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⠀⠀𝟐𝟒⠀𝐒𝐞𝐢𝐧 𝐤𝐚𝐩𝐮𝐭𝐭𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧 ⠀⠀

ˢᵉᶤⁿ ᵏᵃᵖᵘᵗᵗᵉˢ ˡᵉᵇᵉⁿ

ʸᵒᵘ ʷᶤˡˡ ⁿᵉᵛᵉʳ ᵘⁿᵈᵉʳˢᵗᵃⁿᵈ
ᵘⁿᵗᶤˡ ᶤᵗ ʰᵃᵖᵖᵉⁿˢ ᵗᵒ ʸᵒᵘ

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„Du und Lily also?" griff ich das Thema auf, während die Stille, die zwischen uns entstanden war, unerträglich wurde. „Wohl eher nur James, der Evans hoffnungslos ausgeliefert ist." Mischte sich Sirius ein, der gerade in den Krankenflügel zurückgekehrt war. „Halt die Schnauzte, Tatze. Sie verfällt mir schon noch, wer kann denn diesem Charme widerstehen?" verteidigte sich James, indem er mit seinen beiden Daumen auf sich deutete. Sirius und ich hoben gleichzeitig die Hand.

„Das zählt nicht. Du" er drehte seine linke Hand um, sodass der Daumen auf Sirius zeigte, „bist ein Typ. Obwohl, das ist eigentlich kein Argument." Überlegte er und zog dabei verschwörerisch die Augenbrauen hoch. „Aber du" er anvisierte mich mit dem anderen Daumen, „dich kenne ich schon, seit wir Windeln getragen haben. Ich kann mir vorstellen, dass dich das nicht an meine attraktivsten Zeiten erinnert." Die Jungs brachen in lautes Gelächter aus. Ich wusste jedoch nicht, wie ich mich ihnen gegenüber jetzt verhalten sollte. Das Bild von Baby James, der in weißen Windeln durch den Garten rannte, bot allerdings eine zugute Vorlage, sodass sich auch meine Lippen zu einem Lächeln verzogen.

Leider gefror dieses Lächeln sogleich, als die Tür des Krankenflügels erneut geöffnet wurde. Hinein kamen Remus und Peter, aber auch Regulus und Joshua.

„Wie geht's dir?" fragte Joshi mich, als mich die beiden erreicht hatten. „Was macht der denn da?" warf Regulus ein und besah James, der inzwischen neben mir auf meinem Bett saß, mit einen wütenden Blick. Währenddessen liefen Remus und Peter zu Sirius.

„Danke Joshi, mir geht es wieder gut." Antwortete ich ruhig auf die erste Frage, mein Tonfall änderte sich jedoch in kühl und abweisend, als ich weitersprach: „Mit dem da hab ich über unsere Freundschaft gesprochen. Etwas, das ich mit dir auch mal hatte, bevor ich herausgefunden habe, wie falsch du eigentlich spielst."

Zickig. Anders konnte man meine Reaktion selbst nicht beschreiben. Trotzdem war es mir lieber als die Situation an mich heranzulassen, denn dann, das wusste ich, würde ich in Tränen ausbrechen und lange nicht mehr aufhören können.

„So schnell ersetzt du deine Freunde also, gut zu wissen! Was ist denn los mit dir? Du wachst auf und tust so als hätte ich dich an den dunklen Lord verkauft, mindestens!" nun hatte auch Regulus seine Fassung verloren. Die Gespräche um uns herum verstummten, aber das war mir gerade egal. „Erstens, hier geht es nicht um das ersetzten von Freundschaft, denn nur jemand, um den man sich sorgt, kann einen enttäuschen und das hast du geschafft. Applaus. Zweitens, du weißt genau, wovon ich rede, das habe ich dir bereits heute Morgen gesagt, bevor ich umgekippt bin und James mich aufgefangen hat." Sagte ich schneidend.

„Aha und wie kamst du bitteschön darauf? Hast du ihr irgendwelche scheiße erzählt?" ging er nun auf seinen Bruder los. Dieser hob abwehrend die Hände. „Nein, habe ich nicht. Sie hat es gesehen." „Gesehen, was soll das denn heißen?" „Das ist egal. War es denn gelogen, dass du nichts getan hast, hm? War es das?" fragte ich nach. Regulus' Blick traf meinen und mir fiel wieder einmal auf, wie sehr er seinem Bruder im Aussehen ähnelte. Das war auch das Einzige, was die beiden gemeinsam hatten, wie mir nun bewusst wurde.

„Du hast doch keine Ahnung, wovon du da redest!" „Oh, doch die habe ich sehr wohl. Ich habe genug gesehen, um mir eine Meinung bilden zu können, denn ich kenne solche Situationen!" erwiderte ich. Meine abweisende Haltung war hinüber und zum zweiten Mal an diesem Tag stiegen mir Tränen in die Augen. „Wie leicht kann man dich denn beeinflussen, Electra? Jemand erzählt dir von einer vermeintlich schlechten Tat und du rennst zu ihm, um seinen Hass zu übernehmen. Ich dachte wirklich du wärst selbstbestimmter!", warf Regulus mir nun an den Kopf. „Und ich dachte wirklich ich würde dich kennen und dich richtig einschätzen. Scheinbar haben wir uns beide geirrt."

Regulus öffnete erneut den Mund, Sirius kam ihm aber zuvor. „Lass gut sein, Reg." „Komm mir nicht mir Reg, Bruder! Bist du jetzt nicht total zufrieden, dass du mein Leben noch weiter kaputtgerissen hast?" richtete er sich an den Gryffindor. „Ja genau, ich mache dein Leben kaputt. Erzähl' das jemandem, der's dir glaubt!" Entgegnete Sirius mit einem kalten Lachen. Das brachte Regulus dazu auf ihn zuzustürmen. Merlin sei Dank hatte Joshi wohl schon mit so etwas gerechnet, denn er packte seinen Freund von hinten und hielt ihn zurück.

„Komm runter." Flüsterte er. „Wir gehen, tut mir leid. Ich komme nachher wieder, Evie." Bestimmte er und zerrte Regulus aus dem Krankenflügel.

„Was genau war das?" brach Peter die Stille, die nach dem Abgang der zwei Slytherins den Raum heimgesucht hatte. „Das geht nur Regulus und mich was an... Und Sirius." Blockte ich ab. Müde wischte ich mir die Tränen von der Wange und legte mich auf mein Bett, was James zum Aufstehen zwang.

„Und das nanntest du deinen besten Freund?" fragte er daraufhin. „Schlechter Zeitpunkt, Krone." Meldete sich Remus zu Wort. „Hier." Sagte er und reichte mir eine kleine dünne Tafel. Als ich es auspackte stellte es sich als Schokolade heraus. „Sie macht glücklich." Erklärte er. „Dankeschön." Trotz der Trauer schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich von der Schokolade abbiss. Sie schmeckte süß und erfüllte meinen Magen mit einer wohligen Wärme. Es war das Erste, was ich seit drei Tagen aß und ich hätte mir nichts Besseres dafür vorstellen können.

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Die nächste Zeit verging zäh und war die schlimmste, die ich in Hogwarts je erlebt hatte. Ich konnte mich für keine Tätigkeit so richtig motivieren, war die meiste Zeit allein oder mit Joshi in der Bibliothek. Immer, wenn ich mit ihm über Regulus reden wollte wich er aus, was irgendwann dazu führte, dass wir uns kaum mehr unterhielten, sondern einfach still nebeneinander unsere Hausaufgaben machten. Joshi hatte sich unterdes einen strikten Plan zurechtgelegt, nach dem er jede Mahlzeit und jeden Nachmittag abwechselnd mit Regulus oder mir verbrachte, um uns zu zeigen, dass er sich „nicht entscheiden würde" und uns klarmachte, „wie lächerlich und ignorant" wir uns verhielten. Leider zog das nicht.

Die Tage, in denen ich mit Regulus nur redete, wenn es unvermeidlich war, wichen Wochen und diese formten sich zu Monaten. Auch von seiner Seite erreichte mich Ignoranz und Gleichgültigkeit. Regulus war stolz, niemand, der anfing um etwas zu betteln, und so verloren wir uns immer mehr.

Irgendwann kämpfte ich mich ein wenig aus meinem Motivationsloch hinaus und verbrachte meine Zeit ab und zu mit Cece und Alanya und war sogar manchmal bei James und seinen Freunden. Remus war nett und offen, Sirius hatte ein wenig von seiner Unnahbarkeit verloren, die ich ihm gegenüber früher empfunden hatte, Peter war in meiner Gegenwart schüchtern, erschien mir aber ganz. Trotzdem war es ungewohnt und jedes Mal, wenn ich mit den Rumtreibern zusammen war, spukten mit Regulus Worte im Kopf herum: „So schnell ersetzt du deine Freunde also, gut zu wissen!". Deswegen war ich noch immer oft allein.

Es war Anfang April, als ich mit Joshi aus der Bibliothek kam und wir uns Richtung Abendessen zur großen Halle aufmachten, zumindest dachte ich das. „Evie, ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht mit dir essen kann." Meinte Joshi, als ich ihn wie automatisch mit mir zog. „Was?" fragte ich verwirrt. „Heute ist ein Vertrauensschüler-Treffen." Erklärte er. Das hatte ich total vergessen, obwohl er mich bestimmt vier Mal daran erinnert hatte! An sich vergaß ich oft, dass Joshi zusammen mit Cecilia Vertrauensschüler war, er ließ es selten raushängen. „Oh, Okay."

Also verabschiedete ich mich von ihm und streunte einsam durch das Schloss. In die große Halle wollte ich nun nicht mehr, ich hatte sowieso kaum Appetit. Nach einer halben Stunde entschloss ich mich, in ein altes Klassenzimmer zu gehen, um dort noch etwas zu Zeichnen. Gelangweilt öffnete ich die Tür, erschrak aber, als ich erkannte, dass der Raum nicht leer war. Wie vom Blitz getroffen schreckten James, Sirius und Peter auf, sechs Augenpaare starrten mich entgeistert an. „Sorry, Jungs, ich wollte euch nicht stören." Sagte ich, während ich dabei war, rückwärts das Zimmer wieder zu verlassen.

„Nein, alles gut." Erwiderte James grinsend. Im selben Moment kehrte er mit der flachen Hand einen Stapel Pergament in seinen Rucksack. „Kannst schon reinkommen." Sprach er weiter und winkte mich zu sich. Unschlüssig blickte ich die anderen an, ging dann aber auf die Gryffindors zu. „Was macht ihr?" fragte ich, zog mir einen Stuhl heran und setzte mich zwischen James und Peter in den Kreis.

„Nur Rumtreiberangelegenheiten." Meinte der Schwarzhaarige geheimnisvoll und schob dabei seine Bille auf der Nase zurecht. „Aha" entgegnete ich gedehnt „solange sie nicht meinem Haus schaden, ist alles gut." „Sie schaden nicht deinem gesamten Haus. Nur ungefähr einem Siebzigstel davon." „Heckt ihr schon wieder was gegen Sev aus? Das ist mit der Zeit echt nicht mehr cool. Oder, wenn ich es mir recht überlege war es das noch nie." Entschied ich. „Er hat es verdient, mit seinem schmierigen Gehabe." Sagte James. Bei diesem Thema eckten wir immer an. „Ist doch jetzt egal." Ging Peter dazwischen. Dafür kassierte er von uns beiden einen Bösen Blick, doch wir blieben still.

„Nein, eigentlich nicht." Ergriff Sirius das Wort. Ich sah auf und seine stechend grauen Iriden trafen meine, hielten sie in einem Bann. Seit der Nacht nach dem Quidditchspiel faszinierten mich diese Augen noch mehr, als sie es ohnehin schon getan hatten. „Du bist eine Slytherin, du könntest uns einwandfreie Insider-Infos liefern." Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. „Träum weiter." Lachte ich. „Das werde ich." Sagte er und lehnte sich selig grinsend in seinem Stuhl zurück. Es war fast ein wenig gruselig, er schien sich mehr als sicher zu sein, dass ich ihm irgendwann etwas erzählen würde. Ich konnte den Gedanken jedoch nicht zu Ende führen, als uns ein lauter Knall unterbrach. Die Tür des Klassenzimmers war harsch aufgeschlagen worden und prallte gegen die rechte Wand daneben.

„Wen man vom Teufel spricht." Murmelte James neben mir leise und setzte dann mit erhobener Stimme hinzu: „Hallo, Schniefelus!" Im Rahmen standen nämlich Severus, Regulus und Evan höchst persönlich. „Hier scheint wohl besetzt zu sein." Stellte Evan trocken fest, was seine beiden Freunde aber nicht interessierte. Regulus ergriff zuerst das Wort: „Wirklich Electra, so tief bist du gesunken, dass du jetzt mit Leuten wie diesen herumhängst?" zischte er. „Das kann dir egal sein! Lieber mit ihnen als mit dir." Stieß ich hervor. „Wirst du jetzt auch zum Blutsverräter, wie der Rest deiner Familie?" ergänzte Severus seine Aussage.

Ich musste mehrfach Blinzeln, um die Tränen zurückzuhalten, die sich in meinen Augenwinkeln sammelten. Diese Beleidigung war ich gewöhnt, doch hatte ich sie noch nie von meinen Freunden gehört. Oder meinen direkten Klassenkameraden, ich wusste nicht genau, als was ich Severus zählen sollte.

„Unterstehe dich, so mit mir zu sprechen!" schrie ich, in der Hoffnung durch den lauten Ton das Zittern in meiner Stimme überspielen zu können. „Du hast keine Ahnung um was es hier geht." „Was ich sehe, ist, dass du dich mit dem Feind verbündest." Mischte sich Evan ein. Es machte mich krank, dieses Denken in Rot und Grün! Doch bevor ich antworten konnte, begann James zu sprechen: „Erstens, wir sind auch noch in diesem Raum, also rede nicht über uns, als würden wir dich nicht hören, Rosier! Zweitens, Black was fällt dir ein sowas zu deiner angeblichen besten Freundin zu sagen?"

Regulus' Augen weiteten sich vor Zorn und er wandte sich an mich: „Beste Freundin? Was genau habe ich dir angetan, dass du mich wegstößt, hm? Wie oft hast du mir gepredigt ich solle nicht zu schnell urteilen und daweil macht du genau dasselbe! Also sag mir, beste Freundin: Was habe ich dir getan?" Im Raum trat Stille ein, alle Blicke richteten sich auf mich, aber ich wusste nichts zu antworten.

Mir hatte er nichts getan.

Verdammt, mir persönlich hatte Regulus Black niemals etwas getan!

„Aber ist nicht genau diese Tatsache das Problem?" flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf. „Kylan hat dir auch nie etwas getan." Und trotzdem konnte ich nicht antworten, mein Mund war wie versiegelt. Es war eine Sache zwischen Sirius und seinem Bruder, nichts, was mich angehen sollte. Wieso konnte ich es nicht einfach vergessen? „Weil es dir zu nahe geht." Sprach die Stimme weiter. Ich war keine besonders empathische Person, war nicht gut im Trösten, oder darin zu erkennen, ob es anderen Personen schlecht ging. Aber wenn ich nun Regulus sah, erkannte ich neben dem Freund, den ich seit fünf Jahren zu kennen geglaubt hatte, auch den Fremden, der mit gleichgültiger Mine seine Mutter bei ihren willkürlichen Aggressionen beobachtet hatte.

„Lass mich einfach in Ruhe." Murmelte ich deutlich spät und in schwachem Ton. Ehe einer der Anwesenden reagieren konnte, sprang ich auf, drückte mich an den Slytherins vorbei und rannte den Gang entlang, weg von dem Streit, weg von den Fragen, weg von Regulus, weg von Sirius.

Nach unzähligen Treppenstufen, Biegungen und Korridoren verließ mich die Luft, ich musste husten und lehnte mich im verlassenen Geheimgang im vierten Stock gegen die Wand. Ich musste mich zusammenreißen, durfte nicht schwach werden, nicht einknicken. Es war meine eigene Entscheidung gewesen von Regulus Abstand zu gewinnen, denn ich hatte gedacht, es sei das Beste, nun konnte ich es nicht mehr ändern. Ich würde nicht zurückkriechen, dafür war ich zu stolz und zu überzeugt von meiner Meinung.

Erschöpft sank ich an der Wand hinab auf den Boden. Ich war in Hogwarts, der Ort, an dem ich glücklich sein konnte. Die kommenden Monate bis zu den Sommerferien würde ich nicht mit Gedanken an Regulus verschwenden, nicht mit Trauer, nicht mit Enttäuschung.

„Hunter, Evie! Wir müssen reden.", holte mich eine laute Stimme ein. Ich hatte nicht bemerkt, dass Sirius mir nachgelaufen war. „Ich wüsste nicht über was." Entgegnete ich abweisend. „Doch, das weißt du. Ich dachte, ich könnte es ignorieren, war der Ansicht, die Sache würde mit der Zeit von selbst vergehen. Jetzt sind aber fast zwei Monate vergangen, seit du meine Vergangenheit gesehen hast und noch immer ist nichts so, wie es war. Am Anfang glaubte ich, dass dich die Bilder vielleicht verstört haben, aber dann hättest du mich darauf angesprochen, so wie es James getan hatte, als ich ihm davon erzählt habe. Das Einzige, was dich geschockt hat, war Regs Verhalten, wieso?"

Ich konnte nicht glauben, was er da sagte. Abgesehen davon, dass ich Sirius Black keine derartige Beobachtungsgabe zugetraut hätte, war mir nicht klar, was er mit seiner Aussage erreichen wollte. „Was erwartest du von mir? Soll ich dich bemitleiden, weil es dir zu Hause scheiße geht? So eine Person bin ich nicht." Bevor ich realisierte, was ich gesagt hatte, waren die Worte schon ausgesprochen, konnten nicht mehr zurückgenommen werden. Das war nicht ernsthaft aus meinem Mund gekommen? Ich hasste diese Seite an mir, dieser bescheuerte Schutzmechanismus, der sich aktivierte, sobald die Sprache auf sowas fiel. Ich wurde rücksichtslos und abweisend, für einen kurzen Moment herzlos.

Ich hatte kein Mitleid mit Sirius, es war viel mehr, was ich empfand. Ich wusste wie es ihm ging, aber das würde ich ihm niemals zeigen.

„Nein, das will ich überhaupt nicht, kein Grund verletzend zu werden." „Aber dann kannst du dir die Frage doch selbst beantworten." „Ja toll, er war dein bester Freund, du hast dich in ihm eben getäuscht, schlimm, aber nicht so schlimm, um eine fünf Jahre alte Freundschaft zu canceln. Also überlegte ich weiter. Das Verhalten meines werten Bruders ist typisch für euch Schlangen, es wäre logisch, wenn du ihn darum bewundern würdest, doch du hast das Gegenteil getan." Folgerte Sirius.

Vorurteile.

Und ich hatte tatsächlich geglaubt Sirius wäre über dieses Niveau herausgewachsen. Wie naiv von mir.

„Schön, dass du immer noch denkst, alle in Slytherin seien egoistische kaltblütige Muttersöhnchen!" stieß ich hervor. Wie konnte ich nur wenige Minuten noch denken Sirius und ich hätten uns tatsächlich angefreundet? „Das ist also der Grund, wieso du in den letzten Wochen nett zu mir gewesen bist? Du hast dich mit mir befasst, weil ich nicht in das bescheuerte Raster deines kleingeistigen Weltbildes passe." „Das war gar nicht der Punkt! Außerdem habe ich das nicht gesagt!" verteidigte Sirius sich, sprach aber sogleich weiter: „Du solltest echt aufpassen was du sagst, Evie. Du kannst es dir nicht leisten noch einen Menschen aus deinem Leben zu verstoßen. Ständig bist du alleine, wenn Santiago seinen „Reg-Tag" hat. Und ja, manchmal bist du auch bei uns, wofür du Merlin danken kannst, dass du mit James nicht mehr so auf Kriegsfuß stehst."

Er hatte so verdammt Recht. Mit jedem einzelnen Wort. Ich hatte gedacht, ich hätte mein Leben ohne Regulus neu sortiert, trotzdem fühlte ich mich einsam ohne ihn. Meine Anfangsschwierigkeiten in der Ersten waren nichts dagegen, genauso der Monat in der Dritten, als uns ungefähr alle Slytherins hassten, weil die Jungs und ich uns nachts rausgeschlichen, und gemeinsam 150 Hauspunkte verloren hatten. In jeder verzwickten Situation, in jedem noch so blöden Missgeschick im Schloss war Regulus bei mir gewesen. Doch nun schwiegen wir uns nur an, sogar beim Quidditch Training versuchte ich so wenig mit ihm zu interagieren, wie nur möglich.

„Es tut mir leid. Du bist nicht Reg und ich wollte dich nicht so anmeckern. Ich bin James, Dir, Remus und Peter wirklich dankbar, dass ihr meine Anwesenheit ab und zu ertragt. Um zu deiner zweiten Frage zu kommen: Du hast es schon gesagt, ich bin von ihm einfach enttäuscht, meinem besten Freund..." Die Verbitterung war deutlich aus meiner Stimme rauszuhören. Müde stützte ich meine Arme auf meinen Knien ab, um meinen Kopf in meinen Händen verbergen zu können.

„Darauf will ich nicht hinaus und das weißt du ebenfalls. Dich dümmer zu stellen, als du bist, steht dir nicht. Es geht mir um den Vergleich, den du gezogen hast, zu deinem Bruder." Entgegnete Sirius, allerdings klang es so, als würde er bereits wissen, was ich verbab.

„Das geht dich nichts an." Antwortete ich kalt. Ein einziges falsches Wort könnte meine gesamte Fassade zerbrechen.

„Wow, immer noch so verschlossen, Evie, wirklich? Ich bin nicht so blöd, wie die Leute denken. Der spärliche Weihnachtsbrief deiner Mutter, der Fakt, dass du jede Ferien im Schloss verbringst, deine Reaktion gerade eben - Ich kann eins und eins zusammenzählen."

„Was auch immer du zu wissen glaubst, vergiss es schleunigst wieder. Das ist das Gesündeste für uns beide." Zischte ich. „Das Gesündeste? Dass ich nicht lache!" schnaubte Sirius. Nun war es auch mit seinem versöhnlichen Ton hinüber:

„Deine Familie ist genauso abgefuckt wie meine."

Ich hob den Kopf und Sirius' Blick verhakte sich mit meinem. Es war das passiert, womit ich schon vor Wochen gerechnet hatte: Sirius hatte all meine kleinen, versehentlichen Andeutungen zusammengepuzzelt.

„Wieso sorgst du dich auf einmal um mich? Vor einem halben Jahr kannte ich dich kaum besser, als ich Professor McGonagall kenne." Unternahm ich einen kärglichen Versuch vom Thema abzulenken.

„Du hast deine Geheimnisse, ich habe meine." Antwortete er und in diesem Moment kehrte wieder ein kleiner Teil der Unnahbarkeit zurück, die so lange auszeichnend für Sirius gewesen war.

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ᵒʳᶤᵍᶤᶰᵃˡ ᶠᵃᵐᶤˡʸ ᵈᶤˢᵃᵖᵖᵒᶤᶰᵗᵐᵉᶰᵗ

Ja, es geht noch immer um die Familie. Das ist nun mal ein ziemlich großes Thema in meinem Buch (es gibt schließlich den Titel vor). Ich möchte, dass alles so realistisch wie möglich wirkt, deswegen kommt es auch dementsprechen oft auf. Ich hoffe ihr findet es dennoch interessant zu lesen :)

Würdet ihr genauso handeln wie Evie oder euch Sirius (jetzt schon) öffnen?
- Ich würde wahrscheinlich genauso wie Evie sein und alles in mich reinfressen...

Eure Lexi 🖤

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