𝕮𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗 15.
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𝖇𝖚𝖗𝖓𝖎𝖓𝖌,
𝖞𝖊𝖙 𝖉𝖆𝖓𝖌𝖊𝖗𝖔𝖚𝖘 𝖈𝖚𝖗𝖎𝖔𝖘𝖎𝖙𝖞
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Taehyung lag in seinem weichen Bett und das hellwach. Er konnte nicht schlafen, unruhig starrte er stattdessen gegen die Decke.
Der gesamte gestrige Tag schwirrte ihm so präsent im Kopf rum. Egal wie oft er sich auch rumdrehte, um einmal mehr seinen tiefschlafenden Bruder zu umarmen oder sich umarmen zu lassen.. es ging einfach nicht.
Er hatte es schon gefühlt, als er mit seinem Leibwächter eingetroffen war ‐ diese Angst vor der baldigen Einsamkeit. Es war so ein erdrückend, starkes Gefühl gewesen. Er hatte bei dem Schwarzhaarigen bleiben wollen, ihn umarmen wollen, um die Nacht friedlich nebeneinander zu verbringen.
Welch Paradoxon war es doch.. Er beleidigte den Alpha indirekt, als eines der gefürchteten Monster Pyulvars und im nächsten Moment war er nicht nur dazu aufgelegt gewesen, mit eben jenem Monsterchen durch den Fluss zu tollen, er wollte auch noch neben ihm schlafen. Am liebsten würde er seine gesamte Zeit mit dem Rotäu-... nein, Blauäugigen verbringen und ihn beschütz-.. Schon wieder solche Logikfehler in seinen Gedankengängen.
Doch weshalb bloß? Keiner außer er selbst hatte rote Augen, warum also verhaspelte er sich in Gedanken so oft? Zumal war dieser Zustand noch nicht all zu lang. Wenn es rumkam, vielleicht gerade einmal anderthalb bis zwei Wochen..
Schnell wurden eben jene Gedanken nur leider wieder durch etwas viel wichtigeres Eingenommen. Er erinnerte sich noch immer an den Namen dieser Ära, als auch an dieses komische Wort, welches das Rabenhaar gemurmelt hatte. Vielleicht könnte ihm ja die Schlossbibliothek auf diese Worte eine Antwort gewähren.
Genau! Jetzt, in sternenklarer Nacht, hätte er alle Zeit der Welt, um ungesehen nachzuforschen. Womöglich könnte er sogar all die Notizen genauer abgleichen. Es war allemal der perfekte Moment!
Leise löste er sich also augenblicklich von seinem kleineren Bruder. Friedlich brummte dieser. Er schmatzte einige Male, drehte sich dann um, um sich die Decke Taehyungs zwischen seine Beine zu schieben und fest ein Kissen zu umarmen.
Jedesmal, wenn es der Silberhaarige mitansah, konnte er gar nicht anders als sanft zu lächeln. Es war genau das, was auch Taehyung nur zu gern des Nachts tat. Etwas so fest wie möglich zu umarmen~
"Schlaf schön, Kyuneh",flüsterte er noch fürsorglich, danach schlich er sich auch schon bafuß auf den Flur. Augenblicklich schaute er in beide Richtungen, hielt sich unterdessen noch immer am Türrahmen.
Ihm war bekannt, das sein Duft als Omega ihn zu Nacht gern verriet, doch schliefen Alphas, half es ihm zumeist. Ein solcher Duft, ließ Alphas um einiges tiefer schlafen, wenn sie nicht gerade ohnehin schon wach waren. Und genau aus diesem Grund wartete der Prinz auch eine längere Zeit. Er achtete genau darauf, keine Geräusche und erst recht keine Schritte zu hören, dann machte er sich bereits schleunigst auf den Weg.
Seine seidene Schlaftracht hob er dabei bewusst an. Sie über die gold-roten Teppiche zu ziehen, würde nur eine Fährte hinterlassen die er bei seinem nächtlichen Ausriss sicherlich nicht gebrauchen könnte ‐ und das schon gar nicht am nächsten Morgen, damit ihn eine Wache in aller Frühe aus seinem Gemach zerren würde.
Gezielt folgte er seinem Weg, nahm ab einer gewissen Zeit nun zwei abzweigende Treppen nach unten und er stand in der prunvollen Bibliothek. Das Mondlicht war momentan das einzige, welches die unfassbar riesigen Regale beleuchtete. Vereinzelte, dunkle Holztische standen in etwas breiteren Gängen, so machte sich Taehyung in die zweite Reihe nach recht auf, damit er in aller Ruhe am Fenster seinen Forschungen nachgehen könnte.
Er wusste sofort wo die Kerzenhalter standen. Einmal etwas weiter zur Fensterbank und die goldenen Halter mit Kerzen standen dort. In einer Vielzahl bereits leicht runtergebrannt, befand sich der geschmolzene Wachs in den verschiedensten Zuständen, Taehyung jedoch, nahm sich eine der noch heileren Kerzen.
Leise stellte er den goldverzierten Halter vor sich ab, nahm sich folglich beigelegten Stahl und Feuerstein, um die Kerze zu entzünden. Um sich die Finger nicht dreckig zu machen, wurden in den Landen Ginkudens hierbei sogar Halterungen für sämtliche Feuersteine geschmiedet.
Drei Versuche, dann sprang der Funken endlich auf die Kerze über, um eine kleine, spitze Flamme entstehen zu lassen. Schwer schluckend legte er Stahl und Stein also so leise wie nur irgendwie möglich ab, bevor er sich erhob. Beinahe lautlos schlich er demnach durch die Regale, so wurden schnell aus einem Buch drei und aus drei ganze fünf.
Ein Buch dicker als das andere, stellte er einschließlich seine Kerze ab, sobald er wieder an dem Holztisch angelangt war.
Ein Buch nach dem anderen legte er somit einzeln ab, um die Lautstärke so gering wie nur irgendwie möglich zu halten. Und doch.. Immer wieder blickte er missmutig in die Dunkelheit, die Abseits des Kerzenscheins lauerte. Sie war ihm so unheimlich.. so unfassbar verräterisch und unberechenbar.
Mit solch einer Dunkelheit, wäre es doch jedem ein leichtes, ihn zu erschrecken..
»Tae.. sei nicht albern! Vor und hinter dir sind Regale! Es kann dich keiner von hinten erschrecken! Zumal ist zu deiner rechten ein Fenster!«
Langsam atmete der Omega ein und aus, ehe er gründlich durch das erste Buch blätterte. Auf jedem dieser Bücher lagen Siegel von Krähen oder Eis, der Einband war hingegen schwarz wie die Nacht.. beinahe so schwarz wie das Fell Jeongguks..
Allesamt waren es Bücher über Pyulvar, ihre Bewohner, die möglichen Sitten und Gebräuche, die fremde Sprache.
Noch nie hatte es der Rotäugige verstanden.
Ein Ammenmärchen; eine Schauergeschichte für Welpen, doch so viele weitere Bücher in einer akademischen Bibliothek? Warum wären all diese Forschungen anerkannt, wenn die Bewohner Pyulvars nur eine rein erfundene Geschichte sein soll-...
Jenragtran..
Jenragtran [jɛnrag'trân] adj ─ Verfluchtes Glatteis
• Umgangssprache für Fuck oder Verflucht
• Kann im anderen Kontext auch für
Gefahr bei vereisten Wegen genutzt
werden.
(Pbojum azet Jenragtran-ma) ¹sich vor gefährlicher Glätte schützen.
Geweitet waren die roten Augen, als er wahrhaftig das Wort gefunden hatte. Der Blauäugige hatte tatsächlich in einer fremden Sprache geflucht. Anscheinend eine Sprache, die als Glacïo bekannt war und zudem... eine pyulvanische Sprache aus der Antike.
"Zinshoo Ära.. Zinshoo Ära..!",leise flüsternd blätterte das Silberhaar hastig durch die vielen Seiten. Er war viel zu sehr in seiner Suche vertieft; wie sollte er da nur die Anomalie in den Schatten mitbekommen? Wie sie sich langsam drehten, die Schatten der Regale dem Licht der Kerze zu trotzen begannen, um sich langsam immer stärker dem Tisch zuzuwenden..
Nach diesem Fund bestand für ihn kein Zweifel mehr: Bezüglich dieser Ära, hatte sein Leibwächter ganz sicher nicht gelogen, doch wo war sie nur?!
Er hatte nur kurz gehalten, war bereits drei Seiten weiter gegangen, doch schnell genug hatte er realisiert, was er gelesen hatte: 'Die Ären der antiken Adelshäuser'
Auf der Stelle blätterte der Rotäugige hastig zurück. Beinahe gehetzt übersprang er einzelne Zeilen, doch das wichtigste schnappte er auf.
Adelshäuser existierten vor Landes Ären [...]
...Zinshoo, Rinmoo, Wentroo
Vor jeder Landes Ära, existierte eine Adelhaus-Ära, die dann wieder von einer Landes Ära übernommen wurde. Mit der Zinshoo Ära, wurde jedoch ein bestimmter Kodex der Zuteilung gebrochen [...]
Die drei Adelshäuser, waren den Ländern Ginkuden, Pyulvar und Silvin zugeteilt. Wentroo zu Silvin, Rinmoo zu Ginkuden und Zinshoo zu Pyulvar.
Eine Reihenfolge der Herrschaft bestand ─ Der Wentroo Ära, folgte die Silvin Ära, der Zinshoo Ära würde die Pyulvar Ära folgen und zu guter letzt würde der Rinmoo Ära, Ginkuden folgen. Würden alle 6 Ären ihr Ende gefunden haben, würde es an den Göttern, sowie dem Volk Wentras liegen, welches-....
Taehyung war so unfassbar vertieft in diese Schriften. Er laß so schnell, während die Wissbegier nahezu in seinen Augen brannte. Er bemerkte nicht die schattenartige Kreatur. Er bemerkte nicht das kühle Blau. Er bemerkte nicht, wie dieser Schatten schleierartig die ungewöhnlichen Stellungen der Regalschatten nutzte, um unheimlich schnell näher zu kommen.
Doch aufeinmal.. da war alles Dunkel. Ein Schatten lag über der Kerze, sowie dem Buch, als auch seinem eigenen Haupt. Der Schatten des Regals, hatte es geschafft, sich weit genug zu drehen.. Das Lesen war nun unmöglich. Ein überforderter Blick nach oben, doch die Flamme glühte nach wie vor. Lediglich die Farbe war zu sehen, doch ein Lichtkegel blieb aus...
Im nächsten Moment zwei ohrenbetäubend laute Raben, die vor dem altertümlichen Fenster vorbeiflatterten ‐ ein unerklärlicher Windzug, der die Flamme der Kerze Richtung Fenster riss, um nur noch den wabernden Rauch übrig zu lassen und Taehyung erstarrte.
Er fühlte sich auf diesem Platz mit einem Mal wie festgefroren, schwer zuckte er auf, als er die Schwere einer zudrückenden Hand auf seiner Schulter spürte.
Irgendwer... oder irgendetwas.. stand hinter ihm..
"Waren meine... Warnungen nicht deutlich genug,.. mein.. Prinz?~"
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1411 𝔚𝔬̈𝔯𝔱𝔢𝔯.
𝔳𝔦𝔢𝔩𝔢𝔫 𝔇𝔞𝔫𝔨 𝔣𝔲̈𝔯 𝔢𝔲𝔯𝔢 𝔳𝔬𝔱𝔢𝔰, 𝔯𝔢𝔞𝔡𝔰
𝔲𝔫𝔡 𝔎𝔬𝔪𝔪𝔢𝔫𝔱𝔞𝔯𝔢~
𝖙𝖎𝖑𝖑 𝖓𝖊𝖝𝖙 𝖙𝖎𝖒𝖊~🌪
Hier noch einmal für alle so in etwa Jks und Taes Wolfsform ^^
Dient jetzt nur als Vorstellungshilfe.
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