𝐇𝐲𝐮𝐧𝐣𝐢𝐧

,,Wenn du es noch einmal sagst, dann schlage ich dich."

Mit einem leisen Lachen quittierte ich die Aussage von Seungmin, als wir gemeinsam die Schule verließen. Ein herzliches Grinsen lag auf meinen Lippen und ich konnte sehen, dass selbst Seungmin sich freute. Nun, das lag wohl eher daran, dass er nun nicht mit mir schlafen musste, aber um das Date konnte er definitiv nicht herum. Denn ja, die zwei Wochen waren endlich vorbei und ich hatte es geschafft, nicht auf die Stimmen zuhören und somit hatte ich mir das Date auch verdient.

,,Aber ich habe es mir verdient!", grinste ich nur und pikste sanft in seine Wange. Sofort plusterte er seine Wangen auf, aber sagen tat er nichts. Er wusste schließlich ganz genau, dass ich niemals aufhören würde, ihn zu ärgern. Da konnte er noch so abweisend sein, wie er wollte. Abwimmeln ließ ich mich nicht und die Vorfreude auf das Date kribbelte schon förmlich in meinen Fingern. Am liebsten würde ich ihn in das nächste Auto schmeißen und mit ihm losfahren, aber ich musste dennoch etwas vorbereiten, damit es perfekt wurde. Für Seungmin musste es einfach perfekt werden, auch wenn ich wusste, dass er keinen großen Wert darauf legte.

,,Und was hast du vor?", fragte er mich nun und obwohl er es versuchte, konnte ich seine Neugierde klar und deutlich sehen, sowie hören. Es war ein leichter verspielter Ton in seiner Stimme gewesen und seine Augen waren bei der Frage etwas größer geworden. Er sah so süß aus, so niedlich und ich Widerstand dem Drang, ihn einfach nicht wieder zu küssen. Hin und wieder hatte ich ihm natürlich einen Kuss aufgedrückt, aber das auch nur, weil ich ihn somit aus der Fassung bringen konnte und vor seinen Freunden war es immer ganz witzig gewesen. Die hatten im Übrigen keinerlei Ahnung, was zwischen uns war, aber es ging sie auch nichts an. Es war nur eine Sache zwischen uns.

,,Lass dich überraschen", erwiderte ich nun bloß und zuckte leicht mit meinen Schultern, als wäre es rein gar nichts und das wollte ich auch bewirken. Damit schien nämlich Seungmin unzufrieden zu sein, seine Unterlippe schob sich etwas nach vorne und er schmollte. Doch als er bemerkte, wie er gerade wieder reagierte, warf er mir einen bösen Blick zu, den ich nur mit einem Lachen konterte. ,,Idiot", murmelte Seungmin bloß und wollte schon schneller laufen, doch da ich größer und längere Beine hatte, konnte ich gut mit seinem Tempo mithalten.

,,Du wirst mich nicht los, Seungmin", grinste ich nur über seine Tat und musterte die Reaktion des Jüngeren von der Seite. Kurz huschten dessen Augen zu mir und ich erkannte, wie Freude darin aufblitzte und das brachte mich ehrlich zum Lächeln. Langsam aber sicher verstand Seungmin, was es mit dem Ganzen auf sich hatte. Natürlich war mir bewusst, dass er Gefühle kannte, aber er konnte schlichtweg nicht mit ihnen umgehen und deshalb legte ich immer wieder kleine Fallen für ihn, die ihn mit Gefühlen konfrontierten. So lernte er, damit umzugehen, sie zu verstehen und sie vor allem zuzulassen.

,,Wer sagt, dass ich das auch möchte?", erwiderte nun Seungmin und ließ mich für einen Moment innehalten. Erst dann verstand ich, auf was genau er geantwortet hatte und damit ließ er mein Herz schneller schlagen, jedoch ging ich nicht allzu darauf ein. Schweigend gab ich ihm einen sanften Kuss auf die Wange und dachte dann etwas über unser Date nach. Heute war Donnerstag und morgen würde dann endlich Freitag sein. Wir hätten also ein gesamtes Wochenende für uns. Ich musste nur meine Eltern dazu überleben, uns für das Wochenende das Strandhaus zu überlassen, aber das sollte kein Problem sein. Sie liebten Seungmin mittlerweile wie einen eigenen Sohn.

,,Morgen Abend hole ich dich dann ab. Pack dir einige Sachen für das Wochenende ein – wir werden es nämlich nicht hier verbringen", informierte ich nun Seungmin, der mich überrascht ansah, dann aber brav nickte. Wie auch die letzten Tage, hatte ich Seungmin wieder nach Hause gebracht und mit einer festen Umarmung verabschiedeten wir uns voneinander. ,,Bis morgen, Hyunjin", verabschiedete sich der Rothaarige und verschwand dann eilig in seinem Haus. Erst beobachtete ich das kurz, bis auch ich mich abwandte und den Weg nach Hause ging. Ich freute mich so unfassbar sehr auf das Wochenende, dass ich die ganze Zeit nur vor mich her grinste.

Immerhin konnte ich Seungmin dann meine Gefühle zu ihm auch beweisen und dann würde er offiziell meins werden.