Skulls & Bones
Alte Kronleuchter. Glänzendes Paket. Ein größtenteils abgedunkeltes Theater, in welchem sich die Terroristen versammelt hatten.
Soweit das Auge reichen konnte, hatten Männer in schwarzen Anzügen das Gebäude belagert. Sie brüllten, stießen die Geiseln immer wieder mit ihren Schusswaffen harsch nach unten.
Im Zentrum von all diesem, war ein Mann mit Hasenmaske. Die komplette, linke Seite seines Munds, inklusive seiner Lippen mit einem Totenkopf bemalt, sowie Teile seiner linken Wange in weißer Farbe, die nur leichte Einblicke auf die eigentliche Farbe seiner Haut gab. Die Zahnreihe wurde weitergeführt, während auf den Lippen des Attentäters sich die Linien beinahe wie Tusche über die weiche Haut zogen.
Er trug ein schwarzes Gewehr auf dem Rücken, die Augen lediglich als rotes Licht durch die Maske erkennbar, während er langsam und gemächlich die Treppen zur Bühne empor stieg.
Das Licht des Kronleuchters traf für eine kurze Zeit diese Person, die aus leichtfertig, kräftigen Schritten auf dem Holz der Erhöhung etwas inspizierend hin und her lief.
Er verharrte, kramte unterdessen eine Zigarettenschachtel aus seiner pechschwarzen Militärjacke, der ein genauso schwarzes Feuerzeug mit einem weißen Smiley drauf folgte.
Langsam und gemächlich klemmte er sich die Nikotinbombe zwischen seine Lippen, ignorierte das Aufschreien mancher Leute, wenn einer seiner Männer, wieder eine Geisel weiter runterdrückte, während er sie langsam anzündete: "ICH SAGTE DIE HÄNDE HINTER DEN KOPF",brüllte besagter Mann, doch der Schwarzhaarige, dessen Strähnen vereinzelt über der Maske hingen, schaute lediglich nach oben, zur Decke.
Selbst als ein Schuss abgegeben wurde, gefolgt von einem panischen Raunen das durch den Saal ging, verharrte er weiterhin, neigte stattdessen langsam seinen Kopf.
Er ging ein paar -vielleicht 4 Schritte- zurück.
Unter einem langsamen Zug der Zigarette, erblickte er nun auch endlich das, wonach er von der Zentrale aus ausgesandt worden war.
Leicht in die Hocke gegangen und der Mörder in schwarz brauchte nur einen unfassbar schnellen Sprung, um den Balken unter der Decke zu erreichen — er überbrückte dadurch locker 20 Meter innerhalb einer Sekunde, wirkte beinahe selbst wie ein Hase.
Für ihn selber war der Fund allerdings das abstraktere. Man versteckte solche Chemikalien ausgerechnet in einem Theater, unter der Decke und dann auch noch auf einem Holzbalken, obwohl eben diese Feinde doch nur zu gut wissen sollten, was für Fähigkeiten der Hasenschädel hatte.
Ein Seufzen verließ dadurch seine Kehle, sprang den Balken genauso leichtfüßig wieder runter, ehe er auf ein neues in einem lauten Knall auf der Bühen aufkam.
Stumm überbrückte der Hasenschädel auf ein neues die Stufen, hob unterdessen nur lediglich seine Hand, um nur kurz darauf auch endlich den Klängen der Schüsse und den vielen Schreien lauschen zu können, ehe er das Gebäude wieder verließ.
Es durfte keine Zeugen geben, kein Augenpaar sollte jemals dazu in der Lage sein, von einem Mörder mit einer unfassbaren Sprungkraft zu berichten und doch-...
Ein einziger Zeuge, hatte entkommen können. Eine Person mit einem guten Nutzen, für die 'verfeindeten' Schädel.
Bei der Erzählung, weitete der unbekannte Schädel geschockt seine Augen.
Die Schädel — so nannte man einst die Experimente, die im Waisenhaus Dugaegol gelebt hatten.
Man hatte sie erzogen wie normale Kinder, hatte ihnen die Liebe einer Mutter vorgegaukelt.
Egal ob das anmalen ihrer Gesichter, diesen tausenden Nadeln voller Tinte, die man den Insassen im jüngsten Alter schon in die Haut gestochen hatte oder aber die vielen Medikamente und Gewalteinwirkungen, alles -so wurde es den Kindern seither erzählt- hatte einen Sinn, um der absoluten Mehrheit an Menschen ein Segen sein zu können.
Diese Waisenkinder hatte man als die Engel der neuen Welt betitelt und doch waren sie für die Reichen und Adeligen dieser Welt, nicht mehr als Ware gewesen.
Ihr Markenzeichen ?
Teile eines Totenkopfs, tätowiert in ihre Haut.
Alles brachte dieses Waisenhaus hervor. Von Kindern mit einer abschreckenden Mordlust, bis hin zu Kindern, die die Fähigkeiten von Tieren eingeflößt bekommen hatten, bis die Einrichtung schlussendlich untergegangen war.
Die Forschung war im verdeckten weit voran geschritten. Ein Fakt der es dem Unternehmen erlaubte, ihre Testobjekte mit kompatiblen Tiergenen zu versehen.
Instinkte, ja selbst die Leistung des menschlichen Körpers konnten dadurch fortan individuell umgeschrieben werden.
Eben diese Erinnerungen, breiteten sich wie ein Lauffeuer in Taehyungs Kopf aus, als dieser Zeuge ihm über die Sichtung eines Mannes, der es geschafft hatte bis zur Decke eines Theaters zu springen, erzählte.
Er hatte unfassbares Glück gehabt, diese Frau auf der Wache zu finden. Keiner hatte ihr beim Verhör geglaubt, stattdessen war der Attentat auf diese zierliche Frau hier geschoben worden, die über den Hasenschädel berichtete.
Langsam schaute der Braunhaarige also wissentlich über seine Schulter, nur um dem Blick Jimins zu begegnen.
Er teilte diesen angespannt, wissentlichen Blick: "Kein Zweifel... das muss Jungkook sein",zischte er, ehe er aus dem Schatten der Ecke hervortrat, um sich frustriert auf einen der Bürostühle des Polizeireviers fallen zu lassen.
Nun konnte es der Zeuge ebenfalls sehen..
Die roten Augen der beiden, in ungewöhnlich schwarzer Polizeiuniform gekleideten Männer..
Die Abbildung eines Schädels. Das dort-.. Waren es Komplizen des Mörders ?!
Taehyung -der braunhaarige Tigerschädel- hatte die Tätowierung von Knochen am Hals, bis hin zur Wange, auf dass man die Halswirbel, sowie in Teilen auch den Unterkiefer erkennen konnte.
Jimin -der rothaarige Spinnenschädel- hatte seine Tätowierung hingegen über die Nase weg, umrandete in Teilen sogar seine Augen, auf das Nase, sowie Augenhöhlen in Form der Tätowierung zu erkennen waren.
"Wo haben Sie diesen Hasenmörder nochmal gesehen ?",fragte der Braunhaarige nahezu versessen auf die Antwort nach. Verschreckt zuckte ihr Zeuge dadurch auf der Stelle etwas ängstlich zurück.
"Kim, Park ! Was habt ihr schon wieder angerichtet ?! Ein riesiger Stapel in nur einer einzigen Nacht, wollt ihr mich eigentlich verkackeiern ?!!",fauchte ihr Vorgesetzter sie an. Kim Seokjin.
Damals, konnte dieser Engel sie zum Glück der Kontrolle ihrer Masken entziehen, hatte selbst ihre Fähigkeiten als brauchbar genug eingestuft, um sie einzustellen, das Problem war nun eben, dass diese zwei Schädel nichts besseres im Kopf hatten, als kontinuierlich nach weiteren Schädeln ausschau halten zu wollen, so als würden sie ein ganz bestimmtes Experiment suchen.
Jin verstand es beim besten Willen nicht ! Alle Fälle, bei denen es bis jetzt um Schädel gegangen war, waren eh tot aufgefunden worden !
"Sir. Leutnant, Sir; dies ist aber ausnahmsweise mal ein Fall höchster Dringlichkeit ! Der Hasenschädel steht in keinem Vergleich mit den restlichen Schädeln. Im Gegensatz zu den anderen.... wissen wir diesmal zu 100% das er es ist..",senkte der Braunhaarige leicht seinen Kopf.
Erinnerungen fluteten seinen Kopf, welche seinen ganzen Körper einmal mehr versteiften.
Ein leerer Blick..
Der Glanz gänzlich aus den großen, roten Augen verschwunden, die einst in einem so wunderschönen braun gestrahlt hatten..
Nur noch eine Hülle seiner selbst...
Er hatte aufgegeben, selbst seine Hände nur noch kraftlos fallen lassen...
Aufgegeben, aufgrund des hirnrissigen Verrats zweier einstiger Freunde..
Er hatte ihnen den Rücken gekehrt..
Schwer atmete ihr Vorgesetzter dadurch aus, musterte seine zwei Schützlinge einmal prüfend.
"Aish ! Vergesst nicht das ihr nicht all zu viel aufsehen erregen solltet. Ab mit euch !",wank er die zwei Nesthäkchen raus.
Er konnte ihnen wohl wirklich nichts abschlagen.
Jeon Jungkook, die Nummer 67 — Bunnyskull.
Ihr einstiger Freund und nicht nur das. Jungkook war von den drein seither der Jüngste gewesen, hatte sich immer auf die zwei verlassen, bis schließlich der Tag gekommen war, an welchem er die meiste Hilfe der beiden benötigt hatte und genau dort.. wandten sie sich von ihm ab, aus angst, dass sie das gleiche Schicksal ereilen könnte...
Sie würden das irgendwie wieder gut machen müssen, wenn nicht für Bunnyskull, dann immerhin für den kleinen Jungen, den sie damals an diese Hölle von Waisenhaus verloren hatten !
Zur selben Zeit, saß die Hasenmaske stumm und allein auf einem der Dächer. Verloren schaute er in die Ferne, während er sein Schmertterlingsmesser immer mal wieder in seiner Hand drehte.
"67, es wird nach dir verlangt"
Der Schwarzhaarige hatte die quietschende Tür genau gehört, musste nur einen Fuß seufzend auf dem Boden abstellen, um sich flüssig, nahezu fließend allein mit diesem hoch zu drücken: "Komme..",es war das einzige Wort, dass die Kehle des schweigsamen Killers verließ, ehe er sein Messer einmal in seiner Knöchelhandschuh bestückten Hand drehte, bevor er es wieder in die Fassung seiner Seitentasche gleiten ließ.
Und so betrat der junge Mann unter seiner Maske das Gebäude einmal mehr.
Es war nahezu schäbig. Die Farbe bereits einzeln von den Wänden geplatzt. Die milchigen Lichter flackernd.
Bei jedem Lichtblitz funkelte dadurch für einen Bruchteil sein Lippenpiercing auf. Schmuck, der ihn als die Ware kennzeichnete die er war.
Man hatte es ihm damals gewaltvoll beim Verlassen des Waisenhauses in die Unterlippe gerammt..
Langsam stieg er aus den schwarzen Stiefeln unterdessen die kalten Steintreppen hinab, der große Mann direkt hinter ihm, der ihn aus einem wachsamen Blick im Auge behielt.
So verharrte das Rabenhaar allmählich, die roten Augen hinter der Maske langsam auf den Kerl richtend, der ihm nicht von der Seite weichen würde: "Mir ist bewusst, dass unser Boss mir misstraut, aber denkst du ernsthaft. . .das du eine Chance hättest ?",fragte der Schädel monoton nach, drehte sich nur teils etwas um, damit er dem Blick des anderen begegnen konnte.
"Hasen kann ich erlegen, also wird dich das gleiche Schicksal ereilen",es war eine so stupide Antwort. Unweigerlich lachte 67 dadurch seit langem mal wieder, offenbarte die schneeweißen Zähne und die perfekt geschwungenen Lippen in seiner charismatischsten Schönheit: "Nun, wenn du das sagst, wird mein Taekwondo dir wohl wirklich nicht gewachsen sein"
Der schwarzhaarige Hasenmörder belächelte seinen Beobachter.
Es bewies ihm, wie wenig ihr Vorgesetzer preis gegeben hatte. Ein Mensch würde nicht länger gegen seine Beine ankommen. Tausendmal hatte man ihm sie mit einem Vorschlaghammer zertrümmert und selbst seine Füße — tausendmal hatte man sie wieder zusammenwachsen lassen, ihn mehr Hase als Mensch werden lassen, selbst die Nervenbahnen aufgrund dieser Folter verstummen lassen.
Ihn würde der Schmerz nicht länger interessieren. Damals.. da hatten sie die Prozedur so lang wiederholt, bis nicht seine Beine, sondern der Hammer selbst in zwei gebrochen war.
Umso öfter Knochen wieder zusammenwuchsen, desto härter und robuster wurden sie..
Der Skull bräuchte nur einen gezielten Sprungkick und das Genick dieses Schranks wäre durch.
Der einzige Nachteil ? Die ruinierten Beine, zogen den Fakt mit sich, dass er seine Schritte nicht länger leise tätigen konnte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als das leichtfüßige anzunehmen und einzig und allein auf seine eigene Stärke zu vertrauen.
Demnach betrat er also den in Schatten getauchten Raum.
Ein alter Sessel begann leise zu knarzen, sobald der Hasenkiller zusammen mit dem Schrank den Raum betreten hatten.
Sie blieben an der Wand stehen, auf dass allein die roten Augen des Bunnyskulls minimal in der Dunkelheit zu erkennen waren.
In so einer Dunkelheit, wirkte er schon beinahe wirklich wie das Monster, als welches er geboren und geschaffen wurde..
Nummer 67. Unsere Informanten haben über zwei Schädel berichtet, die Ausschau nach dir halten. Sie tun nichts weiter als uns zu behindern — ich verlange von dir, dass du sie beseitigst",grollte die tiefe Stimme noch vergleichsweise ruhig.
Das Rabenhaar konnte sich vorstellen wer es war und doch... er verbeugte sich lediglich, fügte sich dem Willen seines Käufers, wie es sich für ein einfaches Werkzeug gehörte: "Sehr wohl mein Herr"
So saß er nun also hier mutterseelenallein auf einem der oberen Metallbalken der Lagerhalle, er schleifte langsam und gemächlich seine Messer, hörte die leisen Schritte, im Vergleich zu den nahezu schwebend flüssigen sofort.
Somit stellte er kurzzeitig auch das schleifen seines Messers ein, schaute aus den rot glühenden Augen seiner Maske runter auf den Boden.
Dort standen die Beiden also tatsächlich, waren wirklich prächtig herangewachsen, für die Missgeburten, zu denen man diese zwei gemacht hatte: "Jungkook...",schien der Rothaarige der Beiden fast schon ein wenig melancholisch, als er seinen einstigen Freund dort oben sah.
Noch immer hinter einer Hasenmaske, hätte er die Möglichkeit, im Zweifelsfall seinen eigenen Verstand abzuschalten. Von dort an, würde er solang töten, bis keiner mehr in seiner Umgebung stehen würde, es sei denn-... man würde ihm die Maske entreißen.
"Lass uns reden",trat stattdessen nun der Braunhaarige in den Vordergrund. Bitter brachte es den Rotäugigen hinter der Maske zum lachen: "Reden ? Da kommst du aber reichlich spät mit. Ihr scheint zu glauben.. das wir noch immer so etwas wie Freunde sind",legte 67 unterdessen seinen Kopf teils in den Nacken, funkelte die Beiden selbst noch nach all den Jahren hasserfüllt an, ehe er sich locker vom Balken runterschwang, um aus einer beachtlichen Höhe, entspannt auf dem Boden aufzukommen: "Wisst ihr. Als ihr mich damals dort im Stich gelassen und gar nichts getan habt, als sie mich mitgenommen haben, da stellte ich mir lange Zeit die Frage, wieso ihr wohl nicht eingegriffen habt. Ihr hättet es füreinander immerhin auch getan, also wieso für mich nicht",entwaffnete sich der Schädel unterdessen selber, brachte Jimin schon dazu, missmutig einen Schritt zurückzutreten.
Die Messer fielen auf den Boden, unzählige Schusswaffen, entfernte selbst versteckte Klingen, ehe er zum Schluss.. langsam sein Gewehr über die Schulter zog: "Ich hatte immer den Anschein, dass wir drei in diesem trostlosen Waisenhaus füreinander da sein könnten, um am Ende zusammen dort raus zu kommen. Als ob ich irgendeine Chance haben würde, dort am Ende vielleicht doch noch rauszukommen tze",ließ er das Gewehr kurz leicht in seiner Hand wippen: "Aber neiiin, stattdessen war es immer schon das Tigerchen und Spinnchen — das Dreamteam, dieses Irrenhauses. Der beste Beweis is wohl, dass ihr zusammen vor mir steht aber,...",legte er nun auch langsam sein Gewehr auf den kalten Boden neben sich: "..irgendwie bin ich auch froh darüber. Ihr habt mich stark genug gemacht, damit ich euch jetzt auch mit meiner eigenen Stärke töten kann"
Kaum waren diese Worte ausgesprochen, hob er wieder leicht seinen Blick, ehe er auch schon zu dem ersten Tritt ausholte.
Auf der Stelle sprangen dadurch beide Schädel zurück, wichen knapp dem Hasen aus, dessen Augen erneut unter der Maske aufglühten: "Jimin.. wir müssen ihm die Maske abnehmen",verordnete der Braunhaarige augenblicklich, trat wieder einen Schritt nach vorne.
Ja es stimmte..
Jimin und er waren zusammen in das Waisenhaus gekommen, sie hatten nur sich gehabt, doch war ihnen Jungkook nichts desto trotz aufgefallen.
Der einzige Junge der gemieden worden war. Er war gerade einmal 5 gewesen und schien schon so leer. Zweimal hatte man dem Kind bereits die Beine zertrümmert gehabt, dass Mittel eingeflößt, mit welchem er ein halber Hase geworden war. Er war das Glück im Unglück für diese Monster gewesen..
Viel zu früh transformiert, viel zu früh das Zeichen des Totenkopfs eintätowiert, dafür aber stärker als jeder andere.
Sie hatten ihn dazu gezwungen, damit aufzuwachsen..
Und Taehyung hatte sich ihm als erstes angenommen. In der Zeit, in welcher die rothaarige Spinne durch all die Gerüchte angst vor dem kleinen Hasenjungen gehabt hatte, hatte Taehyung dem Rabenhaar eine helfende Hand angeboten..
Der Bunnyskull drehte sich in einem weiten Sprung und doch diesmal traf er sehr wohl, schleuderte den Rothaarigen schon allein mit einem einzigen Tritt durch die gesamte Halle.
Ein jeder Mensch wäre bei dieser Durchschlagskraft bereits zerquetsch worden, doch konnte sich Jimin durch seine Spinnengene recht gut abfangen, blieb mit einer Prellung auf seiner Brust, an einem der Balken, in welchen Jungkook ihn reingejagt hatte.
Jimin war nun allerdings auch weit genug entfernt, gab dem Schwarzhaarigen die Möglichkeit, sich beinahe wie in Zeitlupe zum Braunhaarigen zu drehen.
Taehyung war sehr wohl angespannt. Ein Tritt vom Hasen und seine Kraft würde allein dadurch stark verringert werden, er dürfte sich also unter keinen Umständen treffen lassen..
Demnach folgten mehrere Tritte. Taekwondo Techniken mit unfassbar vielen Finten, doch griff Taehyung kein einziges Mal an, wehrte manches lediglich ab. Allein schon das kontinuierliche Ausweichen brachte den Tiger dadurch zum schwitzen, doch würde er sich voll und ganz auf die Maske fixieren !
Es blieb ihm keine andere Wahl, um das endlich beenden zu können.
Und doch.. der nächste Tritt striff ihn, da kam aufeinmal ein viel zu schneller Übergang in einen Back-Kick. 67 drehte sich von Taehyung weg und trat mit all seiner Wucht in einem eingedrehten Fuß, nach hinten aus.
Die dicken Sohlen trafen die Magengrube Taehyungs, bohrten sich für eine Millisekunde noch tiefer in die Haut, da sorgte die Durschlagskraft auch schon für eine unbeschreiblich weite Strecke, auf welcher der Tigerskull durch mehrere Kisten durchbrach.
Es prellte sein Zwerchfell, machte ihm Probleme zu atmen, sobald er durch mehrere Aufschläge auf dem Boden, sich immer wieder versuchte aufzurichten.
Jungkook kam näher...
Immer näher.
Zum Teil trat er einzelne Holzsplitter aus seinem Weg, die Schritte derweilen laut und tief: "Ihr haltet euch zurück. Weshalb",kam es grollend von seinen Lippen.
Das einzige was man von seinem Gesicht erkannte..
"Setz.. die Maske ab..",ächzte der Braunhaarige schwer. Jungkook hielt direkt vor ihm inne, war durch diese Anweisung mehr als nur verblüfft. Eine Chance die Jimin nutzte. Nahezu lautlos hatte er sich durch die ganze Halle bewegt, da stürzte er sich aufeinmal auf den Rücken des Schwarzhaarigen.
Auf der Stelle ließ es ihn ächzen, wandte sich grollend unter dem Gewicht auf seinem Rücken, da wollte er bereits die Maske verwenden, um seine gesamte Kraft zu entfesseln und dafür seinen Verstand aufzugeben.
Augenblicklich schnellte der Braunhaarige dadurch panisch hoch, hielt so gut es ging die Handgelenke seines einstigen Kindheitsfreundes. Schwer und angenervt zischte er dadurch.
Endlich schaffte es der Spiderskull, riss ihm brüsk die Maske vom Gesicht, um sie auf der Stelle in seiner Hand zu zerdrücken, doch dem Anblick, welcher Taehyung dadurch begegnen musste, war ein anderes Kaliber.
Verzweifelt weitete der braunhaarige Schädel seine Augen.
Eine Narbe zog sich über die Wange des Bunnyskulls, die damals noch unschuldig, großen Augen mittlerweile schon so abgestumpft und ohne jeglichen Lebensglanz. Das dort war nicht mehr Jungkook — das war eine leere Hülle. Der Hasenschädel als Werkzeug, nicht mehr und auch nicht weniger.
Sofort ließ Taehyung den Griff in einen Wurf übergehen, hatte dadurch die Chance, den Schwarzhaarigen auf dem Boden festzusetzen.
Er wusste das es ihre Schuld war, dass er nun so aussah.
"Was ist nach deinem Verlassen passiert ?!!",konnte sich der Braunhaarige die Frage dennoch nicht verkneifen. Eine Frage, die 67 ziemlich antriggerte: "Du wagst es !",knurrte er, versuchte wieder hochzukommen, doch hatte der Tiger einmal jemanden unten, kam man auch umso schwerer wieder hoch.
"Sag es mir, Jungkook !"
"WAS willst du bitteschön hören ?!! Sie nahmen mich mit und machten mich zu etwas stärkerem !",wie aus dem nichts verdrehte er nun die Hand des Tigers, war schon kurz davor seine Hand zu brechen, doch ohne die Maske, konnte er auch nicht länger gnadenlos sein.
Egal wie stark diese zwei Dreckskerle ihn auch verletzt hatten..
Er konnte nicht.
Noch immer hatte er sie als Freunde im Kopf. Personen, die ihm durch eine unfassbar schwere Zeit gebracht hatten: "Was hätten wir tun sollen ?! Sag es mir, was ? Wir waren Kinder, gottverdammt. Kinder denen der Gehorsam geradezu eingeprügelt wurde, also kämpf nicht gegen uns, sondern diejenigen, die für DAS ALLES ÜBERHAUPT ERST VERANTWORTLICH SIND !!!",er riss die Hand wieder von seinem Handgelenk, drückte den Hasen noch grober runter und auch wenn Taehyung damit einen Punkt hatte, machte es Jungkook doch aggressiv.
Es geschah aus Jimins Sicht so unfassbar schnell. Jungkook riss den Tiger von sich runter, begann den anderen mit Schlägen anzugreifen, die immer wieder auf das Gesicht des Braunhaarigen trafen. Er zügelte sie nicht einmal, so bekam Taehyung auch zunehmend mehr Probleme, diese abzuwehren.
Jimin schmiss sich also gegen den Bunnyskull, riss ihn zischend von seinem Kumpel runter, schleuderte ihn zur Seite, damit er Taehyung irgendwie wieder auf seine Beine bekommen würde.
"Jungkook ? Was passiert-..",zog Jimin währenddessen langsam seine Schusswaffe aus seinem Holster. Er entsicherte sie, ehe er den Lauf langsam auf Taehyung richtete. Er wollte etwas testen..: "..wenn man ein Glas mit roten und schwarzen Ameisen schüttelt ?",schaute er aus dem Augenwinkel einmal zum Rabenhaar.
"Was redest du ?! Verarsch mich nicht, Spinne !" — "Sie töten sich gegenseitig, obwohl keine Seite für das Schütteln des Glases verantwortlich ist",beantwortete er sie also, so hielt sich der Braunhaarige unterdessen auch kurz schmerzerfüllt seine Wange, schaute verwundert zu der Schusswaffe, welche Jimin auf ihn gerichtet hatte.
Genau konnte es die Spinne sehen; wie Jungkook jedesmal, ein wenig zu der Schusswaffe rüberschaute, seine ganze Körperhaltung versteifter als vorher wirkte.
"Hätten wir damals eingegriffen, hätten sie uns vor deinen Augen getötet und du wärst nichts desto trotz mitgeschleppt worden. Zugegeben.. selbst wenn Tae mitgenommen worden wäre, hätte ich zu viel angst gehabt, einzugreifen. Du hättest das sicherlich getan, aber so, stehen wir uns jetzt alle lebendig gegenüber. Es ist niemals zu spät die Seiten zu wechseln Gguk. Es wäre eine Verschwendung, wenn jetzt hier jemand sterben sollte. Du kannst mir nicht sagen, dass dort wo du bist, dir sonderlich viel Vertrauen entgegengebracht wird. Wir hingegen, könnten dieses Vertrauen zumindest zurückerlangen, also komm zur Vernunft !",funkelte der Rothaarige ihn aus den gleichen rot funkelnden Augen an.
"Du willst nicht das einer von uns stirbt. Lass uns wetten: Ich knall Taehyung ab und du wirst ihn rächen wollen",schwenkte er mit der Schusswaffe einmal zu ihrem verlorenen Freund aus.
Dem Jungen, mit welchem sie tagein tagaus gespielt hatten, ein so unfassbar schüchterner Mensch und nun ? Allein weil er ein Waisenkind am falschen Ort mit dem falschen Alter gewesen war, hatte man ihm so etwas angetan: "Komm mit, Jungkook. Leg den Namen 67 ab und geb uns eine zweite Chance"
Tief im Inneren wusste Jungkook zwar, dass Jimin mit diesen Worten nicht unrecht hatte, doch-...
Die ausgestreckte Hand genügte.
Die ganze Anspannung ließ er fallen, musterte lediglich die Geste Jimins nahezu melancholisch.
Es war die gleiche Geste von damals, als die Beiden ihn aus seinem ersten schwarzen Loch ohne jeglicher Hoffnung geholfen hatten.
Wie sollte er dort nur ablehnen ?
Und auch wenn der neue Weg mit missmut beginnen würde, irgendwas in ihm versicherte ihm, das dies von damals nicht noch einmal wiederholt werden würde.
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-3597 Wörter-
Jeder, der sich davon inspiriert fühlt oder ein Buch darüber schreiben möchte, darf das sehr gern innerhalb der Credit Angabe tun, vielleicht können ein paar ja was schönes aus der kleinen Idee zaubern. 🥰
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