Chapter 24 🍃
Weitere zwei Monate vergingen und sie hatten sich ein weiteres Mal nicht mehr gesehen. Telefonieren taten sie nur noch ganz selten, höchstens einmal die Woche, wenn überhaupt. In dieser Zeit ging es Felix selten gut, denn in ihm war diese Leere, die nicht verschwunden wollte. Ein schwarzes Loch hatte sich in seinem Herzen gelöst und sog beinahe alles ein, was er nur besaß. Seinen Freunden hingegen versicherte er tagtäglich, dass es ihm gut ging und sie sich keine Sorgen zu machen brauchten, dass er klar kam und es nun einmal so war. Chan hatte nun ein eigenes Leben und obwohl es für Felix schwer war, zu akzeptieren, dass er nicht mehr dazu gehörte, blieb ihm keine andere Wahl mehr.
Es machte die ganze Sache definitiv nicht leichter und somit flüchtete der Australier oft auf das Dach, damit er seine Ruhe hatte und ihn niemand finden konnte. Es war lebensgefährlich, zumal er mehrmals beinahe heruntergefallen wäre, aber es war der letzte Ort, den er mit Chan besucht hatte, und deshalb bedeutete es ihm viel, hier zu sitzen und in den Himmel zu blicken, wohlwissend, dass er darin nichts mehr erkennen konnte. Auch seinen Freunden und nicht einmal Hyunjin hatte er gesagt, was er so Gewagtes nach der Schule tat, da er nicht mehr so oft etwas mit ihnen unternahm. Tanzen ging er weiterhin, aber anstatt jeden Tag nur noch zwei bis dreimal. Es fühlte sich falsch an, etwas zu tun, wenn Chan nicht bei ihm sein konnte. Er vermisste ihn nun einmal sehr.
Und mit jedem Tag wurde dieses Verlangen nach ihm größer.
Leise seufzte er auf und fuhr sich leicht durch seine Haare, biss sich auf die Lippen und lehnte sich ein wenig zurück, schloss seine trüben Augen und wartete auf den kalten Wind, der zu dieser Zeit immer kam. Seit Stunden saß er bereits hier, ihm war kalt und er zitterte, aber dennoch konnte er nicht gehen. Hier fühlte es sich so an, als sei sein bester Freund noch an seiner Seite und nicht ganz weit weg. Würden sie öfters miteinander telefonieren, wäre die Sache erneut etwas ganz anderes, aber nun konnte er das nicht mehr. Dafür hatte Chan keine Zeit mehr, da er der Meinung war, bereits das nächste Comeback planen zu müssen. Felix konnte ihn natürlich verstehen, vielleicht hätte er es nicht anders gemacht. Aber tat Chan sich damit nicht ständig selbst weh? Immerhin brauchte auch er eine Pause.
Die er nicht hatte.
Felix fühlte sich einsam, selbst wenn er unter vielen Menschen war. Das war ihm einst aufgefallen, als Hyunjin bei ihm übernachtet hatte. Zu diesem Zeitpunkt wollte der Australier nicht mehr alleine sein und hatte deshalb darum gebeten und natürlich schien Hyunjin mehr als nur glücklich darüber gewesen zu sein. Auch der Lilahaarige hatte es damals sehr genossen, aber dennoch war ihm die Leere aufgefallen und wie falsch es sich angefühlt hatte, so viel Spaß mit dem Älteren zu haben. Letztendlich hatte es darin geendet, dass er sich in den Schlaf weinen musste und Hyunjin dabei zugesehen hatte, aber aus Respekt hatte er nicht nachgefragt. Er war einfach bei Felix geblieben, hatte ihn in seinen Armen gehalten und schweigend gewartet.
Dafür war Felix ihm mehr als nur dankbar, auch wenn er den Grund für sein Weinen nicht nennen konnte. Dabei schienen es in seinem Umfeld bereits alle indirekt zu wissen, denn es ging ihm nur gut, wenn Chan bei ihm war. Nie hatte sich der Lilahaarige von jemandem so abhängig machen wollen und er wusste, dass das nicht gut enden konnte. Es war nur klar gewesen, dass ihre Wege sich früher oder später getrennt hätten. Dennoch tat es weh und Felix wünschte sich einfach nur noch die alte Zeit zurück, bevor Chan sein Debüt und ihn verlassen hatte. Es war selbstsüchtig von dem Lilahaarigen und er fühlte sich nun noch schlechter als ohnehin schon. Warum hatte sich alles nur jetzt schon so schnell ändern müssen?
Er brauchte Chan doch an seiner Seite.
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