27 | Unbreakable bond
Jungkook Pov
Die Nacht war die reinste Hölle.
Meine wunden sind kein bisschen verheilt und mein magen rumorte die ganze zeit. Mehrmals hatte ich das gefühl das ich mich übergeben musste, es schlussendlich aber nicht tat. Raven war die ganze zeit über bei meinem bett und hat gewimmert, weil er genau gespürt hat, wie schlecht es mir ging.
Als die Sonne hochging hatte ich gerade mal zwei stunden geschlafen. Ich überlegte mir sogar einfach zuhause zu bleiben, aber das Verlangen Jimin zu sehen, war einfach zu gross. Deswegen hievte ich mich mühsam aus dem bett und musste mich erstmal an der Wand festhalten, weil mir schwarz vor Augen wurde.
Raven stand blitzartig an meiner Seite und stupst mit seinem Kopf meine schlaffe Hand an. Mit einem leichten lächeln auf den lippen beginne ich ihn zu kraulen.
"Es ist alles gut buddy" versicherte ich ihm und schlurfte in die richtung meines badezimmers. Gestern habe ich mir nicht gross mühe gemacht, nachdem ich nachhause kam. Das einzige was ich getan habe ist meine Klamotten aus zu ziehen und kopf voran ins bett zu fallen.
Als ich das kalte licht anschalte kneife ich instinktiv die augen zusammen, weil es so stark blendet. Nachdem sich meine augen an das licht gewöhnt haben schaute ich in den spiegel und zu sagen ich sähe scheisse aus wäre noch untertrieben. Ich glaube ich könnte glatt wie walking dead als Zombie mit spielen, so wie ich aussehe. Überall war getrocknetes blut und dreck. Mein gesicht war blass und tiefe Augenringe zierten es.
Seufzend entledigte ich mich meiner boxer und stieg in die dusche. Raven machte es sich vor der Toilette gemütlich während ich das heisse wasser anschalte und genoss wie dieses auf meinen schweren Muskeln prasselte. Das Wasser färbte sich zu meinen füssen rot und braun. Träge schloss ich meine augen und stütze mich mit meinem Kopf an den kalten Fliesen ab.
Meine Nassen haare klebten an meinem gesicht und ich spürte wie mit jeder vergehenden minute die Luftfeuchtigkeit im raum zu nimmt.
Schwerfällig streckte ich meine hand nach dem Schampoo aus und begann, meine Haare damit ein zu reiben. Irgendwie fühlte ich mich ein wenig besser, nun das der ganze dreck und die spuren von gestern nicht mehr an mir klebten.
Die Seife brannte leicht als sie in meine wunde kam, was mir ein tiefes jedoch leises Knurren entlockte. Vorsichtig schrubbte ich meinen Körper und versuchte, die überschüssige Kruste, welche meine Haut spannen lässt, zu entfernen.
Vielleicht sollte ich bevor ich los gehen die Wunden desinfizieren, damit sie sich zumindest nicht entzünden. Wir können zwar nicht davon sterben, die Schmerzen bleiben uns aber nicht erspart. Wenigsten können wir aber nicht krank werden.
Nachdenklich fahre ich über meine brust, wo das Tattoo ist, welches mich mit Jimin verbindet. Mit meinen Daumen fahre ich die dunklen linien entlang, die mir automatisch ein lächeln ins gesicht zaubern. Auch wenn wir uns für den moment zerstritten haben gehören wir immer noch zusammen. Dieser gedanke gab mir hoffnung darauf das alles wieder gut wird.
Diese Erkenntnis lässt den schweren Stein, der mich die ganze Nacht neben den Bauchschmerzen geplagt hat, von meinem Herzen fallen.
Ich schalte das wasser ab und öffnete meine Duschtüre, wodurch sofort Raven hellhörig wird. Instinktiv stand er auf und sah mich mit seinen großen runden Augen an.
Schmunzelnd schnappte ich mir ein Handtuch und band es um meine Hüfte. Danach ging ich raus und gab Raven erstmal sein wohlverdientes Frühstück. Während er in ruhe isst mache ich mich fertig und vergesse dabei ganz meine Wunden zu versorgen, weil ich so schnell wie möglich zur Arbeit will. Aber bevor ich das kann, muss ich noch einmal schnell mit Raven gassi gehen. Während des Laufens kann ich mir auch gleich Gedanken darüber machen, was genau ich Jimin sagen will. Denn es ist noch so früh, dass noch nicht zeit für meine Schicht ist.
Durch den alleinigen Gedanken an die Wache erinnerte ich mich an das, was gestern neben dem Drama mit Jimin noch passiert ist. Die ganzen toten menschen und den fall an sich. Ich geriet wegen panik und dem Schmerzen von meinem herz in eine spirale und habe alle anderen Sachen des Vortages verdrängt. Wie auch, dass ich beinahe die Kontrolle verloren habe.
"Dieses Verdammte arsch" zische ich leise, weil ich immer noch nicht verstehen konnte wie man einfach seine gefolgsleute in den tot schicken kann. Das Holz meiner Komode auf welcher ich mich gerade abgestützt habe knarrte unter mir. Was mich aus meiner fast schon blutdürstigen trance riss. Für einen kleinen moment kam in mir das verlangen auf, meinen chef aus diesem grund kaltblütig zu ermorden und das hatte ich noch nie mit einer person. Vorallem nachdem ich mich nur schon gestern abend wegen einem hasen schuldig fühlte.
Kopfschütteln ging ich zurück ins Wohnzimmer und als ich um den ecken schaute sah ich bereits wie Raven mit seiner leine im mund vor der Türe steht. Sein schwanz wedelt über den boden und seine süsse art beruhigt mich ein wenig.
"Komm lass uns ein wenig den Kopf frei kriegen" hauchte ich, zog meine boots an und legte ihm die leine um. Zusammen verliessen wir dann die wohnung und schlenderten durch die langsam erwachende stadt. Es waren so früh am morgen noch fast keine leute auf den strassen und die laternen welche den weg in der nacht erleuchteten werden nach und nach abgeschalten.
Die Sonnenstrahlen schleichen sich immer weiter durch die hochhäuser hindurch und erhellen die einzelnen Strassen. Der leicht bewölkte himmel ist in ein tiefes Rot/orange getaucht und dieser moment ist so wunderschön das ich nicht anders konnte als mein Handy zu zücken und den moment in einem bild fest zu halten.
Immer wieder hielt Raven inne, um an irgendwelchen Ecken zu schnuppern. Zusammen blieben wir über eine ganze Stunde draußen und zwischendrin habe ich mir in einem kleinen, schnuckeligen Kaffee auch einen Iced Toffe Latte to go geholt. Der süsse Kaffee half dabei meinen unruhigen magen zumindest ein wenig zu beruhigen, genau so wie das spazieren.
Beim zurückgehen liefen wir auch an einer bäckerei vorbei. Interessiert hielt ich am Schaufenster an und beobachte, wie die Konditöre und Bäcker die Leckereien in der Backstube zubereiten. Auf einem handgeschrieben schild steht, dass sie sogar Leckerlis für Hunde haben.
"Willst du ein paar leckerlis buddy?" frage ich Raven der braf neben mir sitze. Erfreut bellte dieser und wedelte mit den schwanz.
"Gut dann lass uns rein gehen" summe ich und ging in den laden. Im innern war es angenehm warm und die luft wurde von den vielen süssen gerüchen erfüllt. Im Hintergrund liefen leise Balladen und wenn man genau hinhört konnte man auch die Leute in der Backstube hören.
"Herzlich willkommen bei Little Dreams", zwitschert eine Junge Frau hinter dem Tresen. Als sie Raven erblickte beginnen ihre augen regelrecht zu strahlen.
"Sie besitzen ja einen Dobermann", haucht sie überrascht, aber gleichzeitig begeistert.
"Ja ist er. Was genau für leckerlis habt ihr?" frage ich höflich und schaute mir in den gläsernen Vitrine die kekse an. Die für die Hunde waren in Knochen form und die anderen leckereien für die menschen in anderen.
"Ja wir haben viele verschiedene. Das wichtigste ist für uns diese mit 100% natürlichen zutaten her zu stellen und nur mit Nahrungsmittel, die auch ein mensch konsumieren würde" erklärt sie schwärmen und man sah wie viel spass ihr diese arbeit macht.
"Ich würde ein probierpäckchen nehmen und Schokoladen, erdnussbutter muffins" bitte ich höflich und beobachte wie sie das kleine LEckerli päckchen hinter der Vitrine hervor nimmt und sich dann daran macht meine cupcakes zu verpacken. Ich denke Jimin wird sich sicher über diese freuen und ein kleines Friedensgeschenk ist nie falsch.
Danach machte ich mich auf den rückweg und mitlerweile waren die strasse mit Leben erfüllt und dank meinem buddy weichen mir die meisten leute aus. Denn Dobermanns haben immer noch einen etwas schlechten ruf hier. Aber wenn kümmerst ich sehe das eher als vorteil.
Als wir wieder zuhause ankamen übte ich noch ein paar tricks mir Raven, bevor ich dann schlussendlich wieder gehen muss. Nun aber deutlich ruhiger und gefasster. Während des Spaziergangs habe ich mir genau überlegt, wie ich das Missverständnis zwischen mir und Jimin klären kann. Aber eine Lösung für das Gespräch mit meinem Chef habe ich nicht gefunden.
Mit meinem Auto fuhr ich zur Wache und sah sofort, dass Jimin seinen babyblauen Porsche bereits auf seinem Parkplatz parkiert hat. Er ist also schon da...
Ich parkierte auch mein auto und stieg dann aus. Auf direktem weg ging ich zum büro meines Chefs, unterwegs musterte ich die restlichen Mitarbeiter, die alle betrübt wirken, wegen der Geschehnisse von gestern.
Etwas harsch klopfte ich gegen die Hölzerne Türe meines chefs. Nach wenigen minuten werde ich auch schon hinein gebeten und als ich diesen dreckigen sack sah, der kein funken reue zeigte fiel es mir sehr schwer nicht gleich auf ihn los zu gehen. Der gedanke daran das es mich aber zu keinen besseren person als ihn selbst machen würde, hielt mich jedoch davon ab.
"Jeon was ist?" fragt dieser, ohne seinen Blick vom Laptop zu heben.
"Ich wollte mit dir über die Geschehnisse von gestern reden", sagte ich trocken und als er meine, aus seiner Sicht respektlose Anrede hörte, schaute er rasant mit hoch gezogener Augenbraue hoch.
"Wie konnten du die leute wortwörtlich in ihren Tod schicken?" frage ich gerade wegs heraus.
"Das konnte man nicht vorher sehen..." redete er sich heraus, was mich entäuscht den Kopfschütteln lässt.
"Man konnte es voraus sehen. Leute an einen ort zu schicken von dem man keine ahnung hat und es klar ist das sich in diesem feinde befinden ist einfach verantwortungslos. Du bist jetzt schuld daran das mehre familie eine wichtige person verloren habe" antworte ich harsch und stemmte meine Hände kraftvoll auf den tisch. Ich baute mich vor ihm auf und sehe ihn ruhig an, obwohl die wut unter meiner Haut brodelt. Es bringt aber nichts, wenn er diese sieht, weil er sie dann nur ausnutzen würde.
"Was weisst du schon..." schnaubte er spöttisch, aber ich merkte genau wie ihn meine worte verunsicherten. Er baut sich selber auf, jedoch fehlt ihm die Selbstsicherheit.
"Anscheinend mehr als du und wenn das so weiter geht werden das auch die höheren tiere bemerken" hauche ich selbstsicher grinsend und stosse mich von seinem tisch ab. Ohne ihn eines letzen blicks zu würdigen ging ich aus dem büro. Ich habe ihm zwar nicht wirklich die leviten gelesen, aber meine drohung ist definitiv angekommen. Denn sein gesicht wurde bei meinen worten kreide bleich und die augen waren so gross das sie schon drohten aus seinem kopf zu fallen.
Die ganz hohen tiere wollten mich bereits von Anfang an als Leiter dieser Zweigstelle haben, aber ich habe abgelehnt weil ich in dem Moment nicht diese Verantwortung übernehmen wollte. Immerhin war ich auch eins der Gründungsmitglieder von diesem Team. Ich habe einfach meinen platz nie beansprucht, da ich mir dachte das es besser ankommt wenn ein mensch eine solche einheit leitet.
Aber diese ansicht hat sich jetzt ein wenig verändert und wenn es so weitergeht muss ich wohl fast schon einschreiten. Etwas besser gelaunt machte ich mich auf den weg zu den anderen, die sich sowieso bei Tae aufhalten werden. Dabei massierte ich mir leicht den Bauch, da die Krämpfe immer noch nicht aufgehört haben.
Vor Taes türe hielt ich inne und bereite mich innerlich vor. Ich war aufgeregt und nervös, aber ich musste es hinter mich bringen.
Langsam öffnete ich die Türe und erblickte sofort Jimin. Er sieht mitgenommen aus. Er hat dunkle augenringe und seine Schwarzen Haare waren ein reines chaos wie als würde er die ganze zeit durch diese fahren.
Das Verlangen kam in mir auf ihn einfach in den arm zu nehmen und seine etwas harschen worte zu vergessen, jedoch kamen wir so nicht weiter.
"Können..." begangen wir gleichzeitig, was mich amüsiert schnauben lässt.
"Du zu erst" forderte ich ihm auf, denn meine instinkte sagen wir das er genau das gleiche will wie ich.
"Können wir reden?" fragte er gerade wegs heraus. Zufrieden lächelte ich und nickte.
"Lass uns einen ruhigen ort finden und alles richtig stellen" antworte ich gelassen. Sobald ich ihn erblickte verschwanden all meine sorge und die vorige nervosität wird durch eine ruhe ersetzt. Denn ich rief mir erneut die worte von vorher in den kopf. Wir gehören zusammen und es wird immer einen weg geben mit dem wir weiter kommen.
Jimin kam langsam auf mich zu. Er wirkte unsicher und die schuldgefühle betrübten seine wunderschöne augen. aufmunternd lächelte ich und hielt ihm Gentleman like die Türe auf und bevor ich den raum ganz verlassen habe ich konnte ich noch hören wie Yoongi rief "Mein Raum ist frei müsst ihn halt einfach mit ein paar leichen teilen."
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