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⠀⠀𝟏𝟒⠀𝐃𝐢𝐞 𝐄𝐢𝐧𝐬𝐚𝐦𝐤𝐞𝐢𝐭⠀⠀

ᵈᶤᵉ ᵉᶤⁿˢᵃᵐᵏᵉᶤᵗ

ᴵ ʷᵃˡᵏ ᵃ ˡᵒⁿᵉˡʸ ʳᵒᵃᵈ
ᵗʰᵉ ᵒⁿˡʸ ᵒⁿᵉ ᵗʰᵃᵗ ᴵ ʰᵃᵛᵉ ᵉᵛᵉʳ ᵏⁿᵒʷⁿ
ᵈᵒⁿ'ᵗ ᵏⁿᵒʷ ʷʰᵉʳᵉ ᶤᵗ ᵍᵒᵉˢ
ᵇᵘᵗ ᶤᵗ'ˢ ʰᵒᵐᵉ ᵗᵒ ᵐᵉ ᵃⁿᵈ ᴵ ʷᵃˡᵏ ᵃˡᵒⁿᵉ
ˢᵒᵐᵉᵗᶤᵐᵉˢ ᴵ ʷᶤˢʰ ˢᵒᵐᵉᵒⁿᵉ ᵒᵘᵗ ᵗʰᵉʳᵉ ʷᶤˡˡ ᶠᶤⁿᵈ ᵐᵉ
ᵗᶤˡˡ ᵗʰᵉⁿ ᴵ'ˡˡ ʷᵃˡᵏ ᵃˡᵒⁿᵉ

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Alleine schlenderte ich durch die Korridore des Schlosses, die wie ausgestorben vor mir lagen. Ich wusste nicht, was ich den ganzen Tag, nein, die ganzen Ferien machen sollte. Sicherlich würde ich nicht mit den Hausaufgaben anfangen, soviel stand fest. Obwohl ich wirklich ehrgeizig war, gute ZAGs zu erreichen, wollte ich mir mein Schuljahr nicht schwerer machen, als es war. Lernen auf den letzten Drücker hatte sich bei mir gut bewährt, immer nach dem Motto: „Study smarter, not harder".

Trotzdem landete ich gegen Nachmittag aus unerklärlichen Gründen in der Bibliothek. Im Schlafsaal war es einfach nur einsam, das gleiche galt für den Slytherin Gemeinschaftsraum. So hoffte ich zwischen den Büchern, ihren unendlichen Geschichten und den tausenden Welten, einen gemütlichen Nachmittag verbringen zu können. Ich suchte mir einen Zusatzband der Märchen von Beedle dem Barden heraus, kuschelte mich in einen der wenigen Sessel, die normalerweise immer besetzt waren, und begann zu lesen.

Die Stunden bis zum Abendessen verflogen und ehe ichs mich versah war es halb sieben. Enttäuscht abbrechen zu müssen, steckte ich das Buch in meinen Umhang, bevor ich mich auf den Weg in die große Halle machte. Als ich den Eingang erreichte, verlangsamte ich voller Erstaunen meine Schritte. Dass nur wenige Schüler geblieben waren, wusste ich, doch dass es so wenige waren, hätte ich nicht gedacht.

Am Slytherin Tisch saßen bisher erst zwei Jungen und noch dazu die letzten beiden, mit denen ich zwei Wochen quasi alleine verbringen wollte. In gehörigen Abstand zu Marcus Avery und seinem Kumpel Brutus Mulciber ließ ich mich auf der Bank nieder. Immerhin musste Walden McNair, Alanyas Bruder nach Hause fahren und konnte die zwei nicht auch noch anstacheln.

Ich häufte mir Bratkartoffeln auf den Teller und sah mich um, während ich mir ein Stück nach dem anderen in den Mund schob. Es waren keine Schüler nach mir mehr zum Essen gekommen, die Halle blieb so leer, wie nie zuvor. Bei den Hufflepuffs saßen ebenfalls drei Schüler, ich schätzte sie auf die dritte oder vierte Klasse. Die Ravenclaws waren definitiv in der Überzahl, insgesamt waren Sieben anwesend. Zweifellos alle in der Abschlussklasse, blieben sie im Schloss, um schon für ihre UTZs zu lernen. Der Gryffindor Tisch war am zweitvollsten, dort saßen vier Personen. Zwei davon schätze ich auf Erstklässler, eine auf Dritte, die vierte war ein Junge, der einzige aus meiner Stufe, der in Hogwarts geblieben war: Sirius Black.

Ich hätte erwartet, dass er mit James feiern würde, bei ihm zu Hause, aber auch er saß hier, allein. Es wunderte mich um ehrlich zu sein schon, Reg meinte zwar, dass er nicht die beste Beziehung zu ihren Eltern hatte, aber ein bisschen rebellisches Teenieverhalten veranlasst einen doch nicht gleich dazu Weihnachten im der Schule zu verbringen, vor allem, wenn keiner der Freunde blieb...

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Grau und verschneit brach der 24.12 in Schottland an. Ich stand erst gegen halb 12 Uhr auf, wieder hatte ich keinen Plan, was ich den Tag über machen sollte. Mit einem grünen Slytherin Strickpullover und einer schwarzen Jeans bekleidet machte ich mich schließlich auf den Weg zum Mittagessen, das Frühstück hatte ich verschlafen. Leider traf ich im Gemeinschaftsraum auf die anderen beiden Slytherins, wodurch meine Laune in den Keller sank.

„Hunter! Du bist als Einzige außer uns auch noch hier." Rief mir Avery hinterher. Er war offensichtlich einer von den ganz schnellen Checkern. Die zwei Siebtklässler machten sich ebenfalls auf den Weg in die große Halle, trotteten wie nervige Schatten hinter mir die Kerker entlang. „Das hast du ja früh bemerkt." Stellte ich trocken fest, ohne mich umzudrehen.

„Ein so süßes Mädchen, alleine, du brauchst doch sicherlich nachts Gesellschaft." Flüsterte Mulicber mit einer schmierigen Stimme. Ich ahmte Kotzgeräusche nach, wie konnte er so ungeniert sein, sowas zu sagen? Mir war zwar klar, dass er es nicht, oder zumindest nicht vollständig, ernst gemeint hatte, trotzdem war es einfach eklig. „Da hole ich mir lieber einen Kröter in den Schlafsaal." „Zieh einfach gleich dahin wo die Kröter schlafen, da passt du besser hin als zu uns Slytherins." warf mir Avery an den Kopf. Schon wieder dieses Thema.

Manchmal fragte ich mich, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn der sprechende Hut damals ein anderes Haus ausgerufen hätte. Ich hätte meine besten Freunde wahrscheinlich nie gut genug kennengelernt, um mich mit ihnen anzufreunden, würde stattdessen mit Kylan und James zusammenhängen. Mir wäre viel Leid erspart geblieben, doch mir wich der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass ich mich wo anders niemals komplett hätte einfinden können, dass ich niemals die Chance gehabt hätte, herauszufinden wer ich wirklich war. Slytherin stand für Entschlossenheit, Ambition, Einfallsreichtum, Cleverness und Gerissenheit. Bei Merlin, ich erkannte mich in den Werten meines Hauses und ich hatte gelernt dazu zu stehen!

„Halt einfach deinen Mund. Du kennst mich nicht, also tu nicht so als wüsstest du, wer verdammt nochmal ich bin!" Mein Geduldsfaden war nach den andauernden Beleidigungen schließlich doch gerissen. Ich blieb stehen und drehte mich wütend zu den beiden um.

„So redest du nicht mit mir!" etwas in Averys Stimme hatte sich verändert. Kein Hauch von Amüsement war mehr in ihr enthalten, sie war hart wie Stein, es hätte mich nicht überrascht, wenn mich die Wörter wie ein Block fester Materie getroffen hätten. Der Ältere trat nah an mich heran und beugte seinen Kopf zu meinem Ohr hinunter. „Als jemand, der von dem Imperius so leicht übermannt wird, würde ich meine Zunge hüten!" zischte er mir zu, bevor er sich abwandte, als wäre nichts gewesen und in die Halle stolzierte.

Hatte er mir gerade wirklich mit einem unverzeihlichen Fluch gedroht? Ich spürte, wie meine Finger kalt wurden, mein Gesicht sich versteinerte. Ich war mir sicher in diesem Moment blasser als die gemeißelte Wand hinter mir zu sein. Nun realisierte ich auch, dass wir unsere kleine Auseinandersetzung direkt vor dem Eingang zur großen Halle gehabt hatten, das erklärte, wieso Avery geflüstert hatte.

Alle Blicke der Essenden lagen auf mir, als ich einen Fuß vor den anderen setzend auf den Slytherin Tisch zuhastete. Soweit entfernt von den zwei Jungs wie möglich nahm ich Platz, doch ich brachte trotzdem kein Bissen herunter. Diesen Fluch... das, was er mit meinem Kopf angestellt hatte, ich würde es nicht noch einmal durchstehen. Die Angst und die Paranoia ergriffen erneut von mir Besitz, wo ich sie eigentlich endlich für überwunden gehalten hatte.

Keine fünf Minuten, nachdem ich mich hingesetzt hatte, sprang ich wieder auf, um die Halle fast fluchtartig zu verlassen. Natürlich ging ich nicht in den Gemeinschaftsraum, sondern suchte mir ein Platz, wo sie mich nicht würden finden können. Das hoffte ich zumindest, denn auch wenn er nur ein Schüler war, traute ich Avery so einiges zu.

Unachtsam stieß ich das Bild der tanzenden Giraffe im zweiten Stock beiseite, hinter dem sich mein Lieblingsgeheimgang offenbarte. Ich stolperte hinein und klappe das Gemälde vor das Loch, sodass mich die Dunkelheit vollkommen umschloss. Erschöpft sank ich an der kalten Steinwand herab auf den Boden.

Eine Welle der Einsamkeit überrollte mich. Joshua hätte sowas niemals geschehen lassen, er hätte Avery ordentlich zurechtgewiesen und Regulus hätte mir geraten stark zu bleiben, er hätte nicht zugelassen, dass ich wie ein verschrecktes Kaninchen wegrannte. Sogar Cecilia, Alanya oder Sev hätten mich unterstützt, Evan wahrscheinlich auch. Doch keiner von ihnen war da, sie waren bei ihren Familien, ohne auch nur daran zu denken, was währenddessen hier im Schloss passierte.

Im nächsten Augenblick überfiel mich die Scham. Ich schämte mich, dass ich auf Grund dieser wenigen Worte Averys aus der Spur geraten war. Ich schämte mich, dass ich so egoistisch war, meine Freunde zu mir zu wünschen, obwohl sie gerade friedlich bei ihren Liebsten saßen, und ich schämte mich, dass ihnen eine kleine Stimme, tief in meinem Inneren dieses Glück nicht gönnte.

Ich dachte an Kylan, wie wir früher unzertrennlich gewesen waren. Wir hatten täglich mit James auf den Straßen gespielt, hatten angenommen es würde ewig so bleiben.

„Ich renne vor und klingle bei den P's, okay?" schrie ich über die Straße hinweg, wobei ich schon halb den Weg zum Haus der Potters hinter mich gebracht hatte. Meine glatten schwarzen Haare schwangen hin und her, als ich eine Vollbremsung vor dem Gartentor meines Freundes hinlegte. Wild drückte ich auf den Knopf der Klingel, der, zu meinem Bedauern, ein sehr melodisches Läuten von sich gab. „Jaaaaames komm runter!" brüllte ich ungeduldig mit den Füßen trippelnd.

Es öffnete jedoch nicht der angesprochene die Eingangstür, sondern eine Frau mittleren Alters mit einem liebevollen und freundlichen Gesicht. „Electra, Schatz, Jamie kommt gleich, willst du solange ein Eis?" fragte die Frau. „Wie könnte ich dazu nein sagen? Gerne, Mrs. Potter." Antwortete ich ihr grinsend.

Als Mrs. Potter wenige Minuten später mit drei Eis am Stiel zurückkam, war auch der zehnjährige James inzwischen zu mir gestoßen. „Hier, gib' das letzte deinem Bruder, damit er nicht leer ausgeht. Seid vorsichtig!" sagte sie und drückte mir zwei und ihrem Sohn ein Eis in die Hand. James und ich antworteten einstimmig „Danke, sind wir doch immer.", bevor wir durch das Gartentor auf die Straße traten.

„Kyle ist noch daheim, wollen wir uns seins einfach teilen, er weiß ja nicht, dass wir eins hatten?" Schlug ich verschmitzt vor, während sie das Eis, das für meinen Bruder bestimmt war, in die Höhe hielt. „Es schmilzt eh." Versuchte ich meine Idee zu stützen. James rang offensichtlich mit sich, kam aber bald zu einem Schluss: „Ja okay, aber er darf nie was davon erfahren. Das ist unser Geheimnis, Lectra." Ich nickte zustimmend, woraufhin wir uns hinter eine niedrige Hecke duckten und erst unsere eigenen Portionen und dann das dritte, schon sehr angetaute Eis vernaschten.

Kichernd tauchten wir aus unserem Versteck hervor, keine Sekunde zu früh, denn in diesem Moment kam mein Bruder aus dem Haus auf uns zugerannt.

„Was wollen wir machen?" fragte er überaus enthusiastisch. „Gokart, bitte das ist sooo cool!" wünschte sich James mit fuchtelnden Armen. „Also wenn sich das unser Jamie so dringend wünscht, dann können wir ihm das doch nicht abschlagen, was sagst du Kyle?" Meinte ich gespielt diplomatisch. Die Wahrheit war, dass wir alle drei es liebten mit dem Gokart der Hunters durch die Straßen zu preschen.

Mein Bruder nickte überschwänglich, unser Kommando in die Garage zu stürmen und das Fahrgerät herauszuziehen. Es hatte zwar nur zwei Sitze, aber mit den Jahren hatten wir unsere Technik perfektioniert, um es möglich zu machen, dass alle gleichzeitig fahren konnten. Immer abwechselnd musste einer treten, einer bekam den gemütlichen hinteren Sitz und der letzte stand auf einem angebundenen Skateboard, das mitgezogen wurde. So streunten wir den ganzen Nachmittag durch das Dorf, bis die Dämmerung eintrat und uns zur Rückkehr zwang.

Erschöpft zogen wir das Gokart die letzten Meter zum Haus, als meine Mutter aus dem Garten gestürmt kam. „Meine Lieben, nächstes Mal seid ihr früher zu Hause, habt ihr mich verstanden! James, Euphemia hat schon das Abendessen gekocht, du solltest schleunigst heim." Wies sie uns zurecht. Der Junge mit den schwarzen, wuscheligen Haaren und der runden Brille nickte betreten, konnte jedoch das Lächeln nicht komplett unterdrücken, welches sein Gesicht noch immer in Erinnerung an den schönen Nachmittag zierte.

„Morgen, selbe Zeit?" fragte er meinen Bruder und mich, während er schon im Gehen war. Wir stimmten erfreut zu, bevor wir unserer Mutter ins Haus folgten.

Wir waren eine perfekte kleine Familie in unserer perfekten kleinen Welt, bis ein einzelnes Wort eines alten, sprechenden Hutes alles auseinanderriss. Jeder zeigte plötzlich ein neues, anderes Gesicht.

Oder waren es die wahren Gesichter, die durch die Veränderung zum Vorschein kamen?

Müde stütze ich meinen Kopf auf meinen angezogenen Knien ab. Was war nur mit uns passiert?

Was war nur aus diesen glücklichen unbeschwerten Kindern geworden?

⭑⭑⭑

Auf einmal zerriss ein lautes Quietschen die Stille, unmittelbar fuhr ich hoch. Die Tür zum Geheimgang war geöffnet worden und blendendes Licht flutete mir entgegen. Ich musste meine Augen zusammenkneifen, erkannte jedoch trotzdem nur den schwarzen Umriss einer Person. Erst, als sie einen Schritt auf mich zu machte traf mich die Erkenntnis, wer vor mir stand wie ein Blitz.

„Hunter." stellte Sirius kalt fest. Sein harter Blick durchbohrte mich, ich fühlte mich entblößt, dass er mich so zusammengekauert sah. Offensichtlich wusste er nicht, was er machen sollte, denn er blieb im Türrahmen stehen, machte keine Anstalten den Geheimgang einfach zu durchqueren, um mich hinter sich zu lassen.

„Alles in Ordnung?" fragte er, nun deutlich milder als zuvor. Noch immer strahlte ihn das helle Licht des Korridors von hinten an, es sah aus, als umgäbe ihm ein goldener Schimmer. Mir fiel ein, was über ihn geredet wurde, etwas, das selbst seine Feinde nicht abstreiten konnten:

Er war unverschämt hübsch.

Das war er schon immer gewesen, doch es änderte nichts an seinem Charakter oder an den Leuten, mit denen er sich abgab.

„Das geht dich nichts an." Erwiderte ich mit dem Versuch das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. „Ich will es aber wissen." Sagte er fordernd. Es war sein typischer Tonfall, den er anschlug, wenn er von irgendwem irgendwas haben wollte.

„Pech für dich." Ich hatte keine Lust mit ihm zu diskutieren. Gerade wollte ich einfach nur weiter in Selbstmittleid versinken, obwohl ich wusste, dass ich mich danach noch schlechter fühlen würde.

„Sag mal, wieso stößt du mich immer so ab?" Seine Stimme hatte sich verändert, sie war nun bestimmt, fast wütend hallte sie durch den Geheimgang. „Wieso ich dich abstoße?" Ein freudloses Lachen entwich meiner Kehle. „Es ist wohl eher andersherum." „Ich bin nicht derjenige, der gerade schnippisch mit „Pech für dich!" geantwortet hat." Es fuchste mich, dass er mich so leicht ausgehebelt hatte, dass ich ihm diese Gelegenheit durch meinen Satz gegeben hatte.

„Sag mir einen Grund warum ich dir etwas erzählen sollte." Entgegnete ich tonlos. Was wüsste der taffe Sirius Black darauf zu sagen?

„Ich bin die einzige Person im Umkreis von mehreren hundert Meilen, die mehr von dir kennt als nur deinen Namen." Antwortete er. Damit hatte er ins Schwarze getroffen, leider. Wir standen uns nicht nahe, wohl eher das Gegenteil war der Fall, aber wir gingen schon seit fünf Jahren in die gleiche Klasse, da schnappt man doch das ein oder andere übereinander auf.

„Schön und was erwartest du jetzt von mir? Dass ich dir mein Herz ausschütte, damit du nach den Ferien zu Kylan und James rennen kannst, um dich mit ihnen an der Genugtuung über mich zu weiden?" „Warum denkst du das?" „Was sollte ich von Leuten, die sich mit den beiden abgeben schon denken?" stellte ich die Gegenfrage. „Was macht du eigentlich hier?" setzte ich nach. „Erstens: Ich wollte nur den Geheimgang nutzen, dass ich da über dich stolpern würde konnte ich nicht ahnen, sonst hätte ich sicherlich einen anderen Weg gewählt. Zweit-" „Wenn das so ist, dann will ich dich nicht weiter stören. Komm rein, der Weg ist frei und gehe einfach durch, als wärst du mir nie begegnet." Unterbrach ich ihn. Hauptsache Sirius ließ mich wieder alleine.

Er kam tatsächlich rein und kippte das Bild vor dem Eingang zurück. Es war wieder stockdunkel, bis er die Spitze seines Zauberstabs entzündete. Doch hingegen meiner Aufforderung durchquerte er den Tunnel nicht, sondern blieb an Ort und Stelle stehen.

„Zweitens" fuhr er fort, als wäre nichts gewesen. „Solltest du dich hüten in meiner Gegenwart so über James zu sprechen. Er ist mein bester Freund und Kylan kenne ich auch gut!" Dabei lehnte er sich lässig an die kalte Backsteinwand. Seine Stimme hingegen war alles andere als entspannt.

Von oben sah er auf mich herab. „Ach ja, dein bester Freund also. Hm, hat dir James jemals erzählt, dass er und ich elf Jahre lang auch beste Freunde waren?" zischte ich. Inzwischen war ich aufgestanden, um ihm nicht mehr zusammengekauert vor den Füßen zu sitzen. Leider war Sirius ein gutes Stück größer als ich und blickte somit immernoch auf mich hinab.

„Er erzählte mal, dass ihr euch schon vorher kanntet..." „Wir waren vielleicht dumme, kleine Kinder, doch es gab eine Zeit, da hätte ich für James alles getan und ich wusste, dass er es auch im Gegenzug für mich getan hätte. Er war ein Bruder für mich, wie Kylan es einst gewesen ist. Und er tut es ab mit „wir kannten uns schon vorher"!" stieß ich wütend aus, mehr zu mir selbst als zu Sirius. Meine Freunde wussten von meiner ehemaligen Freundschaft mit James, wussten, dass er, mein Bruder und Ich früher unzertrennlich gewesen waren. Sie hatten schließlich meine Versuche in der ersten Klasse mitangesehen, als mit den beiden in Kontakt bleiben wollte...

„Was ich weiß, ist, dass er immer für seine Freunde da ist! Also hast du dir vielleicht etwas zu viel auf deine Kindergartenfreundschaft eingebildet. Und ich kann verstehen, dass James sich von dir abwandte, nachdem er sah mit wem du dich abgibst." Nun war auch Sirius deutlich gereizt, von seiner gespielten Lässigkeit war keine Spur mehr zu erkennen. „Was soll das heißen?" „Du weißt genau, dass ich Regulus meine!"

„Reg war nett zu mir, stärkte mich und munterte mich auf, etwas, das weder James noch Kylan versucht haben. Ja, vielleicht war er nicht von Anfang an so zu mir, und Ja, es gab Startschwierigkeiten. Aber nach ein paar Wochen hat er mich in Slytherin akzeptiert, hat sich mit Joshi und mir angefreundet. Hast du auch nur die leiseste Ahnung wie es ist aus einer Blutverräter-Familie nach Slytherin zu kommen?!"

Er sagte nichts. Wieso sagte er denn nichts? Ich hatte ihm in Rage mehr erzählt, als ich jemals vorhatte, doch jetzt blieb er still. Er lachte nicht, verteidigte seine Freunde nicht sondern starrte mich durch das Licht seines Zauberstabes einfach nur an. Dieses Schweigen machte mich nervöser als alles andere.

„Das deutet ich als Nein. Also sag mir, warum verabscheust du deinen Bruder so sehr?" Kaum, dass ich die Frage ausgesprochen hatte wollte ich sie schon wieder ungesagt machen. Es war dieser Drang in mir Sirius von Reg zu überzeugen, aber gleichzeitig hatte ich Angst, davor, was er mir über ihn erzählen könnte. Er hatte vor Monaten beim Hogsmeade Ausflug so etwas angedeutet und es war nicht richtig hinter dem Rücken meines besten Freundes über ihn zu reden.

„Warum verabscheust du Kylan so sehr?" erwiderte mein Gegenüber. Er blickte mir tief in die Augen, versuchte mir eine Antwort zu entlocken, obwohl er wusste, dass ich sie ihm nicht geben würde. Genauso ließ auch er meine Frage offen.

Ich hielt es nicht mehr aus, bekam das Gefühl Sirius würde allein durch meinen Blick meine Gedanken entziffern und brach den Blickkontakt ab.

„Denk doch was du willst." Murmelte ich undeutlich, bevor ich mich endgültig abwandte und dem Geheimgang in Richtung Bibliothek eilig folgte.

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ᵒʳᶤᵍᶤᶰᵃˡ ᶠᵃᵐᶤˡʸ ᵈᶤˢᵃᵖᵖᵒᶤᶰᵗᵐᵉᶰᵗ

Ich konnte einfach nicht anders, es musste Sirius sein, der Evie entdeckt... Naja, leider sind die beiden zu unfähig gescheit miteinander zu sprechen, vielleicht wird das ja irgendwann mal was...

Lass mich eure Gedanken gerne in den Kommentaren wissen :)

Eure Lexi 🖤

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