Yoongi sträubte sich, als Taehyung ihn auf den Arm nahm. Aber er fühlte sich immer noch recht schwach und Taehyung hielt ihn in einem eisernen Griff. Widerwillig legte er seinen Kopf auf Taehyungs Schulter ab, ließ sich tragen wie ein Kleinkind, schloss die Augen. Sein Gesicht berührte die warme Haut an Taehyungs Hals, unterschwellig schmiegte Yoongi sich dagegen. Er roch gut.

Verdammt.

Er überlegte kurz, ob er Taehyung einfach weiter festhalten sollte, als er ihn auf seinem Bett absetzte, entschied sich dann aber dagegen, drückte ihn demonstrativ von sich weg. Taehyung rollte mit den Augen, verschränkte die Arme vor der Brust. Böse sah Yoongi ihn an.

Taehyung seufzte und setzte sich auf die Bettkante. Yoongi ließ das Gesicht in den Händen versinken, massierte sich die Schläfen, raufte sich die Haare. Sein Körper war komplett verspannt. Ja, dieses Umsorgtwerden war auf irgendeine vollkommen absurde Art und Weise schön gewesen, aber es konnte nicht die Realität verschleiern.

Yoongi konnte spüren, wie die Farbe aus seinem Gesicht wich. Nochmal übergeben? Vielleicht könnte er einfach alles aus sich herausspülen, bis er leer war. Alles raus, alle Gefühle, alle Empfindungen, alles, was passiert war. Raus, raus, raus. Er zog mit den Fingern an seinen Haaren, zog die Knie an, formte sich zu einem Päckchen. Er schloss die Augen, presste sie fest zusammen.

Taehyungs Mutter wusste es. Sie wusste es. Verdammte Scheiße, sie wusste es!

Yoongi begann zu zittern, holte reflexartig mit dem Arm aus, als er eine Berührung an seiner Schulter spürte. Taehyung hielt den erhobenen Arm am Handgelenk fest, starrte Yoongi mit zusammengepressten Lippen an.

"Ich hab nichts mit deiner Mutter."

Yoongis Arm fiel auf die Matratze. Seine Augen weiteten sich, sein Herzschlag setzte für einen Moment aus. "W-was?"

Taehyung seufzte, rieb sich übers Gesicht.

Er lehnte sich gegen die Wand, warf Yoongi einen Blick zu.

"Meine Mum ist in Julyn verliebt."