I Kapitel 51 I
"Saphira?", fragte er leise, weshalb ich mich zudeckte und dann zu ihm drehte.
"Ja Enzo", erwiderte ich genauso leise.
„Was stellst du dir zwischen uns vor?", fragte er vorsichtig, sodass ich mir auf die Unterlippe biss, während ich überlegte, wie ich meine Worte über die Lippen brachte.
„Ich möchte eher etwas Ernstes und nichts Lockeres. Wenn du dafür nicht bereit bist, dann solltest du mir das sagen", meinte ich schließlich und mein Herz beschleunigte sich, sobald ich es laut ausgesprochen hatte.
„Ich möchte auch nichts Lockeres mehr. Ich will dich für mich haben und mit niemanden teilen müssen", hauchte er. Gerührt sah ich ihm in die Augen, während ich mich ins Kissen kuschelte. Enzo jedoch sprang plötzlich aus dem Bett und lief um es herum auf meine Seite.
Ich konnte meine Augen nicht von seinem nackten Oberkörper reißen, den er vor mir entblößt hatte. Ja, mir gefiel was ich gerade sah. Seine Hüfte wurde von einer Grauen Jogginghose umschmiegt und mein Blick wanderte gerade hinunter zu seinem Schritt, ehe er sich vor mir auf die Knie warf.
Verwirrt setzte ich mich aufrecht hin und blickte zu ihm herunter. Vorsichtig und mit einem vielsagendem grinsen auf dem Gesicht nahm er meine Hand und sah zu mir hoch.
„Saphira Brown. Möchtest du meine aller erste wirkliche richtig feste, liebende Freundin sein?", fragte er mit einem belustigten Unterton.
„Oh, ich weiß ja nicht recht. Ich habe so viele Männer die Schlange stehen, ich kann mich gar nicht entscheiden", meinte ich theatralisch.
„Du Biest! Ich teile dich mit niemanden. Ich drängele mich offizielle in der Kilometerlangen Schlange ganz nach vorne", erwiderte er genauso theatralisch wie ich zuvor.
„Es sei dir gestattet", hauchte ich zufrieden, legte meine Hände an seine Wange und lächelte liebevoll über seinen Anblick und seine Bemühungen.
„Reizend", erwiderte er mit seiner tiefen Stimme, bevor er mich an der Hüfte packte, mich ins Bett drückte und sich über mich warf.
„Lass dich nicht auf mich fallen du Pottwal", lachte ich hilflos, da ich nicht vor ihm flüchten konnte.
„Pottwal?!", kam es entsetzt von ihm, weshalb er mir in die Seite piekte. Da dies so kitzelte, konnte ich nur unter Lachen nicken. Provozierend ließ er sich langsam und quälend auf mich nieder, sodass mir die Luft abgeschnürt wurde.
„Enzo", keuchte ich außer Atem und zappelte dabei mit meinen Armen.
„Ich verstehe dich nicht", erwiderte er, nachdem er sich nun voll und ganz auf mich draufgelegt hatte und die Arme, sowie Beine wie ein Seestern weg streckte.
„Ich ersticke", wies ich ihn atemlos darauf hin.
„Na gut, ich will meine Freundin ja nicht umbringen", entschied er, erhob sich von mir und hockte dann über meiner Hüfte.
„Wie liebevoll unsere Beziehung anfängt", meinte ich ironisch und holte einige male tief Luft, bevor ich mich entspannt ins Kissen zurücklehnte.
„Bist du müde?", fragte er interessiert und mit hochgezogenen Augenbrauen deutete ich auf den Wecker der 04:30 Uhr anzeigte.
„Ich habe eine Idee", meinte er, stieg von mir herunter und schnappte meine Hand. Stöhnend ließ ich mich über die weiche Bettdecke ziehen, bevor ich mit einem lauten knall auf dem Boden landete.
„Enzo", schimpfte ich schmerzhaft und rieb mir meine Hüfte.
„Zieh dich an", befahl er überzeugt.
„Ich habe nur das Kleid", meinte ich nicht gerade begeistert. Kurz darauf landete ein Hoodie, sowie eine Jogginghose auf meinem Kopf. Schnaufend zog ich die Kleidungsstücke von meinem Kopf und betrachtete diese.
Widerwillig zog ich meinen Hoodie zum Schlafen aus und stand nun in schwarzer Spitzenunterwäsche vor ihm.
„Du bist so wunderschön", meinte er nun, nachdem er mich einige Sekunden betrachtet hatte.
„Und du erst", meinte ich und piekte in sein Sixpack, was ihn grinsen ließ. Schmunzelnd zog ich den großen Babyblauen Hoodie über meinen Kopf und schlüpfte anschließend in die graue Jogginghose, wo ich obenrum fast zweimal reinpasste.
Konzentriert knotete ich die Hose hinten zusammen und befestigte dies mit einem Zopfgummi, damit sie mir nicht vom Po rutschte. Unten fing ich an die Hose hinauf zu krempeln, bis man meine Knöchel sehen konnte.
„Immer noch wunderschön", meinte Enzo grinsend, während er am Türrahmen lehnte und mich beobachtete.
„Arsch", meinte ich nur und nahm dann seine Hand, die er mir lachend ausstreckte. Zusammen liefen wir die Glastreppe hinunter, er nahm sich seinen Hausschlüssel und verließ mit mir durch die Haustür das große Gebäude.
„Wohin?", fragte ich knapp, da die Müdigkeit langsam wiederkehrte.
„Wirst du sehen", meinte er geheimnisvoll, was mich zum Schnaufen brachte. Ich hasste Geheimnisse und Überraschungen. Zusammen liefen wir durch den anliegenden Wald, der neben seinem Haus war, bis wir hindurch waren. Am Ende standen wir an einer kleinen Kippe, die mit Gras bedeckt war. Man konnte kilometerweit gucken und hatte den besten Blick auf die einzelnen Häuser, die dort auf den Leeren Feldern standen.
Unten lief ein kleiner Fluss entlang, der in der aufgehenden Sonne lila glitzerte. Sprachlos setzte ich mich auf das grüne Gras und verschränkte die Beine zum Schneidersitz.
„Wir gucken jetzt den Sonnenaufgang an", erklärte er mir stolz und ließ sich kurz darauf neben mich fallen. Er lehnte sich gegen den großen Felsen, der am Ausgang des Waldes Stand und zog mich gekonnt zu sich, damit ich mich an ihn lehnen konnte.
Zusammen schwiegen wir einfach und sogen den Sonnenaufgang in uns ein, der den Himmel kurz in die Farben lila, rosa, orange und gelb tauchte. Die Aufgänge mit lila und rosa mag ich am liebsten.
Da der Moment nur so aus Ruhe und in eine Richtung bestand, bemerkte ich nicht, wie mir nach einigen Minuten die Augen zu fielen und ich in den Schlaf fiel. Ich wurde wieder wach, als die Sonne bereits über uns stand, weshalb ich schmerzhaft die Augen zu kniff, um sie zu schützen.
„Enzo?", fragte ich leise, bis ich schnarchen unter mir wahrnahm und mein Kopf sich hob und wieder senkte.
„Enzo!", schrie ich schließlich laut, weshalb er aufzuckte und sich wieder aufrecht hinsetzte.
„Wir haben geschlafen", stellte ich unnötigerweise klar, was ihn zum Lachen brachte.
„Das habe ich gemerkt, als du irgendwann einfach nicht mehr geantwortet hast", meinte er belustigt.
„Wieso hast du mich nicht geweckt, wir hätten nach Hause gehen können", meinte ich entsetzt.
„Im Bett schlafen wäre doch langweilig", erwiderte er mit einem schelmischen grinsen, was mein Herz schneller schlagen ließ. Er biss sich auf die Unterlippe, legte dann die Hand an meine Wange und fuhr mit dem Daumen über meine Wange. Ich schmiegte meinen Kopf in sie und sog die Berührung in mir auf.
Erleichtert atmete er auf, ehe er mein Gesicht zu sich zog und seine Lippen sanft auf meine legte. Ich war diese vorsichtige und sanfte Seite gar nicht von ihm gewohnt, weshalb die Schmetterlinge in meinem Bauch gerade anfingen wild los zu fliegen. Meine Wangen wurden langsam heiß und mein Herz schlug immer schneller.
Nach einigen Sekunden löste er sich wieder von mir, nur um mir daraufhin in die Augen zu blicken und nichts zu sagen. Ich genoss diesen Moment mehr, als man sich vorstellen könnte, da ich diese Seite gerade erst richtig kennen lernte und alles in mir aufsaugen wollte.
„Lass uns etwas Frühstücken. Und ich denke, du solltest deiner Familie bescheid geben, die machen sich bestimmt sorgen", sprach er leise, was mich nur benommen nicken ließ. Wir erhoben uns von dem Gras und liefen den kleinen Waldweg entlang, bis wir wieder die Straße entdeckten, in der sein Haus war.
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