
⠀⠀𝟎𝟑⠀𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐮𝐞𝐫𝐝𝐞 𝐝𝐞𝐬 𝐃𝐮𝐫𝐜𝐡𝐬𝐜𝐡𝐧𝐢𝐭𝐭𝐬⠀⠀
ᵈᶤᵉ ᵇᵘᵉʳᵈᵉ ᵈᵉˢ ᵈᵘʳᶜʰˢᶜʰᶰᶤᵗᵗˢ
ᵃᶰᵈ ᶤ ᵈᵒᶰ'ᵗ ᵉᵛᵉᶰ ᶰᵉᵉᵈ ʸᵒᵘʳ ˡᵒᵛᵉ
ᵇᵘᵗ ʸᵒᵘ ᵗʳᵉᵃᵗ ᵐᵉ ˡᶤᵏᵉ ᵃ ˢᵗʳᵃᶰᵍᵉʳ ᵃᶰᵈ ᵗʰᵃᵗ ᶠᵉᵉˡˢ ˢᵒ ʳᵒᵘᵍʰ
ᶰᵒ ʸᵒᵘ ᵈᶤᵈᶰ'ᵗ ʰᵃᵛᵉ ᵗᵒ ˢᵗᵒᵒᵖ ˢᵒ ˡᵒʷ
ᶰᵒʷ ʸᵒᵘ'ʳᵉ ʲᵘˢᵗ ˢᵒᵐᵉᵇᵒᵈʸ ᵗʰᵃᵗ ᶤ ᵘˢᵉᵈ ᵗᵒ ᵏᶰᵒʷ
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Die fünfte Klasse war stressig. Die Lehrer machten schon in der ersten Unterrichtsstunde Druck wegen der ZAGs und überhäuften uns mit Hausaufgaben. Es war knapp eine Woche Schule, trotzdem hatte ich das Gefühl, die Ferien lägen Monate zurück, was mir persönlich jedoch sehr glücklich machte. Es war wieder alles so, wie es sein sollte. Gemeinsam mit Reg und Joshi regte ich mich über die Hausaufgaben auf, geriert von einer Auseinandersetzung mit den Gryffindors in die Nächste und verbrachte jede freie Minute mit meinem besten Freunden.
„Lass das!" riss mich Joshi, der in Zaubertränke mein Partner war, aus meinen Gedanken. Wir saßen nebeneinander im Unterricht bei Professor Slughorn und mein Banknachbar beobachtete mich grinsend dabei, wie ich versuchte heimlich eine wenig Sinkwurzelpulver in James' Tank auf dem Tisch neben uns zu schmuggeln. Durch die wenig überzeugende Aufforderung es zu lassen, hatte Joshi seiner Pflicht als Vertrauensschüler seiner Meinung nach offensichtlich genüge getan, denn er machte keine weiteren Anstalten mein Fehlverhalten zu verhindern. Es war durchaus hilfreich, einen besten Freund zu haben, der Vertrauensschüler war. Er hatte dieses Amt seit diesem Jahr inne und konnte Reg und mir dadurch so einige Insider Infos liefern. Zum Beispiel, wann in der Nacht in welchen Korridoren keine Patrouillen eingeteilt waren. Trotzdem konnte ich mir keinen Besseren für den Job vorstellen. Joshi war jemand, der einem ausgefeilten Moralkodex folgte. Wenn Reg und ich zu weit gingen, griff er durch genauso, wenn er Ungerechtigkeiten oder Verstöße von anderen Schülern beobachtete. Er war eben ein pflichtbewusster, aber cooler Vertrauensschüler.
„Ich schaff das." erwiderte ich. Während der Gryffindor zum Zutatenschrank lief, tat ich so, als würde ich mich strecken und ließ das Pulver unbemerkt über seinem Kessel hinabbröseln. Der Gestank würde sich in etwa 10 Minuten entwickeln, spät genug, um es nicht mehr auf mich zurückverfolgen zu können. Zumindest nicht "offiziell".
Der Unterricht kroch quälend langsam dahin, nur unterbrochen durch eine kurze Pause, dank James' stinkendes Gebräu. Irgendwann beendete der Professor schließlich die Stunde und alle strömten durcheinander aus dem Klassenzimmer.
„Gut gemacht, Evie!" hörte ich eine leise Stimme neben mir flüstern, woraufhin ich mich grinsend in diese Richtung drehte. „Du kannst von mir lernen, Reg." antwortete ich und schlug bei ihm ein. „Bei Salazar, ich hab' meinen Aufsatz für Verteidigung in der Bibliothek liegen gelassen." fluchte Joshi neben uns. „Stress dich nicht, du hast ihn wenigstens gemacht." lachte ich. „geh mit dir hoch, ihn holen." bot Reg unterdes an. Joshi nickte dankend und die beiden rannten los, um trotz des Abstechers rechtzeitig zum nächsten Fach, Verteidigung gegen die dunklen Künste, zu kommen. Ich schaute ihnen kurz nach, lief aber nicht mit, da ich noch auf die Toilette gehen wollte. Eigentlich....
„Natürlich, wer hätte es auch anderes sein sollen, der meinen Trank versaut, als Evie. Das passt." unterbrach mich eine andere Stimme, bevor ich den Weg zu meinem neuen Ziel einschlagen konnte. Ich wusste sofort zu wem sie gehörte und drehte mich langsam um. James Potter stand dort mit seinen drei Freunden, die sich seit kurzem selbst "die Rumtreiber" nannten, meinem Bruder und seiner besten Freundin Lisa Clark.
Ich hasste es, wenn mich jemand anders als Joshi und Reg (und vielleicht noch Alanya und Cecilia) bei meinem Spitznamen nannten. Eigentlich hatte Regulus den Namen "Evie" in der zweiten Klasse erfunden, als Zusammensetzung meiner beiden Vornamen "Electra" und "Victoria", jedoch benutzten ihn die Gryffindors als indirekte Rechtfertigung: Eine Slytherin, die "Evie" hieß, da sagte doch schon der Name, der sich von "Evil" ableiten ließ, dass sie das Böse verbreitete. Gefundenes Fressen für die Hater.
„Wo hast du denn deine Schoßhunde gelassen?" sprach er weiter. Aus der Art wie wir miteinander umgangen, hätte man niemals denken können, dass wir elf Jahre unseres Lebens befreundet gewesen waren. Aber damit war es seit der ersten Klasse vorbei. Nun waren wir wie Fremde. „Sorry, Potter, aber ich antworte grundsätzlich nicht auf Fragen von Personen wie dir, die sich auf dem gleichen Entwicklungsgrad wie knallrümpfige Kröter befinden." Sagte ich abweisend. Ja, das war nicht nett, aber so hatte es sich mit der Zeit eben entwickelt. Mir war auch bewusst, dass in diesem Fall ich diejenige war, die in der Schuld stand, schließlich hatte ich den Streit mit dem Trank begonnen.
Das war aber egal. Es war immer ausgeglichen, mal tat James etwas, das mich oder meine Freunde provozierte, mal initiierten wir den Zoff. Leider musste ich zugeben, dass er meine wunden Punkte mindestens genauso gut kannte, wie ich die Seinen, weshalb in unseren Auseinandersetzungen meistens keiner dem anderen überlegen war. Wir schossen einfach immer weiter gegeneinander und doch war es kaum eine Verletzung, denn die Worte erreichten unsere Herzen schon lange nicht mehr.
James begann blöd zu Grinsen. „Da fühle ich mich ja geschmeichelt." Meinte er ironisch, redete aber noch weiter: „Immerhin sehe ich nicht aus wie irgendein entflohener Meermensch." Er musste auf meine türkisenen Haare anspielen. „Neidisch? Kann ich verstehen. Wie viele Jungs in Hogwarts sind schwarzhaarig? So 50 Prozent? Muss schwer sein immer im Durchschnitt zu liegen." Erwiderte ich. Damit traf ich einen Nerv. Im Mittelmaß zu liegen, war etwas, das James Potter von seinem tiefsten Inneren aus nicht leiden konnte. Er musste immer aus der Menge herausstechen und im Mittelpunkt stehen, als hätte er Angst davor andernfalls übersehen zu werden. Das war schon früher so gewesen und hatte sich bis heute nicht geändert.
„Pass auf was du sagst, Hunter. Schau dich um, hier ist nirgendswo mein werter Bruder, um dich aus der Scheiße zu hauen." mischte sich nun Sirius Black ein, der zu James' Rechten getreten war. Selten hörte ich Menschen mit einer derartigen Verbitterung über Familienmitglieder sprechen, wie es bei Sirius eben der Fall gewesen war. Obwohl... Ich musste mich genauso anhören, wenn ich über Kylan sprach, mit dem einzigen Unterschied, dass ich einen guten Grund dafür hatte.
„Na, meinem Bruder geht dafür am Arsch vorbei, was ich mache." Erwiderte ich, während ich Kylan einen Seitenblick zuwarf. Er stand etwas Abseits und betrachtete das Spektakel amüsieret mit seiner besten Freundin. Ihn schon alleine so dastehen zu sehen, so desinteressiert, so arrogant, es brachte mich auf 180. Genau so stand er da, wenn mein Vater seine Ausbrüche hatte, tat so, als würde er keinen Fehler in seinem Verhalten sehen, als wäre alles Richtig. Mit seiner gestellten Lässigkeit und diesem falschen Bild von sich, dass er in der Schule zeigte.
„Oh wow, da haben wir aber einen Nerv getroffen!" Ging James scherzend auf meine Reaktion ein, indem er abwehrend die Hände hob. Darauf wusste ich nichts mehr zu sagen, warf ihm meinen besten Todesblick zu und entfernte mich so schnell wie möglich, aber ohne meine Fassung zu verlieren, von der Gruppe.
Als ich außer Sichtweite war, begann ich zu rennen, wollte nur noch zurück zu Reg und Joshi. James hatte keine Ahnung davon, wie nah er mir eben mit dieser Aussage gekommen war. Er wusste nicht, an welchem Geheimnis er gekratzt hatte, das wusste niemand außer Kylan selbst und das würde sich auch niemals ändern.
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Zu meinem Bedauern konnte ich den Gryffindors nicht sonderlich erfolgreich aus dem Weg gehen, da wir die nächsten Stunden ebenfalls mit ihnen hatten. Im Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ließ ich mich erschöpft vom Rennen neben Reg auf die Bank fallen. „Den Aufsatz gefunden?" fragte ich in die Runde, woraufhin Joshi am Tisch vor uns triumphierend eine Rolle Pergament hochhob. Bevor wir allerdings weiterreden konnten, betrat unser diesjähriger Lehrer Professor Cavanaugh, den Raum. Er schien echt Ahnung vom Stoff zu haben, zumindest war die letzte Stunde sehr interessant gewesen, trotzdem war er mir nicht geheuer.
Er war jung und gutaussehend, aber sehr streng und er betonte immer wieder wie böse die Welt doch sei. Im nächsten Moment war er jedoch übertrieben locker und meinte wir bräuchten uns vor nichts fürchten, total verwirrend der Typ. Außerdem war schon seit der ersten Stunde offensichtlich gewesen, dass er die Slytherins, aber vor allem mich nicht mochte. Er war der Sohn eines alten Freundes meines Vaters, das sagte genug über ihn aus.
Somit zog sich auch diese Stunde ins endlose, nur gespickt von Cavanaughs Klagen über die miese Zauberausführung von mir und meinen Freunden und einem Lob nach dem anderen für die Gryffindors. Das würden dieses Jahr auf jeden Fall die Stunden werden, die ich am wenigsten mochte, obwohl der Stoff doch so spannend sein konnte. Mit dem falschen Lehrer machte es schlicht keinen Spaß.
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ᵒʳᶤᵍᶤᶰᵃˡ ᶠᵃᵐᶤˡʸ ᵈᶤˢᵃᵖᵖᵒᶤᶰᵗᵐᵉᶰᵗ
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