𝙿𝚊𝚛𝚝 𝙸𝙸𝙸: 𝚅𝙸𝙸𝙸
𝙿𝚒𝚗𝚜𝚘𝚔𝚊
ꕥ
,,Pssstt! Hier her!"
Jungkook zog Jimin in ein kleines Haus zu der Stimme, die sie rufte. Sie hatten keine andere Wahl als dieser Person blind zu vertrauen, selbst wenn es eine Falle sein könnte.
Die Soldaten sahen sie nicht und zogen glücklicherweise weiter, sodass die Zwei erstmal aufatmen konnten.
Sofort wurden die Vorhänge zugezogen und die Tür abgeschlossen.
,,Sie sind gnadenlos. Das ganze Regime muss gestürzt werden aber unsere Stimmen sind zu schwach, um erhört zu werden. Gefangen in einem Gefängnis kommen wir nicht mehr hier weg."
Vor ihnen stand ein älterer Mann. Jimin schätzte ihn auf Ende siebzig, anfang achtzig. Er sah traurig aus, seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren.
Jungkook verstand sofort, dass der Mann in der Opposition war. Er war also gegen die Regierung aber konnte dies nicht deutlich zeigen.
,,Seongsaengnim, vielen Dank, dass Sie uns geholfen haben.", verbeugte sich Jungkook und Jimin tat es ihm sofort nach. Die beiden nahmen zudem ihre Masken ab, denn sie wollten persönlich bleiben.
,,Diese Leute hätten euch zum Tode verurteilt. Jeglicher Widerstand...", brach seine Stimme und er blickte traurig auf den Boden.
,,Seongsaengnim!", ging Jimin zum Mann und half ihm erstmal sich auf einen Stuhl, der im Wohnzimmer stand, zu setzen.
,,Vielen Dank. Setzt euch erstmal. Bitte, meine Wohnung ist nicht sonderlich groß aber sie hat Platz für uns drei."
Ob er alleine lebt..., fragte sich Jimin, musterte ihn dabei traurig.
,,Vielen Dank. Dürfte ich kurz telefonieren?"
,,Natürlich. Wenn du etwas zum telefonieren dabei hast, das nicht geortet werden kann, junger Mann. Irgendetwas sagt mir, dass du so etwas besitzt.", zeigte er lächelnd auf Jungkooks Headset, weshalb dieser nur lächelte.
,,Ja, Sir. Ich werde mich kurz halten.", verbeugte er sich.
Der Mann nickte und sah dann zu Jimin, den er nun genauso lieb anlächelte. Jimin musste sofort zurücklächeln und mochte diesen alten Mann jetzt schon sehr. Es mag naiv klingen aber er fand ihn ziemlich süß, wie ältere Leute nunmal öfters waren.
In seinem Leben hatte er viele alte und junge Leute kennengelernt, die ganz anders waren als sie aussahen aber Jimins Gefühl sagte ihm, dass dieser Herr sehr viel gelitten hatte und nur ein netter Mann war.
,,Wie ist dein Name, junger Mann? Oh! Sollte ich das fragen? Ihr seid bestimmt auf geheimer Mission."
Jimin kicherte leise und schüttelte den Kopf.
,,Ich glaube nicht, dass Sie meinen Namen weiter verraten werden Seongsaengnim. Ich heiße Jimin. Und Sie?"
,,Lee Song Jae. Aber wieso nennst du mich nicht einfach Harabeoji? Ich hatte einen Enkel, bestimmt genauso alt wie du! Ah, natürlich könnte das ein bisschen komisch sein, da wir uns kaum kennen."
,,Nein nein. Ich nenne Sie gerne Harabeoji~", funkelten Jimins Augen. Er hatte keine Eltern, keine Großeltern oder Geschwister. Nur Hanbin und Jaehyun, die mit ihm groß wurden. Das war seine Familie.
Jungkook sprach währenddessen mit Taehyung etwas weiter weg aber beobachtete Jimin stets.
,,Ihr könnt dort nicht bleiben, Jun- BRING JIMIN GEFÄLLIGST SICHER ZURÜCK! WENN IHM ETWAS PASSIERT. BEI GOTT- Jaehyun! Beruhig dich, bitte.", hörte er Taehyung und Jaehyun am Ohr und seufzte leise.
,,Hör mir jetzt gut zu: Bei Morgengrauen werde ich die Kameras ausschalten. Eine tägliche Dursuchung der Häuser findet Mittags statt. Bis dahin müsst ihr weg sein."
,,Verstanden."
,,Gut. Seid ihr in Sicherheit? Ich habe keinen Sichtkontakt mehr und höre eine fremde Stimme."
Jungkook sah zum älteren Mann und lächelte etwas.
,,Wir hatten Glück im Unglück."
,,Okay. Passt auf euch auf. Ich pinge dich in der Frühe an, früher schaffe ich es nicht."
,,Okay, Tae. Haben es die anderen wenigstens alle geschafft?"
,,Ja. Sie sind alle da und zum Glück unversehrt. Ein paar kleine Kratzer aber das bekommen wir hin. Unseren Arzt brauchen wir trotzdem."
,,Okay. Das ist gut zu hören. Wir werden wieder zurück sein Tae. Morgengrauen."
,,Passt auf euch auf."
,,Ihr auch."
Jungkook lief zurück zu den zwei anderen und setzte sich neben Jimin auf die Couch.
,,Jungkook, wir dürfen ihn-"
Jimin merkte, dass er Jungkooks richtigen Namen ausgesprochen hatte und auch Jungkook war überrascht, doch der ältere Herr sprach in die kurze Stille.
,,Jungkook. Was für ein schöner Name. Mein Enkel hatte auch so einen ähnlichen Namen. Er hieß... Junghyun."
,,Harabeoji? Wo ist denn Ihr Enkel?", fragte Jimin vorsichtig und nahm die Hand des Mannes.
Zum ersten wollte er Jungkooks Blicken entgehen und zum zweiten interessierte es ihn sehr, wieso dieser alte Mann alleine in dieser Wohnung lebte.
,,Mein Enkel... wisst ihr, das ist eine lange Geschichte... wie wäre es, wenn ihr mir erst einmal erzählt, was euch zwei nach Fujing treibt."
,,Seongsaengnim, können wir Ihnen trauen?"
Der Mann lachte, als er Jungkooks Frage hörte.
,,Vertrauen ist ein seltenes Gut hier in Pinsoka, besonders in Fujing. Um Vertrauen zu können, muss man Kennen und Wissen. Ob ihr mir nun trauen könnt, weiß ich nicht, denn dafür ist nicht viel Zeit verstrichen. Ich kann euch zumindest versichern, dass ihr bei mir sicher seid. Zumindest bis die Kontrollen am nächsten Tag stattfinden."
,,Wir kommen aus Pindang und möchten eine neue Zukunft schaffen ohne Feindschaft und Diktatur. Unser Ziel ist es Familien zu vereinen, Gerechtigkeit und Demokratie zu schaffen."
Als der Mann dies hörte, wurde er wieder ernster und seufzte leise aus.
,,Zu viele haben es versucht und sind gescheitert. Mein Sohn war einer dieser Leute."
,,Ihr Sohn hat Widerstand geleistet?", fragte Jungkook überrascht.
Seine Frau, meine Schwigertochter hat ihn davor gewarnt aber er wollte nicht hören. Er zog mit ein paar anderen auf und gründete eine Gruppe, eine Opposition, um das Regime zu stürzen aber ihr Plan wurde schnell durchkreuzt, als einer seiner Männer Angst hatte und dem Präsidenten alles erzählte...."
,,Was... was ist dann passiert?", fragte Jimin vorsichtig.
,,Seongjun wurde zum Tode verurteilt. Seine Frau hat gebettelt und geweint, schließlich hatten sie einen Sohn, der noch ein kleines Baby war. Sie... Sie haben meinen Sohn umgebracht und meinen Enkel mitgenommen. Meine Schwiegertochter hatte es nicht ertragen und sie konnte nicht ohne ihren Sohn leben. Zurück blieben meine Frau ... und ich. Und irgendwann war ich ganz alleine.", rieb sich der Mann die Augen.
Jimin vergoss selbst ein paar Tränen, nahm dann sofort die Hand des älteren Mannes. Jungkook blickte die zwei nur traurig lächelnd an.
,,Sie haben mich leben lassen aber was nützt es zu leben, wenn ich alles verloren habe? Zurück blieben Erinnerungen. Ihr seid noch jung, ihr solltet egoistisch sein, an euch denken, denn niemand kommt gegen diese Monster an."
,,Seongsaengnim. Wir werden nicht scheitern, wir werden Pinsoka befreien. Ich wünschte wir hätten Ihnen viel früher helfen können."
,,Das Leben ist manchmal grausam. Uns kann nur noch ein Wunder retten. Ein Wunder oder Gott.", stand der Mann auf.
,,Ihr habt bestimmt Hunger. Ich richte euch eine Kleinigkeit."
Jimin und Jungkook sahen sich nur stumm an und dachten womöglich dasselbe.
Wie grausam war die Menschheit eigentlich und in was für einer Welt lebten sie nur.
❀❀❀
Es war nicht Han 🌚
Hoffe ihr kommt nicht durcheinander. Falls dies passieren sollte, schreibt wie immer in die Kommis!
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