Montag, 21.01.2019, Seoul Südkorea

J.JK

Ich versuchte gerade unsere Haustüre aufzusperren, als sie plötzlich geöffnet wurde und ich überrascht in die Arme von Jimin flog.

Shit.

Stimmt, dieses Problem mit ihm hatte ich auch noch.

Ein Problem teilweise gelöst, da tauchte gleich ein weiteres auf.

"Wo zur verfluchten Orange warst du so lange? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie groß meine Angst war, dass dir etwas zugestoßen ist? Verdammter Kokosnusskopf!", schrie Jimin mich an und jetzt fing er auch noch an zu schluchzen.

Stumm stand ich da und meine Hände hingen schlapp an mir hinunter. Ich machte keine Anstalten seine Umarmung zu erwidern, was mein bester Freund auch bemerkte.

"Jungkook...? Was ist los?"

"Wir müssen reden Jimin."

Mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei, zog meine Schuhe und Jacke aus.Meine Eltern und Freunde ignorierte ich gekonnt und ging schnurstracks in mein Zimmer, wo ich die Türe nicht gerade sanft zuschlug.

Ich musste dieses Problem aus der Welt schaffen.

Wenig später wurde sie wieder leise geöffnet und kurz darauf geschlossen. Leise lauschte ich dem Tapsen meines besten Freundes, woraufhin ein sanftes Lächeln meine Lippen umspielte. Er war zu süß. Meistens glich er einem kleinen süßen Drachen...

"Jimin--"

"Jungkook--", fingen wir gleichzeitig an, was uns beiden, trotz der jetzigen Situation ein Lachen entlockte.

"Fang du an, Koo. Ich denke, du brauchst es gerade mehr als ich."

"Jimin... ich... um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich anfangen soll. Es gibt so vieles, was ich gerne mit dir besprechen und aus der Welt schaffen würde."

"Fang einfach beim wichtigsten Thema an, du Kokosnuss Kopf."

"Idiot. Uhm... mich verletzt es, dass wir in letzter Zeit so viel streiten und das auch noch wegen Taehyung. Um ehrlich zu sein, habe ich Angst, dass du mich mit ihm ersetzt. Du nimmst ihn auch noch so oft in Schutz, obwohl du genau weißt, dass es mich verletzt und du bist mein bester Freund und nicht seiner. Du solltest mir zur Seite stehen und nicht immer nur ihm."

"Koo, ich-- es tut mir leid, okay? Ich wusste nicht, dass du so empfindest, geschweige denn so darüber denkst. Nur ich sehe Taehyung höchstwahrscheinlich aus einem anderen Winkel wie du. Ich beziehe seine Vergangenheit mit ein in unsere Gespräche/Meinungen und deshalb bin ich auch meistens auf Taehyungs Seite, denn ihr hattet beide keine besonders schöne Vergangenheit, also weißt du wie sich das anfühlt. Nur du kannst nichts dafür, da du nichts von seiner Vergangenheit weißt und das ist okay so. Nicht ich sollte sie dir erzählen, sondern Taehyhung."

"Du hast sie doch auch von Yoongi erzählt bekommen...?"

"D-das solltest du aber nicht von mir hören, Koo... Also was stört dich noch?"

"Ich habe das Gefühl, dass wir uns auseinanderleben", verwirrt blinzelte Jimin ein paar Mal und schien nicht wirklich zu realisieren, was ich gerade gesagt hatte.

"Bitte was...?"

"Jimin, ich habe das Gefühl, dass wir uns auseinanderleben beziehungsweise distanzieren. Wir streiten in letzter Zeit immer öfter und... ich weiß, das klingt jetzt egoistisch, aber du machst so viel mit Yoongi und kaum noch etwas mit mir. Wann haben wir zuletzt etwas miteinander unternommen? Vor einer Woche? Es verletzt mich. Ich konnte dir auch all meine Probleme erzählen, trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich dich nicht mehr damit belasten will." Ich versuchte mir ein Schluchzen zu verkneifen, doch scheiterte kläglich daran.

"Och gott, Koo. Es tut mir so, so unendlich leid. Mir war nicht bewusst, dass ich dich so sehr vernachlässige. Lass es mich wieder gut machen, okay? 'Ganz, ganz weit weg' Abend?" Jimin zog mich in eine liebevolle Umarmung und ich genoss sie, wie schon lange nicht mehr.

Er war ein echter Freund-

Und dann realisierte ich es.

Jimin war nie weg.
Er war immer da.

Zwar nicht körperlich, aber seelisch.

Anderen wäre es jetzt vielleicht egal gewesen und hätten sich meine Probleme und Beschwerden nicht angehört, aber Jimin war stets ruhig auf meinem Bett gesessen und hatte mir aufmerksam zugehört.

Gott ich war so, so dumm.

Wie konnte ich so von meinem besten Freund denken?

Er war der erste, der mir wirklich zur Seite stand.
Er war mein erster richtiger Freund.
Er war der erste, der mir wirklich helfen konnte, wenn ich selbst nicht dazu fähig war.

"Jimin? Ich muss mich entschuldigen... du warst immer für mich da und ich nicht für dich, zumindest nicht immer. Ich.... Wenn ich die Möglichkeit habe, dass wieder gut zu machen, dann lass es mich wissen, okay?"

"Gut. Lass uns den 'ganz, ganz weit weg' Abend machen. Mh... mit den Avengers, nur Iron Man oder Spider Man?"

"Was ist das für eine Frage? Natürlich Iron Man. Und Jimothy?"

"Hm...?"

"Ich habe dich lieb. Ganz, ganz fest."

"Ich dich auch... aber sicher, dass alles in Ordnung ist? Du wirkst noch immer ein bisschen out of space."

"Nein, alles gut Bud", log ich ihm eiskalt ins Gesicht. Das mit Taehyung musste er ja nicht wissen, zumindest noch nicht...

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Donnerstag, 24.01.2019, Seoul Südkorea

Okay, um ehrlich zu sein, war mir bis jetzt, das Thema Taehyung noch nicht aus dem Kopf gegangen. Andauernd kreisten meine Gedanken nur über ihn.

Seitdem ich Kontakt zu ihm hatte, wurde mein Leben ein einziges Chaos.

Nicht nur mein Leben, auch meine Gefühle.

Und schon allein diese Gründe, waren Grund genug, um ihn zu hassen.

Ich durfte ihn nicht lieben.

Ich wollte mich selbst und meine Gefühle beschützen.

Und es gab nur einen Weg...

Ich musste ihn hassen, wenn ich nicht verletzt werden wollte.

Ja, ich hatte gesagt, dass ich bereit war, ihm Zeit zulassen, aber shit--

In dem Moment hatte ich den Kuss zwischen Doktor Byun und Taehyung ja komplett verdrängt.

Tja und seitdem mir dies aufgefallen war, war ich zu nichts mehr zustande.

Immer wenn ich an dieses Bild zurückdachte, spürte ich diesen Stich in mir und brennend heiße Wut, die nur so darauf wartete, freigelassen zu werden.

Wie konnte ein Arzt gegen Regeln verstoßen?

Eine Beziehung zwischen einem Patienten und dem behandelnden Arzt war doch nicht erlaubt, oder täuschte ich mich da etwa?

Dann kam natürlich auch noch dazu, dass Taehyung meinen Eltern, die Sache mit dem Underground erzählt hatte, wobei ich mich eigentlich noch sehr gut vor dem Gespräch drücken konnte. Selbst diese verdammte Panikattacke hatte ich wegen ihm und deswegen wird er nicht folgenlos daran vorbeikommen.

Ich verspreche dir Kim Taehyung, sobald du wieder fit bist... werde ich dich zu einem Battle herausfordern. Und ich werde dich auseinandernehmen, zerstören oder wie man es auch gerne nennen mochte.

Es hatte alles im Underground angefangen, also warum beendeten wir es dann nicht auch dort?

💥💥💥💥💥

J.JK: Yungi_Tae
K.TH: -swag-toast-

💥💥💥💥💥

Hey. Ich melde mich hier jetzt auch noch schnell.
Am Freitag wird kein Kapitel für Mic Drop kommen, da Toast nicht da ist :(