💎 𝒕 𝒉 𝒊 𝒓 𝒕 𝒚 - 𝒔 𝒊 𝒙
𝐇𝐲𝐮𝐧𝐣𝐢𝐧
Wärme.
Das Gefühl, welches ich wohl gerade am meisten empfand, war Wärme. Mein gesamter Körper stand unter Strom und ich fühlte mich mit einem Mal so geborgen, wie noch nie. Diese Situation ähnelte der, die in meinem Badezimmer passiert war; doch dieses Mal mit vertauschten Rollen. Dieses Mal war ich es, der Seungmin küsste und dieses Mal war er es, der perplex davon war und nicht zu wissen schien, wie er darauf reagieren sollte.
Es vergingen nur wenige Sekunden und mein Selbstbewusstsein, das ich extra für diesen Kuss gespart hatte, verflog mit einem Mal. Erst jetzt begriff ich, was ich überhaupt getan hatte und hoffte inständig, dass ich sein Vertrauen nicht missbraucht hatte. Was wäre, wenn er denken würde, dass ich ihn die ganze Zeit nur ins Bett bekommen wollte? Die Angst davor, dass er mich wirklich hassen könnte, ließ mein Herz schneller schlagen und fast hätte ich den Kuss auch unterbrochen, wenn Seungmin nicht sanft und ganz vorsichtig meine Hand gedrückt hätte.
Bestärkt dadurch, fing ich vorsichtig an, meine Lippen gegen seine zu bewegen, und sofort musste ich leise, wohlig aufseufzen, da es sich nun viel besser und vor allem richtiger anfühlte. Zögerlich ging Seungmin darauf ein, war noch zurückhaltend, aber das war okay. Ich würde ihm so viel Zeit lassen, wie er nur brauchte und ihn niemals gehen lassen. Ohne es wirklich gemerkt zu haben, hatte sich Seungmin mit jedem Mal in mein Herz geschlichen. Ich wusste, dass er nicht absichtlich zu jedem gemein war. Meistens jedenfalls. Ich wusste, dass er nur nicht mit Menschen umgehen konnte, dass er keinerlei Erfahrungen hatte und dass er manchmal auch überfordert war.
Doch irgendwie hatte es mich glücklich gemacht, zu wissen, dass ich ihn aus dem Konzept brachte. Ich hatte einen gewissen Stolz gefühlt, der mich zu diesem Kuss veranlasst hatte, und ich bereute ihn mit keiner Sekunde, viel zu richtig fühlte es sich an. Seine Lippen waren weich, aber hatten gleichzeitig auch etwas Raues an sich und bewiesen mir, dass er wirklich vor mir noch keinen einzigen Kuss hatte und somit war ich die Person, die ihm den ersten Kuss stahl. Deshalb musste es umso schöner für ihn werden und umso besonderer; diesen Kuss sollte er noch lange in seinen Erinnerungen behalten und wenn er jemals daran zurückdachte, dann sollte er nur diese Wärme spüren, die ich gerade tat und nur die Liebe fühlen, wie ich es tat.
Mein gesamter Bauch kribbelte und mein Herz schlug unfassbar schnell gegen meine Brust. Meine Finger konnten sich fast gar nicht mehr beruhigen, als ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken strich. Und obwohl ich gerade alles Mögliche fühlte, achtete ich besonders darauf, wie sich der Kuss entwickelte, denn er sollte so bleiben, wie er war. Es war kein Kuss, der voller Verlangen oder Lust war. Es war keiner, der vor Dominanz triefte. Keiner von uns wollte die Dominanz - ich würde sie sowieso bekommen - und so blieb der Kuss voller Unschuld.
Ich blendete vollkommen aus, dass wir hier in der Schule waren. Dass Schüler uns sehen könnten und dass wieder diverse Gerüchte auftauchen könnten. Es war mir schlichtweg egal, da gerade nur Seungmins Lippen und sein Wohl an erster Stelle für mich standen. Ich wollte niemals wieder andere Lippen spüren, ich wollte niemals sehen, wie andere an seinen Lippen hingen, denn es sollten meine sein. Seungmin sollte mir gehören, auch wenn ich wusste, dass er vermutlich niemals damit einverstanden sein würde. Und leider ging auch unser Kuss langsam zu Ende und vorsichtig lösten wir uns etwas atemlos von den Lippen des Gegenübers.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und spürte noch immer die Lippen von Seungmin auf meinen, obwohl sie weg waren. Ich spürte das Kribbeln, die Liebe und die Sehnsucht erneut danach und musste mich zurückhalten, ihn nicht noch einmal zu küssen. Aber auch dem Jüngeren schien es nicht anders zu gehen. Seine Wangen waren gerötet, ein verdächtiger Schimmer lag deutlich darauf. Die sonstige Kälte in seinen Augen war verschwunden und stattdessen sah man eine kindliche Neugier. Mit seinem Daumen strich er leicht über seine Lippen und leckte einmal mit seiner Zunge drüber, um sie zu befeuchten, und tatsächlich war es auch dieses Mal Seungmin, der zu schüchtern war, mir in die Augen zu sehen.
Leicht hob ich meine andere Hand an und legte zwei Finger vorsichtig an sein Kinn, achtete darauf, ihn nicht zu überfordern, und drückte sanft seinen Kopf nach oben, sodass unsere Augen sich wieder trafen. Leicht schluckte Seungmin, wollte sofort wieder wegsehen, doch ich ließ das nicht zu. Die Unsicherheit war mir nicht entgangen und vielleicht fürchtete er sich davor, dass mir der Kuss nicht gefallen hatte. Doch das hatte er. Es war der schönste Kuss, den ich jemals hatte, und das würde ich Seungmin auch beweisen. Er sollte ruhig hören, wie sehr ich diesen Kuss genossen hatte und wie sehr er mir gefallen hatte, doch dafür musste er in meine Augen sehen, um die Wahrheit zu glauben.
,,Danke, für diesen wunderschönen Kuss, Seungmin.."
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