06. 𝐕𝐞𝐫𝐳𝐰𝐞𝐢𝐟𝐞𝐥𝐭𝐞𝐫 𝐄𝐝𝐝𝐢𝐞 ➕
Bonus Kapitel: Dieses Kapitel zeigt, was passiert, während Grace bei Billy ist. Es ist dadurch nicht aus der Sicht von Grace geschrieben. In Zukunft werde ich diese Kapitel immer mit einem ➕ markieren!
Mit zittrigen Fingern umklammerte Eddie sein Lenkrad. Sein Herz raste vor Reue und er kniff die Augen zusammen und lehnte seine Stirn ans Lenkrad. Fuck.
Der Abend hatte so gut begonnen. Der Gig hat alle begeistert und sein Pegel war konstant auf Friede, Freude, Eierkuchen. Und dann war plötzlich alles dahin. Er versuchte sich an die letzten Momente zu erinnern, irgendwas, dass ihm vielleicht verraten würde, was zu diesem Desaster geführt hatte. Sein Atem war flach und seine Finger immer noch starr ums Lenkrad gekrampft.
Grace und Gareth sangen lauthals zu BonJovi mit, Jeff saß währenddessen links von ihm und Joseph rechts. Eddie genoss das Lob und die Glückwünsche seiner Freunde, zu dem erfolgreichen Auftritt zuvor und seine Augen wanderten immer wieder kurz zu Grace. Wie sie dort aus voller Kehle lachte, Spaß hatte und einfach wunderschön aussah. Es erwärmte sein Herz. Doch dann war sie plötzlich weg. Wie vom Erdboden verschlungen und sein Herz fühlte sich leer, besorgt — schuldig.
Niemand verschwindet einfach. Jedenfalls nicht grundlos. Ihm war bewusst wie die Männer sie ansahen, konnte regelrecht spüren, was für verdorbene Gedanken sie beim Anblick ihrer freizügigen Kleidung hatten. Kleidung zu der du ihr ebenfalls geraten hast!
Obwohl es noch immer dunkel war und er alleine war, spürte Eddie, wie seinem Gesicht jegliche Farbe entwich.
𝐀𝐋𝐋𝐄 𝐒𝐔𝐂𝐇𝐓𝐄𝐍 𝐆𝐑𝐀𝐂𝐈𝐄 𝐖𝐈𝐄 𝐕𝐄𝐑𝐑𝐔̈𝐂𝐊𝐓, keiner sprach aus, dass sie wohl möglich auf Grund der Ecstasy's verschwand. Doch er konnte an ihren Blicken erkennen, dass es jedem Einzelnen in den Sinn gekommen war. Ja, dass es deine Schuld ist.
Nachdem Grace nicht von der Toilette wieder kam, ging er mit Jeff aus dem Zelt, um nach ihr zu schauen. Schon fast davon überzeugt, dass sie sich einfach mal wieder mit jemanden verquatscht hatte oder neue Freundschaften auf dem Klo geschlossen hat. Frauen halt.
Aber die kleine Brünette war nicht draußen, auch nicht auf dem Klo oder bei den Fahrgeschäften. Kurz gesagt: Sie war wie vom Erdboden verschlungen und Eddie machte sich große Vorwürfe, nichtmal sicher sein zu können, dass sie auch wirklich alleine rausgegangen war, weil er schlichtweg nicht die ganze Zeit auf sie geachtet hatte. Wie er es versprochen hatte.
Als keiner von ihnen sie fand, entschied er sich widerwillig zu Tina und ihren Schäfchen zu gehen. In der Hoffnung, dass sie vielleicht doch bei ihnen war, doch schon bevor, sie Eddie in ihrer Nähe bemerkten, stellte er fest, dass Grace auch da nicht war. Die letzte Möglichkeit, dass sie überhaupt noch auf dem Fest sein könnte.
Tina warf ihm einen fast schon wütenden Blick zu, als er sie bemerkte und lachte fast ironisch auf, als er sich nach Grace erkundete. Beschämt, dass er sie erst zu Drogen verleitet habe und dann noch nichtmal richtig auf sie aufpasste.
„Du weißt es noch gar nicht?" Ihre Attitüde veränderte sich, bei der Frage von Cheryl, die einfach das Wort ergriff. Doch Eddie sprang an, sah wohl wissend, was für eine fiese Schlampe sie war, zu der blauäugigen Schönheit und hörte zu, was sie zu sagen hatte.
„Grace ist vor einer Stunde mit so einem Mann weg. Die haben sich wohl vor dem Toilettenwagen kennengelernt und na ja, sie war drauf und dran mit ihm nach Hause zu fahren. Wir wollten sie abhalten, aber wir hatten keine Chance."
Dabei klang ihre Stimme so süß, dass es ihn schon nervte. Doch der Inhalt ihrer Worte, war das, was den Rocker fast in einen Schockzustand versetzte. Grace? Gracie? Mit einem fremden Mann... weg? Ungläubig aber geschockt schüttelte Eddie nur seinen Kopf. Er konnte, nein, wollte das nicht glauben.
Cheryl sah ihn besorgt an. „Doch Eddie, wir konnten es auch nicht fassen. Vor allem hättest du ihn sehen müssen. Der war bestimmt schon dreißig!"
𝐕𝐎𝐍 𝐃𝐀 𝐀𝐍 𝐆𝐈𝐍𝐆 𝐀𝐋𝐋𝐄𝐒 𝐁𝐄𝐑𝐆𝐀𝐁. Der Abend war im Eimer und in ein paar Stunde würde die Sonne aufgehen. Es stand nichtmal zur Debatte, ob er mit dem Gedanken nach Hause fahren könnte. Kurz überlegte er, ob er Rick wach klingeln und ihm einfach die Wahrheit sagen sollte. Doch dafür war er zu feige.
Nie wieder würde Rick ihn ins Haus lassen, vielleicht würde er ihn auch irgendwo im Wald verscharren. Das wollte Eddie nicht riskieren. Also wandte er sich an die einzige Person von ihren Freunden, von der er wusste, wo sie wohnt und diese ein Auto besaß.
„Scheiße verdammt..." damit schlug er so leise es ging seine Autotür zu und schlich zu dem großen Haus, mitten im Bonzenviertel von Hawkins. Auf der Klingel neben der großen pompösen Haustür, stand in goldener Schrift Harrington.
Nach kurzem Zögern drückte der Langhaarige dann schließlich die Klingel und betete schweigsam, dass keiner der Eltern jetzt die Tür öffnen würde.
Eddie wurde nicht enttäuscht.
Denn niemand öffnete die Tür.
„Fuck man." seufzte er und fuhr sich verzweifelt mit beiden Händen durchs Gesicht. „Mach auf Mr. Perfect, ich weiß, dass du da bist." Und somit drückte er nochmal auf die Klingel. Im Inneren hörte man die hallende Melodie und kurz darauf ging das Licht an.
Sofort straffte er seinen Körper. Ging instinktiv einen Schritt zurück, als sich das Schloss umdrehte und kurz darauf ein verschlafener, oberkörperfreier Steve mit durcheinander gelegenen Haaren die Tür aufmachte. Sein genervter Blick veränderte sich kaum, als er sich in den Türrahmen lehnte und einen besorgt aussehenden Eddie musterte, kam lediglich Verwirrung hinzu.
„Munson?" hakte er ungläubig nach, ob er wirklich richtig sah oder einfach nur zu schlaftrunken war.
„I-Ich brauch deine Hilfe." die Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und er hielt sich selbst gerade schon fast für erbärmlich. Die Zwei könnten verschiedener nicht sein und wenn er ehrlich zu sich selbst war, mochte er den Keg-King nichtmal. Aber er war Gracie's bester Freund. Wohl auch noch ein besserer Freund als ich.
„Hast du mal auf die Uhr geschaut man?" Steve war schon dabei, ihm die Tür vor die Nase zuzuschlagen. Für wen hielt er ihn auch? Die verdammte Wohlfahrt? Doch Eddie überbrückte den Abstand hastig und hielt die Hand flehend gegen das harte Holz, bevor die Tür ins Schloss fallen konnte.
„Grace..." abrupt hielt Steve inne und sah Eddie dieses Mal aufmerksamer an. „Sie... scheiße man, sie ist verschwunden."
Obwohl er nichtmal wusste um was es eigentlich ging, schenkte Steve ihm jetzt volle Aufmerksamkeit. Es schien fast so als wäre mit einem Mal jegliche Müßigkeit von ihm gespült. Kurz musterte er den selbsterwählten Außenseiter vor sich, wie er dort so erbärmlich verzweifelt stand mit seinen langen Haaren und Steve durch große Welpenaugen anstarrte. Bisschen zu große Augen, dachte er sich, sagte aber nichts, sondern verschränkte lediglich seine Arme vor der Brust.
Schließlich war Eddie kein unbeschriebenes Blatt, jeder wusste, dass er Drogen verkaufte und auch fast jeder kaufte bei ihm. Egal ob Gras, Alkohol, Pillen oder Ritalin zum lernen. Sowas sprach sich schnell rum und auch wenn Steve sich sicher war, dass Gracie sich zu sowas nicht verleiten lassen würde, machte sich ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend breit.
Wieso war Grace überhaupt mit ihm unterwegs? Wunderte er sich, wissend, dass sie eigentlich Hausarrest hatte und nicht der Typ Mensch war, der sich raus schleicht, um mit Eddie Munson feiern zu gehen.
„Wir waren bei dem Jahrmarkt..."
Doch Steve unterbrach ihn und sah ihn diesmal eindringlich an, während er einen Schritt auf ihn zu kam. „Hab ich mir gedacht. Und?"
„Na ja, wir haben gefeiert. Und dann wollte sie nur auf Klo gehen, a-aber sie kam nicht wieder. Wir haben sie stundenlang gesucht." doch Eddie wurde wieder unterbrochen.
„Wir?" er entfernte seine Arme vor der Brust, musterte ihn weiterhin, versuchte seine Wut zu zügeln. Gracie war mit dem Drogendealer der Schule nachts feiern, auf einem Dorffest, wo hunderte betrunkene notgeile Männer sich tummelten und war nun verschwunden. Ich bring ihn um.
„Ja... Ich und die anderen vom Hellfire Club." Natürlich. Spottete Steve in Gedanken und atmete tief ein, bevor er seinem Gegenüber gestikuliert fortzufahren.
„Na ja, also... auf jeden Fall, meinten dann Tina und Cheryl besorgt, dass sie wohl einen Mann kennengelernt hat, v-vor dem Toilettenwagen... Oh verdammte scheiße, das ist alles meine Schuld." säuselte Eddie verzweifelt und griff sich in die langen zerzausten Haare. Fast in Schuldgefühlen ertrinkend, wandte er sich von Steve ab und versuchte sich, auf und ab laufend, zu beruhigen. Sich einzureden, dass das nicht alles auf seinen Mist gewachsen ist.
Doch Harrington sah das scheinbar ganz anders. Barfuß lief er schnellen Schrittes, über den kalten Asphalt seiner Vorfahrt, zu dem aufgelösten Teenager, um ihn grob an den Schultern zu sich zu ziehen. Seine Hände fest in die Jeansweste gekrallt, zwang er Eddie ihn anzuschauen.
„Was ist deine Schuld?" knurrte er geschockt und schüttelte Eddie grob. „Wo ist Grace???"
Irgendwas stimmt mit diesem Dorf nicht, dass wusste Steve spätestens seit dem letzten Herbst, als Will Byers und später auch Barbara, Nancys Freundin, verschwunden war. Will ist zwar wieder aufgetaucht, von Barb fehlte bis heute jede Spur.
Doch das waren ganz andere Geschichten. Grace war mit diesem Typen vor seiner Nase unterwegs, der, von dem Steve ihr schon lange gesagt hatte, dass sie sich besser fern halten sollte.
Aber sie wollte ja nicht hören, wollte immer das Gute in jedem Menschen sehen. Selbst wenn sie augenscheinlich nichtmal ein Funken Gutes in sich trugen, fand sie immer Etwas und hielt daran fest. Einfach jedem helfen. Das war Grace. Und nun, will der Freak ihm sagen, dass sie weg ist, wegen ihm.
„Sie hat so einen Typen kennengelernt. D-Der soll wohl schon so um die dreißig sein und sie ist einfach mit ihm weggefahren." Eddie's Stimme war fast nur noch ein Wimmern vor Sorge und Schuld. Geschockt ließ Steve ihn los, blickte ihn fassungslos an. Er kannte Grace seitdem die beiden kaum zehn Jahre alt waren. So ein Verhalten von ihr, war fernab jeder Möglichkeit.
„Es ist alles meine Schuld. I-Ich hab ihr ... wir haben heute Ecstasy genommen u-und die zweite, fuck."
Eddie atmete tief ein, versuchte sich zu beherrschen. Aber das fassungslose und wutverzerrte Gesicht von Steve, half ihm nicht gerade dabei sich zu beruhigen.
„I-Ich hab ihr aus Versehen eine Roofie gegeben." gab er kleinlaut zu und ehe er Steves braune Augen wirklich wahrgenommen hatte, spürte er schon einen stechenden Schmerz auf seiner linken Gesichtshälfte und seine Sicht wurde augenblicklich unscharf.
Eddie taumeltet mitgenommen von dem plötzlichen Faustschlag über den Rasen, schaffte es gerade so noch, sich auf den Beinen zu halten. Als plötzlich eine weibliche Stimme nach Steve schrie.
Beiden Männer rafften sich auf und sahen zur Haustür, in der eine nur mit Nachthemd bekleidete Nancy stand und geschockt zwischen den Beiden hin und her sah.
Außer Atem vor Wut und Adrenalin sah Steve wieder zu Eddie, welcher sich seinen schmerzenden Kiefer hielt. Wohl wissend, dass er noch drei weitere Schläge verdient hätte.
„Wann war das? Und was zur Hölle sind Roofies?" barfuß lief er mit großen Schritten auf ihn zu, als Eddie abwehrend seine Hände hochhielt und rückwärts von dem wütenden Steve zurück wich.
„I-Ich weiß nicht. Vielleicht vor einer Stunde." murmelte er klein laut und beobachtete Nancy dabei, wie sie neben Steve trat und ihn am Oberarm festhielt. Beschämt senkte Eddie den Blick, Schuldgefühle fraßen ihn förmlich auf. All die Jahre dachte er, dass Steve ein eingebildetes Arschloch wäre. Aber so wie er Partei für Grace ergriff und sich um sie sorgte, kam ihm der Gedanke, dass nicht Steve, sondern er das Arschloch war. „Na...na ja, sie berauschen einen. Noch mehr als Ecstasy und wenn man zu viel nimmt schläft man ein, verliert eher das Bewusstsein. U-Und kann sich meistens an nichts mehr erinnern."
Geschockt über den Gedanken, was Grace durchmachen musste blieb Steve der Atem weg. Er wusste genau, dass sie noch Jungfrau war und noch nie nachts mit jemanden weg gegangen ist. Geschweige denn, für einen One Night Stand. Das, das war einfach nur ein Desaster.
Als er Eddie daraufhin wieder aus Frust heraus schlagen wollte, hielt Nancy ihn gerade so noch zurück und stellte sich schützend zwischen die Beiden.
„Kann mir jetzt mal bitte einer sagen, was hier eigentlich los ist!?"
Hallo Partypeople! 🫣
Ein Kleines, aber hoffentlich feines Kapitel für euch. Ich liege heute das erste Mal seit wirklich Jahren krank im Bett und dachte mir, dass ich dann wenigstens für euch ein neues Kapitel raushauen könnte. 🫶 Als Danke, dass ihr mir immer so tolle Kommentare und Rankings da lasst! Musste die letzten Male so lachen bei euren Dirtytalks, ihr verrückten Nudeln! 😅 Und ich bin wirklich so baff, dass euch die Geschichte so gefällt. 🥺❤️
Vielen lieben Dank! Ich hoffe, dass euch auch das etwas andere und kurze Kapitel gefallen wird. Lasst es mich gerne wissen, dann gibt es öfter Bonus Kapitel. 😊
Das hier war für alle Steve und Eddie-Fans! 🤣🌝
Fühlt euch gedrückt.
Eure Spicy! 🌶
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