Chapter 29 🍃
,,Möchtest du uns erzählen, was genau da jetzt passiert ist?"
Doch Felix schwieg. Starr blickte er nur irgendwas an, wusste jedoch nicht, was oder wer genau dort stand. Seine Hände zitterten unaufhörlich und das würde wohl erst einmal nicht aufhören. Schluckend senkte er schließlich den Blick und fing nun einfach an, zu weinen. Er fühlte sich so lächerlich, so erbärmlich. Nie hatte er Probleme mit anderen Menschen gehabt und wenn, dann hatte er versucht, dass auf seine Weise zu lösen. Ärger konnte er nicht leiden und doch war er ohne jeglichen Grund in die Arme seiner Angreifer gerannt. Sie waren noch so präsent anwesend, als würden sie ebenso im Raum stehen, nur darauf wartend, ihn erneut stark zu verletzen. Aber nicht nur das. Auch seinen Hund hatten sie heute verletzt, was sonst nie vorgekommen war.
,,Wie geht es Hikari?", fragte er unter seinen Tränen nach und schluchzte im nächsten Moment wieder auf. Ein Arm wurde um ihn gelegt und er wusste, dass das entweder Minho oder Hyunjin sein mussten. Zu seiner Überraschung war es Minho gewesen, der ihn gefunden und gerettet hatte. Was genau der Ältere dort gewollt hatte, wusste er noch nicht, aber ehrlich gesagt war es ihm ziemlich egal. Viel zu sehr war er erleichtert darüber, nicht weiter den Schmerzen ausgesetzt sein zu müssen. Nur die Tatsache, dass seine Freunde jetzt wussten, wie schlecht es ihm ging, ließ ihn schlechter fühlen. Was dachten sie jetzt nur über ihn? Dass er schwach und hilflos war, nicht mehr alleine gelassen werden konnte? Bestimmt waren sie genervt von seinem jetzigen Verhalten.
Aber wer wäre es nicht? Selbst Chan würde bald endlich verstehen, dass Felix ein hoffnungsloser Fall war.
,,Ihr geht es gut. Seungmin kümmert sich draußen um sie." Es war Hyunjin, der seine Sorgen etwas eindämmte und verstehend nickte Felix leicht, wischte sich mit seinem Arm leicht über die Augen, damit seine Tränen endlich verschwanden. Wie er es hasste, so hilflos zu sein. Nicht einmal seinen Hund hatte er beschützen können, obwohl das irgendwie seine Aufgabe war. Er sah sie nicht als ein Mittel zum Zweck, denn auch wenn sie sozusagen immer für ihn arbeitete, hatte er eine tiefe Verbindung zu ihr aufgebaut und spielte so mit ihr, als könne er sehen und brauchte keinen Blindenhund. Jetzt hingegen fühlte er sich schrecklich und am liebsten wäre er wieder abgehauen, aber das würden seine Freunde nicht zulassen. Zum Glück war wenigstens Chan nicht hier bei ihnen. Er würde ihn sonst nur mit ewigen Fragen ausquetschen.
,,Felix, bitte... Wir möchten wissen, was passiert ist. Wer waren diese Jungs? Haben sie das bereits öfters bei dir gemacht?"
Leicht schluckte Felix und senkte seinen Blick, nickte dann aber leicht. Zwar kannte er diese Jungs nicht und auch sonst hatte er nie mit irgendwem Probleme, sie waren einfach auf einmal da. Aber es stimmte, dass das bereits öfters passiert war. Beinahe jeden Tag, den er diesen Weg ging, standen diese Jungs in der Gasse und schienen auf ihn gewartet zu haben. Anfangs war es nur bei Sprüchen geblieben, dann kamen die Beleidigungen und schließlich wurden sie ihm gegenüber auch handgreiflich. Einst hatten sie seine Hausaufgaben, die er mit Mühe die ganze Nacht gemacht hatte, einfach in Brand gesetzt und das brennende Papier hatten sie an seine Haut gehalten. Niemand hatte je diese kleine Brandwunde an seiner Wange entdeckt und das sollte so bleiben. Er fürchtete sich davor, was mit ihm passieren könnte, wenn jemand etwas gegen die Jungs unternahm.
Vor allem jedoch durfte Chan nichts davon wissen. Sein bester Freund würde sonst niemals wieder seine Seite verlassen und ihn ständig zur Schule begleiten, aber das durfte er nicht. Sonst könnten sie es auch auf ihn absehen.
,,Bitte... Sagt Chan nichts davon. Er würde sich nur grundlos sorgen machen und er hat bereits genug eigene Probleme."
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