•7•
Yoongi kaute auf seiner Unterlippe herum, schaute seinem besten Freund hinterher wie ein kleiner Hundewelpe. Er würde später auf jeden Fall mit einer riesigen Packung Eis bei dem Jüngeren vorbei gehen, aber er wusste auch, dass er jetzt erst mal Abstand brauchte.
Zwei Jahre war das mit den beiden jetzt her. Namjoon hatte gelernt alles wunderbar zu verkraften und dann kommt - zack - dieser eine Moment und du wirst wieder zurück in die Vergangenheit katapultiert.
Yoongi war ziemlich froh, dass die Dinge mit Jimin so unkompliziert waren. Sie hatten Spaß und dabei blieb es. Keine nervigen Verpflichtungen, keine negativen Gefühle. Yoongi wusste wirklich nicht, ob er sowas wie eine richtige Beziehung gut finden würde. Nun ja, seine Mutter hatte ihm bisher auch noch keine vorgelebt, kein Wunder also, dass Yoongi so dachte.
Nachdenklich nahm er einen Schluck Kaffee, bevor er erneut sein Buch aufschlug und sich wieder ins Lübeck des 19. Jahrhunderts begab.
Konzentriert flogen seine Augen über die Wörter, seine Finger schlugen Seite um Seite um. Er liebte dieses Buch.
"H-hi."
Yoongis Augenbrauen zogen sich zusammen, als er hoch schaute. Kühl schlug er sein Buch zu, blieb für einen Moment stumm.
"Kann ich dir helfen", presste er schließlich heraus.
Jin schluckte leicht, kratzte sich im Nacken und biss sich auf die Lippe.
"War das Joon?", seine Stimme war beinahe tonlos.
"Jap", Yoongi ließ das p ploppen.
Der Ältere räusperte sich leicht. "Wie geht's ihm?"
Yoongi kniff die Augen leicht zusammen. "Es geht ihm wunderbar."
"Buddenbrooks, huh? Dir ist bewusst, dass am Ende alle tot sind?"
Ihre beider Blicke legten sich auf Taehyung, welcher plötzlich neben Jin stand. Der Ältere zog überrascht eine Augenbraue hoch.
"Dein Bruder fickt meine Mutter", sagte Yoongi trocken zu Jin, bevor er sich zu Taehyung wandte. "Falsch. Toni und ihre Tochter sind am Ende noch sehr lebendig. Und wenn ich das Buch nicht schon zweimal gelesen hätte, hätte ich dich jetzt damit erschlagen", knurrte Yoongi. Taehyung grinste.
Den Fakt, dass Taehyung offensichtlich Thomas Mann, einen seiner Lieblingsautoren, las, ignorierte er komplett.
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