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Kapitel 21

• 𝐈𝐬𝐚𝐛𝐞𝐥𝐥𝐞 𝐒𝐧𝐚𝐩𝐞 •

»Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du Draco gefragt hast!«, sagte Pansy, während sie meine Haare voluminöser aussehen ließ, mithilfe eines Zaubers.

Es war Freitag, der Abend an dem Slughorns Weihnachtsfeier stattfinden soll.

Zu sagen ich wäre nervös, wäre wohl untertrieben. Ich war ein reines Nervenbündel, vor allem da ich nicht wusste, wie ich mich in Dracos Gegenwart zu verhalten hatte.

Wir waren so etwas wie Freunde, doch wie verhielten sich Freunde auf einer Feier wie dieser?

»Glaub mir, ich auch nicht. Ich weiß nicht einmal mehr, ob ich richtig bei Bewusstsein war.«, gab ich zu.

Tatsächlich habe ich das Szenario die letzten Tage so oft Revue passieren lassen, dass ich mir selber nicht mehr ganz sicher war, ob das alles wirklich passiert ist.

»Aber sieh es doch mal so, du hast ein Date mit Draco!«, kam es fröhlich von Pansy.
»Es ist kein Date!«, widersprach ich zum ungefähr tausendsten Mal. Denn sowohl Pansy als auch Theodore wollten nicht wahrhaben, dass ich Draco aus rein freundschaftlichen Gründen gefragt habe.

Mehr war da nicht.

Daraufhin zog sie eine Augenbraue hoch und sah mich durchdringend an.
»Und warum hast du ihn sonst gefragt, hm? Warum bist du so nervös und machst dir Gedanken darüber, was er von dir denken könnte?«

Sie hatte recht und das wusste ich auch. Trotzdem weigerte ich mich etwas zu sagen. Ich wusste selbst nicht so recht, was genau ich eigentlich wollte.

»Ich verlange keine direkte Antwort von dir, aber denk mal darüber nach, wie viel Draco dir wirklich bedeutet. Vielleicht ist es nur freundschaftlich, wie bei Theodore, vielleicht mehr. Wichtig ist nur, dass du den Abend heute einfach nur genießt, okay?«, sagte Pansy, als ich nicht antwortete.

Wie sehr ich meine beste Freundin doch für ihre weisen Worte liebte.

»Danke, Pans, wirklich du weißt nicht, wie viel mir deine aufbauenden Worte bedeuten.«, erwiderte ich, dankbar für ihre Hilfe.
»Jederzeit, Isa.«, lächelte sie. »Und übrigens fängst du jetzt auch damit an mich Pans so nennen, wie Theodore.«

»Ups, das passiert dann wohl, wenn man zu viel Zeit mit ihm verbringt.«, grinste ich.
»Weißt du, ich habe mir Theodore und dich immer als das Traumpaar schlechthin vorgestellt – vorsicht Augen zu.«, sagte Pansy, während sie sorgfältig den Eyelinerstrich zog.

»Du weißt, dass Theodore und ich nur Freunde sind.«, gab ich zu bedenken.
»Ich weiß, aber ihr wärt perfekt füreinander. Wie schön ist es bitte sich schon im Kindesalter kennengelernt zu haben? Auch in einer Beziehung hättet ihr bestimmt nie Probleme, da ihr keine Geheimnisse voreinander habt.«, seufzte sie und ich verstand so langsam, worauf sie hinaus wollte.

Pansy wollte dasselbe mit Blaise haben. Denn es war kein Geheimnis, dass es schon seit einigen Wochen nicht mehr so rosig in ihrer Beziehung aussah, wie noch vor ein paar Monaten.

»Ich liebe Theodore, aber eben nicht auf die Art und Weise, wie du und bestimmt auch viele andere es sich vorstellen.«, begann ich zu erklären und deutete Pansy sich hinzusetzen.
»Theodore ist wie mein großer Bruder. Es stimmt, wir vertrauen uns so gut wie alles an, doch das bedeutet nicht, dass wir uns nicht mal in die Haare kriegen. Vor allem im letzten Jahr, als er anfing sich mit anderen Mädchen zu treffen, die immer Angst hatten Theodore würde insgeheim doch mehr als Frendschaft für mich empfinden und daraufhin den Kontakt zu ihm abbrachen. Und auch das haben wir nur auf die Reihe bekommen, weil wir ehrlich zueinander waren.«

»Das ist schön.«, sagte Pansy lächelnd, kaum das ich geendet hatte. »Vielleicht kann man das nicht wirklich vergleichen, aber ich wünschte das mit Blaise und mir wäre auch so.«

Also ging es doch um Blaise, wie ich es schon geahnt habe.

»Aber ihr liebt euch doch noch, oder?«, fragte ich vorsichtig, da ich nicht wusste wie empfindlich sie reagieren würde.

»Ja, also zumindest aus meiner Sicht. Ob er immer noch Gefühle für mich hat weiß ich nicht.«, hielt Pansy kurz inne, ehe sie fort fuhr.
»In letzter Zeit habe ich ihn gar nicht mehr außerhalb des Unterrichts getroffen und beim Essen hat er meine Blicke immer gemieden.«

Ich legte meine Hand beruhigend auf ihre und sah ihr dabei fest in die Augen. »Hör mal, Pansy. Du weißt, ich kenne mich nicht so gut mit Beziehungen aus, aber was ich weiß ist, dass reden hilft. Wenn du das Gefühl hast, dass Blaise dich ignoriert, dann stell ihn zur Rede und wenn sich danach immer noch nichts ändert, muss ich leider sagen, dass er einfach nicht der Richtige für dich ist und du was besseres verdient hast.«

»Du meinst also es ist aus? Ist das seine Art eine Beziehung zu beenden?«, fragte sie und sah mich schockiert an.
»Nein, natürlich nicht!«, erwiderte ich schnell. »Vielleicht kommt es nur dir so vor, dass er dir aus dem Weg geht. Rede mit ihm und wer weiß, vielleicht hast du dir am Ende einfach zu viele Gedanken gemacht und in Wirklichkeit liebt er dich noch.«

Und ich hoffte wirklich für Blaise, dass er es ernst mit Pansy meinte. Immerhin war sie meine beste Freundin und da sollte kein Junge es wagen ihr so das Herz zu brechen.

»Danke, Isa, dass du für mich da bist.«, zog Pansy mich in eine Umarmung.
»Jederzeit, Pans. Jederzeit.«, erwiderte ich lächelnd.

Doch bereits kurz darauf beendete sie die Umarmung rasch und stand auf. »So, jetzt haben wir erstmal genug Trübsal geblasen für die nächsten Monate. Du gehst auf eine Party, Isabelle! Und da sollten wir dich jetzt auf Draco vorbereiten.«, sagte Pansy schließlich und im nächsten Moment war nichts mehr von ihrer Traurigkeit zu sehen, was mich jedoch nicht denken ließ, dass alles gut war.

Ich kannte meine beste Freundin schließlich gut genug um zu wissen, dass sie eine Meisterin darin war, wenn es darum ging Gefühle wie Trauer zu unterdrücken.

»Zum letzten Mal, es ist keine Party und auch kein Date mit Draco. Er mag mich wahrscheinlich nicht mal richtig.«, fügte ich zum Ende hin leise hinzu.
»Also da haben meine Augen mir etwas anderes gesagt.«, erwiderte sie und ich wurde hellhörig.

»Ja, du hörst richtig. Ich habe euch, seitdem du ihn gefragt hast genauer im Auge und die Zeichen sind eindeutig. Und zwar hattet ihr allein heute beim Frühstück fünfmal Blickkontakt!«, erzählte Pansy fröhlich.

Fünfmal? Nein, das war eindeutig zu viel. Vielleicht, ganz vielleicht habe ich ihm auch ab und zu einen Blick zugeworfen und er mir, aber es waren definitiv keine fünf Mal.

»Du interpretierst da bestimmt nur zu viel rein.«, sagte ich, was Pansy zum Lachen brachte.
»Süße, glaub mir, wenn ich etwas sehe dann schon richtig. Selbst Theodore fand euren innigen Blickkontakt äußerst amüsant. Du kannst ihn ja gerne fragen, ich glaube nämlich das er und Draco gerade genau dieselbe sinnlose Disskussion führen wie wir.«

Sollte ich mir Sorgen darüber machen, dass meine beiden Freunde Draco und mich anscheinend etwas zu sehr im Auge hatten? Könnten sie möglicherweise noch auf ganz andere Erkenntnisse gekommen sein, die nichts mit unseren nicht vorhandenen Gefühlen zu tun hatten?

»Ich sage einfach mal nichts dazu und lasse euch lieber schön weiter Geschehnisse zusammen knüpfen, wenn es euch so viel Freude bereitet. Trotzdem glaube ich, dass ich gleich gehen muss, es ist schon zehn vor acht.«, sagte ich und versuchte somit, das Thema zu wechseln.

»Damit das klar ist, wir sind mit dieser Unterhaltung noch nicht durch, meine Liebe! Aber jetzt müssen wir noch schnell schauen, ob alles ist wie es sein soll.«, gab Pansy sich – zumindest für diesen Moment jedenfalls – geschlagen, und begann mich mit ihrem Blick zu begutachten, als würde ich gleich auf einen Laufsteg gehen.

»Ich verstehe zwar immer noch nicht, warum du dich nicht für ein Kleid ohne Ärmel entschieden hast, aber das Kleid hier steht dir trotz der Ärmel hervorragend.«, erwiderte sie und ich schluckte.

Tatsächlich war es etwas kompliziert gewesen ein Kleid mit langen Ärmeln zu finden, was zudem nicht durchsichtig war, sodass mein dunkles Mal verborgen blieb.

Letztendlich habe ich mich für ein himmelblaues Kleid entschieden, das mir bis unter das Knie ging, was wie ich fand eine perfekte Länge war. So wirkte das Kleid zwar elegant aber auch nicht zu aufgesetzt für eine Weihnachtsfeier, also genau richtig für mich.

»So«, machte Pansy schließlich und klatschte in die Hände. »Jetzt bis du sowas von bereit für die Party, also auf geht's!«

Vielleicht war ich äußerlich bereit für den Abend, aber mein Inneres schien sich weiterhin dagegen zu sträuben, auf diese Feier zu gehen.

»Oh nein, du fängst jetzt nicht damit an daran zu zweifeln, ob du wirklich hingehen sollst!«, machte Pansy und packte mich an den Schultern. Sie kannte mich einfach zu gut.
»Ich bringe dich bis in den Gemeinschaftsraum und danach wird Draco sich um dich kümmern, keine Widerrede!«

Darauf erwiderte ich nichts, weil ich wusste wie aussichtslos es war gegen eine Pansy Parkinson zu diskutieren. Das war schon immer ein verlorener Kampf, auf den man sich da einließ.

Mit einem unnormal schnellen Herzschlag, lief ich die Treppen vom Schlafsaal empor in den Gemeinschaftsraum, der um diese Uhrzeit ziemlich überfüllt war.

In einer Ecke, abseits des ganzen Trubels, fand ich schließlich Draco zusammen mit Theodore stehen. Kaum hatten sie uns gesehen, begann Theodore wie wild zu winken, als würde er sicher gehen wollen, dass wir auch ja den Weg zu ihnen fanden. Und da gab es wiederum Menschen wie Draco, die nicht wussten wie sie angemessen reagieren sollten und deshalb lediglich respektvoll nickten.

Anscheinend war auch das eine dieser Angewohnheiten, die man in eine der reinblütigsten Familien von Klein auf beigebracht bekommt.

»Hallo, Ladies! Und wow, Isabelle, lass dich mal ansehen du hast dich ja richtig schick gemacht.«, sagte Theodore und staunte nicht schlecht. »Da werde ich ja gleich neidisch, Draco, wenn ich sehe was für eine Prinzessin du heute ausführen kannst.«

»Tja, so schnell kann man aus Aschenputtel eine Prinzessin machen.«, erwiderte Pansy lachend.
»Vielleicht war sie ja schon immer eine Prinzessin.«, kam es von Draco, was meine Wangen zum glühen brachte. Pansy und Theodore warfen sich daraufhin verschwörerische Blicke zu, was ich als unser Stichwort sah, um zu gehen.

»Ich glaube, wir sollten dann mal los.«, sagte ich und sah Draco an, der daraufhin nickte.
»Aha, ihr wollt uns also loswerden?«, gab Theodore dramatisch von sich. »Unter anderen Umständen würde ich mich ziemlich beleidigt fühlen, doch jetzt sage ich nur: Macht was aus dem Abend! Ich bin mir sicher in Slughorns Büro gibt es einige abgelegenere Plätze, ohne Publikum also-«

»Tu uns einfach den Gefallen, und halt den Mund, Nott.«, sagte Draco und stieß seinen besten Freund an. Und Theodore wäre nicht Theodore, wenn er nicht genau jetzt mit den Augenbrauen wackeln würde.

Merlin, dieser Junge hatte wirklich Nerven aus Stahl.

Nachdem Draco und ich es irgendwie auf die Reihe bekommen haben unsere beiden – heute sehr anhänglichen – Freunde abzuwimmeln, machten wir uns auf den Weg zu Slughorns Büro, in dem die Weihnachtsfeier stattfinden sollte, auch wenn ich mich immer noch fragte, wie groß bitteschön sein Büro war um für so eine Anlass angemessen zu sein.

Die Korridore waren um diese Uhrzeit wie ausgestorben. Kein Wunder, immerhin hatten wir schon längst Sperrstunde und solange man nicht scharf darauf war Hauspunkte zu verlieren, sollte man sich lieber nicht unerlaubt hier rumtreiben.

»Das erinnert mich alles gerade irgendwie an Schuljahresbeginn.«, sagte Draco und ich warf ihm einen fragenden Blick zu.
»Vielsafttrank? Die Kerker? Erinnert dich das an etwas?«, versuchte er mich zu erinnern, bis ich schließlich verstand worauf er anspielte.

Unser nächtlicher Ausflug in die Kerker für Zaubertränke. Wie konnte ich dieses ereignisreiche Erlebnis nur vergessen?

»Oh, ja.«, erwiderte ich und begann nostalgisch zu lächeln. »Du hast dich über mich lustig gemacht, weil du es komisch fandest, dass ich so viele Phiolen dabei hatte.«
»Glaub mir, ich finde es immer noch ziemlich schräg, aber dennoch nützlich.«, sagte Draco und lachte.

Und dieses Lachen klang wie eine wunderschöne Melodie in meinen Ohren. Es war ein freies Lachen. Offen und unbeschwert und gewissermaßen auch ziemlich untypisch für Draco. Doch ich liebte es.

»Und danke übrigens nochmal, dass du mit mir zu Slughorns Feier gehst.«, bedankte ich mich ehrlich.
»Du hast gefragt und ich habe versprochen zu kommen. Und wenn mir eine Sache wirklich wichtig ist, dann halte ich meine Versprechen ein, Isabelle. Immer.«, kam die wohl mit Abstand schönste Erklärung, die ich jemals zu hören bekommen habe.

Draco war einer der Guten. Er verdiente es nicht mit ewiger Gefolgschaft zum Dunklen Lord bestraft worden zu sein. Denn Draco Malfoy war schon gebrochen genug, weshalb ich diesen Abend als perfekten Anlass für eine Pause gesehen habe, die ich ihm gerne geben würde.

»Ich glaube, wir sind da.«, riss Dracos Stimme mich aus meinem Gedankenkarussell, das sich schon seit einigen Wochen ununterbrochen im Kreis drehte.

Wir standen vor Slughorns Bürotür und schon ohne es betreten zu haben konnte ich sagen, dass dies keine kleine Feier sein würde, wie Slughorn es zu Beginn noch behauptet hat.

Dichter Lärm umgab uns, bestehend aus Musik und lauten Stimmen, die anscheinend angestrengt versuchten die Musik zu übertönen.

»Gut, dann lass uns mal reingehen.«, sagte ich nervös, was auch Draco aufzufallen schien, denn dieser umgriff meine Hand und nickte mir beruhigend zu. Merlin, dieser Junge würde mich noch um meinen Verstand bringen. Ob auf gute oder schlechte Art, wusste ich nur noch nicht so ganz.

Slughorns Büro war in vielerlei Hinsicht anders, als die der anderen Lehrer. Wandbehänge in smaragdgrün und silber schmückten die Wände und gingen bis an die Decke, sodass es aussah, als wären wir inmitten eines riesigen Zeltes. Anscheinend schien auch der Professlr selbst einne gewissen Hausstolz gegenüber dem Hause Slytherin zu haben.

Überall standen kleinere Grüppchen von Personen, die sich angeregt unterhielten, oder sich einfach nur an den Speisen bedienten, die die Hauselfen hier austrugen.

Tatsächlich schaute es für mich eher so aus, als wären hier mehr von Slughorns Ehemaligen, als Schüler aus Hogwarts. Ich fand Hermine Granger in einer Ecke mit Cormac McLaggen stehen, was mich ziemlich verwunderte, da die beiden nicht gerade den Eindruck erweckten, als hätten sie Spaß, doch das sollte nicht meine Sorge sein.

»Das ist also Slughorns berüchtigter Slug Club.«, sagte Draco und ließ sich zwei Gläser Met von einem der Hauselfen geben, wobei er mir das andere reichte.
»Ich weiß, es sind etwas mehr Gäste als geplant, aber ich hatte ja keine Ahnung, dass Slughorn so alt ist und anscheinend so viele berühmte Leute unterrichtet hat.«, gab ich zu, woraufhin Draco losprustete und sich dabei an seinem Getränk verschluckte.

Ziemlich unbeholfen klopfte ich ihm auf den Rücken, wobei ich anmerken musste, dass er erstaunlich viele Muskeln hatte. Vielleicht sollte ich auch mal mit Quidditch anfangen.

»Lass Slughorn ja nicht hören, dass du ihn als uralt bezeichnet hast.«, erwiderte Draco, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.

»Ach, da kommt er ja schon. Sag jetzt bloß nichts falsches.«, sagte ich und sah Draco warnend an, was ihn zum schmunzeln brachte.

Slughorn selbst schien sich für diese Veranstaltung, die er schon seit Generationen veranstaltete, ordentlich schick gemacht zu haben. Das verriet zumindest sein brauner Smoking, in dem er geradewegs auf Draco und mich zukam.

»Ah, Miss Snape!«, kam der Professor mit ausgebreitet Armen auf uns zu, als hätte er vor uns in eine große Umarmung zu nehmen.
»Wie schön, dass Sie gekommen sind und – Oh, wie ich sehe haben Sie Mr Malfoy mitgebracht. Wenn ich ehrlich zu Ihnen bin, hatte ich schon immer den Eindruck, Sie beiden würden perfekt miteinander harmonieren. Hervorragend, dass es nun der Fall ist, meinen Glückwunsch.«

»Professor, wir sind nicht-«, begann ich mit glühendem Gesicht zu erklären, doch dieser begann herzhaft zu lachen.
»Meine Liebe, vor mir müssen Sie nichts verstecken, und da ist ja schon Ihr Vater. Severus, mein Freund, kommen Sie, kommen Sie!«

Okay, dieser Abend konnte nicht noch schlimmer werden. Slughorn hatte es nämlich mit seiner Aktion, meinen Vater zu uns zu rufen bereits ins Unmögliche getrieben.

Ich warf Draco einen entschuldigenden Blick zu, doch diesem schien die ganze Situation nicht wirklich etwas auszumachen. Na toll, anscheinend war ich die einzige Person in diesem Raum die am liebsten im Erdboden versunken wäre.

»Severus, finden Sie nicht auch, dass die beiden ein umwerfendes Paar abgeben?«, fragte Slughorn meinen Vater, kaum das dieser zu uns gestoßen ist und verleihte der Situation somit das Sahnehäubchen.

Draco neben mir schien mit aller Kraft seinen Lachanfall in Zaum zu halten, wofür ich ihm auf den Fuß trat. Unter normalen Zuständen hätte ich das nicht getan, aber das war nunmal ein absoluter Notfall in dem er sich zurückhalten musste.

»Ich hatte nie den Eindruck, dass die beiden von der Liebe beeinflusst wurden.«, sagte Dad trocken und sah mich gleichzeitig mit einem Blick an der soviel hieß wie ,,Wir haben noch einiges zu bereden."

»Oh, entschuldigt, dass ich euch den großen Moment der Verkündung vorweg genommen habe, ich lasse euch mal allein. Und Miss Snape, ich würde Sie später noch einigen meiner Ehemaligen vorstellen, die sie sicher interessant finden werden.«, erwiderte Slughorn und verschwand ebenso rasch wie er aufgetaucht ist.

»Danke, für die Rettung, Dad.«, bedankte ich mich bei meinem Vater, während Draco im Hintergrund kicherte. War etwas in seinem Met drin, oder warum verhielt er sich nun so albern?

»Jederzeit, und ich hoffe doch, dass Slughorns Worte ohne Bedeutung waren.«, sagte er und hob fragend eine Augenbraue.
»Nein, nein, natürlich nicht. Du kennst ja Slughorn und seine ähm ... Fantasien.«, erklärte ich schnell. Etwas zu schnell, dem argwöhnischen Blick, der darauf folgte zu urteilen.

»Ich nehme diese Erklärung mal so hin – fürs erste zumindest. Viel Spaß, und Isabelle, nach der Feier geht es gleich zurück in den Gemeinschaftsraum und anschließlich in den Schlafsaal. Getrennt, versteht sich.«, und mit diesen Worten verabschiedete sich auch mein Vater von uns.

Merlin, anscheinend ging es doch noch schlimmer. Jetzt dachten sowohl Slughorn als auch Dad, dass etwas zwischen Draco und mir war. Das würden lustige Ferien werden, denn wie ich meinen Vater kannte, wird er so lange nachforschen, bis er etwas herausfand.

Wäre ich nur nie auf diese verdammte Party gegangen, dann hätte ich mir all diese unnötigen Peinlichkeiten erspart.

»Was hältst du davon, wenn wir ein wenig frische Luft schnappen gehen?«, fragte Draco, der sich mittlerweile beruhigt hatte und in dem Moment war ich sehr dankbar für diesen Vorschlag. Keine Minute länger würde ich es in diesem Raum hier aushalten.
»Na dann, komm. Ich kenne einen wesentlich ruhigeren Platz.«, sagte er und führte mich raus.

Kaum das wir Slughorns Büro verlassen haben merkte ich, wie die Anspannung langsam von mir abfiel und ich mich entspannte.

»Wohin gehen wir, Draco?«, fragte ich ihn, während wir weiter durch die Korridore liefen, wobei er den Vorteil hatte zu wissen wo es hin ging.
»An einen Ort, der mir hilft meine Gedanken zu ordnen, ohne dabei den Verstand zu verlieren.«, antwortete er und blieb schließlich vor einer Tür stehen.

Und wohin diese Tür führte, wusste ich, auch ohne Dracos genauen Plan zu kennen.
»Das ist der Astronomieturm.«, sagte ich und blieb stehen. »Warte, gehen wir etwa da hoch? Jetzt um diese Uhrzeit?«

Wenn Professor Sinistra uns hier oben fand, würden wir mehr als nur Hauspunkte abgezogen bekommen, so viel war garantiert.

»Allerdings, und jetzt komm, bevor uns wirklich noch jemand erwischt.«, erwiderte Draco und hielt mir die Tür auf.

Eilig huschten wir die Wendeltreppe, die zur Aussichtsplattform führte hoch, ehe wir schließlich ganz oben waren.

Ich war bereits oft auf dem Astronomieturm gewesen, allerdings nur im Unterricht. Die ungewohnte Stille hier oben war daher neu für mich, aber keineswegs schlimm. Es war nahezu perfekt.

»Komm, ich zeige dir den Punkt, von dem du den Mond auch ohne Teleskop am besten beobachten kannst.«, sagte Draco und nahm meine Hand, während er mich zur genannten Stelle führte.

Vielleicht würde dieser Abend doch noch ganz schön werden, dachte ich lächelnd und mit vor Vorfreude schneller klopfendem Herzschlag.

Der Astronomieturm war groß, keine Frage schließlich musste man auch über zwanzig Schüler hier unterbringen, doch auf der anderen Seite des Turms war ich auch nicht gewesen. Oder zumindest konnte ich mich nicht wirklich daran erinnern.

Während vorne die ganzen Teleskope und Sternenkarten waren, stand hier kein einziges dieser magischen Artefakte. Dafür war der Platz auch etwas zu klein, doch die Aussicht umso größer. Von hier aus hatte man den perfekten Blick auf den Schwarzen See mit dem dahinterliegenden Wald. Es war ein wunderschöner Anblick bei  Nacht.

»Und jetzt schau mal nach oben.«, drang Dracos raue Stimme an mein Ohr, was mich zusammenzucken ließ. Dennoch wagte ich es meinen Blick nach oben zu richten.

Der Mond stand wie ein einzelner großer Kristall am Himmel. Und um ihn herum unzählige Sterne, die nicht nur einander Halt gaben, sondern auch uns Menschen. Denn wir waren letztendlich diejenigen, die den Nachthimmel mit seiner betörenden Schönheit als Zufluchtsort sahen.

»Es ist wunderschön.«, flüsterte ich und starrte wie gebannt in den Himmel.
»Lass uns sitzen, ich lege einen Wärmezauber um uns, dann spüren wir die niedrigen Temperaturen nicht mehr so ganz.«, sagte Draco und setzte sich daraufhin auf den Boden.

Ich setzte mich neben ihn auf den Boden und fröstelte, trotz des Wärmezaubers. Zwar hatte mein Kleid lange Ärmel, doch der Stoff selbst war nicht gerade undurchlässig für Kälte.

»Hier, nimm das.«, erwiderte Draco und hielt mir die Jacke seines Anzugs hin. »Ich kann mir nicht weiter mit ansehen, wie du in diesem Kleid frierst.«

»Aber dann ist dir doch kalt.«, widersprach ich und lehnte die Jacke ab.
»Glaub mir, ich bin nicht sehr kälteempfindlich. Das viele Quidditchtraining bei jeder Wetterlage härtet einen schneller ab als man denkt.«, erklärte er, während er trotz meines Widerspruchs die Jacke um mich legte.

Dieser Junge war unmöglich. Und dazu auch noch der perfekte Gentleman, was mein Herz erwärmte.

»Kommst du oft hier her?«, fragte ich ihn neugierig.
»Fast jede Nacht.«, antwortete er und seine Miene verdunkelte sich.
»Du musst nicht weiter darüber reden wenn du nicht willst.«, erwiderte ich schnell und bekam ein schlechtes Gewissen, da ich anscheinend alte Wunden aufgerissen habe.

Doch als Antwort lächelte er nur. Dieses beruhigende Lächeln, das einem gleich ein wohliges Gefühl gab.

»Ich möchte es dir aber gerne erzählen. Außerdem ist da nichts was du nicht sowieso schon weißt.«, gab er bestimmend von sich und ich wollte ihn am liebsten umarmen.

Denn das Draco etwas mit mir machte konnte ich nicht leugnen. Er hatte dieses Etwas an sich, dass einem das Gefühl von Geborgenheit gab. Nur war es in vielerlei Hinsicht anders, als alles andere, was ich bisher gefühlt habe.

»Es stimmt, dass ich sehr oft hier oben bin. Das war ich vorher schon, aber in letzter Zeit ist es mein Rückzugsort geworden.«, begann Draco zu erzählen. »Angefangen mit den Ereignisse des Sommers. Ich weiß, ich klinge jetzt wahrscheinlich wie ein Feigling, der vor seinen Problemen wegrennt. Schließlich machst du gerade genau dasselbe durch. Nur scheinst du damit klarzukommen. Du machst einfach weiter und vergisst alles. Immer noch besser, als sich selbst zu bemitleiden.«

Ich wusste nicht warum, aber ich legte meine Hand auf Dracos Schulter. Es war ein reiner Automatismus, den seine Worte unbewusst bei mir ausgelöst haben.

»Das stimmt nicht, Draco.«, sagte ich und nahm mir vor ehrlich zu sein, denn er verdiente die Wahrheit. »Ich vergesse nicht, was uns bevorsteht, das tue ich nie und vor allem kann ich es nicht.
Vielleicht sieht es so aus, als wäre alles in Ordnung, doch das ist es nicht, nicht wirklich zumindest. Ich habe Angst vor der Zukunft, da besteht kein Zweifel, aber ich denke auch darüber nach, die Zeit mit den Leuten die ich liebe zu genießen, im Hinterkopf behaltend, dass auch das nicht von Dauer sein wird.«

»Aber du versuchst dich anzupassen, oder? Du lebst dein Leben weiter.«, bemerkte Draco und ich seufzte.
»Ich versuche es, sofern dies mit dem dunklen Mal möglich ist. Es geht darum keinen Verdacht zu wecken und das klappt nur, wenn ich so tue als wäre alles normal. Und auch das bekomme ich nicht immer an, egal wie sehe ich versuche meine Gefühle zu kontrollieren. Nicht selten sind es die mich kontrollieren. Aber glaub wenn ich sage, dass es nie wirklich so sein wird wie vorher.«, sagte ich traurig und merkte wie meine Stimme brach.

Im selben Moment noch zog Draco mich näher an sich heran und strich mir über den Arm.

»Du hast recht, das wird es nicht. Aber sagt man nicht, dass es erst schlimmer werden muss, bevor sich alles bessert?«, gab Draco zu.
»Kann schon sein, ja. Wir sind echt bemitleidenswert, oder?«, erwiderte ich.

»Irgendwie schon, aber wir haben uns und das kann selbst der dunkleste Zauberer überhaupt nicht zerstören.«
»Nein, das kann er nicht.«, murmelte ich leise.

Schweigend saßen wir beieinander, jeder in seinen eigenen Gedanken schwelgend, bewusst das wir an dasselbe dachten.

»Der Abend war schon ziemlich durcheinander.«, unterbrach Draco schließlich die Stille.
»Ich bin aber froh, dass wir von der Party gegangen sind. Und das du dabei warst. Andere hätten mich einfach stehen gelassen und wären gegangen.«, gab ich zu.

»Ich bin aber nicht wie andere und lasse die schönste Dame in diesem Raum alleine stehen.«, erwiderte er.
»Nein, das bist du nicht – warte hast du mich gerade als schön bezeichnet?«, unterbrach ich mich selbst, nachdem mir erst bewusst wurde was Draco da eben gesagt hat.

»Vielleicht. Das war übrigens keine Lüge, als ich dich vorhin als Prinzessin bezeichnet habe, Isabelle.«, sagte er und senkte seine Stimme. »Du bist die schönste Prinzessin, die ich kenne.« Und die letzten Worte hauchte er nur noch gegen mein Ohr, während mein Herz jeden Moment drohte meinen Körper nun endgültig zu verlassen.

Hatte er diese Worte gerade wirklich gesagt, oder träumte ich? Draco Malfoy bezeichnete mich als schöne Prinzessin. Irgendwie klang das nicht richtig und doch war es das melodischste, das ich seit langem gehört habe.

»Danke für diesen schönen Abend, Isabelle.«, flüsterte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange.

Er hatte mich geküsst. Zwar nicht richtig, aber dennoch war es ein Kuss. Und ich kam nicht wirklich damit klar, da ich vor Freude am liebsten explodieren würde, doch meine Gliedmaßen fühlten sich so schwer an, als das ich sie überhaupt hätte bewegen können.

Und was auch immer dieses Gefühl zu bedeuten hatte. Ich wollte es definitiv nicht missen.

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