𝙿𝚊𝚛𝚝 𝙸𝙸: 𝙸𝙸𝙸
𝙷𝚊𝚞𝚙𝚝𝚚𝚞𝚊𝚛𝚝𝚒𝚎𝚛 𝙿𝚒𝚗𝚍𝚊𝚗𝚐
❀❀❀
,,Du kannst ruhig näher treten."
Jimin zuckte auf, als der junge Mann ihn ansprach, ohne zurückzusehen. Dabei achtete er darauf beim zusehen ruhig und unbemerkt zu bleiben.
Dennoch stand er auf und lief vorsichtig näher, konnte schließlich näher erkennen, dass der Dunkelhaarige etwas lächelte.
Er setzte den Hörschutz ab und drehte sich zu Jimin, während die Waffe gesichert wurde.
,,Tut mir leid... ich wollte mir die Beine vertreten und konnte nicht anders als bei den Schussgeräuschen näher zu kommen."
,,Dass du ohne zu wissen wer schießt her kommst zeigt, dass du sehr mutig bist."
Jimins Augen weiteten sich kurz aber er wusste nicht was er darauf antworten sollte also blieb er stumm.
,,Park, oder?"
,,Jimin...ja..."
,,Willst du auch mal?"
Jungkook reichte ihm seine Waffe, seine Augen geheimnisvoll und unberechenbar, doch seine Gesichtszüge weich und freundlich.
Jimin nickte und nahm die Waffe in seine Hände. Dass er sie mit beiden Händen hielt, amüsierte den Älteren, weshalb er sich neben Jimin stellte und die Waffe in diesen positionierte. Natürlich wusste der Jüngere nicht wie man mit einer Waffe umging, obwohl er es gerne gelernt hätte. Vor allem in einem Land wie Pinsoka.
,,Wenn ich eine Pause brauche, bin ich hier. Manchmal erdrücken einen die Gedanken und alles wird viel zu viel. So viele Fragen kommen auf und so viele Antworten bleiben unbeantwortet."
Jimin nickte nur, während er die Zielscheiben vor sich ansah. Der Arzt, Sobin, war ihm so nahe, dass er etwas nervös wurde.
,,Du hast etwas das dich belastet. Deine Haltung ist ziemlich angespannt und ich merke, dass du nervös bist. Du bist neu hier, kennst keinen und weißt nicht ob du uns vertrauen kannst aber es ist besser als drüben. Nicht wahr?"
Wie kann er all das wissen, ohne mich zu kennen... oder ist es einfach zu offensichtlich? Ist mein Leiden so offengelegt?
,,Wie schieße ich? Ich drücke ab aber es ist gesichert..."
Der Ältere legte seine Hand auf Jimins und zeigte ihm wo er entsichern konnte. Den Gehörschutz setzte er ihm ebenfalls auf und stellte sich etwas weiter weg aber nicht zu weit entfernt.
Jimin schoss drauf los und selbst wenn er die Zielscheibe nicht ein einziges Mal traf und sehr oft durch den Druck der Waffe zurückstolperte, konnte er nicht aufhören zu schießen.
Er verstand es.
Er verstand wieso das hier Sobin half seine Gedanken zu befreien. Die Kugeln trafen all die negativen Gedanken und halfen Jimin seine Gefühle rauszulassen bis er abdrückte aber die Munition schon lange aus war.
,,Hey...", kam der Andere zu ihm und legte seine Hand auf Jimins, um die Waffe runterzudrücken und sie ihm gänzlich abzunehmen. Er sah erst spät, dass der Jüngere stumm seine Tränen vergoss.
Ich habe Angst... ich will nicht wieder zurück, ich will nicht sterben... ich will nicht alleine sein und niemanden verlieren...
Dies waren Jimins Gedanken, während er von einem fremden Mann umarmt wurde, dessen Vertraulichkeit er anzweifelte. Und doch fühlte es sich so an als würde er diesen Mann länger kennen. Jimin hatte schon mit vielen fremden Männern Kontakt aber keiner umarmte ihn so wie dieser.
,,Ich kann dir beibringen wie man mit dieser Waffe umgeht... möchtest du das?", fragte er leise und Jimin konnte nur nicken. Der Herzschlag des Älteren beruhigte ihn, er hörte auf zu weinen und löste sich wieder von dem Arzt.
,,Tut mir leid. Ich weine sonst nie so viel..."
,,Ich verstehe das. Die ganze Situation überfordert dich aber du wirst dich bald schon daran gewöhnen. Wir arbeiten gerade an Belegen, damit ihr alle legal hier bleiben könnt."
,,Ich will mitmachen...dieses Ding was ihr macht..."
Der Arzt musterte ihn erst nur stumm und Jimin dachte er würde jetzt etwas sagen wie, er sei unerfahren und schwächlich aber stattdessen nickte er nur.
,,Du darfst bei uns mitmachen aber dir soll klar sein, dass das betreten des Missionsteams auf eigene Gefahr ist. Sollte dir etwas zustoßen, werden wir versuchen dich zu retten aber können es nicht versprechen. Ansonsten bist du gerne willkommen im Team."
Jimin biss sich auf seine Lippe. Es war gefährlich mitzugehen aber er wollte dazu beitragen, dass viele andere gerettet werden konnten, darunter Han, der genauso wie Jaehyun seine Familie war.
Langsam nickte er deshalb und wartete auf die Reaktion des Anderen. Es war schon ziemlich spät, allmählich auch dunkel. Das Feld war nicht beleuchtet und draußen herrschte absolute Stille.
,,Okay", erklang die tiefe aber sanfte Stimme des Älteren und kurz darauf ein kurzer sanfter Schlag auf die Schulter des Jüngeren.
,,Wir reden morgen darüber. Es ist schon ziemlich spät und du siehst so aus als könntest du jetzt etwas Schlaf gebrauchen."
,,Ja...das wäre gut.."
,,Na komm. Ich begleite dich."
So liefen die zwei wieder zum Gebäude bis zur Eingangstür, wo der Arzt stehen blieb.
,,Danke, dass ich auch mal schießen durfte. Und danke für die Umarmung."
,,Nicht der Rede wert aber es soll bitte unter uns bleiben. Das muss keiner wissen."
,,Damit niemand denkt, dass du weich bist?"
Der Ältere war überrascht über diese Aussage und hörte im nächsten Moment das Kichern des Jüngeren.
,,Keine Sorge, das bleibt unter uns."
,,Danke. Ich wünsche dir eine gute Nacht."
,,Gute Nacht und danke."
Somit lief Jimin hoch, fühlte sich besser als vorher und bemerkte die aufkommende Müdigkeit. Im Zimmer war das Licht noch an und Jaehyun saß auf dem Bett, während er aus dem Fenster starrte.
,,Läuft da was zwischen dir und ihm?"
❈
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro