrichtung zu sein. Und ich? Ich wusste nicht so ganz, ob ich seinen ehrlich klingenden Worten Glauben schenken konnte.
"Wie du meinst. Welches Album möchtest du anhören?", wollte ich wissen und ging auf meinen Schrank zu, in dem sämtliche Day6-Alben ihren Ehrenplatz gefunden hatten. Fragend drehte ich meinen Kopf über meine Schulter zu Hyunjin und musterte ihn neugierig, wartete geduldig auf seine Antwort und beobachtete, wie er nachdachte.
"Das, was du gerade gesummt hast", sagte er dann und leicht nickend holte ich das Shoot Me-Album hervor, ehe ich auch schon die CD einlegte und einschaltete. "Du hast es so schön gesummt", fügte der Schulprinz ein wenig schüchtern hinzu, wodurch ich verwundert in meiner Bewegung innehielt und ihn ungläubig anschaute. Hatte er mir gerade tatsächlich einfach so ein Kompliment gemacht? Obwohl ich ihn immer beleidigte? Verrückt.
"Okay", war meine einzige Reaktion darauf. Ich ließ mich neben ihn auf das Sofa fallen und streckte mich dann einmal, um sämtliche Müdigkeit aus meinem Körper zu verbannen, die mich aufgrund meiner vorherigen Faulheit heimgesucht hatte. "Hier war übrigens schon eine Weile keiner mehr", informierte ich Hyunjin und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. So sehr ich Besuch auch hasste, Jeongin und Felix waren oft ohne Ankündigung einfach aufgetaucht, wahrscheinlich bloß, um mir auf die Nerven zu gehen. Seit ich mit Hyunjin befreundet war, jedoch kaum noch...
"Wieso nicht?", fragte mich mein Besuch neugierig. Er unterließ es nun, mein Zimmer zu untersuchen und richtete stattdessen seinen Blick auf mich, allerdings reagierte ich erst nicht. Stumm lauschte ich 'Attention', dem ersten Lied des Albums, das ich eingeschalten hatte. Es lenkte mich einen Moment lang von der traurigen Wahrheit ab, auch wenn dies leider nicht für immer anhielt.
"Sie haben bessere Freunde gefunden", meinte ich nur schulterzuckend und fuhr mir leicht durch meine roten Haaren, die ich demnächst wieder nachfärben sollte. Die Farbe wusch sich langsam heraus, dabei wollte ich sie noch länger behalten. Ich hatte mich noch nicht daran satt sehen können und Hyunjin wahrscheinlich auch nicht.
Okay, dann sollte ich vielleicht doch wieder zu Braun wechseln.
"Wie meinst du das?", fragte Hyunjin weiter, weil er offenbar nicht verstand, worauf ich hinaus wollte. Warum war mir das so klar gewesen? Schulprinz mit guten Noten, aber wenn es um das richtige Leben ging, hörte er auf, nachzudenken. So typisch.
"Seit sie mit deinen Freunden Basketball spielen, bin ich abgeschrieben", erklärte ich ihm also, worauf ich mit meiner Aussage hatte hinaus wollen. Sogleich sah ich, wie sich Hyunjin leicht auf die Lippe biss, er schien sich wohl augenblicklich schlecht und schuldig zu fühlen. Natürlich, ich gab ihm ja indirekt die Schuld dafür. Dachte er jedenfalls. "Und nein, Hyunjin, du kannst nichts dafür. Sie sind glücklich und werden gut behandelt, darum bin ich es auch. Es ist nur ungewohnt, dass ich mehr mit dir mache, als mit den beiden zusammen. Aber es ist okay."
Zuerst dachte ich, dass meine beruhigenden Worte Hyunjin seine Schuldgefühle genommen haben, doch er reagierte nicht. Er starrte bloß auf seinen Schoß, was mich etwas unsicher machte, da ich mich nun selbst irgendwie schlecht fühlte. Ich hatte nicht gewollt, dass er sich Vorwürfe machte. Das war nicht mein Ziel gewesen.
Aber dann hob er auf einmal grinsend seinen Kopf und musterte mich verschmitzt, brachte mich mit seinen nächsten Worten völlig aus dem Konzept.
"Ja, das weiß ich. Allerdings ist es verdammt süß, wie viele Sorgen du dir um mich machst.~"
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