5 | holiday
,,Los, jetzt beeilt euch!" Rief ich zu den Jungs hinter mir, während mein Arm sich so anfühlte als würde er, dank dem Koffer den ich hinter mir herzog, fast abreißen.
Mir war ja schon vorher bewusst dass die Chaoten sich verspäten würden, aber das es so schlimm werden würde hätte nicht einmal ich gedacht.
Unser Flug würde in weniger als 10 Minuten starten und wir hatten nicht einmal eingecheckt.
Warum konnte eigentlich nie irgendwas reibungslos klappen?
Das Klacken unserer Koffer füllte die gesamte Halle. Das Geräusch schien sich dank meiner Anspannung durch meine Wahrnehmung zu fressen.
Panisch wechselte mein Blick Hin und Her, irgendwo musste doch dieser verdammte Check In sein. Und tatsächlich, bevor ich komplett verzweifelte, sah ich hinter einem der Schalter noch einen Mitarbeiter.
Schnell nahm ich Manuels Hand und zog ihn hinter mir her. Auch die Anderen schienen es mibekommen zu haben, da auch sie wendeten und uns hinterherliefen.
,,Einmal ihre Papiere bitte." Sagte die Frau, während sie desinteressiert auf ihre Tastatur tippte.
Mit zitternden Händen reichte ich ihr alle Papiere, während sie nur einen flüchtigen Blick drüber warf und die kleine Schranke öffnete.
Schnell huschten wir alle durch sie hindurch und machten uns auf den Weg zu unseren Flieger. Wenigstens hatten wir das schonmal geschafft.
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Gedankenverloren sah ich aus dem Fenster. Die Sonne schien gerade über den Wolken unterzugehen, wobei sie diese hellorange einfärbten.
Der Ausblick war atemberaubend, zum ersten Mal seit Langem fühlte ich mich frei. Als würde wir gerade zu einem anderen Ort fliegen in dem ein neues "Ich" auf mich wartete.
Ohne Umtugsstress, ohne den tristen Alltag und ohne diese Person. Ein unbeschwerteres Ich.
Wenigstens konnte ich dieses für eine Woche sein, das würde schon reichen.
,,Und, wie gehts dir Mia?" Fragte mich Manuel, nachdem er aus seinem Tiefschlaf erwacht war. Keine Ahnung wie er es hier schaffte zu pennen ohne wenigstens ein bisschen an dem Ausblick interessiert zu sein.
,,Sehr gut, ich kann's nicht fassen dass wir das einfach so getan haben, weißt du?" Sagte ich euphorisch, nicht mal mehr eine Stunde und wir würden in Schottland landen.
Ich musste mich zurückhalten nicht wie ein kleines Kind immer wieder zu fragen wann wir endlich da seien.
,,Ich bin froh dass es dir wieder besser geht Mia. Das hier wird dir gut tun." Sagte Manuel und gab mir einen kurzen, aber liebevollen Kuss auf den Mund.
Ich drehte mich wieder in Richtung des Fensters und sah hinaus. Er hatte Recht, ab jetzt würde wieder alles besser werden, das wusste ich.
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Etwas müde von der Reise stieg ich aus dem Auto und nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum. Der Wind war kalt, ich drückte meinen Schal etwas dichter an meinen Körper.
Auch die anderen stiegen heraus und nahmen ihre letzten Rucksäcke aus dem Wagen, bis der Taxifahrer sich verabschiedete und von der Auffahrt herunterfuhr.
Hier waren wir also, irgendwo im Nirgendwo. Jegliche Zivilisation war erst wieder nach ein paar Kilometern zu finden.
Wir befanden uns in Mitten von einem Tal, um uns herum befanden sich nur Berge und Weiden.
Es war so unglaublich wundervoll dass ich es gar nicht fassen konnte.
So einen surrealen Moment hatte ich noch nie erlebt.
In dem Einen sitze ich Zuhause und trau mich nicht einmal mehr auf die Straße, und in dem Anderen bin ich zusammen mit den Menschen die mir am wichtigsten sind in Schottland.
Wir gingen zusammen den Schotterweg entlang, an welchem Ende unser Haus für die nächste Woche stand.
Es war schon ziemlich alt, jedoch wirkte es schon von außen ziemlich gemütlich. Wir alle wollten es endlich betreten, mittlerweile war es Abend geworden und damit auch um einiges kälter.
Paluten kramte den Schlüssel heraus und schloss die große Holztür auf, die uns nach Innen führte. Sofort wurden wir von warmer Luft umhüllt die uns etwas Geborgenheit schenkte.
,,Woah, das sieht ja noch besser aus als im Internet!" Sagte Tim, während er mit seinem Finger über die Holzmöbel fuhr.
,,Apropo Internet.. hat hier überhaupt jemand von uns auch nur ein wenig Empfang?" Sagte Manuel mit leicht panischer Stimme, als er sein Handy checkte.
Wir alle sahen kurz nach, doch mussten direkt nüchtern feststellen dass auch unser Netz tot war.
,,Aber hey, Leute. Wir sind hier für den Urlaub und nicht fürs Internet." Sagte ich, während ich mein Handy wieder wegsteckte. Ich hatte aber auch Recht.
Diese Gelegenheit hatten wir nicht jedes Wochenende, wir mussten es also richtig ausnutzen.
Wir alle gingen durch die etlichen Zimmer des Hauses und staunten von Mal zu Mal mehr. Alle Räume waren eingerichtet mit dunklen Möbeln, alles schien fast noch aus einem anderen Jahrhundert zu stammen.
Auch die Dielen knarzten bei jedem Schritt den ich machte.
Manuel und ich gingen in den ersten Stock und staunten nicht schlecht als wir das einzige Zimmer mit einem Doppelbett sahen. Es war um einiges größer als die anderen und wirkte vom Ambiente noch im einiges schöner.
,,Jo, das nehm wir dann." Sagte Manuel, während er sich auf das Bett schmiss. Kurzzeitig dachte ich es würde durchbrechen, doch es hielt seinem Gewicht stand.
Ich stellte meinen Koffer ab und sah aus dem Fenster. Es war schon so dunkel draußen dass ich fast nichts erkennen konnte, es standen ja auch nirgendwo Laternen.
Nur das Mondlicht ließ die Felder etwas erhellen, so dass man noch Schemen erkennen konnte.
Ein paar Schafe schienen zu grasen, doch sonst gab es nicht viel zu entdecken.
Obwohl es kurz so aussah als wäre dort eine andere Gestalt gewesen die ich nicht ganz zuordnen konnte. Doch so schnell wie sie da war, verschwand sie auch wieder.
Vielleicht hatte ich mir das ganze auch einfach nur eingebildet.
Ich wandte mich wieder vom Fenster ab und ging zu Manu ins Bett, der scheinbar gerade dabei war wieder einzuschlafen. Es war unglaublich wie viel Schlaf dieser Junge brauchte.
Ich legte ihm die Decke über den Körper und legte mich neben ihm. ,,Es ist toll hier, oder?" Murmelte er leise als er mich bemerkte.
Ich stimmte ihm zu und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Auch ich war geschafft von dem Tag und bemerkte wie mir langsam die Augen zufielen.
Ab morgen würde es also losgehen. Ein unbeschwertes, freies.. neues Ich.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, über Feedback würde ich mich sehr freuen! 😊
Tut mir Leid dass so lange nichts kam, hab etwas Stress und so. 😐
lea 🌸
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