𝐊.𝐓𝐇 ‣ 𝟑𝟐
Freitag, 15.02.2019, Seoul Südkorea
K.TH
» "Frustriert, dass du nicht rappen konntest, Kim? Wer weiß... vielleicht hättest du wieder irgendeinen Unfall gebaut. Das ist auch das einzige was du kannst. Unfälle bauen und überflüssig in dieser Welt sein." «
🎤💥🎤💥🎤💥🎤
Seine Worte hallten immer wieder in meinem Kopf.
Es war still im Raum und ich atmete laut durch.
"Weißt du eigentlich, was du für ein verdammter Vollidiot du bist?", fragte ich rhetorisch nach.
"Hey Tae, komm lass gut sein-", wollte Yoongi ansetzten, um mich zu beruhigen, doch ich handelte schneller.
Ehe ich auch nur darüber nachdenken konnte, landete meine Faust an Jungkooks Schläfe.
Der Ältere keuchte schmerzvoll auf.
Mein Handknochen schmerzte und ich weitete meine Augen. Fuck.
Ich, Kim Taehyung, habe Jeon Jungkook geschlagen. Und ich hasste mich dafür. Ich wollte das nicht. Wie konnte das nur passieren?
Wie erstarrt blickte ich zu dem Rothaarigen, welcher sich die Wange hielt.
"Bist du denn des Wahnsinns? Was geht eigentlich falsch bei dir, Junge?", schrie mich mein bester Freund an. Jackson und Ravi hatten sich bereits über Jungkook gestürzt und versorgten ihn.
"Ich- I-ich weiß nicht wieso und ich -", stotterte ich vor mich hin.
Alle im Raum sahen mich an, als würden sie mich töten wollen. Außer Jungkook, er sah enttäuscht und verletzt aus.
Und das tat mir weh. So verdammt weh.
"Verpiss dich einfach, Taehyung. Ich will dich jetzt hier nicht mehr sehen müssen", pfefferte mir Hoseok entgegen. Bambam blieb als einziger still.
Ohne weiter nachzudenken, handelte ich und lief aus der Tür. An meine Sachen dachte ich gar nicht erst.
Mein Telefon hatte ich in der Hosentasche und den Rest brauchte ich nicht.
Während des Rennens liefen mir große, salzige Tränen über die Wangen.
Vielleicht hatte er recht, vielleicht war ich nur dazu gut Unfälle zu bauen.
Es hatte niemals jemand wirklich behauptet, aber was war, wenn ich daran schuld war, dass mein Vater nicht schnell genug reagieren konnte.
Was war, wenn ich geschrien hatte und deswegen die beiden abgelenkt waren?
Ich war ein purer, riesiger Unfall. Ich war zu weit gegangen, viel zu weit.
Meine Freunde werden mich jetzt hassen, aber noch viel schlimmer war, dass ich Jk verletzt hatte und er mich jetzt noch mehr hasste.
🎤🎤🎤
Es dauerte nicht lange, da erreichte ich das ekelhafte, graue Waisenhaus.
Wie sehr, ich diesen tristen Klotz doch verabscheute.
Es waren alle Fenster bereits dunkel und die Lichter erloschen, außer in meinem und Minhos Zimmer.
Es gab nur zwei Erklärungen, entweder, dass der Kleine noch wach war oder die Trullas haben bemerkt, dass ich weg war.
Da ich einfach nur durch mit den Nerven war und nur noch heulen wollte, hoffte ich einfach darauf, dass Minho vor dem Schlafengehen, vergessen hatte das Licht aus zu machen.
Meine Atmung war zittrig vom Weinen und ich hatte tatsächlich keinen blassen Schimmer, was ich hier genau tat.
Aber hatte ich das denn je? Ich bin einfach immer meiner Nase gefolgt und habe einen Fehler nach dem anderen begangen.
Ich wischte meine leicht verschwitzten Hände an meiner Hose ab und sah zu dem Regenrohr, welches ich nun hochklettern musste.
Es war eine mittlerweile einfache Übung.
Meine Hände umklammerten das Eisengestell fest, so dass ich mich hochziehen konnte.
Jedoch spürte ich schon nach wenigen Zentimetern, was das eigentlich für eine dumme Idee war. Jetzt wo das Adrenalin sich langsam aus meinem Körper verabschiedete, merkte ich die starken Schmerzen in meinem Bein nämlich verdammt stark. Trotzdem musste ich ja irgendwie in den zweiten Stock kommen, ohne dass es irgendwer bemerkte.
Ich weiß nicht, ob meine noch leicht zitternden Arme mich ohne zusätzliche Beinarbeit dort einfach hochziehen können. Egal, ich hatte keine andere Möglichkeit. Und selbst wenn ich gleich runterfallen werde, und sterbe, wer wird sich dafür interessieren?
Ich war allein.
Ruhig Tae, ganz ruhig. Setz einfach einen Arm vor den anderen.
Meine Muskeln schmerzten unsagbar, als ich entdeckte, dass ich es wenigstens schon mal in den ersten Stock geschafft hatte.
Nur noch ein bisschen mehr als ein Meter.
Wie eigentlich immer, wenn ich verloren war, begann ich zu Summen.
Es hatte mir immer geholfen.
Ich murmelte leise den Text, meines Lieblingsliedes vor mir hin.
Mit geschlossenen Augen arbeitete ich mich am Rohr immer weiter hoch, bis ich das sichere Gefühl, des Fensterbrettes an meinem Bein spürte.
Noch nie hatte ich mich so sehr gefreut, in mein Bett zu steigen.
Ich öffnete meine Augen wieder und blickte von außen in das immer noch beleuchtete Zimmer.
Minho saß mit seinem Kuschelhasen Mister Bobo auf meinem Bett und er sah so aus, als würden ihm jedem Moment die Augen zu fallen.
Er wartete wieder auf mich. Ein bitter-süßes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Vielleicht war ich doch nicht so allein.
Ich schlug leicht mit dem Fingerknöchel gegen die Fensterscheibe, ehe ich es von außen aufhebelte.
Minnie, guckte mich mit kerzen-geradem Rücken und geweiteten Augen an.
"Oh du bist es TaeTae. Ich habe dich vermisst", schmollte er.
Mein Lächeln lag sanft auf meinen Lippen und ich öffnete meine Arme, damit er hineinlaufen konnte, was er auch tat.
Ich ging auf die Knie, damit wir auf einer Höhe waren.
"Tae, ich habe dich sooooo lieb", lachte er ehrlich.
"Ich dich auch, Minnie Maus"
Er kicherte glücklich und ich wischte mir vorsichtig die Tränen, welche sich schon wieder in meinen Augen sammelten, weg.
"Wieso weinst du? Bist du traurig?", fragte er ganz fürsorglich.
"Das ist schwer zu erklären, ich habe bloß was Blödes gemacht und jetzt sind meine Freunde böse auf mich. Und der eine mag mich jetzt überhaupt nicht mehr", erklärte ich, als er mich unterbrach, "Aber du magst ihn sehr, stimmt's?"
Mag ich ihn sehr? Ich glaube schon. Oder?
Unsicher nickte ich ihm zu.
"Aber ich bleibe dein Minnie?", fragte er weiter.
Wieder nickte ich nur, aber diesmal mit mehr Sicherheit.
"Dann ist es okay. Und jetzt lass uns schlafen", sagte er und zog mich an meiner Hand zu meinem Bett rüber.
Minho streckte seine Arme vor dem Bett in die Luft, um mir zu symbolisieren, dass er hoch wollte, aber es nicht allein schaffte.
Also half ich ihm wie ganz selbstverständlich.
Ließ ich mich gerade von einem Fünfjährigen rumkommandieren?
Wow-
"Komm schlafen...", gähnte er und schnubbelte sich an mein Kissen.
Ich lachte auf. "Ich ziehe mich kurz um, ja? Dann mach ich das Licht aus und dann können wir gerne schlafen, ja?"
"Mhm, aber nur wenn du mir vorsingst"
Wie gesagt so getan. Ich entledigte mich meiner Klamotten und schaltete die Lampe aus.
Sobald ich im Bett lag kuschelte sich der Kleine ganz eng an mich.
Ich begann wieder leise zu singen, bis ich ein regelmäßiges Atmen von dem Jüngeren vernehmen konnte, so dass ich aufhörte und auch einschlief.
Es war schon traurig, dass ein kleines Kind mein einziger Halt im Leben war.
Ich schlief diese Nacht und auch die darauffolgenden mehr als nur unruhig.
Als sich das Wochenende dem Ende zu neigte, und ich eigentlich wieder zur Schule müsste, entschloss ich mich zu schwänzen.
Viel zu sehr schmerzte der Gedanke, meine Freunde wieder sehen zu müssen.
Mein Handy ignorierte ich ebenfalls konsequent.
Ich wollte gar nicht wissen, mit welchen wüsten Beschimpfungen sie mich zu texteten.
💥💥💥💥💥
J.JK: Yungi_Tae
K.TH: -swag-toast-
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