01. 𝐔𝐧𝐠𝐞𝐩𝐥𝐚𝐧𝐭𝐞 𝐀𝐮𝐟𝐦𝐞𝐫𝐤𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭
| 𝐇𝐞𝐲 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞 𝐅𝐫𝐞𝐮𝐧𝐝𝐞, bitte denkt daran, dass ich kein Geld dafür bekomme und mir sehr viel Zeit nehme, um für euch diese Geschichte zu schreiben. Ich würde mich also sehr freuen, wenn ihr ein Sternchen oder eine kleine Rückmeldung da lasst, wie es euch gefallen hat oder was ich vielleicht sogar besser machen kann.
Es kostet euch nicht viel Zeit und auch kein Geld, bedeutet mir aber sehr viel, da es die einzige Form der Anerkennung ist, die man für diese Mühe bekommt. So macht es mir natürlich auch viel mehr Spaß! ☺️ ❤️ |
01. 𝐔𝐧𝐠𝐞𝐩𝐥𝐚𝐧𝐭𝐞 𝐀𝐮𝐟𝐦𝐞𝐫𝐤𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭
Wenn sich jeder auf dieser Schule auch nur halb so sehr, um sich selbst kümmern würde, wie um die Angelegenheiten ihrer Mitschüler, dann wäre doch eigentlich für jeden gesorgt? Ich war noch nie ein Fan von Gossip und den falschen Entscheidungen irgendwelcher Menschen, die ich nur oberflächlich kannte.
Vielleicht habe ich mir das Ganze allerdings auch ein bisschen zu einfach vorgestellt. Es ist schließlich nicht so, als wäre mir nicht von vornherein klar gewesen, dass sie unweigerlich über mich reden werden und wahrscheinlich auch seltsam anstarren..
Selbst Rick musste am Flughafen zweimal schauen, obwohl es nur 36 Pfund waren, macht es bei meiner eher geringen Körpergröße scheinbar einiges her.
Während des gesamten Unterrichts konnte ich ständig Blicke in meinem Rücken spüren, Getuschel hören und verdammt, dass war zwar unangenehm, aber irgendwie gefiel es mir auf eine ungewohnt perfide Art auch. Denn das erste Mal seit sehr langer Zeit, fühlte ich mich wieder wohl in meiner Haut und für diese Arbeit Aufmerksamkeit zu bekommen, tat gut.
Denn während der Zeit in Florida, lernte ich nicht nur mit strikter Disziplin und Überzeugung jeden Tag an meine körperlichen Grenzen zu stoßen, sondern was es bedeutet sich selbst zu dienen. Sich zu lieben, zu akzeptieren und gesundes Essen zu bevorzugen, nicht weil man seinen Körper ändern möchte, sondern weil man ihm Gutes tun will.
Weil man ihm Etwas zurück geben möchte, für die Wunder die er jeden Tag vollbringt.
Ich sah also nicht nur verändert aus.
Ich hatte mich tatsächlich verändert!
Auch wenn ich nie wirklich fiesen Mobbingattacken zum Opfer gefallen bin, waren die Blicke der anderen Schüler oft schon genug für mich. Und nachdem Steve nur noch mit Tommy, Carol und dem anderen Schmarren abhing, zog ich mich zurück in mein selbst erbautes Schneckenhaus. In diesem fühlte ich mich sicher und vergaß aber, dass wer nur nach Sicherheit strebt, seine Freiheit sterben lässt.
»Na Gracie...« Wenn man vom Teufel ...
Mit einem ausgiebigen Seufzer, wandte ich mich flüchtig Tommy zu, der neben meinem Spind, an die Wand gelehnt stand und mich mit einem breiten Grinsen musterte. Seine Blicke zogen mich regelrecht aus und ich bereute sofort die Gedanken, die ich bezüglich der guttuenden Aufmerksamkeit hatte. Denn jeder dieser Butterbirnen hatten nur Interesse an Mitschülern, wenn sie entweder einen Vorteil oder einen Spaß darin erkannten. Natürlich auf Kosten des Anderen.
»Dein Gesicht war ja schon immer schön, abe–«
»Gosh, Spar es dir Hagan!« murmelte ich gereizt und schnitt ihm damit das Wort ab. Auch wenn ich steht's versuchte ein fröhlicher Sonnenschein zu sein, machte er es einem echt schwer, ihm seine Sommersprossen nicht aus dem Gesicht klatschen zu wollen.
»𝐇𝐄𝐘, 𝐖𝐄𝐑 𝐖𝐈𝐑𝐃 𝐇𝐈𝐄𝐑 𝐃𝐄𝐍𝐍 𝐆𝐋𝐄𝐈𝐂𝐇 𝐙𝐔𝐑 𝐃𝐈𝐕𝐀?« bei der Stimme lief mir ein bedrückender Schauer über den Rücken. Schweigend betete ich, dass ich nicht rot wie eine Tomate bin, wie es sich in dem Augenblick anfühlte.
Meine Wangen glühten regelrecht und ich hoffte einfach, dass man durch die Sommerbräune und der Foundation, nichts zu erkennen ist.
»Kaum hat Chubby abgenommen, schon hält sie sich für was Besseres man.« auch wenn er die Worte abfällig ausgespuckt hat, blieb sein Scheiße fressendes Grinsen wie vereist auf seinem Gesicht hängen.
Doch ich atmete nur tief ein, versuchte mich daran zu erinnern, wer ich inzwischen bin. Verdammt nochmal! Und damit drehte mich gefolgt von dem lauten Knall meines Spindes, zu den beiden Arschlöchern um.
Da stand ich nun, vor Dickhead Tommy und Jessie. Ja, Jessie Cunningham...
Dem Schwarm aller Mädchen an unserer Schule. Der Junge, für den ich ebenfalls eine lange Zeit schwärmte und es später bitterbös bereute. Oder mich viel eher dafür schämte.
Weil er mir die Hoffnung machte, dass ein guter Charakter, auch in der oberflächlicheen pubertären Schulzeit, ausreichen könnte. Jemand, der mich hat denken lassen, dass er mich auf Grund meiner inneren Werte schätzte.
Bis er sich zu jemand entpuppte, der mich einfach nur verletzen wollte, indem er mich für zwei Wochen von vorn bis hinten verarschte. Für nichts weiter als eine billige Wette um Bier und dem Gefühl von Macht.
Doch nun bist du eine Andere! Du bist jetzt stark! Das interessiert dich gar nicht mehr!
Er interessiert dich nicht mehr! Guck dir ihre schlechten Pokerfaces doch an, sie bereuen gerade, wie gemein sie immer zu dir gewesen sind, du geile Sau.
»Das hat doch nichts mit meinem Gewicht zutun!« ich griff meine Bücher etwas fester, ignorierte Jessie's Blicke gekonnt und schenkte Sommersprosse ein süßes Lächeln.
»Denn ich hab mich eigentlich schon immer, für etwas besseres als dich gehalten.«
Damit zog ich selbstbewusst an ihnen vorbei, den Korridor entlang Richtung Cafeteria, in der Hoffnung Steve, Eddie oder Robin zu finden.
Hinter mir hörte ich mein einstigen blonden Schwarm heiter lachen, dicht gefolgt von einem bloßgestellten Tommy, der irgendetwas hinter mir her rief, was aber zu meinem Glück, in der Menschenmenge zwischen uns unterging.
Kurz bevor ich an die breite Doppeltür kam, schlang sich ein schwerer Arm um meine Schultern. Überrumpelt zuckte ich erschrocken zusammen, doch binnen von Sekunden konnte ich Steve's Geruch erkennen. Und entspannte mich genauso schnell wieder.
Hättest du nicht 10 Sekunden früher kommen können? 10 Sekunden?
»Was wollten die Zwei von dir? Ein Date?« mit einem frechen Grinsen sah er zu mir runter, ehe er seinen Arm wieder von meiner Schulter nahm, um uns die Tür aufzudrücken. Der alte Gentleman.
»Ha-Ha...« seufzte ich voll Ironie, konnte mir aber trotzdem das Schmunzeln nicht verkneifen, als ich in seine braune Augen sah. Diese braunen Teddyaugen... Schnell wandte ich den Blick wieder ab, damit ich mich nicht wieder in ihm verlor und es seltsam wird.
Während wir zusammen zur Essensausgabe liefen, konnte ich immer wieder sehen, wie seine Blicke auf mir landeten oder an meinen Körper hinunter glitten. Auch wenn ich versuchte, es komplett zu ignorieren, machte es mich trotzdem ein bisschen nervös.
Obwohl wir schon so lange befreundet gewesen sind und uns schon einige peinliche Dinge voreinander passiert sind, änderte sich einiges im Laufe der Highschool-Zeit zwischen uns. Denn während Steve immer mehr auf sein Aussehen und seinen daran gekoppelten Ruf achtete, war mir dies nicht so wichtig und so litt zwar nicht unbedingt unsere Bindung zueinander. Aber unsere gemeinsame Zeit auf jeden Fall.
Eigentlich war ich mir – mehr oder weniger – dessen bewusst, dass Steve wahrscheinlich schon relativ früh von meinen eher nicht ganz so freundschaftlichen Gefühlen, Wind bekommen hat. Doch um unsere Freundschaft zu schützen oder seltsame Gespräche und Situationen zu vermeiden, ignorierte er dies schlichtweg, genau wie ich es mit seinen völlig neuen und intensiven Blicken tat.
»Hey, du kannst es ihnen nicht verübeln, dass sie jetzt ein bisschen geknickt sind. Ich meine...« fast schon unbeholfen zuckte er mit seinen Schultern. »Sieh dich an, du bist so... na ja...« er rieb sich nervös den Nacken, während er mich überfordert und nach den richtigen Worten suchend ansah.
Seit wann ist Steve the Hair Harrington bitte verlegen?
»...Schlank?« irgendwie kam die Schlussfolgerung schnippischer heraus, wie eigentlich beabsichtigt und das schien Steve schon fast nervöser? zu machen.
Irgendwie fühlte es sich für mich seltsam an, nun am eigenen Leib zu spüren, wie oberflächlich die Menschen um mich herum doch in Wirklichkeit sind. Wie anders sie sich verhielten oder mich behandelten, nur auf Grund meiner veränderten Hülle.
Doch nur ein kurzes überraschtes Auflachen verließ seine Kehle, während er den Kopf kurz schüttelte.
»Nein... also doch, ja. Natürlich.« er stemmte seine Hände in die Hüften und sah mir in die Augen, während ich nur abwartend schmunzelte und meine Augenbrauen hob.
»Es ist ja nicht so, als hättest du einfach nur abgenommen. Du siehst aus wie ein anderer Mensch, deine ganze Ausstrahlung ist so anders. Und seit wann trägst du solche Oberteile?«
Mit schnellen Bewegungen gestikulierte er auf und ab und sah mich mit seinen warmen Welpenaugen schon fast überfordert an.
Ich tat es ihm gleich und sah kurz an mir herunter und betrachtete das weiße schlichte Tanktop, dass eng an meiner Haut lag und knapp über meinem Bauchnabel endete.
»Seitdem ich in Florida shoppen war, weil mir meine ganzen alten Sachen nicht mehr wirklich gepasst haben?« ich zuckte mit den Schultern und versuchte mir mein stolzes Lächeln zu verkneifen.
Steve wollte gerade noch etwas antworten, da wurde er von Nancy stumm unterbrochen, die sich uns anschloss und mir nur ein etwas angespanntes Lächeln schenkte, während sie sich leicht an Steve lehnte.
Ich mochte Nancy, auch wenn mich das Gefühl nicht los ließ, dass es nicht auf absoluter Gegenseitigkeit beruhte. Sie war zwar immer nett und freundlich zu mir gewesen, nahm mich sogar einmal vor Cheryl in Schutz, als sie wieder irgendwelche gemeinen Kommentare im Unterrichte ausspuckte.
Doch seitdem ich aus Florida zurück war, ist sie angespannter und Steve und ich waren nicht einmal alleine gewesen.
Was wirklich seltsam war, weil es sonst nie so schien, als hätte sie Interesse daran mit mir und Steve zusammen abzuhängen. Und kaum war ich drei Monate weg, benahmen sich alle so anders. Mysteriös anders. Als wäre etwas passiert, von dem ich nichts erfahren durfte.
Steve und Tommy waren plötzlich regelrecht verfeindet. Barbara war wie vom Erdboden verschluckt. Nancy war mit Jonathan befreundet, was für Steve absolut in Ordnung schien, obwohl sie sich das Jahr zuvor noch fast die Köpfe eingeschlagen haben und nun wirkte es so, als wäre Nancy Wheeler eifersüchtig — auf mich? Es schien fast so als wäre ich drei Jahre, statt drei Monate weg.
»Hey Nancy, wo warst du?« sie schenkte mir ein Lächeln, dass ihre Augen nicht erreichte und presste ihre Lippen leicht aufeinander.
»Oh, ich musste einem neuen Schüler nur seinen Spind zeigen und ihm den Stundenplan aushändigen.« sie lehnte sich leicht an Steve, als er seinen Arm um sie legte und sanft mit seinen Fingern über ihre Haut strich.
Die beiden passten wirklich gut zueinander, weil sie sich einfach ergänzten. Auch wenn es trotzdem noch ungewohnt war meinen besten Freund so zu sehen und ich auch gerne eine solche Beziehung hätte, freute ich mich wirklich für die Beiden. Sie tat Steve gut und half ihm dabei eine bessere Version von sich selbst zu werden.
Und Steve half ihr dabei, ein bisschen mehr aus sich herauszukommen und Spaß am Leben zu haben.
»Meinst du den Typen von heute morgen, mit dem Camaro?« er sah zu ihr hinab und sie nickte nur mit einem leichten Lächeln.
»Ja, wir haben ein paar Kurse zusammen. Aber der erste Eindruck hat nicht getäuscht, er hat sich direkt blendend mit Tommy verstanden.« Steve verdrehte nur die Augen und macht eine seufzende „Bah-Geste" ehe er sich durch sein volles Haar strich.
Und seinen Blick dabei durch die Cafeteria schweifen ließ.
»Redet ihr von diesem 'Rock You Like A Hurricane'-Kerl?« Nancy lachte leicht und sah mich etwas verwundert an.
»Steve hat mir schon von seinem filmreifen Auftritt heute morgen auf dem Parkplatz erzählt.«
𝐒𝐎 𝐖𝐈𝐄 𝐄𝐒 𝐒𝐂𝐇𝐈𝐄𝐍 𝐇𝐀𝐓𝐓𝐄𝐍 𝐖𝐈𝐑 𝐀𝐋𝐒𝐎 𝐄𝐈𝐍𝐄𝐍 𝐍𝐄𝐔𝐄𝐍 𝐏𝐎𝐒𝐄𝐑 𝐀𝐍 𝐃𝐄𝐑 𝐒𝐂𝐇𝐔𝐋𝐄. Gut aussehender Kalifornier, mit Sportwagen, langen Haaren, muskulösen Körper und eine Vorliebe dafür sich direkt die größten Ärsche der Schule als Freunde zu machen. Yay.
Nachdem wir unser Essen geholt hatten und schließlich gemeinsam an unserem Tisch saßen, schaute ich auf meinen Stundenplan, während Nancy und Steve sich für heute Abend absprachen, um Barb ihre Eltern zu besuchen.
Plötzlich setzte sich Tina neben mich und grinste mich nur breit an, während sie mich kurz musterte.
»Was denn?« ich legte meinen Stundenplan beiseite und sah kurz auf den Tisch vor ihr, wo sie einen ganzen Stapel blauer Flyer hinlegte.
Geburtstagseinladungen, die wir zusammen designed hatten. Auch wenn ich nie eine absolute Partymaus war, ging ich gerne ab und an mal zu einer, einfach weil ich die Gespräche und die Vibes so liebte.
Ich war halt durch und durch ein extrovertierter Mensch, der sich nach solchen Versammlungen immer aufgeladen fühlte. Und davon abgesehen, passierte auf jeder Party irgendwas abgedrehtes, lustiges oder aufregendes, das ich einfach ungern verpasste. Außerdem waren Tinas Partys legendär.
»Du bist einfach zu hot.« lachte sie und zwirbelte meine Haarspitzen zwischen ihre Finger, die in leichten Wellen über meine Brüste hingen. »Und deine Haare sind so hell geworden in Florida.«
Mit einem bescheidenem Lächeln nickte ich und nahm mir die Hälfte der Flyer. Zwei davon reichte ich über den Tisch zu Nancy und Steve, die mir nur ein schnelles dankendes Nicken schenkten, bevor sie weiter diskutierten.
Ihren Blicken nach zu urteilen, hatte Steve mal wieder absolut keine Lust auf das Treffen mit Barbs trauernden Eltern und ich konnte ihn ein Stück weit verstehen. Auch wenn ich mich dort gepflegt raushielt.
»Ja, ich sehe jetzt aus wie ein Beachbabe.« lachte ich und stand mit Tina zusammen auf, um mit ihr zusammen ihre Einladungen an unsere Mitschüler zu verteilen.
»Apropos...« sie sah sich kurz um, bevor sie sich bei mir einhakte, während sie mit mir durch die Cafeteria schlenderte.
»Hast du schon den Neuen gesehen?« ihr Grinsen wurde zu einem Kichern und ich schüttelte nur neugierig den Kopf. Auch wenn Tina und ich absolut nicht den gleichen Männergeschmack hatten, wollte ich nun langsam wissen, warum alle so aufgeregt über ihn schnackten.
»Ich hab nur gehört, dass er heute morgen wohl erstmal gezeigt hat, dass er ein ganz Cooler –«
»Heiß! Er ist einfach nur heiß!« unterbrach sie mich. Aber ich verdrehte nur mit einem leichten Lachen die Augen, was für sie heiß bedeutete...
»Nein, im Ernst. Vergiss Steeeve, Billy sieht aus als könnte er Dinge. Weißt du?«
Als sie Steve erwähnte sah ich sie kurz mahnend an und drückte ihren Arm leicht, dass sie bloß leise sein sollte. Worauf sie nur ein schnelles „Sorry" murmelte und ihren Arm aus meinem nahm, um weitere Flyer an ein paar Schüler zu geben.
»Was für Dinge meinst du denn?« kam es nach ein paar kurzen Interaktionen mit ein paar anderen Gruppen, die sich über die Einladungen freuten. Auch wenn Tina sich gut mit Carol und Tommy verstand, wusste ich, dass sie ihnen niemals etwas von meinen Gefühlen für Steve erzählen würde.
Sie war schon meine Freundin, bevor ich offiziell nach Hawkins gezogen war. Als ich nur in den Ferien hier war um meinen Onkel zu besuchen. Sie involvierte mich steht's in ihren Freundeskreisen, zu denen auch Steve mal gehörte und gab mir nicht nur oberflächliche Tipps bezüglich Stylings und Gossip, sondern war auch für mich da, als ich hier her gezogen bin und niemanden außer Steve kannte.
»Gracie–« doch Tina stoppte abrupt und blickte monoton an mir vorbei.
»Gracie...« äffte Tommy hinter mir, dabei versuchte er genau wie meine Freundin zu klingen, worauf ich mich umdrehte und ihn unbeeindruckt ansah. Er lachte aber nur herablassend und schaute seinen Kumpel an, welcher mich kurz von oben bis unten beäugte und mir danach ein selbstbewusstes Lächeln schenkte. Billy. Seine blauen Augen bohrten sich in meine und ich musste kurz schlucken, bei den Gefühlen, die es in einem verursachte. Warum fühlte ich mich plötzlich so... nackt?
Abrupt brach ich den Blickkontakt ab und atmete tief durch, in der Hoffnung, dass er nichts von den aufkeimenden unchristlichen Gedanken bemerken würde, die aufkamen.
»Was los Schlauchbootlippe, bekomme ich keine Einladung?«
Ich hasste diesen Spitznamen.
Auch wenn ich wusste, dass ich stolz auf meine vollen Lippen sein konnte und es eigentlich auch nichts war, womit man jemanden aufziehen konnte. Nervte es mich trotzdem. Oder besser gesagt, Tommy nervte mich einfach.
»Kannst du nicht einfach dein schei–...«
Doch meine schwarzhaarige Freundin stockte mit großen Augen und pustete sich ihren schwarzen Pony aus den Augen.
»Mist, ich hab meine Tasche vergessen.«
Ohne eine weitere Sekunde zu warten joggte sie zurück in Richtung Cafeteria. Ich hielt die restlichen Flyer die ich noch hatte schützend vor meine Brust, als ich sah wie Tommy und Billy auf mein Dekolleté sahen, wobei noch ein heiseres Pfeifen losließ, um auch sicher zu gehen, dass ich mich so unwohl wie nur möglich fühlen würde.
Ich schüttelte kurz meinen Kopf und entschied mich dann aber eines der blauen Blätter zu nehmen und es Billy zu reichen. Er schien etwas überrascht, grinste mich dann aber dankend an, als er die Einladung entgegen nahm und mir dabei wieder fest in die Augen sah.
Ja okay Tina, ich weiß jetzt welche Dinge du meinst.
»Danke Gracie.« ich wich seinem Blick, mit einem Lächeln aus und lief an ihm vorbei um Tina zu folgen, die schon hinter den Flügeltüren verschwunden war.
Ich spürte die Blicke der beiden Jungs, die sich regelrecht in meinen Körper bohrten und konnte noch hören wie Tommy mir ein lachendes „Bitch!" hinterher rief, doch außer ihm meinen Mittelfinger zu zeigen, reagierte ich nicht und folgte schnell meiner Freundin.
Der große Speisesaal war fast komplett leer, da der Unterricht in nichtmal fünf Minuten beginnen sollte.
Tina stand an unserem Tisch, an dem wir vorher noch gegessen hatte und redete mit Cheryl und Jessie. Bah. Ich zögerte tatsächlich kurz, ob ich mich der Runde wirklich anschließen wollte, doch gerade als ich mich umdrehen und wieder gehen wollte, schenkte mir Tina ihr Lächeln und winkte mich zu ihnen.
Cheryl ihre eisig blauen Augen musterten mich, doch im Gegensatz zu früher, breitete sich dieses Mal kein selbstgefälliges Grinsen auf ihrem Gesicht aus.
Stattdessen wandte sie sich an Jessie, der auf ihr Geflüster nur mit einem Nicken antwortete, ehe die Oberzicke meine schwarzhaarige Freundin tuschelnd umarmte und danach ohne mir einen Blick zu würdigen, an mir vorbei schlenderte um die Cafeteria zu verlassen.
»Dann sehen wir uns also am Samstag.« während er Tina für die blaue Einladung in seiner Hand dankte, bohrten sich seine Augen mit einem undefinierbaren Blick in meine. Er ist also auch eingeladen...natürlich... was dachtest du denn auch, wenn die ganze Schule kommen wird?
»Ich hoffe, dass ist für unseren Leckerbissen hier auch in Ordnung?« er wandte sich endgültig zu mir und ich verschränkte nur meine Arme vor der Brust, als ich meinen Blick,von einer entschuldigend blickenden Tina, zu ihm schweifen ließ.
»Hey! Ihr könnt direkt eure Tabletts hier her bringen!!!« schrie eine Küchenhilfe plötzlich lauthals, quer durch die Cafeteria, worauf wir alle leicht zusammenzuckten und zu ihr sahen.
Schnell schlenderte ich so gelassen wie möglich, an Jessie vorbei, um zu meinem Tablett, dass noch mit meinem Besteck auf dem Tisch stand, zu gehen. Tina kramte schnell ihre Sachen zusammen und legte sie auf ihr Tablett, ohne einen Blick in meine Richtung zu wagen und lief schnell zu der wartenden Küchenhilfe, die mit verschränkten Armen und ernster Miene wartete.
Die Luft war unangenehm dick und ich konnte Jessie hinter mir spüren, wie er sich über meinen Rücken lehnte und sein heißer Atem, meinen Nacken streifte.
Ich fühlte wie sich prompt eine Gänsehaut über meinen Körper zog, doch im Gegensatz zu damals, war es keine wohlige Gänsehaut... Perplex drehte ich mein Gesicht zu seinem, worauf er mir nur ein süffisantes Lächeln schenkte. Eingebildeter Scheißkerl.
Oh schaut mich an, ich bin Jessie Campbell, nur weil ich gut aussehe und meine Eltern eine Menge Geld haben, denke ich, dass ich mir alles erlauben kann.
»Ich bin ganz ehrlich, hätte ich geahnt, dass –« doch ich fiel ihm nur mit einem abfälligen und fassungslosen Lachen ins Wort.
»Geh weg von mir.« knurrte ich und verengte meine Augen, als er sich gegen mich drückte und mich zwischen sich und dem Tisch einklemmte. Vor einem halben Jahr noch, hätte ich mich über diese Art Aufmerksamkeit gefreut, doch inzwischen ließ es mein Herz nur auf unangenehme Weise höher schlagen.
Er ekelte mich an.
Kurz wünschte ich mir, dass ich Steve damals nicht daran gehindert hätte, ihm die Fresse zu polieren. Denn er, genau wie Tommy hätten es wirklich verdient.
»Ach komm Gracie...« er strich mir sanft mit seinen Händen über die Oberarme, als würde er mich beruhigen wollen, während sein Becken sich gegen meinen Hintern drückte.
Tina und die Küchenhilfe waren auf der anderen Seite der Cafeteria. Ich war mir nichtmal sicher, ob sie überhaupt in unsere Richtung sahen.
»Du hast dich doch sonst auch immer so über meine Aufmerksamkeit gefreut, ich erinnere dich an die Osterfeier...« Bei der Erinnerung wurde mir heiß vor Scham und ich musste schwer schlucken. Du elender Scheißkerl.
Wütend umgriff ich die Gabel in meiner Hand so fest, dass meine Knöchel weiss hervorkamen und schob ihn erneut, mit meiner Schulter von mir weg.
Doch Jessie schien das lustig zu finden. Für ihn war das einfach nur ein neckendes Spiel. Er hielt mich wirklich für so dumm und bedürftig, dass er dachte, es gäbe irgendeine Chance, dass ich mich wieder auf ihn einlassen würde. Obwohl er mich so bloßgestellt hatte.
Und dann passierte alles so schnell... Es ging mir nicht nur darum, dass er sich die Frechheit rausnahm, mir so nahe zu kommen oder mich wie ein Flittchen zu behandeln. Sondern auch, dass er so von mir dachte, mich für so ein Opfer seiner Attitüde hielt, dass nicht anders könnte, als schwach zu werden und sich benutzen zu lassen.
Gerade als ich das Tablett greifen wollte, um so schnell wie möglich von ihm wegzukommen, hörte ich wie Tina von weiter weg meinen Namen rief.
Als es, passierte... Jessie packte mir respektlos und ohne Vorwarnung, fest mit beiden seiner großen Hände, an den Hintern und versuchte, mich erneut zu sich zu ziehen.
Ohne nachzudenken, abzuwägen oder auch nur zu versuchen mich zu beherrschen, so, wie ich es eigentlich immer tat, drehte ich mich mit einem schnellen Ruck zu ihm herum.
Und in der nächsten Sekunde hörte man schon Jessie's lauten schmerzerfüllten Schrei durch den Raum hallen... Fuck.
Geschockt von der plötzlichen Lautstärke, dem Blut und mir selbst, realisierte ich, was ich da gerade getan hatte.
Unfähig mich zu bewegen, sah ich mit verzweifelten und Hilfesuchenden Blick zu Tina, die schon auf mich zugelaufen kam, während ihre ganzen Geburtstagseinladungen auf den Boden hinter ihr durch die Luft, Richtung Boden rieselten.
Doch mein Blick fiel auf die geschockte Person hinter ihr.
Steve.
Das war das erste richtige Kapitel, jetzt kann es langsam los gehen. Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat! Von nun an versuche ich regelmäßig mindestens einmal die Woche ein neues Kapitel hochzuladen. Ich danke jedem von euch, für das ganze liebe Feedback und die Kommentare! Das ist natürlich voll die Motivation und Ansporn weiterzumachen. 😊
Wir machen momentan eine kleine Weltreise und das ist mit einem kleinem Kind und zwei Hunden manchmal ganz schön wild. Deswegen kann ich nichts versprechen, bezüglich der Regelmäßigkeit, aber seid Gewiss, dass ich mir Mühe gebe!
Eure Spicy 🌶
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro