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An sich hasse ich die Schule nicht wirklich, aber ich verstand nicht, warum wir Sportunterricht haben mussten. In meinen bisher elf Schuljahren hatte ich dabei noch nichts Nรผtzliches gelernt. Okay, ich schwรคnzte diese Stunden auch hin und wieder, aber ich hatte besseres mit meiner Zeit anzufangen, als mich von den anderen Kerlen anrempeln und beleidigen zu lassen, nur weil ich nicht so eine Sportskanone oder Lehrerliebling wie sie war.
Deswegen hatte ich mich dazu entschieden, meine Mittagspause etwas zu verlรคngern. Also blieb ich nach dem Klingeln noch sitzen und sah der Schรผlermasse hinterher, die sich auf ihren Weg in den Unterricht machten. Doch nicht alle verlieรŸen die Mensa; einige blieben noch sitzen, genau wie ich. Ob sie eine Freistunde hatten oder auch schwรคnzten, wusste ich nicht, aber es interessierte mich auch nicht. Ich lieรŸ meinen Blick รผber sie schweifen und sah einige aus dem Footballteam, die gemeinsam lachend an einem Tisch saรŸen. Allein schon, wie sie sich dort prรคsentierten. Als gehรถrte ihnen die ganze verdammte Schule. Vielleicht hatte ich diese Abneigung gegen Footballspieler, dem Sport generell oder der Tatsache, dass Xander zum Team gehรถrt. Doch zum Glรผck war er schon lรคngst gegangen. Er wรผrde sich niemals trauen, den Unterricht zu schwรคnzen. Das wรผrde seinem perfekten Image nur schaden und das konnte er sich wirklich nicht leisten. Sowas machte er lieber im Verbogenen.

Der Footballtisch lรถste sich bis auf einen blonden Typ auf, der sein Handy zรผckte und darauf herum tippte. Ich holte ein Buch aus meiner Tasche und begann darin zu lesen, bis eine Stimme mich aufhorchen lieรŸ.

โ€žHey Mann, was machst du denn hier?", hรถrte ich jemanden sagen und hob meinen Blick. Ein Junge mit schwarzen Haaren setzte sich zu dem Blonden.

โ€žPolitik ist ausgefallen und ich hatte Langeweile", antwortete der Typ mit den schwarzen Haaren. Nein, das konnte nicht sein. Ich kannte diese Stimme. Das sollte doch jetzt wohl ein Witz sein.

โ€žMh-mh. Lass dich nicht beim Schwรคnzen erwischen, Auden. Du weiรŸt, wie meine Mom reagiert, wenn sie nochmal so einen Anruf bekommt", sagte der Blonde besorgt. Woher kannte er ihn? Ach ja, er hatte einen Cousin, der auf diese Schule ging. Aber warum sollte ihn die Meinung seiner Mom interessieren?

โ€žAch, Ben. Mach dir darรผber mal keine Sorgen. Ich kriege das schon hin", erwiderte Auden locker und lehnte sich zurรผck. โ€žAber hier ist es auch nicht viel spannender", fรผgte er hinzu und lieรŸ seinen Blick รผber die Mensa gleiten. Ich hatte Glรผck, dass die beiden mit dem Rรผcken zu mir saรŸen, aber Auden drehte sich zu schnell in meine Richtung, sodass ich nicht rechtzeitig meinen Blick senken konnte und seinem fรผr den Bruchteil einer Sekunde begegnete. Verdammt.

โ€žWir sehen uns Zuhause", verabschiedete Auden sich von dem Blonden und stieรŸ den Stuhl zurรผck. Bitte geh einfach. Bitte lass mich einfach in Ruhe.

Seine Schritte kamen nรคher. Er zog den Stuhl gegenรผber von mir zurรผck und lieรŸ sich darauf fallen. Ich versuchte, ihn zu ignorieren und einfach weiterzulesen, doch er ging nicht. Auden wartete einen kurzen Moment und rรคusperte sich. โ€žWie lange willst du so tun, als wรผrdest du mich nicht bemerken?"

โ€žBis zu verschwindest und mich in Ruhe lesen lรคsst", antwortete ich, den Blick noch immer auf mein Buch gesenkt.

In meinem Blickwinkel konnte ich erkennen, wie er sich zurรผcklehnte und die Arme vor der Brust verschrรคnkte. Einige Minuten lieรŸ ich mir das noch gefallen, aber ich konnte das Gefรผhl, beobachtet zu werden, nicht verdrรคngen. SchlieรŸlich seufzte ich, schloss das Buch und hob meinen Blick. Auden hatte seine Lippen zu seinem Grinsen verzogen.

โ€žWas willst du?", fragte ich genervt und verstaute mein Buch wieder in der Tasche.

โ€žDich fragen, welchen Unterricht du schwรคnzt." Mein Blick wurde misstrauischer. Ich glaubte jetzt endgรผltig, einen Stalker in mein Leben gelassen zu haben.

โ€žWoher willst du wissen, dass ich nicht doch eine Freistunde habe?"

โ€žWeil ich immer herkomme, wenn Ben eine Freistunde hat und dich bisher noch nie gesehen habe. Also, was schwรคnzt du?"
Ich antwortete nicht sofort, sondern betrachtete ihn.

โ€žSport", antwortete ich schlieรŸlich ehrlich. Unbeeindruckt hob er beide Augenbrauen. Ich hasste, dass er es immer wieder schaffte, eine Antwort aus mir rauszukitzeln.

โ€žKann man das wirklich Schwรคnzen nennen? Sportunterricht ist doch sowieso nur verschwendete Zeit, die man fรผr andere Dinge viel besser nutzen kann."

โ€žVon welchen anderen Dingen sprichst du?", fragte ich. Warum kann er sich nicht einmal genau ausdrรผcken?

โ€žVon allem Mรถglichen. Zum Nachdenken, zum rumfahren, reisen, essen oder auch zum von Brรผcken springen." Den letzten Teil des Satzes flรผsterte er verschwรถrerisch und ich war froh, dass niemand in der Nรคhe war, der uns hรคtte hรถren kรถnnen. Warum musste er immer wieder davon anfangen?

โ€žWeiรŸt du, da bevorzuge ich doch lieber den Sportunterricht", sagte ich und schob den Stuhl zurรผck.

โ€žWarte! Sorry, Cassie. Du hast das in den falschen Hals gekriegt." Ich hielt inne. โ€žVielleicht sollte ich mich mal genauer ausdrรผcken." Auden lรถste seine Arme voneinander, legte sie auf den Tisch ab und beugte sich zu mir. โ€žWas ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich Hunger habe."

โ€žDann hol dir was", sagte ich. Was erwartete er? Dass ich ihm ein Sandwich schmierte?

Er grinste mich an. โ€žGute Idee. Aber eigentlich hatte ich gehofft, du hรคttest gesagt Ja, ich habe auch Hunger und dann hรคtte ich vorgeschlagen, eine Pizza essen zu gehen oder so." Und dann? Was war sein Plan? Erst wollte er mit mir Minigolf spielen und nun wollte er Pizza essen gehen?

โ€žDie Mittagspause ist doch gerade erst vorbei."

โ€žFรผr eine Pizza habe ich immer Platz. AuรŸerdem mag ich den FraรŸ meiner Schule nicht", antwortete er schulterzuckend. โ€žAlso, kommst du mit?"

โ€žIch habe gleich noch Biologie", erwiderte ich wenig รผberzeugend. Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Lust auf diese Stunde.

โ€žDie wirkliche Biologie findet doch in der Welt drauรŸen statt und nicht in einem stickigen Klassenraum", sagte er und hob die Augenbrauen. Ich dachte mehr รผber seine Worte nach, als ich zugeben wollte. Biologie hatte mich noch nie wirklich interessiert. Mein Kรถrper funktionierte auch so, ohne dass ich jeden genauen Vorgang wusste. Die Bรคume produzierten unseren Sauerstoff und das zu wissen, reichte mir. Ich zรถgerte zu lange, sodass sich ein Grinsen auf Audens Gesicht ausbreitete. โ€žAlso, bist du dabei?"

Ohne zu antworten betrachtete ich ihn und stimmte zu. Dachte ich gerade ernsthaft darรผber nach, mit ihm zur Pizzeria zu fahren? Aber andererseits war es Pizza und alles war besser als hier meine Zeit zu verschwenden.
Auden stemmte sich von seinem Stuhl hoch und hielt mir eine Hand hin. Angewidert schaute ich zuerst auf seine Hand, dann in sein Gesicht.ย  โ€žIch kann alleine aufstehen, vielen Dank", sagte ich und stand ebenfalls auf. Ich rรผckte den Stuhl wieder an den Tisch.

โ€žGut, denn eine Gehhilfe habe ich leider nicht dabei", erwiderte er grinsend und ich fragte mich, ob er eigentlich nur sarkastische Kommentare und schlechte Witze machen konnte.

Auden ging in Richtung Ausgang der Mensa, aber ich schaute mich nochmal kurz um. Einige Schรผler saรŸen noch immer an ihren Tischen, gebeugt รผber Bรผcher und mit einem Stift in der Hand. Ich kannte niemanden davon, bis auf diesen Ben, der nun ebenfalls in meine Richtung schaute, als wรผrde es ihn interessieren, ob ich Auden wirklich folgen wรผrde. Ich wandte meinen Blick ab und ging ihm hinterher. Sollte er doch denken was er wollte. Ben war nicht in meinem Jahrgang und wir hatten noch nie miteinander gesprochen. Zwar kannte er Olivia, aber ich bezweifelte, dass er รผberhaupt wusste, dass sie meine Schwester war.

Auf dem Schรผlerparkplatz mussten wir nicht weit zu seinem Auto laufen; Audens schwarzen Camaro sah man schon von Weitem. Er schloss sein Auto auf und setzte sich hinein. Kurz bleib davor stehen und fragte mich, wie ich innerhalb einer Woche schon zum zweiten Mal vor diesem Auto stehen konnte. Noch immer war ich ihm gegenรผber skeptisch. Okay, bis jetzt hatte er mich noch nicht mit einem Messer angegriffen, aber gab es nicht immer ein gewisses Risiko dafรผr, ermordet zu werden, wenn man einem Menschen in einem Wald an einem dunklen Abend begegnete?

Vรถllig in Gedanken schrak ich zusammen, als Auden gegen die Innenseite der Fensterscheibe klopfte. Ich รถffnete die Tรผr und setze mich neben ihm. Sofort stieg mir wieder der Zigaretten-Minz-Geruch in die Nase und mich auf eine eigenartige Weise beruhigte. Bisher war ich Auden noch nicht so nah gekommen, um sagen zu kรถnnen, ob das Innere seines Autos roch, weil er es tat oder ob dieser Geruch schon seit Jahren hier drin und nicht mehr wegzukriegen war.

Ich schnallte mich an und versuchte unauffรคllig einen Blick durch das Auto gleiten zu lassen. Es war aufgerรคumt und nicht mal ein kleiner Schnipsel lag auf dem Boden oder auf den Sitzen. Ganz anders als in Xanders Auto, das immer irgendwelche Kaffeebecher unter dem Sitz liegen hatte oder Kassenzettel oder anderen Mรผll. Beim letzten Mal in Auden Auto hatte ich mich nicht getraut, mich umzusehen, weil ich zu sehr auf ihn und seine Bewegungen konzentriert war.ย  Aber obwohl ich ihm immer noch nicht wirklich traute, wusste ich doch irgendwie, dass er mich nicht bedrรคngen wรผrde. Mein Blick wanderte nach vorne und ich sah alte CDs in der Ablage unter dem Radio liegen. Auf der obersten CD stand der Name Nirvana. Flรผchtig schaute ich zu Auden, als er den Motor startete. Er sah nicht anders aus als die letzten Male, als ich ihn sah und trotzdem hatte ich das Gefรผhl, ein neues Puzzleteil fรผr das Gesamtbild von Auden zu bekommen. Ich wusste nicht, wieso Nirvana passte, aber ich hatte das Gefรผhl, dass es etwas Tiefliegendes gab, das er damit verband. Obwohl wir bei der letzten Fahrt nur Radio gehรถrt hatten.

โ€žBeim nรคchsten Mal bringe ich dir wirklich ein Bild von mir mit", sagte er.

โ€žWas?" Ich bemerkte gar nicht, dass ich ihn immer noch anstarrte, als er sich mit einem Grinsen zu mir drehte. โ€žIch bin nicht immer in deiner Nรคhe und so hast du wenigstens ein Bild von mir, das du anhimmeln kannst. Das biete ich dir gerne immer wieder an."

Ich merkte, wie mir die Hitze in die Wangen schoss, weshalb ich nur mit einem freudlosen haha antwortete und mich wieder nach vorne drehte.

โ€žAch Cassie, das war doch nur ein Witz. Du wirst dich noch an meinen Humor gewรถhnen."

Das wagte ich zu bezweifeln, zumal ich mich nicht mal an ihn gewรถhnen wollte.

โ€žIch schlage vor, wir fahren zu John's Pizza Palast. Da gibt's die beste Pizza in der Gegend." Zum ersten Mal, als ich mit Auden unterwegs war, hatte ich nichts gegen seine Idee einzuwenden. Er hatte recht; Johns Pizza war einfach die beste.

Schweigend fuhren wir in die Stadt zur besagten Pizzeria. Es war nicht viel los, was mich ehrlich gesagt auch nicht wunderte, da die meisten noch arbeiten oder in der Schule waren. Deshalb war es einfach fรผr Auden, einen Parkplatz direkt vor dem Restaurant zu finden. Er stellte den Motor ab und wandte sich zum Abschnallen. Kurz bevor er ausstiegt, lรคchelte er mich an und verlieรŸ sein Auto. Zรถgernd tat ich es ihm gleich und schlug die Tรผr hinter mir zu. Auden trat neben mich. โ€žNa dann mal los, bevor der Ansturm kommt", sagte er und betrat die Pizzeria. Ich folgte ihm.
John's Pizza Palast war genauso eingerichtet, wie man sich eine klassische Pizzeria vorstellte. Wenn man hereinkam, stand man sofort an einer Theke mit dem an der Wand stehenden groรŸen Pizzaofen. Der restliche Raum war mit Stรผhlen und Tischen gefรผllt, die in diesem Moment bis auf zwei Mรคnner im Anzug leer war. Wahrscheinlich hatten diese beiden gerade Mittagspause und anscheinend war niemand bis auf Auden auf die Idee gekommen, wรคhrend des Schwรคnzens hierher zu kommen.

Nachdem wir die Angestellten begrรผรŸt hatten, suchten wir uns einen freien Platz im hintersten Teil des Raums und setzten uns gegenรผber. Ich hรคtte es bevorzugt, wenn wir uns nicht in eine Ecke gesetzt hรคtten, aber wir schwรคnzten hier gerade die Schule. Da war es nicht gerade optimal, sich auf dem Prรคsentierteller zu zeigen. Wer weiรŸ, wer gerade vielleicht durch die Stadt lief und uns entdecken und womรถglich verpfeifen kรถnnte.
Sofort kam ein Kellner im mittleren Alter in einem weiรŸem T-Shirt und einer Schรผrze um die Hรผften und รผbergab uns die Speisekarte. Dabei nahm er bereits unsere Getrรคnkebestellung auf. Auden entschied sich fรผr ein Ginger Ale, wรคhrend ich eine einfache Cola bestellte. Als der Kellner wieder von unserem Tisch wegtrat, nahm Auden die Karte in die Hand, รผberflog sie schnell und legte sie wieder zur Seite. Ich hatte meine Karte noch in der Hand und schaute mit einer hochgezogenen Augenbraue รผber diese hinweg.

Wieder schlich sich ein Grinsen auf Audens Gesicht. โ€žIch weiรŸ schon, was ich nehme. Eine Pizza Hawaii."

Langsam lieรŸ ich meine Speisekarte sinken und musterte ihn skeptisch. Das Grinsen in Audens Gesicht wurde breiter und erinnerte mich an die Grinsekatze aus Alice im Wunderland. โ€žDu hรคttest dein Gesicht sehen sollen, Cassie. Natรผrlich nehme ich die nicht. Ich hasse Ananas auf Pizza."

Erleichterung durchstrรถmte mich. Ich kann viele Dinge nicht ausstehen, aber Ananas auf Pizza ist einfach etwas, das absolut nicht geht. Wie kam jemals jemand auf die Idee, das wรคre lecker? Das ist einfach nur widerlich. Als wรผrden zwei Ebenen aufeinandertreffen, die es eigentlich niemals dรผrften. Die Tatsache, dass Auden meine Vorstellung zu teilen schien, lieรŸ ihn ein bisschen weniger wie einen Idiot aussehen. โ€žGut. Denn sonst wรคre ich gegangen. Ich finde diese Vorstellung einfach nur abscheulich", erwiderte ich, woraufhin Auden auflachte. โ€žAch was. Wir haben ja doch was gemeinsam." Ja, vielleicht. Aber diese Meinung teilen Millionen andere Menschen auch. Das war also nichts Besonderes.

Ich nahm wieder die Karte hoch und entschied mich schlieรŸlich fรผr eine normale Salamipizza. Auden bestellte eine Pizza Spezial, die mit Salami, Schinken, Pilzen und extra Kรคse belegt war.

โ€žDu magst also Bรผcher", sprach Auden ins Blaue hinein, woraufhin ich ihn mit einem fragenden Blick ansah. โ€žIn der Mensa eben hattest du ein Buch vor dir liegen. Welches war es?" Er klang ehrlich interessiert und mein Herz machte einen Satz. Ja, ich mag Bรผcher. Sehr sogar und es fiel mir manchmal schwer, zu verbergen, wie gerne ich darรผber sprach.

โ€žHamlet", antwortete ich und klang nicht mehr so genervt. Ein kaum merkliches Lรคcheln umspielte seine Lippen. โ€žDu magst also Tragรถdien? Sein oder nicht sein, das ist hier Frage. Dieses Zitat fand ich schon immer faszinierend." Auden nahm sein Glas in die Hand und trank einen Schluck seines braunen Ginger Ales.

Genau der Meinung war ich auch, aber das wรผrde ich ihm gegenรผber nicht zugeben. โ€žHast du es gelesen?", fragte ich stattdessen und war auf seine Antwort gespannt. Natรผrlich war Hamlet in den meisten Schulen eine Pflichtlektรผre, aber das musste nichts bedeuten, dass man es wirklich gelesen hatte. Bei uns war es eine Pflichtlektรผre und mir gefiel sie wirklich. Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas hatte dieses Stรผck an sich, das mich nicht in Ruhe lieรŸ.

Auden stellte sein Glas ab und sah mich wieder an. โ€žJa. Ich mag Tragรถdien."

Einen kurzen Moment herrschte Stille zwischen uns, in der wir uns nur anschauten. Seine Worte echoten in meinem Kopf, wรคhrend ich in seine blauen Augen sah. Eigentlich dachte ich immer, blaue Augen wรผrden an einen wolkenlosen Himmel erinnern, aber Audens Augen erinnerten mich an einen tiefen Ozean, der viele Geheimnisse verbarg.

Der Kellner unterbrach unseren Blickkontakt und รผbergab uns unsere Pizzen. Wรคhrend des Essen redeten wir nicht, doch warfen uns hin und wieder flรผchtige Blicke zu. Wenn Olivia wรผsste, dass ich gerade hier war, wรผrde sie mich sicher wieder eine Standpauke halten. Ich stelle mir vor, wie Olivia mit rotem Kopf auf uns zukam und uns zur Rede stellte, was uns denn einfiele. Auden wรผrde wahrscheinlich mit einem lรคssigen Grinsen neben mir stehen und sagen, wie lecker die Pizza doch gewesen sei. Ungewollt verzogen sich meine Lippen zu einem Lรคcheln.

โ€žHey, du kannst ja doch lรคcheln", unterbrach Auden meine Gedanken und abrupt verschwand mein Lรคcheln.

โ€žAn was hast du gedacht?"

Ich aรŸ das letzte Stรผck Pizza ehe ich antwortete. Zum einen, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte und zum anderen weil die Pizza einfach lecker war. Ich zuckte mit den Schultern. โ€žDaran, wie meine Schwester reagieren wรผrde, wenn sie wรผsste, dass ich hier bin."

โ€žSie wรคre wohl nicht davon begeistert", stellte Auden fest.

โ€žNein. Sie wรผrde mir einen stundenlangen Vortrag darรผber halten, wie sehr ich mir meine akademische Zukunft verbaue oder so einen Mist." Als ob man wegen einmaligem Schwรคnzen suspendiert wurde.

โ€žAh ja, den kenne ich auch schon. Mittlerweile kann ich sogar mitsprechen." Er lieรŸ sein leeres Glas kreisen. Im nรคchsten Moment rief er unserem Kellner zu, dass er noch ein Ginger Ale haben wollte.

Bevor ich weiter fragen konnte, wechselte Auden das Thema. โ€žWofรผr bist du eigentlich?"

Mit gehobener Augenbraue sah ich ihn an. Hatte ich einen Teil des Gesprรคchs verpasst? โ€žWas meinst du?"

โ€žHamlet. Sein oder nicht sein. Wofรผr wรผrdest du dich entscheiden?" Mit ernster Miene musterte er mich. Kurz erinnerte er mich an meine Englischlehrerin, die eine Antwort auf ihre Frage erwartete. Natรผrlich wusste ich, was Hamlets Monolog bedeutete und ich hatte oft darรผber nachgedacht, aber seine Frage brachte mich kurz aus der Fassung.

โ€žร„hm... fรผr Hamlet war die Entscheidung des Seins schon die richtige, schlieรŸlich hatte er so die Chance, den Tod seines Vaters zu rรคchen, aber dafรผr musste er mit seinem Tod bezahlen und..."

Auden unterbrach mich. โ€žIch weiรŸ. Ich habe das Stรผck gelesen. Aber ich wollte wissen, wofรผr du dich entscheiden wรผrdest."

Ich konnte nicht sofort auf seine Frage antworten. Jetzt wรผnschte ich mir, ich hรคtte das Stรผck niemals erwรคhnt. โ€žSein", sagte ich mit รœberzeugung. Auden sah mir forschend in die Augen, was mich sofort verunsicherte. Es kam mir so vor, als wรคre er auf der Suche nach irgendwas; als wรผrde er versuchen, etwas in ihnen zu erkennen, das ich ihm nicht zeigte. Ich atmete auf, als er sich schlieรŸlich zurรผcklehnte und โ€žokay" sagte.

โ€žUnd du? Wofรผr bist du?", fragte ich, ohne nachzudenken und war รผberrascht, wie sehr mich seine Antwort interessierte. Ich rief mir in Erinnerung, wie er mir auf der Brรผcke erzรคhlte, dass er bereits einmal gesprungen war.

Zum ersten Mal, seit ich Auden kannte, hatte er kein sarkastisches Lรคcheln im Gesicht und schien wirklich รผber die Frage nachzudenken. โ€žDas kommt auf die Situation an, aber im Grunde wรผrde ich mich fรผrs Sein entscheiden."

โ€žWelche Situation denn zum Beispiel?"

โ€žWeiรŸt du Cassie, manchmal ist alles nicht so einfach. Da รผberdenkt man seine Entscheidungen", antwortete er ausweichend. In seinen blauen Augen konnte ich eine Schwere erkennen, die mich schlucken lieรŸ.
โ€žAber eine Entscheidung, die ich nie รผberdenken mรผsste ist, dass Johns Pizza einfach die beste ist." Und wieder war sein typisches Auden Lรคcheln da. Erst jetzt bemerkte ich, dass es aufgesetzt war. Wie oft hatte er dieses Grinsen schon aufgesetzt, seit wir uns kannten? Es war, als hรคtte unsere Unterhaltung vorhin nie stattgefunden. Ein ungutes Gefรผhl machte sich in mir breit. Was war ihm passiert?

Ich fragte jedoch nicht weiter nach, sondern spielte mit. โ€žDem stimme ich sogar auch zu."

โ€žVorsicht, Cassie. Nicht, dass es noch eine Angewohnheit wird, dass wir einer Meinung sind", sagte er mit gespieltem Schock, und ich konnte meine Lippen nicht mehr daran hindern, sich zu verziehen.

โ€žBleib mal am Boden, Auden. Ausnahmen bestรคtigen schlieรŸlich die Regeln."

โ€žDas werden wir sehen", erwiderte er selbstรผberzeugt. โ€žDu wirst mich noch in dein Herz schlieรŸen."

Bei diesen Worten hรคtte ich laut aufgelacht, wenn er es nicht so selbstsicher gesagt hรคtte. Dachte er wirklich allen Ernstes, ich wรผrde mich in ihn verlieben? Da hatte er sich aber die Falsche ausgesucht. Das wรผrde nie passieren. Ich traute ihm ja nicht einmal meine Adresse an.

โ€žWie du meinst." Gleichgรผltig zuckte ich mit meinen Schultern. Wenn er der Meinung war, ich wรผrde ihn anfangen zu mรถgen, hatte er sich geschnitten.

Ich schaute auf mein Handy und sah, dass wir gleich 15 Uhr hatten.ย  โ€žIch sollte zurรผck zur Schule." Zwar hatte ich geschwรคnzt, aber ich wollte nicht, dass Olivia es mitbekam.

โ€žIch kann dich auch nach Hause fahren. Das ist fรผr mich kein Problem", erwiderte Auden. Ehrlich gesagt wรคre ich auch lieber mit ihm gefahren statt mit meiner Schwester und Xander, aber sie wรผrde nachfragen, warum ich denn schon so frรผh Zuhause war und wรผrde sicher rauskriegen, dass ich geschwรคnzt hatte. โ€žDanke, aber meine Schwester wรผrde es verdรคchtig finden, wenn ich vor ihr Zuhause wรคre", erklรคrte ich.

โ€žOkay. Dann fahren wir zurรผck zur Schule. Ich parke meinen Wagen und tu dann so, als wรผrde ich dich abholen. Dann sagst du deiner Schwester, ich wรผrde dich fahren und das Problem ist gelรถst."

Einen Moment sah ich ihn an und mir wurde bewusst, dass ich lieber mit ihm fahren wรผrde als mit Xander. Also machten wir es so, wie Auden vorgeschlagen hatte.

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