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𝟷𝟿

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟗
𝐒𝐮𝐬𝐚𝐧𝐬 𝐥𝐞𝐭𝐳𝐭𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐥𝐚𝐜𝐡𝐭

𝖤𝗇𝗀𝗅𝖺𝗇𝖽, 𝖠𝗉𝗋𝗂𝗅 𝟣𝟫𝟨𝟧

Und da stand sie nun. Vor einer Bar in den dunkelsten Gassen in Birmingham.

Susan Pevensie war nicht alleine. Neben ihr stand Lawrence, welcher unruhig an den Knöpfen seiner Jacke herumspielte. Auch wenn er inzwischen über vierzig war, kam er Susan immer noch wie der kleine Junge aus New Orleans vor. Ihr bester Freund, seit sie damals ihren Deal geschlossen hatten. Susan hatte ihm Schießstunden gegeben, im Gegensatz dazu hatte er ihr das Fotografieren beigebracht. Denn er war ein wunderbarer Fotograf.

„Komm schon, Laurie", Susan schenkte ihm ihr schönstes Lächeln, „Nur fünf Minuten. Ich muss mich noch bei Jaimie verabschieden."

„Dann geh schon", brummte Lawrence, „Ich bin direkt hinter dir." Susan nickte und betrat die Bar.

Musik, Zigarettenrauch und der Geruch von Alkohol schlugen den zweien entgegen. „Sehr einladend", hörte sie Laurie murmeln. Susan ignorierte es. Stattdessen lief sie zielsicher vor zu den Tresen und lies sich auf einen der Barhocker nieder. Sie bemerkte, dass Lawrence hinter ihr stehen blieb.

„Ist Jaimie hier?", fragte Susan eine hübsche Kellnerin. Die Kellnerin musterte sie. „Hinten, im Lagerraum", sagte sie schließlich, „Soll ich ihn holen?" Susan nickte.

„Miss Pevensie, wie schön, Sie hier zu sehen", erklang kurze Zeit später eine altbekannte Stimme. Jaimie kam herein, groß und stämmig wie eh und je. Er lächelte, während er Susan seine rechte Hand hinhielt. Eine linke Hand hatte er nicht mehr. Nur mehr ein kleiner Stumpf ragte aus seiner Schulter.

Noch bevor sie diese schütteln konnte, wurde sie von ihrem alten Freund in eine herzliche Umarmung gezogen. „Susan, wie toll dass du da bist." Diesmal hörte man seinen schottischen Akzent heraus. „Jetzt sag schon, wie geht's dir? Und wer is der Typ dahinten? Deine Begleitung?"

„Laurie?", Susan lächelte leicht, „Der ist bloß mein missmutiger Fotograph." „Partner", warf Lawrence ein. „Partner", fügte sie hinzu. „Fotographen halt", kam es von Jaimie, „Sind fast so schlimm wie die Deutschen." „Es ist Jahre her", seufzte Susan.

Es war kein Wunder, dass Jaimie immer betonte, wie sehr er Deutschland hasse. Damals war er Soldat gewesen. Er hatte seinen Bruder, seinen besten Freund und seine Hand an den Krieg verloren. Nur das man den Krieg selbst kaum dafür verantwortlich machen konnte. Die Gegner jedoch schon.

„Lass uns über etwas anderes reden", Jaimie führte Susan zu einem leeren Tisch in der Ecke. Laurie folgte ihnen, ohne ein weiteres Wort zu sagen. „Wie lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen?", fragte Jaimie, er schien nicht auf den missmutigen Fotographen zu achten.

„Es ist Jahre her", Susan überlegte kurz, „Ich war zu deiner Hochzeit eingeladen, schon vergessen? War es 1956? Ich glaube schon, oder?."„Der dritte Juni 1965.", kam es von ihrem einarmigen Freund, wie aus der Pistole geschossen, „Der schönste Tag in meinem Leben." Jaimie lächelte leicht, „Und was hast du so gemacht, seitdem?"

Susan zuckte mit den Schultern. „Dies und das." Eigentlich war viel geschehen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Susan hatte ihr Studium mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen, ein Wunder, laut dem Professor zumindest. Und dann hatte sie damit begonnen, das zu tun, was sie sich jahrelang nicht getraut hatte.

Getarnt unter dem Namen Charlie Tumnus hatte Susan angefangen, zuerst für eine kleine Londoner Tageszeitung zu schreiben. Dann war sie nach Amerika gezogen, New Orleans, um genauer zu sein, und hatte sich selbstständig gemacht. Als Charlie Tumnus schrieb sie über Politik, Soziales und alles andere, was ihr sonst noch in den Sinn kam. Vielleicht hatte sie den Pseudonym gewählt, weil sie dadurch gehört wurde. Vielleicht, weil sie sich nicht traute, als Susan Pevensie zu schreiben. Vielleicht aber auch nur, weil der Name Lucy zum Lachen gebracht hätte.

„Ich schreibe jetzt für die Zeitung", meinte erzählte Susan. Jaimie bekam große Augen. „Du bist keine Ärztin geworden? So viel verschwendetes Talent." Dies brachte ihm ein belustigtes Schnauben von Lawrence ein: „Medizinisches Talent? Und Susan Pevensie? Sie hat mir einmal mein Knie verbunden, und ich habe dadurch fast eine Blutvergiftung bekommen."

Jaimie lachte, dann hob er seinen Stumpf hoch. „Wenn Susan nicht gewesen wäre, dann würd ich jetzt in nem Massengrab in Frankreich liegen." Der ehemalige Soldat legte seinen gesunden Arm um Susan. „Mir wurde meine halbe Hand weggesprengt. Irgendjewer hat gemeint, ich solls einfach verbinden. Hab ich dann gemacht. Aber mir is immer schlechter und schlechter gegangen. Schließlich hab ichs dann Susan gezeigt, und sie hat mich verarztet. Dann is es besser geworden. Viel besser."

Susan spürte Lauries Blick auf sich. „Du hast mir nie erzählt, dass du als Sanitäterin an der Front warst", sagte er schließlich. Susan zuckte mit den Schultern. „Du hast nie gefragt."

„Und nun gehen wir dorthin zurück", seufzte Laurie. „Dorthin zurück?", hakte Jaimie nach, „Meinst du Vietnam?" Susan nickte. Der Einarmige lächelte traurig, „Haben sie inzwischen nicht die besten Sanitäter? Ich glaub nicht, dass sie dich noch brauchen. Ich mein, nicht jeder weiß deine medizinischen Künste so zu schätzen wie ich", erneut deutete Jaimie auf seinen Stumpf.

„Ich gehe nicht als Sanitäter", erklärte Susan, „Sondern als Reporter. Oder nennen wir es Berichterstatter." „Kriegsberichterstatter", fügte Laurie hinzu.

„Bist du deshalb gekommen? Um dich zu verabschieden?" Susan nickte. Jaimie sah sie nachdenklich an. „Wenn du als Journalistin ebenso gut bist, wie als Sanitäter", sagte er schließlich, „Dann wirst du bald für die Times schreiben."

„Oder ich schreibe dir einen Brief aus dem Jenseits", Susan schmunzelte, „Je nachdem, was passiert." Lawrence grinste. Jaimie ebenfalls, „Wenn du dort meinen Arm siehst, dann richte ihm liebe Grüße aus." „Mach ich", Susan bemerkte aus den Augenwinkeln den verstörten Blick der hübschen Kellnerin. Vermutlich verstand nicht jeder diese Art von Humor, Galgenhumor, die Laurie und sie in den letzten Monaten viel zu oft verwendet hatte.

Lange saßen sie noch da, redeten, lachten. Schließlich brachen Susan und Laurie auf.

Vietnam rief. 

Ein Mal noch verschlug es Susan aufs Schlachtfeld. 

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