𝐊.𝐓𝐇 ‣ 𝟏𝟒
Samstag, 19.01.2019, Seoul Südkorea
K.TH
Jungkook sah mich mit einem verdammt wütenden Blick an. Was hatte ich denn jetzt schon wieder gemacht?
Ich war doch ganz freundlich.
"Komm Taehyung, ich fahr dich zum Arzt", sagte Jin, während er mir unter die Arme griff. Mit Seokjin und Yoongi als Stützen bewegte ich mich dann also zum Auto.
Jimin und Jungkook waren stets hinter uns.
Es dauert eine ganze Weile bis wir es geschafft hatten, dass ich unbeschadet im Auto landete. Seokie legte nämlich größten Wert darauf, dass ich es mir nicht wagte meinen Fuß auch nur minimal zu belasten.
Noch immer ging mir Jungkooks beschuldigender Blick nicht aus dem Kopf.
Ich glaube, ich spreche ihn demnächst darauf an.
Jedenfalls quetschten wir uns dann zu fünft in den riesigen BMW. Woah, muss diese Familie Geld haben. Alles war mit weißem Leder bezogen und dieses Auto hatte einfach besseres Wlan als das ganze Waisenhaus.
Vorne neben dem Lenkrad war ein großes Display angebracht, auf dem beim Einparken angezeigt wird, wieviel Platz man noch hatte. Man konnte aber auch darüber das Navi und das Radio steuern.
Eine eigene Freisprechanlage hatte das Auto natürlich auch, aber das wohl coolste Feature war, dass das was vorne gesagt wird, hinten durch die Lautsprecher wieder abgespielt wird, so dass man sich auch bei starken Nebengeräuschen gut unterhalten konnte.
Ich fand das irgendwie total großartig, vor allem weil der Fahrer dann einfach nach vorne sprechen konnte, und sich auf die Autobahn konzentrieren konnte, während die Leute hinten einen super Wiederschall der Worte hatten.
Ich glaube, ich saß noch nie in so einem teuren Auto. Ich musste sagen, das war verdammt krass.
Scheinbar war mir die Begeisterung für dieses Auto sehr gut anzusehen.
"Du siehst aus, als wärst du noch nie in einem Auto gewesen", sagte Jungkook Augen verdrehend.
Er saß schräg hinter mir, weshalb er mich genauestens im Blick hatte.
Ich antwortete nicht auf diesen Kommentar.
Tatsächlich ist es sehr lange her, dass ich in einem Auto saß. Das letzte Mal, als sie mich von der Klinik ins Waisenhaus gebracht hatten.
Danach hielten mich die Ärzte für, zu traumatisiert von den Ereignissen zum Auto fahren.
Vielleicht war das ja auch der Fall, wer weiß.
"Jungkook, lass solche Kommentare", knurrte Yoongi leise, aber dennoch deutlich hörbar.
"Lass gut sein, Yoongs'. Er kann es nicht wissen und muss es auch nicht", erwiderte ich nur.
Mein bester Freund bestätigte dies nur mit einem Seufzen.
Durch den Rückspiegel konnte ich erkennen, dass Jk deutlich neugierig durch meinen Kommentar geworden war. Er versuchte es zwar mit größter Mühe zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht wirklich.
Jin konzentrierte sich derweil auf die Straße und gab keine Kommentare zu der ganzen Geschichte.
Dafür war ich ihm auch mehr als nur dankbar.
Ich sollte ihm, wenn ich wieder laufen kann Blumen kaufen.
Eine bedrückende Stille lag im Auto, das war wahrscheinlich auch der Auslöser, dafür dass Jin an der nächsten Ampel das Radio leicht aufdrehte.
Es dudelten leise Töne eines mir unbekannten Liedes aus den großen Lautsprechern.
Das Lied hatte eine entspannende Stimmung und gleichzeitig machte es Lust dazu aufzuspringen und zu tanzen. Das war aber auf mehreren Gründen nicht möglich.
Einerseits natürlich der Platzmangel und vor allem mein Fuß. Ich spürte deutlich, wenn Jin über eine Unebenheit in der Straße fuhr. Egal wie sehr er versuchte es zu umfahren, er konnte schlecht in den Gegenverkehr fahren.
Jedes Mal, wenn das Elektroauto wackelte, wackelte mein stark geschwollener Fuß mit, was mehr als nur unangenehm war.
Ich hatte regelrecht das Gefühl, dass sich all mein Blut in meinem Fuß sammelte um schmerzende, geschwollene Hämatome zu bilden.
In diesem Moment würde ich mir gerne meinen Fuß abhaken. Ich glaube, das wäre bei weitem nicht so schmerzhaft.
"Vorsicht Taehyung, da kommt jetzt eine Bremsschw-", Jin konnte mich nicht schnell genug warnen, da waren wir auch schon über die erste drüber. Meine Fuß knackte noch ein weiteres Mal, durch die Erschütterung.
Mit einem lauten Aufschrei warf ich meinen Oberkörper nach vorne und krallte meine kurzen Fingernägel in das mit Kunstleder bezogene Plastik, der Angstgriffe an der Beifahrertür.
Wenn mein Fuß bis eben nicht gebrochen war, dann war er es spätestens jetzt.
"Heilige Scheiße, Tae! Geht es dir gut?", fragte Jin sofort und auch die Gesichter der anderen drei zeigte eine unglaubliche Blässe auf.
"Ich- ah. Fahr einfach weiter... Geht schon - ah", presste ich unter verdammt großen Schmerzen hervor.
Okay, vielleicht war die Idee mit dem Krankenhaus doch ganz gut.
Keiner im Auto wagte zu atmen, nicht einmal Jungkook. Wieder viel zu angespannt war die Stimmung.
Jin fuhr mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit, durch die nächtlichen Straßen, des immer noch hell erleuchten Seouls.
"Nicht so- schnell", zischte ich und probierte irgendwie meinen Fuß stabil zu halten, und saß, ohne jeden Moment in Tränen auszubrechen.
Viel zu sehr erinnerte mich das an früher. Ich wusste, dass es hieß, dass unser Gedächtnis erst Erinnerungen ab dem dritten Lebensjahr speicherte, aber viel zu oft, sah ich diese Bilder in meinen Träumen.
Wie mein Vater glücklich summend am Steuer saß und ein Auto nach dem anderem überholt.
Er bewegte sich leicht im Takt der Musik und trippelte mit seinen Fingern auf dem Lenkrad rum.
Viel zu oft sah ich, wie meine Mutter sich noch fröhlich lachend zu mir, vom Beifahrersitz umdrehte und mir vorsichtig mit ihren langen, gepflegten Fingern eine Strähne aus dem Gesicht strich.
An besonders schlimmen Tagen spürte ich sogar noch ihre Berührung.
Immer sah ich diese Bilder. Es verging kein Tag, an dem ich nicht einen Gedanken an die beiden und diesen schicksalhaften Tag verschwende. Die einzigen Momente, in denen mein Verstand komplett leergefegt war, war wenn die Musik beginnt zu spielen und ich meinen Körper bewegen konnte.
Wenn ich tanzen konnte, bis meine Muskeln schmerzten, meine Haare durchnässt waren und meine Zehen bluteten. Ja, in diesen Momenten war ich frei.
Und nun wurde mir auch noch das genommen. Wer wusste für wie lange. Was hatte ich getan, um hier zu enden?
Ja, ich hatte Drogen genommen und hatte vielleicht auch mal einen Lolli gestohlen aus dem Laden von nebenan, aber ich hatte nie eine alte Omi auf die Straße geschubst oder meine Freunde verraten.
Ich hatte es den Erziehern nie schwer gemacht.
Und trotzdem saß ich hier, in dieser Welt. Ohne Zukunft, traumatisiert und bald komplett allein.
Ich meine, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Yoongi und Jimin zusammen verschwanden. Sich eine neue Zukunft aufbauten und vielleicht sogar Kinder adoptierten.
Seht sie euch an. Sie hatten es verdient und ich gönnte es niemanden mehr, als den beiden.
Und wenn das bedeutete, dass ich allein war, wird das schwer, aber für das Glück meines besten Freundes, würde ich mein Leben geben.
"Hallo Mister Kim, können Sie mich hören?", ertönte eine mir unbekannte Stimme.
Ich gab von mir nur ein leichtes 'Mh', um die Frage des Mannes zu beantworten.
Leicht bewegte ich meinen Kopf nach rechts, um in das Gesicht eines verdammt hübschen Mannes zu sehen.
Er lächelte mich leicht an und begann dann wieder zu reden: "Ich bin Doktor Byun Baekhyun, aber du kannst mich gerne Baekhyun nennen. Ich bin jetzt für dich zuständig. Meine Kollegin holt bereits einen Rollstuhl, und dann fahren wir dich erst zum Röntgen und danach in den Untersuchungsraum. Ich werde nicht von deiner Seite weichen, okay?"
Wieder nickte ich nur und umgriff leicht seine, mit einem Handschuh überzogene Hand.
"Dein Vater ist der Weile mit deinen Brüdern oder Freunden zur Anmeldung gegangen. Alles wird gut. Ja, Kleiner? Du musst nur wach bleiben", flüsterte mir der junge Arzt zu.
"Mh. Wie - wie bin ich hierherkommen?"
Wir waren doch gerade noch, am anderen Ende der Stadt, oder nicht?
"Dein Kopf hat eben noch mal einen gewaltigen Schlag abbekommen und du warst kurz weg", erklärte er mir ruhig.
Da kam dann auch schon wie besprochen seine Kollegin mit einem Rollstuhl angerast.
Dann geschah alles ganz schnell. Erst wurde ich in das große, sterile Gebäude mit der leuchtenden Aufschrift: 'Krankenhaus' gebracht.
Dort traf ich für eine winzige Sekunde wieder auf Jin, Jungkook, Jimin und Yoongi.
Yoongi erklärte mir, dass das Waisenhaus benachrichtigt wurde und wohl morgen jemand von ihnen vorbeischaute.
Baekhyun hielt es aufgrund meiner kurzen Ohnmacht wohl für besser, mich zur Überprüfung über Nacht hier zu behalten.
Danach verabschiedete ich mich von den anderen und wir fuhren in den letzten Kellerstock des Gebäudes, wo ich durch gefühlt hunderte Sicherheitstüren geschoben wurde, zu einem kleinen Raum, in dem nicht mehr war, als eine Liege, über der ein Kameraarm mit solch einer kleinen Röntgenkamera war.
Neben der Liege stand eine Art Wäscheständer, auf dem sich keine nassen Socken befand, sondern schwarze Schutzprotektoren.
Der Rollstuhl wurde vor der Liege angehalten und Baekhyun stellte sich vor mich.
"Okay Taehyung, darf ich dich so nennen?", unterbrach er sich selbst.
"Ehm ja, du kannst auch gerne nur Tae sagen", lächelte ich ihn leicht an.
Ich wusste nicht wie er das machte, aber er schaffte es, dass ich mich kurz von meinen Schmerzen ablenkte.
Wieder setzte sich der gutaussehende Mann vor mich. Er lächelte mit einem verdammt lieben Lächeln, was in mir etwas aufflattern ließ, an.
"Ich weiß, dein Fuß schmerzt gerade verdammt stark, aber ich muss jetzt feststellen, wie, wo und was genau in deinem Fuß gebrochen ist. Danach kriegst du ganz viele Schmerzmittel und kommst erstmal auf ein Zimmer."
Ich hatte nicht einmal die Zeit zu antworten, da griff Baekhyun auch schon unter meine Kniekehlen, um mich hoch zu heben.
"Und danach kriegst du erstmal Schokolade, du bist viel zu leicht", murmelte er, was mich leicht zum Schmunzeln brachte.
Er war schon süß.
Mit größter Vorsicht legte er mich auf der Liege ab.
"Ich hole dich gleich wieder ab. Beweg den Fuß einfach nicht, Tae."
Dann war er auch schon verschwunden.
Es vergingen gefühlte Stunden, in denen ich meinen pulsierenden Fuß nicht bewegen durfte.
Es geschah nichts, rein gar nichts.
Von der Kamera kam nichts. Müsste da nicht irgendwie ein Klicken kommen? Machte das noch was? Wie lange musste ich hier noch sitzen?
Gott wird das langweilig. Vielleicht konnte ja Baekhyun morgen bei mir Visite machen?
Oh, wenn ich Glück hatte, kam Jungkook auch- ich meine Minho. Wie kam ich denn auf Jungkook? Hoffentlich kam Minho morgen vorbei.
"Taehyung? Bist du noch wach?", erschien wieder die nette Stimme von Baek.
"Mh? Was? Ja, bin ich"
"Das ist schön, Kleiner. Jetzt geht's nämlich erstmal aufs Zimmer. Da kriegst du Schmerzmittel und dann unterhalten wir uns nochmal über das was wir jetzt machen", erklärte mir mein Arzt.
Ich wurde von ihm sanft in den Sitz mit Rädern geladen und von da aus zum Fahrstuhl gebracht.
Leider trennten sich dann auch schon wieder unsere Wege und ich wurde von einer Schwester weiter begleitet.
Sie war nur halb so hübsch wie er, aber nun gut.
Im vierten Stock der Orthopädie und Unfallchirurgie stiegen wir dann aus. (A/N: das würde ich, Toast, gerne studieren sksk)
"Hier, Herr Dr. Byun hat Ihnen ein Einzelzimmer zu teilen lassen. Ist er nicht ein Goldengel? So fürsorglich, eigentlich der perfekte Mann und sogar Single, aber Stockschwul", schwärmte die Frau deren Namen ich nicht kannte. Ihr Name interessierte mich gerade auch herzlich wenig, da es fast fünf Uhr in der Früh war, und ich nur noch schlafen wollte.
"Ja, das ist er, aber könnten Sie mir vielleicht endlich mal Schmerzmittel geben? Ich bin hier nämlich voll am Verrecken", machte ich die Frau auf ihrem Job aufmerksam.
"Oh ja, warten Sie. Irgendwelche bekannten Allergien gegen Medikamente?"
Ich verneinte.
"Okay gut, ich frag nur schnell den Dok', wie viel ich dir geben soll"
Sie zog ein altmodisches Festnetztelefon aus der Brusttasche ihres Kittels und tippe einige mal darauf rum.
"Ja? Dr. Byun? Genau, Schmerzmittel Dosierung bei Kim Taehyung", plapperte sie mit einer hohen verstellten Stimme.
"100mg Tramadol? Ist gut", dann hatte sie auch schon wieder aufgelegt.
"Ich hänge dir jetzt einen Tropf mit dem Mittel an, du solltest spätestens in einer halben Stunde eine beruhigende Wirkung spüren, wenn nicht steigen wir auf was anderes um", erklärte sie mit leicht genervter Stimme.
Ich nickte nur und schob den Rollstuhl neben das Bett, um mich hinlegen zu können. Während die komische Tante irgendwelche Beutel an so einen Infusionsständer hängte und ich die kleine Schnur dann zu meiner Ellenbeuge führte.
"Rechts- oder Linkshänder?"
"Eh, beides"
"Dann halt nicht", grummelte sie und tastete den linken Arm ab.
Sie machte so ein komisches blaues Band um meinen Arm, was wahrscheinlich dazu da war, damit meine Adern mehr heraustraten und sie besser die Kanüle einführen konnte.
Im ersten Moment tat es etwas weh, aber es war erträglich, wenn man bedachte welche Schmerzen ich in meinem Fuß verspürte.
"Hey Tae, ich bin wieder da. Wie ich sehe hat sich Jennie ja bestens um dich gekümmert", kam Baekhyun strahlend ins Zimmer.
Mh, wirklich gut hatte sie das.
"Du kannst dann auch wieder gehen Jennie", lächelte er weiter, bis diese komische Jennie den Raum verlassen hatte.
Er setzte sich an das Fußende des Bettes und sah mich musternd an. Als könnte er Gedanken lesen, sagte er: "Hunger?"
Leicht verwirrt nickte ich und er reichte mir ein frisches belegtes Brötchen. "Den Fraß von hier, kann man sich echt nicht geben. Außer der Kakao. Es gibt nichts Besseres als einen Krankenhauskakao"
Ich musste über diese kindische Aussage schmunzeln, auch wenn ich mich ehrlich gesagt immer noch fragte, woher dieses scheiß Brötchen kam.
Woher Baekhyun?!
Nun gut, nach und nach begann ich an dem Ei-Brötchen zu knabbern.
"So, jetzt zum medizinischen Teil. Du willst wahrscheinlich auch nur noch schlafen", begann der Ältere, "Nach diesem Gespräch, wird dir eine Schwester eine komplett Fußschiene für diese Nacht umschnüren, denn dein Fuß ist ganze dreimal gebrochen. Am Knöchelgelenk, dann der Mittelfußknochen und am unteren Schienbein.
Das war echt eine Leistung, Tae. Aber nun gut, dann morgen, müssten wir aufgrund des Bruchs operieren. Du wirst zuerst eine Aufklärung über die OP erhalten, da wird dir genau erklärt was wir machen. Wir würden gerne schon heute operieren, weil umso länger wir warten umso höher ist das Risiko, dass sich etwas verschlimmert. Jedoch sind aufgrund eines schweren Autounfalls heute Nacht alle unsere OPs besetzt und wir verschieben das.
Hast du erstmal noch ein paar Fragen? Dir wird auch noch etwas Eis gegen die starke Schwellung gebracht", erklärte er.
Ein schwerer Autounfall in der Nacht heute.
Ich war komplett geistesabwesend und dachte wieder an die Geschehnisse von vor 16 Jahren.
"Wie steht es um die Leute von dem Unfall?", sprudelte es aus mir hervor.
Baekhyun blickte ziemlich perplex aus der Wäsche, als ich meine Frage äußerte.
Wahrscheinlich hatte er eher mit sowas wie, 'wie lange kann ich nicht laufen' oder 'ist die OP sehr gefährlich gerechnet'. Und ja, unter normalen Umständen hätte ich genau das gefragt, aber das waren nun mal andere Umstände.
"Ich unterliege ärztlicher Schweigepflicht, Taehyung. Ich darf nichts über den Zustand von Patienten -"
"Überleben sie es?", unterbrach ich ihn.
"Tae, ich -"
"Ich habe dich verdammt noch mal gefragt, ob sie es überleben", meine Stimme zitterte. Ich kannte diese Leute vielleicht nicht, aber ich fühlte mich so verbunden mit ihnen.
Für einen Moment sah mich mein Arzt eindringlich an: "Nein, es sieht verdammt schlecht aus", sagte er ergeben.
Leicht rollte eine Träne über meine Wange.
Schluchzer verließen meine Lippen, während ich ihn einfach nur anstarrte.
"Ich weiß nicht, wieso dich das Schicksal dieser Menschen so mitnimmt, aber ich bin für dich da, wenn du reden möchtest", sagte er sanft und umarmte mich.
Ich griff so fest ich konnte in seinen weißen, rauen Kittel und zog ihn noch näher zu mir.
Ich brauchte das in diesem Moment, ich brauchte seine Nähe. Viel zu sehr prasselte alles wieder auf mich ein.
Die Bilder wie das Auto umher wirbelte und meine Mutter panisch schrie, während mein Vater versuchte noch die Kurve zu bekommen.
All die Momente, in den mich die Kinder aufgrund meiner besonderen Art ärgerten. Wie sie sich darüber lustig machten, dass mich keine einzige Familie adoptieren wollte.
In meinem Kopf war ein riesiges durcheinander. Wieder kam mir Jungkook in den Kopf, wie gerne ich doch jetzt einfach mit ihm hier sitzen würde. Vielleicht hatte ich ihn falsch eingeschätzt. Ihm Unrecht getan. Ich meine, wer würde einen Fremden mit zu sich nehmen, weil er sich verletzt hatte?
Aber wahrscheinlich hatte ich wieder alles durch meine eigene Dummheit kaputt gemacht. Fuck it.
Ich wimmerte leicht auf und nahm leicht Abstand zu Baekhyun. Ich blickte in seine Augen und er in meine. Wieso konnte ich nicht mit jemand so fürsorglichen wie ihm zusammen sein? Er war so perfekt und hübsch. Jennie hatte vorhin nicht Unrecht.
Er war ein Goldengel.
Ich weiß nicht, ob es von meiner mentale Aufgewühltheit, den Schmerzmitteln oder sonst woher kam, aber ich hatte das Bedürfnis nach körperlicher Nähe, weshalb ich mich wieder leicht vorbeugte und sanft meine Lippen auf denen des jungen Arztes platzierte.
Und verdammt konnte ich sagen, seine Lippen waren super weich.
Jedoch passierte nichts, er erwiderte nicht. Shit, jetzt hatte ich sogar meinen Arzt verschreckt.
Ich wollte mich bereits von ihm lösen, als ich plötzlich eine Hand an meinem Hinterkopf spürte, die mich wieder zurückzog.
Langsam und sinnlich begannen sich seine Lippen auf meinen zu bewegen.
Es löste dieses leichte Kribbeln in mir aus und war einfach nur verdammt schön. Keiner von uns hatte Interesse daran, dass dieser Moment jemals endete, aber wie das Schicksal es nun mal wollte, begann das Telefon in der Tasche seines Kittels zu klingeln und wir mussten aufhören.
Baekhyun blickte mich entschuldigend an und stand dann von einem Bett auf.
Seine Lippen waren leicht geschwollen. Ich wollte ja nicht sagen, dass ich stolz darauf war, aber naja das war genau das was ich sagen wollte.
"Dr. Byun, Unfallchirurgie", meldete er sich am Telefon.
"Ja ich komme sofort, einen Moment", da war das Telefonat auch schon beendet.
Er verstaute das alte Gerät in seiner Tasche und drehte sich noch einmal zu mir.
Seine große Hand legte sich auf meine Wange und er lächelte mich wieder lieb an.
"Sorry Honey, die Arbeit ruft. Wir sehen uns morgen früh", zwinkerte er anzüglich und drückte mir einen leichten Kuss auf die Stirn.
Und dann war er auch schon aus der Tür gestürmt.
Oh damn, was war das?
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J.JK: Yungi_Tae
K.TH: -swag-toast-
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