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26 || 𝙗𝙚𝙨𝙩 𝙢𝙞𝙨𝙩𝙖𝙠𝙚 ☾

Mit einem süffisanten Lächeln betrat ich das Krankenzimmer meiner Mutter, den Duft eines makellosen Blumenstraußes in meiner Hand. Die Ironie dieser Geste entging mir nicht. Es war beinahe poetisch - Blumen für jemanden, der längst verdorrt war.

„Guten Morgen, Mutter. Schön zu sehen, dass du wieder wach bist." Meine Stimme war süß wie Honig, fast ein wenig zu herzlich. Ich stellte die Blumen in die Vase neben ihrem Bett, mit einer Sorgfalt, die fast wie ein Schauspiel wirkte.

„Diese Blumen riechen so gut, findest du nicht auch?" Ich drehte mich zu ihr um, mein Lächeln unschuldig.
Doch als ich ihren vollig bandagierten Zustand betrachtete, änderte sich mein Gesichtsausdruck in ein gespieltes Erstaunen. „Oh, wie dumm von mir. Das hab ich ja ganz vergessen - du kannst ja gar nichts riechen wegen dem Verband. Mein Fehler." Ich legte die Hand dramatisch an meine Brust und beobachtete, wie ihre Augen - das Einzige, was von ihrem Gesicht übrig war - mich mit reinem Hass durchbohrten.

Dieses Spiel war fast zu leicht.

„Gut," begann ich, während mein Lächeln verblasste und mein Tonfall schneidend wurde. „Genug mit dem Rumgeschleime. Kommen wir zur Sache." Ich trat einen Schritt näher an sie heran, mein Blick nun unerbittlich.

„Hier ist der Deal" Meine Stimme war kalt und prazise. „Ich erzahle allen, du bist zurück ins brennende Haus gerannt, um Mina und mich zu retten. Eine Heldentat, nicht wahr? Ein tragischer, aber bewundernswerter Unfall. Niemand wird jemals wissen, dass wir es waren, die das Feuer gelegt haben."

Ich beugte mich zu ihr hinunter, sodass mein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Meine Stimme wurde noch leiser, beinahe ein Flüstern, aber voller Drohung. „Du solltest langst verstanden haben, dass du hier nicht die einzige bist, die zu unmenschlichen Dingen fähig ist. Ich trage dein Blut in mir. Aber weißt du, was der Unterschied zwischen uns ist?" Mein Lächeln kehrte zurück, gefährlich und triumphierend. „Ich bin besser darin. Korrupter, klüger - und skrupelloser. Versuch es nicht mal, jemandem die Wahrheit zu erzahlen. Du weißt, dass du es bereuen würdest."

Ihre Augen weiteten sich, voller Panik, aber sie konnte sich nicht wehren. Nicht so, wie sie da lag - eingegipst, mit Verbrennungen, die sie bis auf die Knochen entstellt hatten. Es war fast lächerlich, wie hilflos sie wirkte.

„Um ehrlich zu sein, Mutter, wenn es nur um Hermi gegangen wäre, hätte ich vielleicht weggesehen. Aber du hast dich dazu entschieden, Taehyung und mich zu bedrohen. Das war dein Fehler. Niemand - und ich meine niemand - stiehlt mir, was mir gehört." Meine Stimme war nun eiskalt, fast tonlos, als ich hinzufügte: „Apropos Taehyung..."

Ich richtete mich wieder auf und fuhr fort: „Du wirst Han davon überzeugen, dass Taehyung hier bleibt. Kein Umzug in die Schweiz. Kein Weglaufen. Mir ist egal, wie du es machst, aber du wirst es machen. Sonst.." Ich beugte mich wieder zu ihr herunter und ließ meinen Finger über den Schlauch gleiten, der ihr das Leben sicherte. Langsam begann ich, ihn zuzudrücken. Ihre Atmung wurde sofort schwerer, panisch. Ich sah ihr in die Augen, und mein Blick war unnachgiebig.

„Wenn du atmest, dann nur, weil ich dich atmen lasse," sagte ich mit eisiger Ruhe. „Wenn du trinkst, dann nur, wenn ich dir das Glas einfülle. Wenn du dich bewegst, dann nur leise - und nur mit meiner Erlaubnis."

Ich ließ den Schlauch los, und sie sog verzweifelt Luft ein, ihre Augen voller Angst. Ich beobachtete sie regungslos, spürte nichts außer kühler Genugtuung.
Ich hätte sie töten können. Vielleicht hätte ich es sogar tun sollen. Aber das wäre zu einfach gewesen. Sie sollte leiden. Sie sollte jeden Moment ihres Lebens wissen, dass sie unter meiner Kontrolle stand.

Ich richtete mich auf, zog meinen Mantel zurecht und warf ihr einen letzten, bedeutungsschweren Blick zu.
„Ich hoffe für dich, dass du Taehyung bald hierbehalten kannst. Du weißt, was passiert, wenn nicht. Und lass mich dir eines sagen: Es wird nicht schön sein."
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um, öffnete die Tür und verließ das Zimmer. Der Klang meiner Absätze hallte auf dem Krankenhausflur wider, ein rhythmisches Echo meiner neu gewonnenen Macht.

Ab jetzt würde alles anders werden. Nein - alles würde besser werden. Zumindest für mich.



3 Wochen später

Taehyung PoV

Ich lag wie jeden Tag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Seit Wochen fühlte sich mein Leben an wie eine einzige, endlose Schleife aus Langeweile und Frustration. Kein Handy, kein Laptop, keine wirkliche Verbindung zur Außenwelt – nur dieser verdammte Fernseher. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, lief dort rund um die Uhr nur Mist.

Ich kannte inzwischen alle Folgen von Krass Schule, Berlin – Tag und Nacht und Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt auswendig. Jedes Drama, jede schlecht geschauspielerte Träne. Mein Gehirn war kurz davor, aufzugeben.

Es war die Hölle.

Doch plötzlich hörte ich das Geräusch der Tür. Mein Kopf drehte sich zur Seite, und ich war überrascht, meinen Vater im Raum stehen zu sehen. Er kam selten vorbei, und wenn doch, dann nie mit einem Gesichtsausdruck wie diesem. Sein Blick war starr, aber nicht wütend wie sonst. Er sah fast... nachdenklich aus.

Ich setzte mich auf und runzelte die Stirn. „Hey, Dad. Was gibt's?" versuchte ich das Eis zu brechen. Sein Schweigen war seltsam und irgendwie beunruhigend. Doch anstatt zu antworten, stellte er sich nur an das Fußende meines Bettes, die Hände in den Taschen, und ließ ein langes Seufzen hören.

„Du hast wirklich Glück, Taehyung. So eine Stiefmutter wie Jina, die sich sogar im Krankenhaus noch für dich einsetzt, verdient Respekt." Seine Worte klangen ernst, aber auch schwer.

Ich war verwirrt. Komplett. „Was? Wovon redest du?"

Er schien kurz zu überlegen, dann nickte er langsam. „Stimmt, du kannst es ja noch gar nicht wissen. Es gab ein Feuer in unserem Haus. Ein schlimmes."

Meine Augen weiteten sich. Mein Herz raste. „Was? Ein Feuer? Geht's allen gut? Was ist mit Louisa? Mina? Jungkook?" Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus. Mein Magen drehte sich bei dem Gedanken, dass jemand verletzt sein könnte.

„Jungkook war bei einem Freund, als es passierte," erklärte mein Vater ruhig. „Mina und Louisa konnten rechtzeitig von Jina gerettet werden. Sie selbst hat es allerdings am schlimmsten getroffen. Verbrennungen dritten Grades. Sie liegt immer noch im Krankenhaus, aber die Ärzte sagen, sie wird überleben. Mit Narben, ja. Aber sie wird gesund."

Ich ließ die Informationen sacken. Erleichterung durchströmte mich, als ich hörte, dass Louisa und Mina unversehrt waren. Diese Frau, Jina, war mir egal – sie hatte mir das Leben zur Hölle gemacht, also warum sollte ich Mitleid empfinden? Trotzdem nickte ich langsam. „Zum Glück."

Doch etwas an der Geschichte fühlte sich seltsam an. Warum sollte Jina plötzlich so selbstlos handeln? Sie war die Letzte, die ich mir als Heldin vorstellte.

Mein Vater fuhr fort, und seine Stimme nahm einen sanfteren Ton an. „Aufgrund dieses Vorfalls hat Jina viel nachgedacht. Sie findet, dass die Familie jetzt zusammenhalten sollte. Und das bedeutet, dass du, Taehyung, wieder ein Teil davon bist."

Ich hob skeptisch eine Augenbraue. Jetzt wurde es richtig merkwürdig. Als ob Jina, die mich wochenlang ignoriert und in dieses schreckliche Hotelzimmer verbannt hatte, plötzlich einen Sinneswandel hatte. Das war nicht ihre Art. Nicht im Geringsten.

Aber... mir war das alles egal, solange es bedeutete, dass ich nicht in dieses Internat in der Schweiz musste.

„Also... heißt das, ich muss nicht ins Internat?" fragte ich vorsichtig nach, meine Stimme voller Hoffnung.

Mein Vater schüttelte den Kopf. „Nein, du bleibst hier. Aber unter einer Bedingung: Du hältst dich strikt an die Regeln. Und das heißt vor allem, dass du dich von Louisa fernhältst. Was du getan hast, war nicht okay, und das weißt du auch."

Ich seufzte. Natürlich musste er das erwähnen. „Okay, verstanden. Und was noch?"

„Du wirst arbeiten gehen," fuhr er fort. „Ich habe dir einen Job in einem Café besorgt. Ab sofort verdienst du dein eigenes Geld. Und ja, das ist Teil deiner Strafe."

Ein Café? Wie langweilig. Aber ehrlich gesagt... es war immer noch besser als in einem Internat voller reicher, verwöhnter Kids zu sitzen. Ich zuckte mit den Schultern. „Klingt fair."

Mein Vater musterte mich mit seinem typischen prüfenden Blick. „Gut. Ich hoffe, du weißt diese Chance zu schätzen. Vermassle es nicht, Taehyung. Das ist deine letzte Möglichkeit."

„Ja, Dad. Ich werde es schon hinkriegen."

Er nickte zufrieden, dann legte er seinen Arm um meinen Nacken – eine Geste, die sich fast fremd anfühlte. „Dann lass uns gehen."

Ich wusste nicht, was mich draußen erwartete, aber eines war klar: Meine Tage in diesem Hotelzimmer waren endlich gezählt.

•••

„Wir sind wieder da!" rief mein Vater, als wir das Apartment betraten. Der Klang seiner Stimme hallte durch das leere, nüchterne Zimmer, das wir jetzt „Zuhause" nennen mussten. Das ganze war so surreal, fast wie ein fremder Ort, der sich nicht nach Zuhause anfühlte. Nichts war mehr, wie es mal war. Das Feuer, der Verlust – all das hatte uns mehr genommen, als nur das Gebäude, in dem wir früher wohnten. Jetzt standen wir hier, in einem kalten, modernen Raum ohne Seele, ohne Geschichte.

Kaum waren wir im Raum, hörte ich das bekannte Trappeln von Schritten, und dann rannte Mina die Treppe hinunter, mit ihren strahlenden Augen und ihrem breiten Lächeln, als sie mich sah. Es war ein Moment, in dem all die Dunkelheit der letzten Wochen kurz beiseite trat, als sie mich fest in ihre Arme schloss. Ihre Wärme, ihr Duft – das war alles, was ich brauchte, um mich wieder für einen Moment sicher zu fühlen.

„Tae! Ich hab dich so vermisst!" Ihre Worte waren ein Seufzen, eine Mischung aus Erleichterung und Glück, und ich konnte nicht anders, als ihre Umarmung zu erwidern. Ich drückte sie fester an mich, spürte, wie sich all die Leere, die mich in den letzten Wochen begleitet hatte, langsam auflöste. Sie war da, sie hatte nie wirklich aufgehört, an mich zu glauben.

„Ich dich auch, Prinzessin," murmelte ich, als ich sie von mir löste, um sie besser betrachten zu können. Sie war so voller Leben, und doch spürte ich, wie mein eigenes Leben irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten war. Und dann, ohne dass ich es beabsichtigt hatte, fiel mein Blick auf ihre Haare.

„Oh! Ist das etwa ein Pony?" fragte ich und nahm einen Schritt zurück, um sie besser zu sehen. Mina hatte ihre Haare verändert – der Pony, den sie jetzt trug, war frisch und frech, und für einen Moment konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.

„Ja, gefällt es dir?" fragte sie erwartungsvoll, mit einem leichten Funkeln in ihren Augen. Ich sah die Freude in ihrem Gesicht und wusste, dass meine Worte sie glücklich machten.

„Ich liebe es! Du siehst wirklich hübsch aus damit!" Ein ehrliches Lächeln erschien auf meinem Gesicht, und ich konnte nicht anders, als sie noch einmal zu umarmen. Ihre Freude war ansteckend, und in diesem Moment vergaß ich fast alles andere. Ihre Nähe gab mir das Gefühl, als könnten wir die Welt erobern, als wäre alles wieder in Ordnung.

„Geh nie wieder so lange weg..." murmelte sie in meinen Nacken, ihre Stimme leise, fast flehend. Doch diese Worte, so herzlich sie auch klangen, ließen bei mir etwas anderes aufsteigen – eine Kälte, die nicht mit der Wärme ihrer Umarmung vereinbar war. Etwas war in mir anders. Ich hatte ihre Worte gehört, doch der Klang von etwas anderem, von einer unausgesprochenen Frage, schlich sich langsam in meinen Kopf: Was würde es wirklich bedeuten, wieder da zu sein? Und wollte ich das überhaupt?

Meine Gedanken wurden durch das Geräusch von Louisa unterbrochen. Sie hatte sich langsam von der Couch erhoben und ging ruhig, fast überlegt, die Treppe hinauf. Ihr Blick, der zuvor auf mir geruht hatte, war jetzt scharf, durchdringend, fast wie eine Prüfung. Ihre Augen trafen meine, und für einen Moment blieb ich einfach nur starr, als sie ohne ein Wort, ohne eine Miene zu verziehen, in den oberen Stock verschwand.

Der Gedanke an sie, an uns, ließ mein Herz schwer werden. Was hatte ich eigentlich erwartet? Dass alles zwischen uns so weitergehen würde, als wäre nichts gewesen? Dass wir weiterhin in diesem Chaos leben könnten, das wir gemeinsam erschaffen hatten? In diesem Moment wurde mir klar, dass ich tief in mir wusste, dass das, was zwischen Louisa und mir war, nicht mehr das war, was es einmal gewesen war.

Diese Verbindung, die wir geteilt hatten, hatte nie wirklich einen festen Boden unter den Füßen gehabt. Es war ein Durcheinander aus Verlangen, Zweifeln und einer falschen Vorstellung von Nähe. Ich hatte es begonnen, ich war es gewesen, der mich in dieses Dilemma hineinmanövriert hatte. Ich hatte mich zu etwas verleiten lassen, das nie von Herzen kam. Es war ein Spiel gewesen, ein Rausch, der mich kurzzeitig abgelenkt hatte, aber jetzt, im Rückblick, wusste ich, dass es keinen Sinn gemacht hatte.

Louisa und ich – wir passten nicht zusammen. Wir waren zwei Menschen, die auf den ersten Blick wie Magnete wirkten, aber je näher wir uns kamen, desto klarer wurde mir, dass wir uns gegenseitig nur zerstörten. Und jetzt, während ich da stand, mit Mina in meinen Armen und der Kälte in meiner Brust, wusste ich: Es war an der Zeit, damit Schluss zu machen.

Ich hatte sie gebraucht, um meine eigenen Unsicherheiten zu verbergen, um meine Ängste zu übertünchen. Aber tief in mir wusste ich, dass ich nicht mit ihr weitermachen konnte. Nicht so. Nicht ohne, dass ich dabei etwas von mir selbst verlor, das ich nie wiederfinden würde. Ich hatte mich verloren, als ich mich von ihr hatte verführen lassen.

Es war ein Fehler gewesen, eine falsche Entscheidung, die ich nun nicht mehr rückgängig machen konnte. Louisa konnte nicht mehr die Person sein, die sie für mich war. Und ich konnte nicht mehr der Taehyung sein, der ich ihr gegenüber gewesen war.

Ich wusste, dass es jetzt Zeit war, diese falsche Verbindung zu beenden. Es war das Richtige, auch wenn es bedeutete, jemanden zu verlieren, den ich tief in mir schätzte. Aber ich konnte nicht länger an etwas festhalten, das nicht mehr zu mir passte. Und das wusste ich jetzt. Es war besser so.

Louisa PoV

Kurz nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, spürte ich, wie sich alles in mir verwandelte. Mein Gesicht, das zuvor noch die Maske der Kälte getragen hatte, begann zu lächeln – ein breites, fast verrücktes Lächeln, das nicht mehr zurückzuhalten war. Ohne darüber nachzudenken, sprang ich auf, drehte mich im Kreis und lachte vor Glück.

„Er ist wieder da! Er ist wieder da! Er ist wieder da!" Diese Worte rasten wie ein freudiger Trommelschlag durch meinen Kopf, übertönten alles andere, was ich gerade dachte. Mein Herz klopfte wie wild, fast als könnte es aus meiner Brust herausspringen. Ich konnte es immer noch nicht fassen – Taehyung war endlich zurück.

Klar, ich musste immer noch so tun, als hätte er mir mit allem, was vor Han passiert war, wehgetan. Ich musste so tun, als würde ich ihn dafür verachten, als wäre der Groll, den ich in mir aufbaute, gerechtfertigt. Doch tief in mir wusste ich, dass das alles nur eine Show war. Eine Show, die ich für mich selbst aufrechterhielt, weil ich keine andere Wahl hatte. Die Wahrheit war: Ich konnte nicht anders. Er war wieder hier, und alles in mir schrie nach ihm.

Die Leere, die mich die letzten Wochen begleitet hatte, füllte sich plötzlich mit einem Gefühl von Wärme, von Leben. Ich spürte diese unbeschreibliche Erleichterung, als hätte ich die ganze Zeit unter Wasser gehangen und könnte jetzt endlich wieder atmen. Alles schien zu verschwinden – die Zweifel, die Sorgen, der Kummer. Nichts zählte mehr, jetzt wo er zurück war. Meine Gedanken wirbelten nur noch um ihn.

„Alles wird wieder gut. Alles wird wieder normal", flüsterte ich immer wieder vor mich hin, als würde ich mich selbst beruhigen, als wäre es ein Zauberwort, das alle Probleme verschwinden ließ. Ich hüpfte ein weiteres Mal im Raum herum, drehte mich schneller, als ich es je für möglich gehalten hätte. Es fühlte sich an, als ob der ganze Raum sich mit mir drehte, als ob alles um mich herum einen Hauch von Magie bekommen hatte.

Taehyung. Er war da. Der einzige, der je wirklich etwas in mir zum Klingen gebracht hatte, der alles in meinem Leben durcheinandergebracht hatte, der alles verändert hatte. Er war zurück, und mit ihm kehrten all die Gefühle zurück, die ich so lange in mir unterdrückt hatte. Ich fühlte mich wie ein lebendiges Wesen, als ob ich zum ersten Mal seit Wochen wieder atmen konnte. Es war verrückt, aber ich wollte nicht darüber nachdenken. Ich wollte einfach nur glücklich sein, dass er da war.

Der Gedanke, ihn wieder in meiner Nähe zu haben, ließ mich für einen Moment alles andere vergessen. Die Welt, die mich sonst so bedrückt hatte, schien auf einmal ein wenig heller. Mein Herz schlug schneller, als ich an ihn dachte, als ich mich daran erinnerte, wie es war, in seiner Nähe zu sein. Ein Gefühl von Sicherheit, aber auch Aufregung, das mich durchströmte. Ich konnte nicht leugnen, wie sehr ich ihn brauchte. Es fühlte sich an, als ob ich ihn nie hätte loslassen können. Und jetzt war er da.

„Er ist hier, er ist hier, er ist hier..." dachte ich immer wieder und wieder, als könnte ich es selbst nicht glauben. Die Gedanken wirbelten wild durch meinen Kopf, und das Lächeln auf meinem Gesicht wurde nur größer und größer. Mein Herz fühlte sich so voll an, dass ich es kaum aushalten konnte. Ich wollte ihn sehen, wollte ihn spüren, wollte einfach nur in seiner Nähe sein. Aber in diesem Moment war ich glücklich genug, einfach nur zu wissen, dass er zurück war. Das war alles, was zählte.

Ich wusste, dass alles, was zwischen uns war, noch lange nicht gelöst war, aber in diesem Moment konnte ich nichts anderes denken als das pure Glück, das mich überflutete. Taehyung war zurück. Und ich war bereit, alles zu tun, damit es diesmal für immer so blieb.

•••

Auf Zehenspitzen schlich ich mich in das Badezimmer hinein in dem Taehyung gerade duschte.

Ganz leise zog ich mir alle meine Klamotten aus und lies sie achtlos auf den Boden fallen. Ich wollte einfach nur zu meinem Taehyung, scheiß drauf ob die Klamotten nass werden.

Mit großer Vorfreude schlich ich mich also in die Dusche zu Taehyung indem ich den Vorhang etwas aufzog.

Das Einzige, was ich in diesem Moment sehen konnte, war sein breiter Rücken. Die starken Schultern, die sich unter seinem Shirt spannten, die schmale Hüfte, die im Kontrast zu den kräftigen Oberschenkeln stand, und die muskulösen Beine, die sich unter der Kleidung abzeichneten. Es war ein Anblick, der mich für einen Moment fast den Atem rauben ließ.

Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, als ich einfach stehen blieb und ihn betrachtete. Doch ich wartete nicht lange. Ohne weiter nachzudenken, legte ich meine Arme behutsam von hinten um seinen Körper.

Ich spürte, wie er sich plötzlich zusammenzuckte, als hätte er mich nicht kommen hören. Ein leiser, überraschter Atemzug entglitt ihm, und ich konnte spüren, wie sein Körper sich verhärtete. Ich wollte ihn nicht erschrecken, also flüsterte ich leise in seinen Nacken:

„Es ist nur ich. Lass dich nicht stören, mach einfach weiter."

Ich drückte sanft meine Wange gegen seinen Rücken, schloss dabei die Augen und genoss das vertraute Gefühl seiner Nähe. So lange hatte ich darauf gewartet, wieder bei ihm zu sein, und jetzt konnte ich es kaum fassen, wie gut es sich anfühlte. Doch die Stille zwischen uns wurde von einer neuen Stimme durchbrochen.

„Louisa, nein. Hör auf damit."

Seine Worte klangen fest, beinahe unerbittlich, und ich löste mich abrupt von ihm. Verwundert drehte ich mich zu ihm um. Sein Blick war hart, seine Augen glänzten nicht wie sonst. Es war ein Ausdruck, den ich bei ihm nicht erwartet hatte.

„Was? Was redest du da? Was ist los?" fragte ich, die Verwirrung in meiner Stimme war unübersehbar. Ich hatte keine Ahnung, was er meinte, und plötzlich fühlte sich alles an, als ob sich der Boden unter meinen Füßen auflöste.

Er trat einen Schritt zurück, als wolle er noch mehr Abstand zwischen uns schaffen, und schüttelte den Kopf. „Das hier muss aufhören. Es kann nicht so weitergehen."

Meine Gedanken wirbelten durcheinander. Was sollte das bedeuten? Ich hatte ihn doch immer geliebt, hatte mich immer nach diesem Moment gesehnt, und jetzt klang es, als würde er alles in Frage stellen. „Was meinst du damit? Wovon redest du?" fragte ich verzweifelt, in der Hoffnung, dass er mir eine klare Antwort gab.

Er seufzte und rieb sich über das Gesicht, als ob er sich innerlich kämpfte. „Falls du wegen vorhin verwirrt bist, ich bin nicht sauer auf dich. Ich musste einfach so tun, als ob, damit Han nichts merkt. Verstehst du?"

Für einen Moment dachte ich, dass er sich nur auf das vergangene Gespräch bezog, dass er sich nur Sorgen gemacht hatte, Han könnte etwas ahnen. Aber Taehyung schüttelte den Kopf, als würde er damit all meine Gedanken abwehren. „Nein, Louisa. Es geht nicht nur um das. Du solltest sauer auf mich sein, wirklich. Denn ich bin derjenige, der diesen ganzen Mist hier ins Rollen gebracht hat."

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. „Was? Was soll das heißen?" fragte ich ungläubig, konnte es einfach nicht fassen. „Es ist doch nicht so! Wir wollten das beide! Du hast es genauso gewollt wie ich!"

Verwirrung und Schmerz machten sich in mir breit, während ich versuchte, nach seinen Händen zu greifen, um ihn an mich zu ziehen, aber er zog sich von mir zurück. Seine Hände, die ich eben noch so vertraut an meiner Haut gespürt hatte, waren plötzlich unerreichbar.

„Es spielt keine Rolle, wer es wollte. Das ist nicht der Punkt," sagte er kalt, ohne auch nur einen Anflug von Zögern. „Fakt ist, wir müssen hier und jetzt aufhören. Es muss vorbei sein."

Jede Zelle in mir wehrte sich gegen diese Worte. Der Ärger stieg in mir auf, aber auch das Gefühl der Ungerechtigkeit. Wie konnte er einfach so entscheiden, dass alles, was wir hatten, einfach beendet werden sollte? Was war mit uns? Was war mit allem, was wir miteinander geteilt hatten?

„Du kannst doch nicht einfach so mit uns abschließen! Was soll das? Warum jetzt? Warum plötzlich?" Meine Stimme war brüchig, als ich versuchte, seine Worte zu begreifen. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr schien sich etwas in mir zu verschließen. Ich konnte nicht akzeptieren, was er gerade sagte.

„Aber wieso? Haben Mina und ich jetzt umsonst unser Haus abgefackelt oder was?"

Ich konnte die Verzweiflung in meiner Stimme kaum unterdrücken, als ich ihn ansah. Ich wollte wissen, warum er sich plötzlich so von uns distanzierte, warum er so tat, als wäre alles umsonst gewesen.

„Weil es krank ist, was wir hier tun!" schrie Taehyung, seine Augen brannten vor Wut. „Verdammt, wir sind Stiefgeschwister! Wir sollten nicht—warte, was hast du gerade gesagt? Du und Mina habt was getan?"

Sein Gesicht verzerrte sich vor Entsetzen, und ich konnte den Schock in seinen Augen sehen. Es war, als hätte ich ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich konnte nicht mehr zurück, also schluckte ich schwer, bevor ich mit belegter Stimme antwortete:

„Wir haben es für dich getan, okay? Weil wir beide nicht wollen, dass du gehst, dass du uns weggenommen wirst!"

Die Worte kamen nun fast wie ein Schrei aus mir heraus, und ich spürte, wie die Emotionen in mir überkochten. Taehyung stand da, völlig still, als würde er die Bedeutung meiner Worte noch nicht ganz begreifen. Dann, nach einer kurzen Pause, stellte er eine Frage, die mich tief traf:

„Wessen Idee war es?"

Seine Stimme war fest, aber ein untrügliches Zittern lag darin. Für einen Moment herrschte Stille, während ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich wusste, was er hören wollte, aber es schien mir so schwer, es auszusprechen. Doch schließlich konnte ich nur flüstern:

„Meine..."

„Wow, Louisa. Echt, einfach nur wow," sagte er mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wut, die in seinen Worten mitschwang. „Wie kannst du meine kleine Schwester zu so etwas bringen? Weißt du, wie gefährlich das ist? Und überhaupt... das ist illegal! Wie kannst du sie dazu bringen, so etwas zu tun?"

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich stand da, völlig fassungslos, und konnte nicht glauben, dass er mir jetzt die Schuld gab. Meine Knie wurden weich, als seine Vorwürfe mich in den Boden drückten. Ich versuchte, mich zu wehren, aber die Worte wollten nicht so recht kommen. Doch dann, die Wut kochte in mir hoch, und ich schrie zurück:

„Sei mal dankbar! Es war schließlich für dich! Außerdem hab ich Mina nicht gezwungen, sie hat es freiwillig getan!"

Die Worte schossen aus mir heraus, aber ich wusste tief im Inneren, dass ich sie immer wieder wiederholen würde, bis sie sich in meinem Kopf festsetzten. Mina war freiwillig mitgegangen, hatte selbst entschieden, diesen Schritt zu gehen. Doch Taehyung ließ sich nicht beruhigen, und seine Antwort kam laut und klar:

„Schön für dich! Trotzdem bist du die Ältere! Also hättest du es auch verhindern—nein, gar nicht erst tun sollen!"

Er schrie mich jetzt an, und ich konnte fühlen, wie der Druck in meiner Brust immer stärker wurde. Ich wollte ihm einfach nur sagen, dass ich es für uns alle getan hatte, dass ich alles getan hatte, um ihn zu behalten. Aber er wollte nicht hören. Ich konnte die Enttäuschung in seinem Gesicht sehen, als er mich ansah.

„Wieso bist du plötzlich so zu mir? Ich habe alles geopfert, damit wir zusammen sein können, und jetzt stehst du hier und bist einfach nur ein arrogantes Arschloch zu mir. Wieso? Sag mir, wieso?!"

Die Worte kamen scharf und zitterten in meiner Stimme, als der Kloß in meinem Hals schwerer wurde. Meine Augen fühlten sich gläsern an, als ich Taehyung anstarrte. Die Tränen drückten sich gegen meine Lider, aber ich hielt sie mit aller Kraft zurück. Ich durfte nicht weinen. Nicht jetzt, nicht hier. Nicht vor ihm. Aber der Schmerz in meiner Brust, der mich fast erdrückte, war kaum zu ertragen.

„Ich hab dich nie darum gebeten, irgendwas für mich zu opfern, Louisa!" Taehyung schnitt mir das Wort ab, seine Stimme wurde härter, als er weitersprach. „Diese ganze Sache ist doch ein fucking riesiger Beweis dafür, dass es besser ist, wenn wir uns einfach voneinander fernhalten. Wir funktionieren nicht miteinander. Das gibt nur Chaos, den keiner will!"

Ich spürte, wie der Boden unter mir zu schwanken begann. Hatte ich wirklich mein eigenes Zuhause und alles, was mir noch etwas bedeutete, aufs Spiel gesetzt? Und jetzt stand Taehyung hier, als wäre nichts passiert, und erklärte mir in aller Kühle, dass wir „nicht funktionierten"?

War das ein Witz? Konnte er es wirklich ernst meinen? Konnte er wirklich all das, was wir durchgemacht hatten, einfach so abtun? Ich spürte, wie sich alles in mir aufstaut, wie Wut in meinem Körper pulsierte.

„Sag sowas nicht und hör auf, dieses arrogante Arschloch zu sein! Ich hasse es, wenn du so bist!" brüllte ich ihm entgegen. Die Worte kamen wie eine Explosion, als ob ich all den Schmerz, all die Enttäuschung und all die Unverständnis, das in mir war, endlich herausbrechen wollte. Doch als ich ihn ansah, fühlte ich mich nur noch leerer. Der Taehyung vor mir war ein Fremder. Der Taehyung, der noch vor ein paar Tagen mit mir gelacht, mich in den Arm genommen hatte, war nicht mehr da. Stattdessen stand dieser kalte, entfernte Mann vor mir, der mich nicht einmal ansah.

„Ich bin nicht arrogant", fauchte Taehyung zurück, seine Stimme war angespannt, als wäre er kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. „Fuck, ich versuche einmal in meinem Leben, das Richtige zu tun, und jetzt kommst du und sagst mir, dass ich dafür ein Arschloch bin?"

Seine Worte durchbrachen alles, was in mir war. Sie trafen mich hart, und für einen Moment war es, als würde die Luft um mich herum verschwinden. Ich wollte ihm entgegnen, ihn zurückschreien, ihm sagen, dass er doch verstehen musste, dass ich alles für uns getan hatte. Aber stattdessen war ich einfach nur sprachlos. Seine Augen, die mich immer so aufmerksam und zärtlich angesehen hatten, waren jetzt leer.

„Dann bin ich lieber ein Arschloch und sag dir die Wahrheit ins Gesicht, anstatt ein Gentleman zu sein und dich anzulügen. Akzeptier einfach, dass wir niemals eine Zukunft miteinander haben werden."

Diese Worte schwebten wie ein Schwert über mir. Ihre Schärfe durchdrang alles, was ich dachte, und hinterließ nur eine Wunde. Eine klaffende Leere. Er drehte sich um, als ob er mich nicht einmal noch ansehen wollte, und ging einfach an mir vorbei. Ohne ein weiteres Wort, ohne einen Blick. Er ließ mich stehen, mit all dem Schmerz, all den Fragen, die in mir brodelten.

Ich starrte einfach auf den Boden. Mein Körper fühlte sich wie gelähmt an, als hätte er sich von der Welt abgeschnitten. Die Realität, die mich eben noch umarmt hatte, war plötzlich weit entfernt. War das wirklich passiert? Hatte er wirklich gesagt, dass es vorbei war? Hatte er wirklich all das, was wir gehabt hatten, einfach so weggeschoben?

Wie konnte er mir so etwas antun? Wie konnte er mir mein Herz immer wieder zerbrechen? Immer und immer wieder, ohne auch nur einmal innezuhalten? Ich hatte mein Leben für ihn verändert, war bereit gewesen, alles zu riskieren, und jetzt... war es einfach vorbei. Warum? Warum musste es immer so enden?

Ich hörte, wie die Tür des Badezimmers sich hinter ihm schloss, und mit diesem Geräusch fiel ich in mich zusammen. Ich ließ mich gegen die kalte Duschwand sinken. Meine Hände zitterten, als ich sie über mein Gesicht zog, die Tränen flossen endlich, unaufhaltsam. Ich konnte nichts dagegen tun. Der Schmerz hatte sich endlich seinen Weg gebahnt, und nun konnte ich nichts mehr tun, als weinen.

„Wieso sind alle um mich herum so verdammt gemein zu mir?", fragte ich mich laut. Meine Stimme klang gebrochen, als ich die Frage ins Nichts richtete. „Kann mich nicht wenigstens einer mal aufrichtig lieben? Ist das so schwer?" Es schien, als würde niemand mich verstehen. Als würde niemand erkennen, was ich opferte, was ich durchmachte, nur um an diesem Punkt zu sein.

Es war, als ob ich immer die Böse war. Immer ich. Diejenige, die alles falsch machte. Diejenige, die nicht richtig war. Es war nicht fair. Warum musste es immer so sein? Warum konnte niemand einfach sehen, dass ich versuchte, etwas Gutes zu tun? Warum war es immer mein Fehler?

Die Gedanken drehten sich in meinem Kopf, und ich spürte die Kälte in meinem Inneren. Doch dann, plötzlich, kam eine neue, kalte Klarheit. „Aber wartet nur ab, ich lasse mich nicht verarschen. Taehyung will es beenden? Schön. Sein Verlust, nicht meiner. Er ist nur ein Junge. Die laufen hier haufenweise rum, ich brauche ihn nicht, um glücklich zu sein. Ich kann jeden haben."

Diese Gedanken waren wie ein Schutzschild, das sich um mich legte. Sie halfen mir, nicht zu zerbrechen. Vielleicht war es das, was ich brauchte, um weiterzumachen. Ich würde mich nicht unterkriegen lassen. Ich würde nicht zulassen, dass er mein Leben bestimmte. Wenn er mich nicht wollte, dann war es eben so. Ich brauchte niemanden, um mein Leben zu leben. Ich konnte es alleine schaffen.

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Nicht cool Taehyung. Nicht cool.

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