Chapter 17 🍃
,,Channie-Hyung... Das fühlt sich nicht gut an! Wo sind wir hier? Alles, was ich spüre, ist ein kalter Windzug auf meiner Haut..."
Panisch und ängstlich hielt sich Felix an einem kalten und metallischen Gelände fest, während seine Beine zitterten und keinen weiteren Schritt mehr gehen wollten. Unsicher atmete er durch und wartete darauf, dass er endlich wieder seinen besten Freund hörte, damit dieser ihm half. Noch vor wenigen Stunden waren sie in ihrem warmen zu Hause gewesen und hatten viel miteinander gesprochen, aber dann wollte Chan unbedingt losgehen. Das hatte er nun davon, dass er dem Australier so blind vertraute. Wortwörtlich. Weder wusste er, wo er war, noch wohin sie gehen würden. Einzig und allein die dünne Treppe spürte er unter seinen Füßen, die noch dazu wackelte. Wie sollte er diesen Tag überhaupt überleben und was dachte sich der Braunhaarige hierbei? Vermutlich wollte er Felix nur loswerden.
,,Du musst mir vertrauen, Lix. Du wirst nicht fallen", sprach Chan beruhigend auf den Jüngeren ein und stieg selbst die Treppen nach oben, sodass er bereits auf dem Dach stand. Direkt drehte er sich um und legte sich auf den eisigen Boden hin, streckte dabei seine Hand aus und berührte damit vorsichtig die von Felix, damit er spüren konnte, dass er niemals alleine war. ,,Mach vorsichtig einen Schritt vor den anderen. Du bist zwar blind, aber definitiv nicht hilflos! Achte auf deine Umgebung, auf die Unebenheiten unter deinen Fingern und deinen Füßen. Und Folge meiner Stimme... Du wirst das schaffen, da bin ich mir sicher." Mut, den Felix erst nicht hatte, hörte er ganz deutlich aus Chans Stimme heraus, was in ihm den Kampfgeist wieder erweckte. Es stimmte, er war nicht hilflos. Aber so tat er gerade. Dabei war das nur eine Herausforderung.
Eine, die er überwinden konnte.
Ein letztes Mal atmete er tief durch, spürte, wie die Kälte in seine Lungen kroch und für einen kurzen Herzschlag erschauderte Felix, aber dann stieg er weiter die Treppe nach oben. Oder es war bloß eine Leiter, das wusste er nicht. Was es auch war, wenn er nicht vorsichtig blieb, könnte er abstürzen und zu Boden fallen. Deshalb hielt er sich fest, nicht zuletzt, weil er ganz genau wusste, dass Chan sich für immer die Schuld geben würde, wenn ihm etwas passierte. Und das wollte Felix keinesfalls, achtete dabei auf jeden Schritt und lauschte der sanften Stimme von Chan, die ihm immer wieder beruhigende Worte zuflüsterte. So dauerte es nicht mehr lange und der Rosahaarige hatte es endlich nach oben geschafft, konnte sich dabei in Chans Arme stürzen und erleichtert seine Augen schließen.
Wie er später wieder nach unten sollte, verdrängte er in diesem Moment.
,,Sind wir... Auf einem Dach?", fragte der Jüngere etwas verwirrt und ertastete mit seiner Hand den Boden unter sich. Warum hatte Chan ihn auf ein Dach geschleppt, wenn er hier sowieso nichts erkennen konnte? An seinen letzten Sonnenuntergang konnte sich Felix kaum noch erinnern. Es war so lange her, dass er das Gefühl hatte, diese Zeiten geträumt zu haben. Und es tat etwas weh, als er daran denken musste, wie alle anderen diese Schönheit betrachten konnten und er selbst in tiefer Finsternis lebte. Schließlich seufzte er nur leise auf und schüttelte dann leicht seinen Kopf, rieb sich über seine Augen und öffnete diese anschließend. Es brachte ihm nichts, im Selbstmitleid zu baden. Weder half es ihm, noch machte es etwas besser. Zumal Chan nichts für seine dunklen Gedanken konnte und sich nicht schlecht fühlen sollte.
Es lag allein an Felix selbst, mit seinem neuen Schicksal zu leben und damit klarzukommen.
,,Da sind wir... Und bevor du etwas sagst, lass uns die Zeit hier einfach genießen. Ich weiß, du wirst nichts sehen, aber dafür kannst du etwas spüren."
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