Chapter 34 🍃
,,Warum hast du es mir nicht gesagt? Weißt du eigentlich, wie schlimm es sich angefühlt hat, zu wissen, was du durchgemacht hast?"
,,Ich hatte einfach Angst davor, dass du mich als schwach und hilflos siehst..."
Unsicher senkte Felix seinen Kopf und blickte nicht mehr auf, zumal er sowieso nichts erkennen konnte, aber die deutliche Enttäuschung, die von Chan ausging, brannten sich in seine blinden Augen und er konnte es nicht mehr ertragen. Warum hatte Minho das nur erzählen und ihn hintergehen müssen? Es wäre alles so viel besser verlaufen, wenn sein bester Freund niemals von diesem Unfall erfahren hätte. Jetzt musste er sich den Konsequenzen stellen und noch dazu erklären, was er sich dabei gedacht hatte. Und auch wenn es auf andere nicht schlimm war, war es für Felix das Schlimmste, was ihm jetzt noch hätte passieren können. Er hatte Chan enttäuscht und ihm nicht das Vertrauen geschenkt, was er verdient hatte. Was sollte er nur tun, wenn alles auf einmal komisch blieb?
,,Felix", seufzte der Australier leise auf und schüttelte seinen Kopf, betrachtete niedergeschlagen den Jüngeren vor sich. Wie konnte er es ihm nur ausreden, dass er so nicht denken sollte? ,,Ich halte dich doch nicht für schwach oder hilflos! Ich weiß ganz genau, dass du das nicht bist und wie viel Stärke in dir steckt. Aber du bist auch nur ein Mensch und schaffst nicht alles alleine. Ob du das nun hören willst oder nicht. Es ist die Wahrheit. Und ich bin dein bester Freund, du solltest mir doch vertrauen können! Habe ich etwas getan, was dein Vertrauen in mich zum Brechen gebracht hat?" Chan wollte wirklich wissen, was in dem Kopf des Lilahaarigen nur vor sich ging. Was er sich bei seinen Aktionen alles dachte und wie er ihm nur einreden könnte, dass es okay war, auch mal schwach zu sein. Nicht jeder konnte für immer stark sein.
,,Nein, hast du nicht...", seufzte der Jüngere leise auf und kam sich dabei so albern vor. Es war doch gar nicht so schlimm, dass er von anderen fertiggemacht wurde. Nun, doch, das war es. Aber nicht so, dass er nicht davon erzählen könnte. Nur gab es einen Grund, wieso er alles verschwiegen hatte und mit niemandem darüber sprechen wollte. Wortlos wollte er zu seinem Bett laufen, als er jedoch völlig falsch lief und darum gegen seine Kommode knallte. Zischend vor Schmerz hielt sich Felix fest und kniff fest seine Augen zusammen, seine Hüfte brannte dabei völlig und pochte. Bestimmt würde das einen blauen Fleck geben, der ihn noch lange Zeit an seine Dummheit erinnern würde. Nur eben so, dass er es spürte und nicht sehen konnte. Gerade als er sich langsam aufrichten wollte, legten sich Chans Hände an seine Taille.
,,Es tut mir leid, dass ich so laut geworden bin. Ich wollte nicht, dass du dich meinetwegen verletzt..."
Leicht biss sich Chan auf seine Lippen und führte Felix nun einfach zu seinem Bett, der das sogar widerstandslos geschehen ließ. Der jüngere Australier sagte nichts, sondern legte sich nur auf sein Bett und schloss die Augen, als er ein wenig nachdenklich wurde. Vielleicht war es langsam an der Zeit, dass Chan die Wahrheit erfuhr. Zum Beispiel die Wahrheit über seinen Unfall, der sich ertragen hatte, als er sieben war. Niemand wusste genau, was damals geschehen war, nur Felix selbst. Seine Erinnerungen waren nicht gänzlich verschwommen, zumindest nicht so, wie er es allen anderen erzählt hatte, um seine Ruhe zu haben. Darum griff er nach der Hand des Älteren und drückte diese einmal vorsichtig, bereitete sich darauf vor, endlich alles zu gestehen und zu erzählen. Nur leider würde das Ganze definitiv nicht einfach für ihn werden.
,,Ich habe es dir nicht erzählt, weil du schon einmal mein Leben gerettet hast."
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