10 | biology
Ich verstand einfach gar nichts mehr.
,,Was zur Hölle meinst du?!" Schrie ich, völlig aus Verzweiflung. Würde ich hier sterben?
Etwas erschrocken von meiner Reaktion wich er erst zurück, doch sofort schien er sich wieder zu fangen.
,,Tust du gerade nur so blöd weil du's nicht wahr haben willst?! Du bist damals für Manuel abgehauen! Der Typ der dich verlassen hat, der dir dein Herz gebrochen hat.. für den du damals sterben wolltest. Dieses Arschloch hat dir so viel Leid angetan.. und was machst du? Gehst wieder zu ihm zurück.
Und was hab ich getan? Ich war dir der Beste Freund den du je bekommen würdest.. hab alles für dich getan.. und was ist der Dank dafür?! Du gehst einfach ohne dich noch einmal zu melden? Hast jetzt ein glückliches Leben und hast mich komplett vergessen?!"
Er schrie.
Er schrie so unglaublich Laut dass ich mir am Liebsten die Ohren zugehalten hätte. Immer mehr Tränen liefen über sein Gesicht.
,,E-es tut mir Leid.. ich hatte damals einfach nicht richtig nachgedacht und war nur auf das konzentriert was mich interessierte. Ich hätte mich bei dir melden müssen, da hast du Recht.
Aber du kannst mich nicht Wochenlang beobachten, mir hinterherstellen, mich kidnappen und mich hier verdammt nochmal festhalten wie eine Gefangene!
Also lass mich wieder frei und wir vergessen das Ganze, okay."
Meine Stimme wurde ungewollt lauter, trotzdem versuchte ich ihn bittend anzuschauen. Doch anstatt dass er wie gehofft nachgab, sah er mich nur angewidert an und ging dabei ein paar Schritte Richtung Tür.
,,Das kannst du vergessen! Vielleicht rettet dich ja dein Schatz.. oder er lässt dich liegen, so wie er's schon damals getan hat."
Ohne weiter mit mir reden zu wollen, ging er durch die noch geöffnete Tür und schloss sie daraufhin wieder mit einem lauten Knall.
Und schon wieder war ich umgeben von der unendlichen Dunkelheit. Tränen schossen mir in die Augen.
Was hatte er denn jetzt vor?
Würde er mich hier so lang drinbehalten bis ich irgendwann verhungere?
Das alles warf so viele Fragen in mir auf, dass ich mich kaum noch mit meinen Gedanken zurecht kam. Ich betete dafür dass Manuel und die anderen mich finden würden.. irgendwie.
• Flashback 2009 •
,,Cooles Zimmer, Mia!" Daniel sah begeistert durch den Raum. Wir mussten von der Schule aus ein Projekt machen und da er der einzige war mit dem ich mich wenigstens ein wenig unterhielt, war er jetzt mein Partner.
Da ich von uns beiden dichter an der Schule wohnte, machten wir aus dass ganze hier vorzubereiten.
Zwar mochte ich es nicht unbedingt wenn Leute in meinem Zimmer waren, aber zwei Stunden zu irgendeinem Dorf fahren hatte ich auch nicht wirklich Lust.
Deshalb musste ich jetzt Wohl oder Übel Zeit mit Daniel verbringen.
Bisher schien er eigentlich ganz nett.. trotzdem könnte er die Lücke, die Manuel hinterlassen hatte, nie mehr füllen.
,,Und, warum seid ihr hier hergezogen?" Fragte mich Daniel nach einer Zeit. Kurz fühlte es sich so an als würde ein stechender Schmerz mein Herz durchfahren, nach dem er die Frage gestellt hatte.
Ich wollte ihm auf keinen Fall erzählen was die letzten Wochen in meinem Leben passiert war.
Ich könnte das Ganze nicht noch einmal wieder durchleben.
,,Ich.. ehm w-wir, also meine Eltern und ich sind hier her gezogen weil man Vater hier Arbeit gefunden hat." Stotterte ich. Das Ganze schien mich komplett aus der Bahn zu werfen, obwohl es doch eigentlich nur so eine simple Frage war.
Doch alles, was nur im entferntesten mit Manu zu und hatte, machte mich fertig.
,,O-okay cool." Gab Daniel etwas irritiert zurück. Er musste echt denken dass ich einen weg hätte, so wie ich mich benahm.
Ich versuchte irgendwie aus dieser unangenehmen Situation herauszukommen, in dem ich eines der Biologie Bücher aufschlug und so tat als würde ich arbeiten. Am Liebsten hätte ich ihn wieder nach Hause geschickt, aber ich durfte mir meinen einzigen sozialen Kontakte nicht so verspielen.
Auch wenn ich nicht unbedingt Lust hatte mehr Zeit mit Daniel zu verbringen, sollte ich es Wohl oder Übel tun. Im Endeffekt würde es mir wohl selbst ganz gut tun.
,,U-und ehm.. was machst du so in deiner Freizeit?" Fragte ich ihn, um diese unangenehme Stille zu beenden.
Daniel legte seinen Laptop, den er die ganze Zeit über auf dem Schoß hatte, zur Seite und sah mich an.
,,Also eigentlich nicht so viel, haha." Fing er an und kratzte sich dabei kurz an seinem Kopf.
,,Eigentlich spiel ich, wenn ich nicht gerade was für die Schule mache oder schlafe, den ganzen Tag Computerspiele, haha." Etwas verlegen sah er weg.
Scheinbar war es ihm peinlich, aber warum? Ich war doch.. genauso? Scheinbar hatten wir mehr mit einander gemeinsam als ich dachte. Ob das jetzt so toll war, war etwas anderes.
,,Sag Mal, hast du vielleicht Lust ne kleine Lernpause zu machen und bisschen Mario zu spielen oder so?" Schlug ich vor.
Ich mein, wir hatten zwar noch nicht einmal angefangen, aber entweder wir würden hier noch die nächsten zwei Stunden vor den Büchern rumhängen und nichts verstehen, oder gleich aufgeben und etwas Spaß haben.
,,K-klar, das klingt toll!" Sagte er, zwar etwas verunsichert, jedoch schien ihm mein Plan zu gefallen. Na immer hin schien es hier doch gar nicht so langweilig zu werden.
-
Nach etwa vier Stunden, draußen fing es schon an zu dämmern, verließ Daniel mein Haus und ich war..
.. glücklich?
,,Wir sehen uns morgen in der Schule, ja?" Rief er mir zu, als ich dabei war gerade die Tür zu schließen.
,,Jaja klar!" Antworte dich, kurz bevor ich sie schloss. Ob er es jedoch noch gehört hatte wusste ich nicht.
Lächelnd ging ich die Treppen zu meinem Zimmer nach oben. Ich konnte es kaum fassen, nach so langer Zeit hatte ich endlich wieder wirklich mit jemandem.. Spaß?
Er erinnerte mich sogar ein wenig an Manu.
Vielleicht war er die Person mit der ich mich ablenken konnte.. ja mit der ich zusammen vielleicht ein Neuanfang starten konnte?
• Flashback Ende •
,,Hey, schlaf nicht ein, okay?" Sagte Daniel, womit er mich wieder zurück in die Realität holte.
Er schien immer noch wütend, aber nicht mehr so aufgebracht wie vorhin. Doch bevor ich irgendwie mit ihm reden konnte verschwand er auch schon wieder und die Tür, die meine einzige Lichtquelle war, schloss sich wieder.
Wie?
Wie konnte sich nur alles so entwickeln?
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Hey ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
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Lea 🥀
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