Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟐

Meine Faust rammt erneut gegen die Wand in meinem Büro. Ein kleines Loch hat sich in dieser gebildet und zeigt mir mit einem lachenden Grinsen, was für ein Idiot ich doch bin. Immer wieder sehe ich Norths trauriges Gesicht vor meinen Augen. Der Schmerz ihrer Seele und die Enttäuschung in ihrer Stimme. Wut rennt durch meine Venen. Ich habe mich eingesperrt, habe nicht einmal meine Eltern zu mir gelassen, die sich allmählich Sorgen um mich machen.

Die einzige, die keinerlei Gefühle zeigt und einen wahrhaften Fick auf alles gibt, ist Paige. Und die besagte Frau sitzt gerade mit verschränkten Beinen auf meinem Schreibtisch und sieht zu mir herüber.

»Finn beruhig dich doch endlich. Die kleine ist es nicht wert. Mit mir hast du eine viel bessere Zukunft, dass mach ich dir die ganze Zeit schon klar.« beginnt Paige erneut zu sprechen. Ich atme tief durch und sehe zu ihr herüber.

»Wage es ja nicht. Das ist alles deine Schuld, du verdammte Bitch. Ich habe dir so oft gesagt, dass ich dich nicht mehr will. Was also verstehst du in deinem Plastik verseuchten Kopf nicht? Ein Nein ist ein Nein. Und du hast mir genau das genommen, was ich so lieb gewonnen habe.« Schnauze ich die Frau an, welche nur ihre Augen verdreht und von dem Schreibtisch herunter rutscht. Paige kommt auf mich zu und will mir eine Hand auf den Arm legen, doch halte ich sie davon ab.

»Wage es ja nicht.« knurre ich leise. Ich sehe, wie Paiges Augen größer werden.

»Aber Finn. Ich bin es doch, die dich liebt, würde dich die Kleine lieben, hätte sie nicht so eine Szene gemacht.« Paiges Stimme wird flehend, was mir die Galle hochkommen lässt.

»Du elendige Hexe. Ich habe ihr das Herz gebrochen, nur weil du notgeiles Stück deine Lippen auf meine gepresst hast. Ich habe dir gesagt, dass ich es nicht will. Natürlich hat sie nichts gesagt, weil ihr Herz in diesem Moment zu tausend Stücke zersprungen ist.« wütend reiße ich ihren Arm herunter, was Paige schmerzerfüllt Keuchen lässt. Mich lässt es kalt. »Ich wiederhole mich nicht gerne. Verschwinde. Pack deine Sachen und hau ab aus Lakestone Falls. Sollte ich dich hier jemals sehen, dann werde ich die Polizei rufen.«

»Das kannst du nicht machen, Finn. Du würdest-«

»Doch, das würde ich. Und jetzt verschwinde endlich, ehe ich mich gänzlich verliere.«

Anscheinend hat etwas in Paige klick gemacht, denn sie lässt erst ein theatralisches Schluchzen von sich, ehe sie mit erhobenem Kopf aus meinem Büro rennt. Ich atme tief durch und fahre mir durch die Haare, ehe ich auf zu fluchen beginne. Dass ich Mist gebaut habe, ist mir bewusst. Dass North nicht mehr reden will, weiß ich auch. Ich muss mir überlegen, wie es wieder gerade biegen kann. Denn so dämlich es sich auch anhören mag, ich habe mich in den letzten Tagen in die Cafébesitzern verliebt.

***

Mit zittriger Hand klopfe ich gegen die Wohnungstür von North. Diesmal bin ich außen rum gegangen und nicht durch das Cafe. Ich wollte nicht wie ein Einbrecher auf sie wirken, der sie abrupt überfällt. Ich musste mit ihr reden. Ihr erklären, was passiert ist. Ich wollte ihr sagen, dass alles ein großes Missverständnis ist und sie alles falsch versteht. Ich wollte ihr sagen, was ich für sie empfinde. Dass ich sie liebe und niemand anderes diesen Platz in meinem Herzen füllen kann, außer sie.

Doch mein Mut sinkt auf den Boden, als nicht ein brauner, sondern ein blonder Haarschopf die Tür öffnet. Lola. Einen Moment sieht sie besorgt aus, ehe ihre Miene zu rasender Wut umschlägt.

»Was willst du hier Finn?« schnauzt sie mir entgegen und verschränkt die Arme vor der Brust. Ist es nicht offensichtlich, was ich will?

»Ist North da? Ich muss mit ihr reden. Bitte, es ist dringend.« sage ich zu der Blonden und versuche, neben ihr ins Innere der Wohnung zu schauen. Doch meine Hoffnung verweht als ich North nicht sehen kann.

»North will dich aber nicht sehen. Also zieh Leine. Wegen dir hat meine beste Freundin Schmerzen und kann kaum aufstehen. Sie ist ein verdammtes Häufchen Elend, das nicht einmal mehr aus dem Bett aufstehen will. Du hast ihr das Herz gebrochen, du Arschloch. Also verpiss dich von dieser Türschwelle.« Lola sieht aus, als würde sie jeden Moment aus ihrer Haut fahren und auf mich losgehen. Ich seufze auf und gebe genickt nach.

»Richte ihr bitte aus, dass ich da war. Mehr will ich nicht.« murmle ich leise und mache mich zum Rückzug auf. Ich wollte mich nicht gegen Lola stellen, um nur einmal mit North zu reden. Zwischen den Zeilen verstehe ich, was Lola mir sagen will. North braucht Zeit. Lass sie in Ruhe.

So fahre ich wieder zurück in mein Haus und werde dort direkt von einer Schwanz wedelnden Peanut erwartet. Ich knie mich vor ihr hin und streichle ihr über den Kopf. Freudig schleckt sie mir über das Gesicht und ich lache auf. Mein schmerzendes Herz zieht und ich vergrabe meinen Kopf in ihrem weichen Fell.

»Immerhin hast du mich noch lieb. Nicht wahr Peanut?« sage ich zu meinem Hund. Peanut bellt als Antwort, was mich leise lachen lässt. »Ja, du bist eine brave.«

***

Die nächsten Tage ziehen an mir vorbei wie ein Film im Schnelldurchlauf. Avery hatte zwischendurch noch nach mir gesehen, gelegentlich Updates über das Wohlbefinden von North gegeben. Ich habe nicht gefragt, woher er das weiß. Es ist mir auch egal. Er hat sein eigenes Leben. Genauso wie ich.

Ab einem bestimmten Punkt bin ich wieder in mein altes Muster verfallen. Ich war wieder das Arbeitsmonster, das ich schon immer war. Ohne das mich Norths Einfluss verändert hat. In meiner Küche beginnen sich Töpfe zu stapeln und Peanut konnte sich glücklich schätzen, wenn ich es nicht vergesse, sie morgens einmal rauszulassen. Es sollte mir leid tun, dass ich nicht nur mich, sondern auch meine Hündin vernachlässige. Peanut hatte es schließlich am wenigsten verdient.

Meinen Eltern gehe ich gänzlich aus dem Weg, auch wenn sie mehrmals an meinem Büro geklopft haben und versucht haben, mich wegen Weihnachten auszufragen. Ich hatte keine Lust darauf. Mir ist Weihnachten egal. Seit Jahren ist es schon nichts mehr besonderes für mich. Und jetzt da mein Herz schmerzt, da war mir dieses ganze Tamtam um das Fest besonders scheiß egal.

Das Klopfen an meiner Haustür lässt mich von meiner Couch zu dieser blicken. Ich seufze auf. Wer stört mich jetzt um diese Uhrzeit? Pizza habe ich nicht bestellt und Freunde habe ich ohnehin nicht viele. Erneut klopft es, dieses Mal energischer als vorher. Ich stöhne auf und erhebe mich von der Couch. Peanut hebt ihren Kopf und sieht zu mir hoch. Das Weibchen hatte es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht. Ich schlurfe zur Haustür und öffne diese.

»Wie siehst du denn aus?« fragt mich Avery schockiert und sieht mich von oben bis unten an. Ich zucke nur mit den Schultern. Am heutigen Tag war ich zu müde gewesen mich anzuziehen. Stattdessen hatte ich eine graue Jogginghose an und den blauen Pullover von North. Aber ich wusste auch, was mein Bruder meint. Ich habe mich gehen lassen. Mittlerweile habe ich einen Drei-Tage-Bart und meine Haare hängen fertig von meinem Kopf herunter.

»Es ist mein neuer Look.« gebe ich von mir und trete zur Seite. »Komm herein Bruder.«

Avery runzelt seine Stirn und tritt schließlich ein. Im Gegensatz zu mir sieht er gepflegt aus. Gemachte Haare, grauer Pullover und Jeans. Er sieht richtig herausgeputzt aus.

»Gehst Du noch wohin?« frage ich Avery und schließe die Tür hinter ihm zu. Avery zieht seinen Mantel aus und hängt diesen an die Garderobe neben der Tür.

»Nein. Ich sehe immer so aus.« erwidert Avery und sieht sich bei mir um. Er rümpft die Nase und schüttelt seinen Kopf. »Was ist hier bitteschön passiert? Es stinkt hier wie im Schweinestall.«

»Ich hatte keine Zeit zum Aufräumen gehabt.« erwidere ich und gehe hinter meinen Bruder her. Avery sieht sich erst in der Küche um, ehe er zu Peanut sieht. Dass ich keine Zeit hatte, ist gelogen. Aber zugeben, dass ich an Herzschmerzen liegt wollte ich auch nicht.

»Wem willst du hier etwas vormachen, Finn? Mom hat mich angerufen. Sie macht sich Sorgen um dich. Und das auch nur zu berechtigt. Ich meine, sehe dich einmal um. Du hast dich gehen lassen. Das bist nicht du Finn. Nicht so.« sagt mein Bruder und stemmt die Hände in die Hüften. Ich seufze auf und fahre mir durch die Haare.

»Es ist doch egal. Es ist nicht wichtig.«

»Finde ich schon. Hör zu, ich musste mir in den letzten Tagen schon von Lola die Ohren voll heulen lassen. Ich habe mich indirekt um zwei Frauen gekümmert. Ich brauche jetzt auch keinen Bruder, der an Herzschmerz leidet.« fährt Avery mich an. Ich zucke zusammen und starre meinen Bruder an, als wäre er ein Elch, der durch meinen Garten streift. »North geht es genauso schlecht wie dir anscheinend. Es ist wahrlich ein Wunder, dass Lola sie heute aus dem Bett bekommen hat.«

Avery atmet tief durch und geht in die Küche. Er krempelt seine Pullover Ärmel hoch und beginnt damit, meinen Müll zu beseitigen. Ich stehe verblüfft an derselben Stelle und wusste nicht, was ich sagen sollte.

»Du solltest endlich mal zu ihr fahren. Ihr sagen, was los ist. Ihr müsst euch vertragen. Glaub mir, ich kann es mir auch nicht mehr ansehen.« fährt Avery fort. Ich öffne meinen Mund und schließe ihn sogleich wieder. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. »Und bevor du etwas sagst, ich weiß wovon ich rede. Lola und ich... wir sind uns näher gekommen. Sie ist eine wahrlich tolle Frau. Und weil sie mir etwas bedeutet, bedeutet mir North auch etwas. Ebenso du. Also schwing deinen arsch unter die Dusche, zieh dir etwas anderes an und fahr endlich zu deiner Frau hin.« Avery sieht über seine Schulter zu mir herüber.

»Du willst mich nicht anschreien? Keine Standpauke halten?« Hacke ich ungläubig nach und fahre mir durch die Haare.

»Oh, du bekommst noch eine. Wenn du North wirklich zerstörst, weil du dich wie ein idito benimmst. Und jetzt hör auf Zeit zu schinden und mach dich fertig. Ich kümmere mich hier um den Saustall, bis du wieder da bist.«

Ich löse mich aus meiner Starre und gehe in Richtung Badezimmer. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Ich durfte es jetzt nicht verhauen. Ich musste es richtig stellen und North sagen, was ich fühle.

***

Erneut stehe ich vor Norths Wohnung. Nach der Dusche habe ich mir frische Klamotten angezogen, meine Haare gerichtet und bin auf der Stelle zu ihr gefahren. Meinen Bart habe ich gelassen. Irgendwie habe ich gefallen an diesen gefunden. Ich hebe meine Hand und klopfe gegen ihre Haustür. Einen Moment warte ich, ehe ich Schritte höre und sich die Tür öffnet. Augenblicklich beginnt mein Herz schneller zu schlagen und ich schnappe nach Luft. Vor mir steht North. Mit einem unfassbaren schönen Lächeln auf den Lippen, dass bei meinem Anblick stirbt.

»Was machst du hier?« fragt North kalt und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Ich will mit dir reden, North. Dir sagen, was du an diesem Tag gesehen hast. Bitte. Gib mir diese Chance. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du mich hasst oder nicht.« antworte ich ihr prompt und versuche meine Stimme nicht allzu flehend klingen zu lassen. Meine Hände vergrabe ich in meinen Jackentaschen, damit ich auf keine dummen Ideen komme.

»Was willst du mir den sagen? Hm? Du hast mein Herz herausgerissen und es zerstört wie eine Bombe. Gib mir also einen Grund, warum ich dir zuhören sollte.« verbittert sieht North mich an. Ich atme tief durch.

»Ich wollte es nicht. Das war nie meine Absicht. Bitte North, die letzten Tage... die Tage, in denen wir zusammen eingesperrt waren. North, du hast mein Herz gestohlen. Es gehört dir und deswegen flehe ich dich an, mir zuzuhören.« da war es. Das was ich ihr schon früher sagen wollte. Und jetzt habe ich ihr in diesem Moment meine ganze Seele offenbart. Es würde mich nicht einmal stören, wenn North mir sie herausreißt und zerreißen würde. Zu stark ist meine Liebe zu ihr.

Sprachlos sieht mich North an. Ich wusste nicht, was ich sonst noch sagen sollte, um sie zu überzeugen. Nachdem sie nach einigen Minuten immer noch nichts gesagt hat, atme ich enttäuscht auf. Meine Schultern sinken herab und ich knicke ein.

»Ich verstehe schon. Meine Chance ist verloren. Gute Nacht, North.« sage ich zu ihr und drehe mich herum. Auf halbem Weg zum Auto höre ich meinen Namen aus ihrem Mund. Ich bleibe stehen und drehe mich wieder zur Frau hin.

»Warte kurz. Ich hole eben meine Jacke, dann reden wir.« North verschwindet wieder im Inneren ihrer Wohnung und kommt bald darauf mit einer Jacke und Mütze wieder heraus. »Lass uns ein Stück gehen, dann können wir reden.«

***

Der Schnee knirscht unter unseren Schritten, während wir beide schweigend nebeneinander her laufen. Ich wollte North nicht schon auf den ersten Metern unseres Spaziergangs bedrängen. Schließlich hatten wir eine Menge zu bereden.

»Wollen wir uns hier hinsetzen?« fragt North leise und zeigt auf eine Bank neben dem Fluss, der quer durch die Stadt fließt. Wobei er eher aktuell gefroren ist, als dass er fließt.

»Natürlich, gerne.« antworte ich schnell und mache mich daran, den Schnee vom Holz zu wischen. Erst dann setzten wir uns beide und starren gemeinsam auf das kalte Eis unter uns. Würde man nicht wissen, dass wir uns gegenseitig die Herzen gebrochen haben, könnte man glatt denken, dass wir einfach nur einen kleinen Spaziergang machen würden. Ich atme tief durch und drehe mich zu North hin.

»Wie gesagt, es ist nicht so, wie du denkst.« beginne ich und bekomme somit Norths Aufmerksamkeit, selbst wenn sie sich nicht zu mir umdreht. Ich sehe es an ihrer Haltung, die sich augenblicklich versteift. »Die Frau in meinem Büro war meine Ex-Freundin Paige. Und im Gegensatz zu ihr, habe ich schon lange mit uns abgeschlossen. Doch sie... sie will mich immer noch. Ist quasi besessen davon, dass nur wir beide zusammen gehören.«

North atmet tief durch und ich drehe meinen Kopf weg. In mir hat es sich besser angehört, als dass ich es ihr nun erzähle. Irgendwie klinge ich wie ein verletztes Kind, das keine Süßigkeiten bekommt.

»An dem Tag, da habe ich ihr versucht zu vermitteln, dass es zwischen uns nichts mehr gibt, was sie wieder aufbauen kann. Meine Liebe zu ihr ist vor Jahren schon verblasst. Ich wollte, dass sie geht, ihre Sachen packt und nicht mehr wiederkommt, weil-« ich schließe meine Augen und drehe mich von North weg. »Weil mein Herz einer anderen Frau gehört.« kommt es leise aus mir heraus.

Stille kehrt über uns ein und das einzige, was zu hören ist, ist das leise Rauschen des Windes durch die Straßen. Ich öffne meine Augen wieder und sehe auf die Häuserreihe auf der anderen Seite. Innerlich verkrampft sich mein Bauch und mein Herz beginnt zu stolpern. Warum sagt North nichts?

»Und warum hat sie dich geküsst? Warum hast du sie nicht weggeschoben?« fragt North leise und fast dachte ich, dass ich mir ihre zarte Stimme einbildet, die wie Espenlaub zittert.

»Ich wollte sie wegdrücken, doch für so eine Frau hatte sie enorme Kraft und hat sich gegen mich gestellt, wir ein Stein. Geküsst hat sie mich, weil sie dachte, damit kann sie meine Liebe wieder bekommen. Aber ich weiß es nicht, ich kann nicht sagen, was in ihrem kranken Kopf abgeht, dass sie so gehandelt hat.« kläre ich North auf und mir wird an Paiges Lippen augenblicklich schlecht. Innerlich frage ich mich, warum ich diese Frau jemals geliebt habe. Einfach alles an ihr ist falsch und nicht einmal ihr Charakter ist toll.

Im Gegensatz zu ihr ist North das, was ich schon immer wollte. North ist ganz anders. Eine tolle Frau, mit einem wahnsinnigen Charakter und zudem ist sie schön. Nein, umwerfend. Eine wahre Naturschönheit, die ich mit jedem Makel mehr liebe. Und dann ist da ihr Lächeln, welches mein Herz schneller schlagen lässt und mir jedesmal einen besseren Tag schenkt.

»Ich verstehe.« sagt North und ich höre, wie ihre Kleidung raschelt. Ich drehe meinen Kopf zu ihr und sehe, dass sie sich zu mir gedreht hat. »Aber warum hast du sie nicht direkt weggeschickt, als sie hierher gekommen ist?«

»Ich habe ihr gesagt, sie soll verschwinden. Aber wie gesagt, diese Frau ist so kaputt, dass sie nicht auf mich gehört hat. Ich hoffe, sie ist nun klug genug, dass sie nun wirklich verschwunden ist.« sage ich ehrlich. Ich habe Paige gedroht und ich hoffe wirklich, dass sie nicht so dumm ist wie ich immer geglaubt habe. Selbst jemand wie sie sollte einen gesunden Menschenverstand haben.

»Und diese Frau, die du liebst. Hat sie deine Liebe verdient?« fragt North misstrauisch und ich nicke. Bevor ich ihr jedoch antworten kann, fährt sie fort. »Aber wie kann sie sich sicher sein? Ihr Vertrauen ist gebrochen und ihr Schmerz ist immer noch zu groß. Wieso sollte sie also dich zurücknehmen?«

Ein Lachen entkommt meinen Lippen und ich schüttle meinen Kopf. Wenn es nur darum geht, ihr Vertrauen und damit ihr Herz wieder zu bekommen, dann würde ich sogar Bäume ausreißen und Städte verschieben, nur damit North mir verzeiht.

»Weil ich alles tun würde, um ihr zu zeigen, dass sie die einzig Wahre für mich ist. Wenn sie will, würde ich ihr sogar den schönsten Stern des Himmels holen, nur um ihr zu zeigen, wie sehr ich sie liebe. Ich würde sogar Berge versetzen.« sage ich zu ihr und alles in meinen Worten entspricht der Wahrheit. Es klingt wahrscheinlich verrückt, aber so verrückt liebe ich diese kleine Brünette mit den Sommersprossen neben mir. North räuspert sich und wendet sich von mir ab. Meine Hoffnungen sinken erneut.

Statt mir zu antworten, steht North auf und geht zum Geländer, das den Gehweg vom Wasser trennt. Ich stehe ebenfalls auf und folge ihr. Ich stehe auf und folge ihr. Stumm stelle ich mich neben die Brünette und lasse meinen Blick schweifen. Eine sanfte Brise weht durch unsere Haare.

»Am Anfang des Monats haben Lola und ich einen Deal gemacht. Im Nachhinein ist er sogar echt bescheuert. Der erste Mann, der durch meine Cafétür kommt, den soll ich mir angeln, um etwas zu beweisen.« erzählt North mir.

»Wieso das denn?«

»Um zu zeigen, dass etwas wahr ist und keine Lüge.« North atmet tief durch und dreht sich zu mir hin. Ich sehe zu ihr herunter. »Es gibt hier ein Gerücht, dass man um Weihnachten herum seinen Seelenverwandten trifft. Sie wird auch die Weihnachtstheorie genannt. Seitdem ich denken kann, liebe ich diese Geschichte und habe mir immer gewünscht, dass sie wahr ist.«

»Und? Ist sie wahr?« Frage ich North. Ich selber glaube nicht an solch einen Quatsch. Was sollte an Weihnachten schon besonders sein, dass man wirklich denkt, dass diese Zeit einem den Seelenverwandten bringt.

»Nun, mein Herz schmerzt immer noch. Aber dieser Mann, der mir das Herz gebrochen hat. Er hat mir gezeigt, dass er derjenige ist, den ich liebe. Das er alles für mich machen würde. Und ich denke, nein, ich bin überzeugt, dass er eine zweite Chance verdient hat.« sagt North und atmet tief durch. »Also Finn, ich verzeihe dir. Ich gebe dir eine zweite Chance.«

Einen Moment sehe ich sie ungläubig an, ehe mein Herz beginnt fast aus meiner Brust zu springen. Meine Augen weiten sich und ich bin einfach sprachlos. Ohne ein weiteres Wort ergreife ich ihre Taille und ziehe North zu mir hin. Meine Lippen treffen auf die ihre und ich küsse sie, als gäbe es keinen Morgen mehr.

»Ich liebe dich North. Ich liebe dich so sehr.« hauche ich ihr entgegen und spüre, wie sich North in meine Jacke klammert.

»Ich liebe dich auch Finn. Bitte lass es mich nicht bereuen.« haucht sie leise.

»Das wirst du niemals.« sage ich ehrlich zu ihr und küsse sie erneut. Etwas nasses trifft auf mein Gesicht und verwirrt, löse ich mich von North. Ich schaue in den Himmel und lache auf. Dicke Schneeflocken fallen auf uns herab und beginnen den Weg zu pflastern. Ich sehe zu North herunter und sehe ihre großen Augen.

»Als hätte das Schicksal nur darauf gewartet.« sage ich grinsend, was North ein Lachen entlockt.

»Oder es ist nur Zufall.« erwidert North und schlingt ihre Arme in meinen Nacken.

»Das glaube ich kaum.« murmle ich und drücke erneut meine Lippen auf die von North. Sie ist definitiv das Beste, was mir jemals passiert ist. Und ich werde sie nie wieder hergeben. Niemals.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro