𝙿𝚊𝚛𝚝 𝙸𝙸: 𝚅𝙸
𝙿𝚒𝚗𝚍𝚊𝚗𝚐 𝙷𝚊𝚞𝚙𝚝𝚛𝚎𝚟𝚒𝚎𝚛
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,,Omg~ du siehst wirklich sehr gut aus in diesem Outfit... Tae hat wirklich Großes vollbracht", wurde Jimin von einem größeren jungen Mann auf einen schwarzen Drehstuhl gesetzt. Vor ihm befand sich ein großer beleuchteter Spiegel und davor ein Tisch mit sämtlichen Make-up Utensilien.
Der Make-up Artist war genauso attraktiv wie alle anderen. Er hatte dunkelbraune etwas längere Haare, war groß und hatte sehr breite Schultern, die ihn nur attraktiver machten.
,,Danke", sprach Jimin leise und auch etwas schüchtern. Seit er hier war und seit die Leute hier sich so gut um ihn kümmerten, ihm gar Komplimente gaben, hatte er keinen Grund dazu den vorlauten frechen Jimin zu spielen. Stattdessen war er er selbst, versuchte sich zu entspannen, ohne sein Ziel vor Augen zu verlieren, versuchte ein normales Leben zu führen ohne an sein vorheriges denken zu müssen oder es zu vergessen.
,,Ich werde an deinem hübschen Gesicht nicht viel machen. Wir werden nur diese dunklen Stellen abdecken... deine wunderschönen plumpen Lippen hervorheben... und deinen Bäckchen- nein nein, die Bäckchen sehen natürlich rosig viel schöner aus. Ach, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Kim Seokjin, CEO von Kim Enterprises. Nebenberuflich Make up Artist, es lebe die Gleichberechtigung", lächelte er, während er all dies tat und gleichzeitig sprach. Jimin bewegte sich nicht, blieb still und blickte starr geradeaus, um den Älteren nicht aus der Konzentration zu bringen, bis dieser fertig war. Seinen eigenen Namen nannte er nicht, da wohl alle seinen Namen schon kannten. Aber es überraschte ihn sehr, dass sein Gegenüber ein CEO war. Die Unternehmensführer die er kannte, waren eher ernst, streng, hatten nichts mit Make-up zu tun. Jimin fand das hier viel angenehmer und authentischer, besser sowieso.
,,So~ du bist fertig!"
Als Jimin sich nach kurzer Zeit im Spiegel betrachtete, lächelte er sogleich, denn er sah wirklich sehr schön aus. Make-up benutzte er in Pinsoka selten bis gar nicht in der Öffentlichkeit, da dies nicht erlaubt war. Im Café jedoch hatte er ausreichend Utensilien, um sich für seine Gäste frisch zu machen, doch professionell war er nicht. Es fühlte sich deshalb so besonders an von jemand anderem geschminkt zu werden, der Ahnung von seinem Tun hatte.
,,Danke sehr! Ich sehe... schön aus", murmelte Jimin glücklich und bekam die Augen kaum von sich.
,,Du bist natürlich schön, Jimin. Du brauchst kein Make-up, ich habe nur deine Schönheit hervorgebracht."
Der Jüngere wurde wieder leicht rot und stand auf, als der Nächste schon hinter ihm stand.
,,Dankeschön, Herr Kim."
,,Nenn mich doch Jin, ja? Wir werden noch länger hier gemeinsam sein."
,,Okay. Dankeschön, Jin Hyung", verbeugte sich Jimin wieder höflich. Er sah Jin breit lächeln, bevor er ihm die Tür hinten zeigte und Jimin diese ansteuerte.
Als er sie vorsichtig öffnete, sah er das ganze vorbereitete Equipment und staunte nicht schlecht. Der ganze Raum wurde in ein individuelles privates Fotostudio verwandelt. An der Wand stand ein weißer Hintergrund gemeinsam mit ein paar Lampen und Scheimwerfern, die man meistens in professionellen Studios verwendete. Vor diesen ein grauer Stuhl und da gegenüber ein Stativ mit einer professionellen Kamera.
,,Woah..."
,,Jimin", stolperte dieser beim Ruf seines Namens plötzlich über seinen eigenen Fuß. Hätte Sobin ihn nicht am Arm festgehalten, wäre er auf den Boden gefallen.
,,Wieso bist du immer kurz vor dem Fallen, wenn wir uns beide begegnen?", lachte er. Jimin sah peinlich berührt hoch und war dem Arzt schon wieder so nahe, was ihn nervöser machte als er zugeben wollte. Sein Gesicht nahm vermutlich die Farbe einer Tomate an und aus irgendeinem Grund konnte er ihm nicht in die Augen sehen.
Man, ist das peinlich... er denkt bestimmt ich bin ein Tollpatsch
,,Tut...tut mir leid, ich bin sonst nicht so..."
,,Du musst dich nicht entschuldigen. Solange ich dich noch rechtzeitig bekomme, ist alles in Ordnung", ließ er nun von Jimin ab und betrachtete ihn in Stille.
Es passierte gerade so viel auf einmal, dass Jimin Schwierigkeiten hatte alles zu verarbeiten. Irgendwie wollte sein Hirn nicht funktionieren und Sobin sagte auch nichts, denn seine Augen scannten Jimin von oben bis unten ab. Normalerweise hätte dies den Jüngeren aufgeregt aber bei dem Arzt war das anders. Er wollte wissen, was der Ältere über sein Erscheinungsbild dachte, ob es ihm gefiel wie er aussah, dabei war ihm dies sonst nie wichtig.
,,Setz dich doch bitte. Ich werde jetzt ein paar Bilder von dir schießen. Einige Passbilder und einige andere Bilder für dich privat."
Er... hat nichts zu meinem Äußeren gesagt... vielleicht erwarte ich gerade zu viel...
Jimin bekam so viele Komplimente, ganz besonders wenn er reiche Männer verführte und sie verwöhnte. Wieso sagte Sobin nun nichts zu seinem Aussehen? War er vielleicht nicht sein Typ? Und wieso war seine Enttäuschung deshalb so groß?
,,Okay", antwortete der Jüngere schließlich leicht lächelnd und setzte sich langsam hin. Er legte seine Hände ineinander gefaltet auf seinen Schoß und wartete dann auf weitere Anweisungen.
Sobin musterte Jimin eine Weile nachdenklich und lief dann auf ihn zu. Kurz vor ihm blieb er stehen und beugte sich vor, um Jimins Kinn anzuheben. Er verzog keine einzige Miene, zeigte keinerlei Emotionen aber seine Berührung war so sanft und das Gegenteil von dem, was er nach außen hin projizierte. Manchmal fragte sich Jimin, ob er einfach nur ein verschlossener Mensch war oder sich nur seinen engsten Bekannten öffnete. Er erwischte sich auch mit dem Gedanken, irgendwann einer dieser engsten Bekannten sein zu können.
,,Sieh bitte in diese Richtung."
Sobins Stimme brachte ihn wieder in das Hier und Jetzt, zwang ihn die Augen von ihm zu nehmen und an ihm vorbei in die Kamera zu blicken. Er war nervös, sehr sogar aber er versuchte dies nicht deutlich zu machen.
Der Arzt und heutige Fotograf stand wieder auf und stellte sich hinter die Kamera.
,,Nicht lächeln, ernst bleiben. Wir machen erst die Passbilder."
Jimin antwortete daraufhin nichts, blickte nur in die Kamera und wartete ab, bis das Klicken vorbei war und Sobin sich die Bilder ansah.
,,Sie sind gut geworden, Jimin. Kannst du jetzt noch das gleiche mit einem Lächeln machen?", fragte er selbst leicht lächelnd, weshalb Jimin sofort nickte und dann lieber in die Kamera anstatt in Sobins Gesicht sah.
,,Gut machst du das, sehr gut", klickte er noch ein paar Mal, bevor er zu Jimin lief, dieser schnell aufstand und sich verbeugte.
,,Vielen Dank!"
,,Nicht doch Jimin. Mit dir hat es gleich das erste Mal geklappt, während ich bei anderen ein paar Anläufe gebraucht habe."
,,Oh...du hast mich gut fotografiert. Bestimmt deshalb!"
Als Sobin leise lachte, wurde Jimin wieder rot und räusperte sich etwas. Er wollte fliehen und in Scham untergehen.
,,Ehh...das wars oder? Jae wartet bestimmt und ich will ihn nicht weiter warten lassen."
,,Achso", verstummte Sobin nun und räusperte sich, bevor er seine Hand auf Jimins Rücken legte und ihn zur Tür führte. Es war wieder still zwischen ihnen, unangenehm still und das machte Jimin zu schaffen, mehr als er es zugeben wollte. Selbst als Sobin ihm die Tür öffnete, sagte er nichts weiter, weshalb Jimin sich schnell zu ihm wandte und selbst die Chance ergriff etwas zu tun, das er hätte vorher tun sollen.
,,Sobin?"
,,Ja?"
,,Willst du mir heute wieder das schießen beibringen? I-ich wollte noch üben bevor wir gehen..."
,,Natürlich. Ich denke ich werde noch eine Weile brauchen, bis ich hier fertig bin. Ich klopfe heute Abend bei dir an, passt dir das? Vermutlich erst nach dem Essen."
Jimin nickte sofort, bevor er sich ein weiteres Mal verbeugte und diesesmal breit lächelte.
,,Danke Sobin! Auch für die Bilder!"
,,Die du dir nichtmal angesehen hast?", schmunzelte dieser und sorgte für eine erneute Welle der Röte in Jimins Gesicht.
,,Ich vertraue dir."
,,Danke Jimin. Ich zeige sie dir, wenn ich sie drucke."
Jimin nickte wieder, bevor er aus der Tür stürmte und diese hinter sich versehentlich zuknallte. Sein Herz pochte wie wild und die Vorfreude war ihm ins Gesicht geschrieben.
Er ignorierte seinen Verstand und wollte wirklich seinem Herzen folgen. Ob das eine gute Entscheidung war, würde er bestimmt bald sehen. Aber eins wusste Jimin jetzt schon:
So lebendig und gut wie jetzt fühlte er sich seit langem nicht mehr.
ꕥ
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