14 | sorry
Schon seit Stunden war Daniel nicht mehr zurück in den Raum gekommen. Ich machte mir Sorgen, natürlich nicht um ihn, sondern darum dass ich sonst keine Chance mehr hatte hier raus zu kommen.
So komisch sich das auch anhörte, ich brauchte Daniel dafür.
In der Zeit in der ich hier im dunklen an diesem Stuhl gefesselt war, hatte ich genug Zeit gehabt um nachzudenken. Darüber, was wohl der beste Plan war um ihn irgendwie umzustimmen, oder wenigstens unaufmerksam werden zu lassen.
Aber dieses Arschloch kam einfach nicht mehr.
Meine Worte hatten ihn wohl so sehr getroffen, dass er sich nicht mehr traute zu mir zu kommen, oder er hatte Angst mich beim nächsten Mal einfach zu erwürgen, aber dazu würde es nicht kommen.
Ich musste in die Offensive gehen.
,,Daniel?!" Rief ich in die Dunkelheit, doch nichts außer Stille kam zurück. Aber er musste mich hören, einfach um sich selbst abzusichern.
,,Daniel.. hey, ich muss mit dir reden! E-es tut mir Leid!" Schrie ich mir aus der Seele, mindestens jetzt hätte er es hören müssen.
Und tatsächlich, nur wenige Augenblicke später, öffnete sich die Tür, wobei das Licht so hell in den Raum schien, dass ich meine Augen zusammen kneifen musste. Als ich sie wieder öffnete und mich an das Licht gewöhnt hatte, stand Daniel direkt vor mir und beobachtete mich sekeptisch.
,,Was meinst du mit es tut dir Leid?" Seine Augen musterten mich während er sich einen Stuhl aus der Ecke des Raumes nahm und sich mir gegenüber setzte.
Okay Mia, wir haben das geübt, du schaffst das.
,,Also.. ich habe darüber nachgedacht.. was du gesagt hast und was alles passiert ist. Ich will einfach nicht dass es so enden muss, verstehst du? Du hattest die ganze Zeit Recht.. Manuel ist ein riesen Arschloch, der mich nicht verdient hat und mich über Jahre wie scheiße behandelte hat.
Du hingegen.. hast dich immer um mich gekümmert.. mich aufgemundert.. warst einfach immer für mich da, weißt du? Meine Gefühle damals waren einfach geblendet, ich war jung und hing noch an meinem Ex.. ich hab einfach nie gesehen dass mein Seelenverwandter die ganze Zeit vor mir war.
Kannst du dich noch erinnern als wir uns geküsst hatten? Das war der Schönste und Gefühlvollste den ich je hatte."
Flashback 2010
Weinend stützte ich mich an Daniel. Heute war einfach alles zu viel geworden.
Erst war ich in dem Mathetest, für den ich vielleicht etwas zu wenig gelernt hatte, durchgefallen, dann hatte ich mich mit meinen Eltern gestritten und dann, zu allem übel, war heute eigentlich der Jahrestag von Manuel und mir.
Gott, wenigstens war Daniel jetzt bei mir. Eigentlich wollten wir heute Skaten gehen, aber daraus würde wohl nichts mehr werden. Hach, ich hasste mich gerade so sehr. Nicht nur dass ich Daniel gerade wieder komplett vollrotzte, sondern unsere Tagespläne wieder für'n Arsch waren.
Sanft strich er mir über den Rücken, während ich seinen warmen Atem auf meinem Nacken spürte.
Eigentlich war das gerade viel mehr Nähe als ich eigentlich zwischen uns Beiden zulassen wollte, immerhin war Daniel wirklich nur ein sehr guter Freund von mir, nichts weiter, aber das gerade tat einfach mal wieder gut.
Es tat gut wieder etwas Nähe zu spüren. Auch wenn es nicht Manuel war.
Immer noch weinte ich in seinen Armen, doch langsam schien ich mich wieder zu beruhigen. Etwas bringen würde es ja sowieso nicht.
In Mathe würde ich schon nicht durchfallen wenn ich in der nächsten Klausur mindestens eine drei bekam. Mit meinen Eltern stritt ich mich oft seit dem wir umgezogen waren, aber spätestens den nächsten Morgen hatten wir uns wieder vertragen. Und das mit Manuel.. im Endeffekt war es nur ein Tag.. so wie jeder Andere auch.
,,Geht es dir schon besser?" Fragte mich Daniel, als nur noch stumme Tränen meine Wangen herabliefen.
,,Ja.. es geht schon wieder, danke dass du da bist." Flüsterte ich ihm sanft zu, während ich mich wieder aufsetzte, so dass ich ihm direkt gegenüber saß. Seine Augen ließen dabei nicht von mir ab.
,,Mia.. natürlich bin ich das, immerhin bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben." Es war zwar süß was er sagte, aber ich machte mir etwas Sorgen darüber in welche Richtung sich das ganze entwickeln würde, immerhin empfand ich nur freundschaftliche Gefühle für ihn, mehr nicht.
Aber was, wenn das bei Daniel eben nicht der Fall war?
Nach dem er mich eine Weile lang angeschaut hatte, rückte er etwas dichter zu mir heran. Vielleicht etwas zu nah, denn langsam wurde mir die Sache etwas komisch. Was hatte er jetzt vor?
Sein Kopf kam meinem immer näher, doch ich konnte ihn nicht aufhalten. Wie erstarrt schaute ich ihm einfach nur dabei zu wie seine Lippen meinen immer dichter kamen.
Ich liebte ihn nicht, ich hatte auch keine Gefühle für ihn, aber warum stoppte ich ihn nicht?
Vielleicht weil er mir Zuneigung geben könnte die ich mir schon so lang wünschte?
Ich wurde wieder aus meinen Gedanken gerissen, als seine Lippen auf meinen lagen. Geschockt starrte ich ihn an, doch schloss meine Augen und küsste ihn ebenfalls. Gott, das hier war gerade so falsch.. aber.. auch irgendwie schön.
Nach ein paar Momenten lösten wir uns wieder. ,,Wow.. das war toll." Sagte Daniel ganz außer Atem, woraufhin sich ein breites Grinsen auch seinen Lippen bildete. Mir hingegen war danach gar nicht zu mute.
,,Ja.. ehm, es ist schon echt spät, wie wär's mit Morgen, 15:00 Uhr?" Sagte ich zu ihm, um ihn abzuwimmeln. Etwas enttäuschend nickte er mir zu, packte sein Zeug und gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor er meine Zimmertür öffnete und dahinter verschwand.
Verzweifelt schmiss ich mich auf mein Zimmer. Gott, was sollte ich denn jetzt nun machen?
Flashback Ende
Noch immer sah ich ihn in der Dunkelheit an und hoffte dass er auf meine Masche reinfallen würde. Er schien zu überlegen was er als nächstes sagen würde.
,,Das ist ja schön und gut. Aber nachdem du mich noch ein paar mal schamlos ausgenutzt hast, hast du das einfach wieder zwischen uns Beiden beendet!" Seine Stimme wurde zum Ende des Satzes immer lauter.
Fuck, ich musste mir irgendwas einfallen lassen damit er nicht schon wieder abhaute.
,,Ja.. aber versteh doch.. ich war so von meinen Gefühlen überwältigt dass ich einfach nicht wusste ob es richtig war.. aber das war es, die ganze Zeit über." Meine Stimme versuchte sanft auf ihn einzureden, obwohl ich ihn am Liebsten angeschrien hätte.
Er stand von dem Stuhl wieder auf, ging Richtung der Tür, doch machte kurz darauf kehrt und ging wieder zu mir, so, dass unsere Gesichter sich fast berührten.
,,Wenn du wirklich so fühlst, dann beweis es mir.. und küss mich."
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über Likes & Kommentare würde ich mich wirklich freuen!
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lea ☀️
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