
𝐉.𝐉𝐊 ‣ 𝟒𝟗
⚠️¡¡¡Trigger warning!!!⚠️
⚠️Death⚠️
🎤🎤🎤
Dienstag, 30.04.2019, Seoul Südkorea
J.JK
Wir waren frei.
Okay, vielleicht nicht ganz frei, aber wir waren von unseren Sorgen befreit, was für jeden schon eine große Erleichterung war.
Seit Rosé und ihre Mutter gerechte Strafe erhalten hatten, herrschte glückliche Stimmung bei uns allen. Jimin und Yoongi, Jackson und Kunpimook, Ravi and Hoseok, so wie Taehyung und ich konnten ohne weitere Schwierigkeiten unsere Beziehungen weiterführen.
Wir alle waren zusammen durch diese schwere Zeit gegangen, hatten gemeinsam gelitten, geschrien, geweint und am Ende hat uns das näher gebracht. Ich war froh sie allesamt als Freunde zu haben.
Dad und Appa haben unser Strafgeld ohne jegliche Schwierigkeiten abbezahlt, jedoch mussten wir im Gegenzug mit all unseren Geschichten und Hintergründen rausrücken. Das hatte mir viel Ärger eingeholt, aber es kamen auch unerwartete Wendungen. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass Yoongi seine Familie durch den Drogenverkauf über Wasser gehalten hatte oder, dass Hobi zu seiner Grundschulzeit, wegen des fröhlichen Verhaltens gemobbt wurde.
Wie konnte man jemanden deswegen mobben? Fröhlich zu sein war doch nichts Verwerfliches, aber so wie es schien empfanden es einige als störend.
Auch Jimin schien mit seiner Mutter über seine Karriere geredet zu haben, doch diese schien nicht wirklich begeistert darüber zu sein. Waren wir ehrlich, sie war nie einverstanden mit Jimins Entscheidungen, aber trotzdem versuchte Jimins Mutter es nachzuvollziehen, nachdem Appa und Dad mit ihr gesprochen hatten.
Yoongi hatte Jackson gebeten, in dem Café, in dem er arbeitete nachzufragen, ob noch eine Stelle frei war, damit auch er finanziell stabil war. Glücklicherweise hatte der Chef ziemlich schnell zugesagt und somit arbeiteten nun Yoon und Jackson gemeinsam in dem Café. Beide waren mehr als nur glücklich.
Kunpimook, Jimin und ich gingen noch immer in die Schule und setzten uns für die ein, die nicht den Mumm hatten, sich selbst zu verteidigen. Wir gingen nun regelmäßig zum Unterricht, kein Schwänzen mehr. Außerdem fingen wir an intensiv mit zu lernen und den Stoff, den wir verpasst hatten, nachzuholen. Jeder von uns wollte den Abschluss so schnell wie nur möglich in der Tasche haben.
Auch Hoseok wurde von dem Glück nicht verschont. Namjoon war an seinen Tanzkünsten interessiert, da wir ihn unaufhörlich deswegen gelobt hatten, weshalb er ihn gebeten hatte, vorzutanzen. Dabei hatte Hoseok ihn so sehr in den Bann gezogen, dass Appa ihm vorgeschlagen hatte, bei ihm als Backgroundtänzer im Entertainment anzufangen.
Hoseok hatte die Chance genutzt und Namjoon gefragt, ob Ravi einmal für ihn rappen dürfte. Dieser war ebenfalls erfolgreich, weshalb Namjoon Ravi und auch Yoongi als Producer eingestellt hatte.
Jeder von uns hatte auf eine gewisse Art und Weise sein Happy End gefunden. Natürlich war unser Leben noch nicht zu Ende, es hatte erst angefangen.
Jedoch erreicht man auch irgendwann einmal das Ende und deshalb sollte man das Beste daraus machen, solange man die Möglichkeit noch dazu hatte.
Sijoon war am Ende angelangt und ihr letzter Wunsch war es, ihn mit mir zu verbringen oder mich zumindest ein letztes Mal zu sehen.
„Guten Tag! Spreche ich hier mit Jeon Jungkook?", erklang die freundliche Stimme einer jung klingenden Frau durch den Lautsprecher meines Handys.
„In der Tat! Was kann ich für Sie tun?", fragte ich freundlich.
„Ich bin Yeri Park und die Betreuungsperson von Min Sijoon. Es tut mir leid Ihnen dies so plötzlich mitzuteilen, aber Sijoon liegt im Sterben und ihr letzter Wunsch war es Sie noch einmal zu sehen. Ich habe Ihre Nummer aus dem Telefonbuch herausgesucht, falls Sie sich nun wundern sollten. Aber ich bitte Sie wahrhaftig darum, Sijoon diesen letzten Wunsch zu erfüllen!"
Perplex blinzelte ich einige Male und nickte sanft.
Sijoon hatte das Ende erreicht.
„Natürlich. Sehr gerne! Wo sind sie? Ich komme sofort vorbei." Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Sijoon war mir wirklich ein Rätsel.
Yeri teilte mir sichtlich erleichtert mit, wo sie und Sijoon sich momentan befanden. Daraufhin rannte ich zu Appa und bettelte ihn an mich und Taehyung zur genannten Adresse zu fahren. Ich erntete zwar komische Blicke, aber das war mir im Moment egal.
Ich wollte ihr unbedingt Taehyung vorstellen. Es war einer ihrer Bedingungen, sollten wir uns jemals wiedersehen.
„Hey Tae." Etwas hibbelig stand ich vor ihm. „Hast du Zeit? Ich muss dich jemanden vorstellen." Ohne meinen Freund antworten zu lassen, zog ich ihn vom Eingang des Waisenhauses weg, zu unserem Auto.
„Wen möchtest du mir gerne vorstellen?", fragte Taehyung.
„Min Sijoon, eine alte Dame, die zurzeit im Sterben liegt. Als du im Krankenhaus warst und etwas mit dem Arzt hattest, habe ich euch erwischt, habe Panik geschoben und bin einfach weggerannt. Schlussendlich kam ich bei einem kleinen Ort an, wo ich Sijoon traf und sie gab mir Ratschläge. Sie ist wirklich nett."
„Sie hört sich so an." Daraufhin herrschte Schweigen im Auto, man konnte nur Jin hören, wie er leise mit dem Radio mitsang.
Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Altenheim, dort angekommen zog ich Taehyung zur Rezeption. Yeri stand bereits dort und lächelte uns traurig an.
„Mrs. Park, ich denke Sijoon würde nicht wollen, Sie so deprimiert zu sehen", lächelte ich der kleinwüchsigen Frau gutmütig entgegen. Sofort nickte sie, schien etwas heiterer, obwohl man merken konnte, dass es nicht wirklich echt war.
Wir blieben wenig später vor einer Zimmertüre stehen und nun konnte auch ich meine Nervosität nicht mehr verbergen. Allerdings musste ich für Sijoon mein Bestes geben! Sie würde mich nicht weinen sehen wollen.
Entschlossen öffnete ich die Türe, nachdem uns Park gedeutet hatte, einzutreten.
Mit einem Blumenstrauß, der aus ihren Lieblingsblumen bestand und den ich extra aus ihrem Lieblingsblumenladen geholt hatte, setzte ich mich zu ihr ans Bett.
Ihre geschlossenen Augen öffneten sich langsam und ich spürte, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Die sonst so braunen lebhaften Augen wirkten jetzt nur noch trüb. Nur noch halb so lebendig. Als mich die Frau sah breitete sich ein großes Lächeln auf ihren Lippen aus.
„Jungkook, mein Schatz! Du bist tatsächlich gekommen!", wisperte sie freudig und wendete sich schließlich an den Mann hinter mich. „Und ich nehme an, dass das Taehyung ist, nicht wahr?"
Ertappt lief ich rot an und nickte etwas peinlich berührt.
„Seid ihr beide...?", murmelte Sijoon leise, während ihre Augen mein Gesicht durchdränglich musterten. Ich nickte breit grinsend und zeigte mit dem Daumen nach oben.
„Guten Tag, Miss Min. Mein Name lautet Kim Taehyung und ich hoffe ich störe Sie nicht mit meiner Anwesenheit." Taehyung verbeugte sich daraufhin kurz und schenkte ihr eines seiner blendenden Lächeln.
„Oh nein! Natürlich nicht! Jungkookie hat mir schon viel von dir erzählt", grinste sie, während ein Zwinkern in meiner Richtung landete.
„Das freut mich zu hören." Taehyung verbeugte sich noch einmal und setzte sich anschließend neben mich.
„Es freut mich wirklich sehr, noch bevor meinem Abschied zu wissen, dass ihr beide erfolgreich zueinander gefunden habt. Ihr erinnert mich doch an eine gewisse Art und Weise an mich und meinen Mann. Wir haben uns auch immer gegenseitig geneckt, bis es dann zu kleineren Streitereien ausgeartet war, aber schlussendlich ging es uns wieder gut. Ihr seid noch jung, also genießt es solange ihr noch könnt und lasst euch gefälligst Zeit." Ich blickte Sijoon grinsend an.
„Und wisst ihr... ich habe keine Angst vor dem Tod noch fühle ich mich einsam oder bin traurig. Sterben ist wie Einschlafen und ich kann endlich meinen Mann wiedersehen." Manche Menschen wären vielleicht geschockt, wenn sie hören würden, wie Sijoon über den Tod sprach, aber mir zauberte es ein verständnisvolles Lächeln auf die Lippen.
Ich war nicht traurig und auch nicht glücklich.
Allerdings verstand ich ihre Sichtweise, auch wenn es sich nicht wirklich einladend anhörte.
Wir redeten noch eine kurze Weile, bis es für Taehyung und mich an der Zeit war zu gehen.
„Pass auf dich auf und sei glücklich, ja?"
„Natürlich Jungkook. Ich habe mein Leben gelebt, habe geliebt und habe verloren, aber ich habe es genossen. Ich werde ohne Reuen und Büßen von dieser Welt gehen, während ich lächle." Sijoon sah uns an, ihre Augen wirkten jetzt noch lebloser als vorhin.
Taehyung und ich standen auf, ich umarmte Sijoon noch ein letztes Mal.
Winkte noch ein letztes Mal.
Und dann verließen wir beide den Raum.
„Wie geht es dir?", fragte mein Freund leise, während er meine Hand ergriff.
„Es tut weh, aber einerseits freue ich mich für Sijoon. Sie muss und wird nicht qualvoll sterben." Er nickte.
„Und jetzt komm. Ich muss dir noch den Ort zeigen!"
Ohne mich umzudrehen, marschierte ich den Gang entlang, Sijoon in meinen Gedanken.
Schlussendlich konnte ich mir die Tränen doch nicht verdrücken.
Min Sijoon ging am 30.04.2019 um 21:07 Uhr mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen von uns.
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