𝐉.𝐉𝐊 ‣ 𝟏𝟑
⚠️!Triggerwarning!⚠️
• SVV
• abuse
• Panic attack
Im Kapitel werden diese Stellen mit einem '⚠️' abgegrenzt.
Lesen auf eigene Gefahr.
🎤💥🎤💥🎤💥🎤
Samstag, 19.01.2019, Seoul Südkorea
J.JK
Nervös ging ich in dem Gästezimmer unseres Hauses hin und her. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen oder vor was ich nun Angst haben sollte.
"Koo, du machst mich nervös. Sitz dich hin und beruhige dich. Taehyungs Verletzung ist bestimmt nichts Ernstes, sondern einfach nur eine Zerrung, wer sagt denn, dass Hope mit seiner Theorie wirklich richtig lag?", beruhigend sprach Jimin auf mich ein, doch es war nicht Taehyungs Lage, die mich nervös machte, sondern die Tatsache, dass er mit Jin allein unten im Raum war.
Wer wusste, was dieser ihm nun alles sagen würde?
Was wäre, wenn Taehyung unabsichtlich den Underground erwähnte und mich dabei aufdecken würde?
Was wäre, wenn-
"Jeon fucking Jungkook. Ich sage es dir nun ebenfalls ein letztes Mal. Sitz. Dich. Hin." Yoongis Stimme war zwar ruhig, trotzdem konnte man die Bedrohung hinaushören, weshalb ich mich sofort hinsetzte und stillhielt.
"Gut. Da das nun geklärt wäre, was macht dich gerade wirklich so nervös?"
Ich räusperte mich und sah peinlich berührt zu Boden: "Es macht mich verrückt, nicht zu wissen, was Taehyung, Jin erzählen wird, falls dieser - was er bestimmt tun wird - fragt, wie es zu Taehyungs Verletzung kam und warum um 2 Uhr in der Nacht."
Es herrschte eine unangenehme Stille im Raum, niemand von den zweien hatte wirklich darüber nachgedacht, doch mich machte dies fast verrückt.
"W-wenn ich ehrlich bin... ich denke Tae wird die Wahrheit sagen, einfach aus dem Grund, da er schon immer ein ehrlicher Mensch war. Tut mir leid Jungkook." Langsam, aber stetig wich mir meine Farbe aus dem Gesicht und meine Gedanken fanden keine Ruhe mehr.
!⚠️⚠️⚠️!
Was wäre, wenn Jin mich nun als eine Enttäuschung betiteln würde?
Was wäre, wenn er mich nun genau so ansehen würde, wie er meinen Vater zum ersten Mal angesehen hatte?
Was wäre, wenn er plötzlich genauso werden würde, wie meine Eltern?
Immer mehr negative Gedanken durchfluteten meinen Kopf und ließen mich keinen klaren mehr fassen, doch einer brachte alle anderen zum Stillstand.
Was wäre, wenn Jin mich dann zu meinen Eltern zurückschicken würde?
Panik durchflutete meinen Körper, ließ mich meine Augen weiten und meine Atmung abgehakter werden. Immer mehr Erinnerungen an früher durchströmten meine Gedanken.
All die Schläge und Beleidigungen an meine Eltern, die in diesem Moment in meinen Gedanken waren, rissen wieder verheilte Wunden auf, ließen mich nicht mehr richtig Atmen.
Doch am schlimmsten war der Schmerz in meinen Herzen und die Wahrheit.
Meine echten Eltern hatten mich nie wirklich geliebt, das hatten sie nie getan und werden es auch nie tun. In ihren Augen war ich immer eine Enttäuschung.
Das Kind, was nichts konnte.
Das Kind, was zu dumm für diese Welt war.
Das Kind, was viel zu mädchenhafte Züge hatte.
Das Kind, was sich hätte umbringen sollen.
Das Kind, was man abtreiben hätte sollen.
🎤🎤🎤
Wie als hätte man einen Schalter in meinen Kopf umgelegt, kamen all die Beleidigungen zurück.
Nutzloses Arschloch.
Hure.
Degeneriertes Kind.
Hurensohn.
Enttäuschung.
Bitch.
Doch die schlimmste Beleidigung von allen, war eine Konversation, die mir meine Eltern an den Kopf geworfen hatten.
Eine Konversation, die mir nicht mehr hätte, weh tun können.
Eine Konversation, die mich noch mehr zerstört hatte, als ich schon war.
Eine Konversation, die sich in mein Gehirn gebrannt hatte.
Eine Konversation, die mich tagelang nicht mehr schlafen hatte lassen.
🎤🎤🎤
"Wer denkst du, bist du Jeon Jungkook? Was denkst du, ist dein eigener Lebenssinn in dieser Welt? Hast du darüber schon einmal nachgedacht?", wutentbrannt starrte mich mein Vater an.
Ich schüttelte bloß ängstlich meinen Kopf. Warum hätte ich auch darüber nachdenken sollen?
Meine Mutter lachte gehässig auf und grinste mich widerlich an.
"Mein Sohn, dein Sinn hier in diesem Leben ist, uns zu dienen und uns niemals, auch nur einmal zu enttäuschen."
"Natürlich Mutter! Ich werde euch niemals enttäuschen! Ich verspreche immer mein Bestes zu geben!"
Ein lautes Geräusch hallte durch den Raum und ließ mich geschockt, die Hand an meine brennende Wange legen. In meinen Ohren ertönte wieder ihr gehässiges Lachen - das mir nur allzu verhasstes Lachen.
"Jungkook. Deine Existenz ist eine pure Enttäuschung und du bist für nichts tauglich. Das beste was du tun könntest, um uns stolz zu machen ist dich umzubringen, damit wir dich endlich loshaben. Du bist überflüssig, in dieser Welt. Werde dir dem bewusst."
Stille.
Dann ganz leise, nahm ich es wahr.
Ganz leise nahm ich das Geräusch wahr, dass sich anhörte, wie als würde etwas zerbrechen, wenig später nahm ich auch den unendlichen Schmerz wahr.
Dann wurde es mir bewusst, was sich so unerträglich anfühlte.
Es war mein Herz.
🎤🎤🎤
Immer mehr und mehr Erinnerungen durchfluteten mich.
Ich hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Ich spürte wie meine Finger unaufhörlich zitterten und Schweißtropfen an meinem Kopf hinunterrollten.
Ich versuchte mich auf meine körperliche Lage zu konzentrieren, anstatt auf die Gedanken, die mich fast umbrachten.
Und plötzlich kam das Gefühl zurück, was ich dachte, ich hätte es schon vor Jahren abgelegt und überwunden.
Das Gefühl den Schmerz, den ich mir selbst zufügte, überwindet zu haben.
Tausende von Narben erinnerten mich an meine Vergangenheit, doch nicht alle stammten von meiner Familie, einige hatte ich mir zu dieser Zeit - obwohl ich noch jung war - selbst zugefügt.
Ich kam zu der Zeit und vor allem in diesem Alter nicht mit den Gefühlen und Empfindungen, sowie den dazugehörigen Gedanken, nicht zurecht, deshalb musste ich meinen Kopf einmal frei bekommen.
Es passierte, als ich von einen meiner ehemaligen Klassenkameraden geschubst wurde, daraufhin auf den harten Beton flog und mir dabei das Knie aufschürfte.
Das war das erste Mal, als ich realisierte, wie sehr mich der Schmerz von meinen Gedanken und Selbstvorwürfen befreien konnte.
Nach der Schule sperrte ich mich in meinem Zimmer ein, verkroch mich unter meiner Decke und knuddelte meinen Teddybären ganz fest, wie als würde er mich vor allem bösen auf dieser Welt beschützen.
Doch wie falsch ich doch liegen konnte.
Niemand auf dieser Welt würde mich jemals, vor dem Bösen beschützen.
Das hier war die blanke Realität und kein Superhelden Film, der am Ende abertausende Leben retten würde.
Er könnte nicht mein Leben retten, wenn nicht einmal ich das konnte.
Meine Eltern hatten Recht.
Ich war ein Versager.
Ich war ein elendiger Versager, der sich umbringen sollte, damit er keinem mehr irgendwelche Umstände bereitete.
🎤🎤🎤
Ich wusste nicht wie viele Minuten oder Stunden vergingen, in denen ich einfach nur dalag und über mein nutzloses und überflüssiges Dasein philosophierte.
Irgendwann kam der pochende Schmerz in meinem Knie zurück und plötzlich fokussierten sich alle meine Gedanken wieder auf ihn.
Ich realisierte wieder einmal, dass der Schmerz mich von allem befreien konnte.
Es dauerte nicht lange, da hatte ich schon mein komplettes Zimmer auf den Kopf gestellt, nur um festzustellen, dass ich nichts wirklich Spitzes hatte.
Auf einmal schoss mir dann die Idee durch den Kopf, dass wir im Bad die Rasierer hatten. Es schnitt die Härchen weg, also warum konnte es dann nicht auch die Haut aufschneiden...?
Ich machte mich auf den Weg ins Badezimmer, suchte dort nach den Rasierern meiner Eltern, doch ich fand etwas viel Besseres.
Rasierklingen.
Unsicher, ob ich mich nun wirklich selbst verletzen sollte, hielt ich es damals über meinen Arm.
Und dann machte ich den ersten Schnitt.
Den ersten von unendlich folgenden Schnitten.
🎤🎤🎤
Ich erinnerte mich noch genaustens an den Schmerz, der meinen kompletten Arm durchflutete und die Gedanken in meinem Kopf stillstehen ließ.
🎤🎤🎤
Sanft zog ich die Klinge immer und immer wieder über meinen Arm, vergaß, dass das was ich dort gerade tat, eigentlich ziemlich krank war. Doch in diesem Moment zählte für mich nur die Klinge und der Stillstand meiner Gedanken.
Für mich zählte, dass ich wieder zur Ruhe kommen konnte.
Es vergingen ein paar Tage und ich versuchte mich von den Klingen fernzuhalten, aber es war zu spät, ich hatte daran nichts mehr ändern können.
🎤🎤🎤
Ich war dem Schmerz schon längst verfallen und würde nicht mehr so leicht davon wegkommen.
Genau, das wurde mir gerade wieder klar.
Ich war diesem verfluchten Schmerz verfallen und ich würde nie wieder davon loskommen.
!⚠️⚠️⚠️!
"J-jungkook! B-bitte hör a-auf! Atme tief ein und aus." Leise und leicht verzerrt drang Jimins Stimme zu mir durch.
"Jungkook? Kannst du mich hören? Es ist alles in Ordnung. Niemand wird dir mehr weh tun... alles ist gut."
Erst jetzt fiel mir die Wärme auf, die mich umgab und auch meine Atmung beruhigte sich ein wenig.
Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch es ging nicht. Das Licht war zu hell.
Als nächstes wagte ich den Versuch einen Ton von mir zu geben, aber selbst für das, war ich zu unfähig.
"Jimin?", flüsterte Yoongi leise, "Kannst du bitte ein Glas Wasser holen?"
Man konnte hören, wie Jimin mit hektischen Schritten den Raum verließ und kurz darauf wieder zurückkam, jedoch nicht allein.
"Schatz? Bunny? Kannst du deine Augen öffnen?", ein von mir verneinendes Kopfschütteln folgte.
"Bitte versuche es nochmal." Langsam öffnete ich meine Augen erneut und stellte erleichtert fest, dass das Licht mich nicht mehr blendete.
Verwirrt ließ ich meinen Blick im Gästezimmer herumschweifen, was war passiert?
Warum standen alle - sogar Taehyung - um mich herum? Und warum brannten meine Arme, wie als hätte jemand Desinfektionsmittel darüber geschüttet? Meine frischen Wunden waren doch schon wieder fast verheilt...
"Hier Koo... trink das." Jimin hielt mir geduldig ein Glas Wasser an die Lippen, als er meinen verzweifelten Versuch sah, zu trinken. Langsam und vorsichtig nippte ich an dem Glas, während Seokjin mir beruhigend und sanft einige Strähnen aus der Stirn strich.
Seokjin.
Wie als hätte Jimin mir das Glas Wasser ins Gesicht geschüttet, richtete ich mich auf und sah ihn ängstlich an, ignorierte Jimin, wie dieser sein bestes gab, das Wasser durch meine ruckartige Bewegung, nicht zu verschütten.
Er will mich zurück zu meinen Eltern bringen.
"Jungkook...?", verwirrt versuchte Jin nach meinem Arm zu greifen, doch ich wich gekonnt aus, während schon wieder ein paar Tränen aus meinen Augen liefen.
Ich war nicht dumm, ich hatte gemerkt, dass seine Haltung verspannt war. Immer wenn er verspannt war, bedeutete das nichts Gutes.
Anders gesagt: Taehyung hatte ihm mitgeteilt, dass ich im Underground tätig war.
"B-bitte. I-ich--", verzweifelt schwafelte ich irgendeinen wirren Satz zusammen, versuchte ihm mitzuteilen, wie leid es mir tat.
"E-es tut m-mir leid, Jin. B-bitte bringt mich nicht zu E-eomma und A-appa zurück. A-alles aber nur das nicht. B-bitte" Wieder und immer wieder wisperte ich diese Wörter, drückte mich mehr und mehr in die Ecke des Raumes, in die ich geflüchtet war.
"Jungkook. Alles ist gut. Namjoon und ich würden dich nie, aber nie auch nur einmal wieder zu diesen Arschlöchern zurückschicken. Niemals, egal wie wütend wir auf dich sind. Aber lass uns darüber sprechen, wenn Joon aus Japan zurück ist und wir allein sind. Außerdem muss Jimin noch schnell deine Arme verarzten und dann können wir ins Krankenhaus fahren, wegen Taehyung."
"Komm Koo... ich bringe dich ins Bad." Jimin schlang seine Arme um mich und zog mich von der Ecke weg.
🎤🎤🎤
Ich wusste nicht wie lange Jimin schon an meinen Armen herumhantierte, doch anscheinend war es schon so lange, dass ich wieder meinen Verstand und mein Handeln unter Kontrolle hatte.
"Jimin? Was ist vorher passiert...? Ich kann mich nicht richtig erinnern", schweigend traf sein Blick, meinen, ehe er anfing zu sprechen.
"Nachdem die Jungs gegangen sind und nur noch du, Yoon, Tae und ich da waren, sind wir in das Gästezimmer gegangen und dann-", Jimin holte tief Luft.
"Es ist alles so schnell passiert... du hast plötzlich angefangen zu schluchzen und dann hattest du auch noch eine Schnappatmung, wie damals, als du einer deiner Panikattacken hattest. Ich hatte versucht dich zu beruhigen, aber dann hast du angefangen, zu zittern und an deinen Haaren gezogen und du hast dich selbst beleidigt...bis--"
"B-bis du wieder, wie früher an deinen Armen gekratzt hast, deine Schreie sind immer lauter geworden und die Versuche, die Yoongi und ich versucht hatten, um dich zu beruhigen, wurden immer verzweifelter. I-ich hatte Angst um dich, Koo. Das war einer deiner schlimmsten Panikattacken, die ich mitterleben musste." Jimin unterbrach sich mit einem aufschluchzen.
"A-auf jeden Fall kamen dann Jin und ein wenig später auch Taehyung mit mir ins Zimmer, nachdem ich dein Glas Wasser geholt hatte. Jin hatte uns sofort befohlen, zu versuchen dich komplett ruhig zu stellen--"
"Habe ich euch verletzt...?"
"Ach, keine Sorge. Yoongi hat bloß einen roten Striemen auf seiner Wange und mir hast du kurz und nicht fest gegen den Brustkorb geschlagen, sonst hast du nicht viel angestellt. Es ist nichts, was nicht wieder verheilen wird. Ach ja! Nachdem wir dich dann endlich einmal ruhiggestellt hatten, hat Jin sofort versucht dich zu beruhigen... er hat dafür ein paar Minuten gebraucht." Zum Ende hin wurde Jimins Stimme immer leiser und ich konnte nichts anderes als meine Augen aufzureißen.
Mein gegenüber räusperte sich kurz, ehe er aufstand und mich wieder mitaufzog.
"Du musst dir das noch einmal von einem Arzt ansehen lassen, vor allem die Wunde an deiner Pulsader, sie war noch nicht ganz verheilt und es ist einfach nur zu deiner Sicherheit", wissend sah mich mein bester Freund an und ging mit mir runter in den Flur.
Peinlich berührt sah ich auf den Boden und konnte mit keinem so wirklich Blickkontakt aufnehmen.
"Lasst uns fahren." Jin erhielt von jeden von uns ein zustimmendes Nicken.
Kurz vor dem Wagen, legte sich eine Hand auf meine Schulter. Verwirrt hob ich meinen Kopf, nur um in braune - mir so verhasste Augen - zu sehen.
"Du musst dich nicht dafür schämen Jungkook. Ich hatte auch schon einmal eine Panikattacke und es ist wirklich nichts wofür man sich schämen sollte", wütend sah ich ihm nach.
Kim Taehyung. Du warst der Grund, warum ich gerade wieder eine Panikattacke hatte, du warst der Auslöser dafür. Du hast Jin meine Identität verraten und weißt du was?
Damit wirst du nicht folgenlos davonkommen.
💥💥💥💥💥
J.JK: Yungi_Tae
K.TH: -swag-toast-
💥💥💥💥💥
Uff--
Um ehrlich zu sein hat es geschmerzt dieses Kapitel zu schreiben...
The Truth Untold und eine späte Uhrzeit ist defintiv eine schlechte Option ein Kapitel zu schreiben--
Anygays, dieses Kapitel dient eher mehr als Filler, da Toastie besser über Fußverletzungen schreiben kann.
Ups--
Ich habe dich lieb. uWu.
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