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Kapitel 9

• 𝐈𝐬𝐚𝐛𝐞𝐥𝐥𝐞 𝐒𝐧𝐚𝐩𝐞 •

Reges Treiben herrschte in der großen Halle, als ich mit Pansy am nächten Morgen zum Frühstück ging.
Die Hauslehrer eilten durch die Halle, um möglichst schnell die Stundenpläne zu verteilen.

Allerdings erwies sich das bei uns Sechstklässlern dieses Jahr wesentlich komplizierter als sonst. Die Lehrer mussten jedem Schüler einzeln sagen, ob  die notwendigen ZAG-Leistungen vorhanden waren, um in den entsprechenden UTZ-Kurs zu können.

»Also Verwandlung kann ich als UTZ-Fach vergessen, genauso wie Kräuterkunde.«, sagte Pansy, während wir uns zu den anderen setzten.
»Guten Morgen, Ladys. Wieso, was hast du denn in den Fächern, Pans?«, begrüßte uns Theodore, wie immer mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.

»Nenn mich nicht immer 'Pans'. Aber gut, also in Verwandlung habe ich ein 'Annehmbar' und in Kräuterkunde ein 'Mies'. Aber ernsthaft, ich werde diesen Pflanzenquatsch nie wieder in meinem Leben brauchen. Ich bin sogar froh, es nicht mehr weitermachen zu müssen.«, erklärte Pansy und wandte sich ab, um Blaise zu begrüßen.

Ich konnte dazu nicht wirklich etwas beitragen, da ich im grundegenommen Kräuterkunde mochte. Die vielen Pflanzenarten konnten ziemlich interessant sein, wenn man sich nur näher mit ihnen beschäftigte. Vor allem für Zaubertränke sollte man schon wissen was das überhaupt für eine Pflanze war, die man verwendete.

»Absolut meine Meinung. Kräuterkunde ist totaler Mist.«, erwiderte Theodore zustimmend, allerdings so laut, dass ihn bestimmt der Halbe Slytherin-Tisch hören konnte.

»Dann haben Sie ja Glück, dass Sie es nicht weiter belegen können, Mr Nott.«, ertönte eine Stimme hinter ihm und ich verschluckte mich beinahe an meinem Tee, weil ich lachen musste.

Dad war hinter ihm aufgetaucht und hielt Theo seinen Stundenplan hin.
»Und besser Sie halten sich mit solchen Bemerkungen in Zukunft zurück, wenn Sie diese nicht leise mit ihren Freunden teilen können.«, fuhr mein Vater unbeirrt fort.

Und das war der Moment, in dem ich lachen musste, während Theodore rosa-rot anlief und mir unter dem Tisch auf den Fuß trat.

Ich sprach aus Erfahrung wenn ich sage, dass man bei meinem Vater aufpassen musste, was genau man von sich gab. Irgendwie schaffte er es nämlich immer in den unpassendsten Momenten aufzutauchen.

»Nun denn, Miss Parkinson.«, wandte Dad sich weiter an Pansy, um ihr ihren Stundenplan auszuhändigen.

»Was habt ihr beide in der ersten Stunde?«, fragte ich Theodore und Draco, die beide schon ihre Stundenpläne hatten.
»Verteidigung gegen die dunklen Künste.«, antwortete Draco, der seinen Stundenplan genauer zu analysieren schien.

Als auch ich endlich meinen Stundenplan erhielt, machte ich mich auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste, welches ich ebenfalls in der ersten Stunde hatte.

Das Klassenzimmer für dieses Fach hatte über die Jahre mehr Verwandlungen durchlebt, als die Nägel, die Erstklässler in Verwandlung verwandeln mussten.
Jeder unserer bisherigen Lehrer hat diesem Raum seine persönliche Note verliehen und es zum Ebenbild seines Selbst gemacht.

So glich der Raum mit meinem Vater als Lehrer eher einem Begräbnis, als einem normalen Klassenzimmer.

Die Vorhänge waren zugezogen und lediglich der Kerzenschein ließ den Raum nicht komplett in seiner Dunkelheit untergehen.

Besser so, als überall Katzenbilder an der Wand zu sehen, dachte ich automatisch an Umbridge.

Was ich nicht verstand, waren allerdings die Bilder, die überall an den Wänden hingen. Menschen, die unter Schmerzen litten oder von Verletzungen so überseht waren, dass sie beinahe verstümmelt aussahen.
Allein schon vom bloßen Hinschauen lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Doch noch ehe ich länger über die Bilder nachdenken konnte, betrat mein Vater das Klassenzimmer und zog die Klasse in seinen Bann. Gespräche verstummten und die Aufmerksamkeit galt ganz ihm.

»Ich will Ihnen etwas sagen und ich erwarte Ihre volle Aufmerksamkeit.«, begann er, während er der Klasse mit einem scharfen Blick bedachte.

Wenn Dad Schüler so ansah, dann wunderte ich mich nicht, dass so gut wie alle großen Respekt beziehungsweise Angst vor ihm hatten.

»Sie hatten bislang fünf Lehrer in diesem Fach, meine ich. Natürlich haben all diese Lehrer ihre eigenen Methoden und Schwerpunkte gehabt. Ich bin überrascht, dass so viele von Ihnen trotz dieses Durcheinanders einen ZAG in diesem Fach geschafft haben. Noch mehr wird es mich überraschen, wenn Sie alle mit dem UTZ-Pensum zurechtkommen, das noch viel anspruchsvoller sein wird.«

Umbridge erwies sich aber auch nicht als große Hilfe, um uns auf die bevorstehenden ZAG-Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste vorzubereiten. Das es dafür trotzdem so viele weitergeschafft haben, war dann doch beeindruckend.

»Die dunklen Künste«, fuhr mein Vater fort während er durch den Raum auf und ab schritt, »sind zahlreich, vielgestaltig, in ständigem Wandel begriffen und unvergänglich. Der Kampf gegen sie ist wie der Kampf gegen ein vielköpfiges Ungeheuer, dem jedes Mal, wenn ihm ein Hals durchschlagen wird ein weiterer Kopf nachwächst, noch wilder und gerissener als der alte. Sie kämpfen gegen das Unberechenbare, das Unzerstörbare.«

»Ihre Verteidigung muss daher so flexibel und erfindungsreich sein wie die Künste, deren Wirkung Sie zu zerstören suchen. Diese Bilder«, sagte er nun etwas lauter und zeigte auf die Bilder an der Wand, »vermitteln einen recht guten Eindruck davon, wie es jenen ergeht, die beispielsweise dem Cruciatus-Fluch unterliegen.«, fuhr er fort und zeigte auf das Bild, auf dem eine Hexe schrie, die offenbar höllische Qualen erlitt.

Das erinnerte mich, an den Tag, an dem ich das dunkle Mal bekam. Wenn das schon furchtbare Schmerzen hervorgerufen hat, wie musste es dann erst sein, dem Cruciatus-Fluch zu unterliegen?

»Die den Kuss des Dementors zu spüren bekommen oder die Angriffslust des Inferius herausfordern.«, endete er.

»Ist etwa ein Inferius gesichtet worden?«, kam es von Parvati Patil, einer Gryffindor.
»Ist es sicher, setzt er sie ein?«

Daraufhin trat mein Vater von den Bildern weg und lief wieder nach vorne an sein Pult.

»Der Dunkle Lord hat in der Vergangenheit schon Inferi eingesetzt das heißt, Sie täten gut daran wenn Sie davon ausgehen würden, dass er sie wieder einsetzen könnte. Nun Sie sind, denke ich im Gebrauch von ungesagten Zaubern völlige Anfänger. Was ist der Vorteil eines ungesagten Zaubers?«

Kaum wurde die Frage beendet, schoss auch schon die Hand von Hermine Granger in die Höhe. Klar, wer wenn nicht Hermine würde sich auch melden?

Doch ehe Hermine drangenommen wurde nahm mein Vater sich beträchtlich Zeit, wohl in der Hoffnung, die Meldung eines anderen noch zu sehen.

Im grundegenommen, hätte ich ebenfalls antworten können, allerdings fand ich, dass Hermine es mehr verdiente ihr Wissen zu zeigen. Dad wusste schließlich, dass ich es wusste. Warum also nicht jemand anderem die Chance geben?

»Nun gut – Miss Granger?«, nahm er sie schließlich, wenn auch widerwillig, dran.
»Unser Gegner ist nicht gewarnt, welche Art von Zauber wir einsetzen werden was uns einen Vorteil von einer knappen Sekunde einbringt.«, ratterte Hermine auch schon ihre Antwort runter.

»Eine Antwort, die fast wortwörtlich aus dem Lehrbuch der Zaubersprüche Band 6, übernommen wurde, aber im wesentlichen korrekt ist. Ja, wem es gelingt Magie einzusetzen, ohne Beschwörungsformeln auszurufen, der gewinnt beim Zaubern ein Überraschungsmoment. Natürlich sind nicht alle Zauberer dazu in der Lage; es ist eine Frage der Konzentration und der mentalen Stärke, die manchen fehlt.«, erklärte er und ließ seinen Blick herabschätzend durch die Klasse schweifen.

»Sie werden sich nun aufteilen und paarweise zusammengehen. Der eine Partner wird versuchen, den anderen ohne zu sprechen zu verhexen. Der anderen wird versuchen, den Fluch ebenso stumm abzuwehren. Nun los.«

Alle begannen sich in Paaren gegenüber voneinander aufzustellen, um zu üben. Ich stellte mich gegenüber von Pansy hin und zog meinen Zauberstab hervor.

»Fang du zuerst an und ich versuche abzuwehren. Aber bitte nichts zu kompliziertes.«, sagte Pansy und ich schüttelte den Kopf. Als ob ich meine beste Freundin verhexen würde.

Um es sowohl für sie als auch für mich machbar zu machen, entschied ich mich für einen einfachen Entwaffnungszauber.
Denn auch, wenn man es vielleicht nicht annehmen mag, waren ungesagte Zauber für mich ebenfalls neu.

Konzentriert sah ich rüber zu Pansy, während in meinem Kopf der Zauberspruch Expelliarmus in Dauerschleife lief.

Erst als ich komplett auf meinen Gegenüber fokussiert war, schaffte ich es Pansy den Zauberstab zu entwenden, ohne eine Ton über die Lippen gebracht zu haben.

Pansy warf mir einen anerkennenden Blick zu, während sie sich bereit machte, um zu versuchen mich zu verhexen.
Doch noch bevor sie überhaupt beginnen konnte, hörten wir einen lauten Aufprall.

Erschrocken drehte ich mich um und sah meinen Vater, der geradewegs gegen sein Pult geschleudert wurde. Besorgt wollte ich auf ihn zulaufen, als er sich kurzdarauf aber wieder aufrichtete; sein Gesicht vor Wut verzerrt.

»Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass wir ungesagte Zauber üben, Potter?«, fragte er Harry kühl. Seinem finsteren Blick nach zu urteilen, war dieser der Grund für seinen Aufprall.

»Ja.«, kam es kurzgebunden von Harry.
»Ja, Sir.«, korrigierte Dad ihn automatisch.
»Sie brauchen mich nicht 'Sir' nennen, Professor.«, spottete Harry, wobei er eine Grenze überschritt, dessen er sich offenbar auch bewusst war.

Die anderen Schüler warfen ihm schockierte Blicke zu  oder schnappten empört nach Luft.

»Nachsitzen, Samstagabend, mein Büro. Ich lasse es nicht zu, dass mir einer frech kommt, Potter...nicht einmal der Auserwählte.«, kam es fordernd von meinem Vater.
Doch ehe er die Geduld verlieren konnte, endete bereits die Stunde.

Gerade, als ich zusammen mit Pansy das Klassenzimmer verlassen wollte, winkte mich Dad zu sich. Und hierbei war ich mir sicher, dass er mich meinte; niemals würde er einen Schüler so zu sich winken.

»Ich glaube Dad will mit mir reden.«, sagte ich zu Pansy,
»Hast du etwa etwas angestellt? Das Schuljahr hat doch noch gerade erst begonnen.«, fragte sie grinsend.

»Oh ja, ich habe bestimmt etwas ganz schlimmes getan und werde jetzt zur Rechenschaft gezogen. Meinst du es ist, weil ich dir das Bett am Fenster geklaut habe und du jetzt mit direkten Blick zu Tür schläfst?«, erwiderte ich lachend.

»Hey! Das gleicht doch schon beinahe einer Straftat, für die man mindestens Nachsitzen bekommen sollte! Jetzt sieht jeder mich gleich, wenn er das Zimmer betritt.«, beschwerte sie sich.

»Keine Sorge, es gibt genug Zaubersprüche um Türen zu verschließen, die du anwenden kannst, wenn Blaise mal vorbeikommt, aber warn mich bitte vor.«

»Du bist manchmal echt unerträglich, weißt du das?«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Ich weiß, aber deswegen bin ich auch deine beste Freundin.«, erwiderte ich.

Wie sehr ich diesen ständigen Austausch mit Pansy über die Ferien doch vermisst habe.

»Warte ab, bis du einen Freund hast. Dann werde ich diejenige sein, die dich nervt und ständig peinliche Sachen sagt.«, warnte sie mich vor.
»Das wird noch eine Weile dauern, aber danke für die Vorwarnung.«

»Und ich glaube, ich muss jetzt wieder rein. Hältst du mir schonmal einen Platz frei?«, merkte ich an, als ich einen Blick ins Klassenzimmer warf, in dem Dad immer noch wartend vor seinem Pult stand.
»Klar, mache ich. Dann bis gleich.«, verabschiedete sich Pansy und ging.

Nachdem Pansy gegangen war betrat ich wieder das Klassenzimmer und schloss die Tür hinter mir.

»Was gibt es, Dad?«, fragte ich und lief nach vorne.
»Nichts. Ich wollte dich einfach nur fragen, wie dein erster Schultag war.«, sagte er interessiert.

»Ich hatte bis jetzt doch nur zwei Stunden und die hatte ich bei dir. Außerdem ist der Tag noch nicht mal vorbei.«, erwiderte ich verwirrt über die Frage. Würde er mir die Frage am Ende des Tages oder Ende der Woche stellen würde ich es verstehen, aber schon nach zwei Stunden Unterricht?

»Ich weiß, aber ich würde es trotzdem gerne wissen.«, blieb er weiterhin hartnäckig.
»Bis jetzt ganz gut. Es ist toll wieder bei meinen Freunden zu sein.«, antwortete ich lächelnd.

»Das freut mich. Und du weißt, wenn du etwas brauchst-«
»-ist deine Bürotür immer offen für mich, ich weiß, Dad und ich bin dir auch dankbar dafür.«, beendete ich seinen Satz. Den Satz, den er so gut wie jedes Schuljahr für mich wiederholte.

»Gut, und jetzt los. Wenn ich mich nicht irre hast du jetzt Zaubertränke. Zeig Slughorn was du kannst und mach deinen Vater stolz, Kleine.«, sagte er und sah mich voller Stolz an.
»Das werde ich, Dad, versprochen.«, versprach ich, ehe ich mich von ihm verabschiedete und mich auf den Weg zu Zaubertränke machte.

Dämpfe und unterschiedliche Gerüche erfüllten den Kerker, als ich eintrat.

Doch zu meiner Überraschung waren nur erstaunlich wenige weitergekommen. Entweder hatten sie ihre ZAG-Prüfung nicht bestanden, oder sie hatten Zaubertränke abgewählt.

Es gab nur drei Tische. An dem einen saßen vier Ravenclaws, der Tisch rechts von den Ravenclaws wurde vom goldenen Trio und einem Hufflepuff-Schüler belegt, während meine Freunde an dem Tisch links  saßen.

»Nun denn, nun denn. Bitte alle die Waagen hervorholen und Trankzutaten, und vergessen Sie Zaubertränke für Fortgeschrittene nicht.«, eröffnete Professor Slughorn offiziell die Stunde.

Während alle ihre Bücher und Waagen hevorholten, verschwand Slughorn kurz nach hinten, nur um kurz darauf mit einem weiteren Exemplar Zaubertränke für Fortgeschrittene aufzutauchen, welches er Harry gab.

»Nun denn ich habe ein paar Zaubertränke für Sie vorbereitet, nur mal zum Anschauen, rein aus Interesse, verstehen Sie? Diese Art von Tränken sollten Sie herstellen können, wenn Sie Ihren UTZ abgelegt haben. Auch wenn Sie sie noch nicht selbst gemacht haben, dürften Sie von Ihnen gehört haben. Kann mir jemand sagen, was das hier für einer ist?«, fragte Slughorn und deutete auf dem Kessel, der direkt neben unserem Tisch stand.

Ein Blick genügte und ich wusste, worum es sich handelte, weshalb ich mich beinahe zeitgleich mit Hermine meldete.

»Nun, Miss Snape, dann teilen Sie uns doch mal mit, worum es sich hierbei handelt.«, nahm er mich lächelnd ran.

»Das ist Veritaserum. Ein Zaubertrank, der weder Farbe noch Geruch besitzt. Trinkt man ihn, so ist man stets gezwungen die Wahrheit zu sagen.«, erklärte ich.
»Sehr gut, sehr gut.«, sagte Slughorn und schien zufrieden.

Er verließ unseren Tisch und lief stattdessen zum Tisch der Ravenclaws.

»Nun, dieser hier ist recht bekannt und wurde kürzlich auch in einigen Merkblättern des Ministeriums erwähnt. Wer kann mir sagen, worum es sich hierbei handelt?«, fragte er und deutete auf den Kessel, in dem eine schlammartige Substanz vor sich hin blubberte.

Auch diesmal schoss meine Hand in die Höhe, wobei Slughorn mich mit seinem Blick bedachte.
»Ich würde sie gerne nochmal dran nehmen, Miss Snape. Allerdings meldet sich Ihre Mitschülerin, der ich ebenfalls die Chance geben möchte.«, erklärte er lächelnd und ich nickte.

»Das ist Vielsaft-Trank, Sir.«, sagte Hermine sofort, die seine Worte gleich als ihren Startschuss gesehen hat.
»Ausgezeichnet. Nun, dieser Trank hier...Ja, meine Liebe?«, fuhr Slughorn fort und nahm Hermine erneut dran, die gerade total in ihrem Element zu sein schien.

»Das ist Amortentia, der mächtigste Liebestrank der Welt. Man erkennt ihn an seinem charakteristischen Perlmuttschimmern und den Spiralen, die aufsteigen. Er soll für jeden von uns anders riechen, je nachdem, was wir anziehend finden – ich kann frisch gemähtes Gras und ein neues Pergament und...«, erklärte sie und lief plötzlich leicht rosa an.

Gespannt roch ich den Trank und versuchte zu identifizieren, nach was er für mich roch, doch da war nicht wirklich etwas. Bestimmt funktionierte der Trank nur, wenn man verliebt war. Pansy konnte bestimmt Blaises Aftershave riechen. Und Draco und Theodore? Nach was roch wohl der Amortentia für sie?

»Amortentia erzeugt natürlich nicht wirklich Liebe. Es ist unmöglich Liebe herzustellen oder nachzubilden. Nein, er verursacht nur starke Schwärmerei oder Besessenhei. Es ist der wohl der gefährlichste und stärkte Zaubertrank in diesem Raum.«, fuhr Slughorn fort.
»Der ist doch niemals der gefährlichste in diesem Raum.«, kam es skeptisch von Draco.

»Oh, doch.«, erwiderte Slughorn und bedachte Draco mit seinem Blick.
»Wenn Sie so viel vom Leben gesehen haben wie ich, werden Sie die Macht bessesener Liebe nicht unterschätzen. Und nun ist es an der Zeit, dass wir mit der Arbeit beginnen.«, fuhr er fort und klatschte erwartungsvoll in die Hände.

Doch bevor er mit dem Arbeitsauftrag fortfahren konnte, unterbrach der Hufflepuff-Schüler Ernie Macmillan ihn.
»Sir, Sie haben uns nicht gesagt, was in dem dort drin ist.«, bemerkte er und deutete auf den Kessel, der auf Slughorns Pult stand.
Der Trank, der in ihm enthalten war, glich flüssigem Gold und nach genauerem Hinsehen wusste ich, worum es sich hierbei handelte.

»Oho.«, machte Slughorn und sah uns mit großen Augen an.
»Nun, dieser hier, meine Damen und Herren, ist ein höchst kurioser Trank namens Felix Felicis. Weiß jemand, was er bewirkt? Nehmen wir mal diesmal, Miss Snape.«, sagte Slughorn und nickte mir zu.

»Felix Felicis gilt als flüssiges Glück. Der Trank bewirkt, dass man Glück hat.«, erklärte ich.

Während ich redete, schienen plötzlich alle großes Interesse an dem Trank zu zeigen und widmeten nun Slughorn ihre volle Aufmerksamkeit.

»Völlig richtig, nehmen Sie zehn Punkte für Slytherin und sie, Miss Granger bekommen ebenfalls zehn für Gryffindor.«, sagte Slughorn an Hermine und mich gewandt und ich lächelte.

»Ja, das ist ein merkwürdiger kleiner Trank, Felix Felicis. Furchtbar kompliziert, ihn herzustellen, und eine Katastrophe, wenn er nicht gelingt. Wenn er allerdings richtig gebraut wird, wie dieser hier, dann werden Sie feststellen, dass alle Ihre Unternehmungen dazu neigen, zu gelingen...zumindest, bis die Wirkung nachlässt.«, erklärte Slughorn.

»Stell dir vor, du kannst unendlich viel von diesem Trank brauen.«, flüsterte Pansy mir ehrfürchtig zu.
»Das wäre irgendwie unheimlich, aber auch verlockend.«, sagte ich nachdenklich.

Terry Boot, ein Ravenclaw, schien sich genau die gleiche Frage gestellt zu haben.
»Warum trinken die Leute ihn nicht die ganze Zeit?«, kam seine Frage.

»Weil er, wenn man ihn im Übermaß zu sich nimmt, ein Schwindelgefühl, Leichtsinn und gefährlich übersteigertes Selbstvertrauen verursacht.«, erklärte Slughorn und nun klang der Trank auf Dauer doch nicht mehr so verlockend.

»Zu viel des Guten, verstehen Sie, höchst giftig in großen Mengen. Aber in Maßen eingenommen, und ganz selten...«
»Haben Sie ihn jemals genommen, Sir?«, fragte ein anderer Ravenclaw-Schüler neugierig.

»Zweimal in meinem Leben. Einmal, als ich vierundzwanzig war, und das andere Mal mit siebenundfünfzig. Zwei Esslöffel zum Frühstück. Zwei perfekte Tage.«, erwiderte er mit verträumter Stimme.

Wofür er diesen Trank damals wohl eingenommen hat?

»Und das setze ich in der heutigen Stunde als Preis aus.«

Stille. Alle starrten Slughorn mit großen Augen an; unwissend ob sie es glauben sollten. Er verschenkte einfach mal so Felix Felicis?
Das klang fast schon nach einem Traum.

»Ein Fläschen Felix Felicis. Genug für zwölf Stunden Glück. Von morgens bis abends wird Ihnen alles, was Sie unternehmen, gelingen. Allerdings muss ich Sie warnen, Felix Felicis ist bei Wettbewerbsveranstaltungen eine verbotene Substanz, bei Sportereignissen zum Beispiel, Prüfungen oder Wahlen. Der Gewinner darf es also nur an einem gewöhnlichen Tag benutzen...und wird erleben, wie ein gewöhnlicher Tag zu einem außergewöhnlichen wird!«, sprach Slughorn.

Er meinte es also wirklich ernst. Einer von uns könnte in Zukunft den glücklichsten Tag seines Lebens erleben. Doch was, wenn man diesen Trank einsetzte, um etwas unmögliches und schweres zu schaffen? Eine Aufgabe zum Beispiel?

Im selben Moment trafen sich Dracos und meine Blicke. Sein Blick verriet, dass dies auch sein Gedanke war. Und dann war klar: Einer von uns musste diesen Trank gewinnen. Zwar könnten wir ihn ebenso für etwas anderes verwenden, allerdings nutzte ich den Trank lieber, um bei unserer Aufgabe nicht zu sterben, so verlockend ein perfekter Tag auch klang.

Denn hier ging es um mehr, als bloß ein albernes Spiel. Es ging um unsere Zukunft; um unsere Leben.

»Also wie können Sie meinen sagenhaften Preis gewinnen? Nun, indem Sie die Seite zehn von Zaubertränke für Fortgeschrittene aufschlagen. Wir haben noch eine gute Stunde, das sollte Ihnen genügen, einen ordentlichen Versuch zu machen, den Sud des lebenden Todes hinzubekommen. Ich weiß, dass er komplizierter ist als alles, was Sie bisher in Angriff genommen haben, und ich erwarte von keinem einen perfekten Trank. Wer sich aber am geschicktesten anstellt, wird den kleinen Felix hier gewinnen. Und los geht's!«

Der Sud des lebenden Todes.
Ich kannte diesen Trank. Um genau zu sein, wusste ich sogar wie man ihn braute. Erst letztes Schuljahr, als ich für meine praktische ZAG-Prüfung in Zaubertränke üben wollte, hatte Dad mir diesen Trank als Übung gezeigt und wie man ihn perfekt brauen konnte. Es war kompliziert, ohne Zweifel, aber dennoch wäre es möglich es zu schaffen.

Ich musste es einfach schaffen. Ich, nein wir brauchten diesen Trank unbedingt. Und ich würde dafür kämpfen.

Jeder arbeitete, jeder wollte unbedingt gewinnen. Der Kerker wurde von einer ungewohnten Stille erfüllt, lediglich das Blubbern der einzelnen Tränke war zu hören.

Vom heißen Dampf standen meine Haare in allen Richtungen ab, doch das könnte mich in diesem Moment nicht weniger interessieren.

Und während ich wie eine Verrückte den Trank mehrmals rührte und eine Zutat nach der anderen hinzugab wurde mir wieder bewusst, dass mein Vater ein Meister auf diesem Gebiet hier war.

Die eigentliche Anleitung hatte er selber umgeschrieben, so musste man statt zwölf Schlafbohnen in Wirklichkeit dreizehn hinzugeben, was den Trank nochmal veränderte. Diesen Trick hier kannte niemand, da alle sich an das Buch hielten, also standen meine Chancen ziemlich gut.

Kurz bevor die Zeit um war, rührte ich noch ein letztes Mal und atmete erleichtert auf, als ich fertig war – und das zum richtigen Zeitpunkt.

»Und die Zeit ist...um! Nicht mehr rühren, bitte!«, ertönte Slughorns laute Stimme.

Langsam ging er herum und warf einen Blick in jeden Kessel. Dabei gab er keine Kommentare von sich sondern rührte lediglich oder roch an dem Trank, wobei er nicht selten sein Gesicht verzog.

Als er bei unserem Tisch angekommen war, wurde ich nervös und hoffte, dass ich auch wirklich alles richtig gemacht habe.

»Miss Snape«, begann er und ich merkte, wie mein Herz vor Nervosität schneller schlug.
»Wirklich ein hervorragender Trank! Sie haben es geschafft!«, stieß Slughorn begeistert aus und ich würde am liebsten laut los jubeln vor Freude.

»Allerdings muss ich noch einen Blick bei dem anderen Tisch werfen. Hat kein anderer es geschafft, so gehört der Felix Felicis Ihnen.«, sagte er und ich schluckte.

Bitte lass niemand anderen es auch geschafft haben, auch wenn das jetzt ziemlich egoistisch rüberkam, aber ich brauchte diesen Trank nunmal unbedingt.

»Du musst den Trank gewinnen. Niemand anders wird es auch geschafft haben, glaub mir.«, sprach Pansy mir Mut zu, die meine angespannte Haltung merkte.

Doch zu meiner Überraschung sagte er nichts zu Hermines Trank, also konnte ich erstmal aufatmen. Wenn Hermine es nicht geschafft hat dann –

»Bei Merlins Bart! Mr Potter hat es ebenfalls geschafft! Das ist in meinen ganzen Jahren noch nie vorgekommen!«

Wie? Wie konnte es sein, dass Harry es auch geschafft hat? Er war doch noch nie gut in Zaubertränke, hat Dad immer in den Wahnsinn getrieben. Woher kam nun dieses plötzliche Talent?

»Hmm, nun lassen Sie mich mal nachdenken. Sowohl Miss Snape, als auch Mr Potter haben es geschafft den Sud des lebenden Todes zu brauen, beide makellos... Nun, dennoch bekommt Mr Potter den Felix Felicis! Herzlichen Glückwunsch!«, sagte Slughorn und ich sah ihn irritiert an, während er Harry eine Phiole des Glückstranks überreichte.

Das konnte er nicht machen! Nur weil es zufällig Harry Potter war, von dem wir hier sprachen, gab ihm das noch lange nicht das Recht ihn zu bevorzugen.

»Aber, Sir.«, versuche ich es.
»Ich verstehe nicht recht, wieso Harry jetzt den Trank gewinnt, obwohl ich es ebenfalls geschafft habe den Sud des lebenden Todes zu brauen.«

»Nun, Sie müssen verstehen, dass Sie, aufgrund Ihres Vaters einen gewissen Vorteil hatten und dem Trank bestimmt schonmal gemacht haben, wenn ich mich nicht irre. Doch seien Sie unbesorgt, Sie werden mit zwanzig Punkten für Slytherin und einer guten Note belohnt. Und außerdem ist die Stunde hiermit beendet! Ich bedanke mich für Ihre Mitarbeit!«, beendete Slughorn den Unterricht und lächelte mir aufmunternd, was ich nur gequält erwiderte.

Wirklich super. Zwanzig Hauspunkte und eine gute Note halfen mir jedoch keineswegs mit der Aufgabe weiter. Ich wollte diesen Trank so sehr für Draco und mich gewinnen, damit wir wenigstens den Hauch einer Chance hatten.

Aber natürlich musste der perfekte Harry Potter dazwischen kommen und wer weiß wofür er den Felix Felicis jetzt nutzen würde.

»Das ist total unfair! Du hast diesen Trank bestimmt besser gebraut als, Potter!«, beschwerte sich Pansy, während wir den Kerker verließen.
»Ich sage doch, dass Slughorn ein alter Sack ist, der sich nur einschleimen will.«, erwiderte Theodore.

»Es macht mich einfach nur wütend und ratlos. Warum hat er es geschafft? Ich meine, sein neues Talent für Zaubertränke fällt doch nicht einfach so vom Himmel, oder?«, erklärte ich missmutig.

Ich war enttäuscht. Von mir selber, dass ich den Trank  nicht noch perfekter gebraut habe, von Harry und von Slughorn. Und Draco war bestimmt auch enttäuscht von mir. Er dachte sicherlich, dass ich es schaffen würde, wegen meinem Vater und jetzt stellte sich heraus, dass ich ihn enttäuschen musste.

Dabei habe ich doch wirklich alles versucht. Doch manchmal waren Versuche nichts als Taten, die sich als schwach erwiesen haben.

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