Kapitel 5 || VORDERTÜR
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Seit 20 Minuten herrschte nun schon pure Stille in diesem Auto.
Wir waren gerade auf dem Weg zum Maskenball, Taehyung saß derweil neben mir und das einzige was er tat war die ganze Zeit in sein Handy zu starren.
Er machte sich nicht mal Mühe mit mir zu sprechen.
Da ich kein Fan von unangenehm Situationen bin fing ich dann nun an zu reden.
„Wow. Wir sind noch nicht mal verheiratet und du betrügst mich schon?"
Wollte ich einen Witz machen um die Stimmung aufzulockern der bei Taehyung allerdings nicht so gut anzukommen schien, beziehungsweise garnicht.
Er würdigte mich keines Blickes.
Nun reichte es mir.
Was denkt dieses Arschloch eigentlich wer er ist?
„Okay. Ich verstehe das diese Situation scheiße ist und glaub mir, ich will dich genauso wenig heiraten wie du mich aber wenn das hier einigermaßen funktionieren soll wäre sprechen schon mal ein guter Anfang."
Erwartete ich eine Antwort von ihm doch nichts.
Will er mich eigentlich verarschen?
Es reichte mir endgültig weswegen ich nicht lange zögerte ich ihm sein Handy einfach aus der Hand riss.
„Kannst du mal antworten wenn ich mit dir rede oder bist du komplett zurückgeblieben!"
Schrie ich ihn nun an und obwohl ich sein Handy hatte zeigte er keinen Schimmer Wut oder Aufregung.
Er drehte seinen Kopf lediglich Richtung Fenster und schaute nun dort heraus anstatt in sein Handy.
Ich geb's au.
Der Typ ist doch echt nicht normal.
Ohne weiteres warf ich ihm sein Handy in den Schoß und drehte mich anschließend auch zum Fenster.
Sowie du mir, so ich dir.
•••
Lucia Outfit
Man mag denken es ist schön und spannend immer zu High Society Events eingeladen zu werden aber es ist das komplette Gegenteil.
Es gibt nichts schlimmeres als solche langweiligen Masken Balls, die anderen Events sind auch nicht besser.
Egal ob es Bälle, Partys oder einfach nur Dinners sind.
Überall herrscht diese Fake Stimmung bei der sich alle ‚mögen'.
Bullshit.
Keiner mag sich hier.
Ich könnte jetzt eine Kugel in den Rücken bekommen und ich wäre nicht überrascht.
„Lucia."
Hörte ich die Stimme meines Vaters während ich gerade am Buffet stand.
Bevor ich mich zu meinem Vater umdrehte schüttete ich mir noch kurz ein Glas Champagner runter, anders ertrage ich sein Gesicht heute nicht.
„Ja, Vater?"
Wendete ich mich schließlich zu ihm.
Sein Gesichtsausdruck war ernst.
„Hast du jetzt vor dich zu betrinken oder was soll das hier werden?"
Fragte er mich und ich setzte ein Fake Lächeln auf.
„Entweder das oder ich begehe heute noch Selbstmord. Was ist dir lieber, Vater?"
Mein Vater fand meinen Spaß hinter dem eigentlich sogar etwas Wahrheit steckte überhaupt nicht witzig.
Aufgebracht entriss er mir mein Glas aus meiner Hand.
„Hör auf mit dem Unsinn. Du bist demnächst eine Ehefrau, du hast Pflichten und eine davon ist dich anständig zu benehmen. Insbesondere in der Öffentlichkeit."
Kam er mir wieder mit dieser Hierarchie Scheiße.
Frauen sich gefüllt Untertanen während die Männer die großen, gefürchteten Mafia Bosse sind.
Es ist einfach nur lächerlich.
„Wenn das so ist..."
Schnappte ich mir ein Stück Milchkuchen und nahm einen großen bissen davon.
„Dann werde ich mal meinen geliebten Ehemann aufsuchen gehen weil ohne den bin ich ja anscheinend nichts wert."
War das letzte was ich sagte bevor ich an meinem Vater vorbei ging.
•••
„Wir haben uns heute hier versammelt um eine wichtige Neuigkeit zu verkünden."
Ertönte Moonyoung's Stimme durch den Raum und jeder hörte zu, beziehungsweise war gezwungen zu zu hören.
„Ich darf euch mit Freude mitteilen das mein Sohn, Kim Taehyung, demnächst heiraten wird."
Zeigte er auf seinen Sohn der still neben ihm stand.
Als dann alle anfingen zu klatschen sprach Moonyoung.
„Danke, danke aber ich war noch nicht fertig..."
Wieso kann Taehyung eigentlich nicht für sich sprechen?
Ist er ein Baby das sein Vater alles für ihn sagen muss?
Tzz.
Und sowas soll Mafia werden?
„Die wundervolle Song Lucia, wird nämlich seine Braut sein!"
Es herrschte kurze Stille den jeder war logischerweise schockiert.
Es war unangenehm wie mich nun alle anstarrten.
„Eine junge Liebe, was gibt es schöneres als das? Wie wäre es wenn ihr uns in Form eines Tanzes eure tiefgründige Liebe zueinander zeigt?"
Ey, das wird ja immer schlimmer.
Ich begehe heute wirklich noch Selbstmord.
Ich wollte gerade unauffällig verschwinden als mein Vater mich am Handgelenk packte und sprach.
„Lucia. Ich warne dich."
Stachen seine Augen durch meine hindurch.
Seufzend löste ich mich von seinem Griff und war schlussendlich gezwungen hoch zu den Kim's zu gehen.
„Worauf wartet ihr? Spielt Musik!"
Rief Moonyoung nun, flüsterte Taehyung noch etwas zu und lies uns letztendlich alleine auf der Erhöhung stehen.
Wie unangenehm.
Nicht richtig wissend was ich tun soll ergriff ich Taehyung seine Hände und zog ihn in meine Richtung.
Anschließend legte ich dann meine Hände auf seinen Schultern ab, meine Lippen lagen nun an seinem Ohr.
„Wenn du später nicht als kompletter voll Trottel dastehen willst würde ich dir empfehlen jetzt diesen unnötigen Tanz einfach mitzumachen. Auch wenn es peinlich ist und ich deinen Vater gerade hierfür erstechen könnte..."
Wollte ich die Sache nicht noch unangenehmer machen wie sie ohnehin schon ist.
Tatsächlich legte Taehyung dann seine Hände auf meinen Hüften ab.
Seine Berührung war so leicht das ich sie fast nicht mal spürte während wir uns leicht im Kreis bewegten.
Die Blicke die wir bekamen waren entweder überraschte, Hasserfüllte oder Freude aber diese Freude ist nicht echt.
Sie ist gespielt.
Wie immer eben.
Da ich mir diese Blicke nicht weiter geben wollte legte ich meinen Kopf einfach auf Taehyung seiner Schulter ab und schloss meine Augen.
Als das Lied sich dann dem Ende zuneigte öffnete ich meine Augen wieder.
Diesmal flog mein Blick hoch auf das Geländer der Treppe wo exakt eine Person stand.
Er trug zwar eine Maske, wie jeder andere hier auch aber seine Augen verrieten seine Identität sofort.
Jedenfalls für mich.
Seine Augen würde ich unter tausenden erkennen.
Sie sind einzigartig.
Die Aura die sie aus strahlen ist einmalig.
Als dann der Tanz endete und meine Augen immer noch auf die seinen fokussiert waren beobachtete ich wie er sich vom Geländer entfernte und davon lief.
Nein, heute nicht.
Heute entkommst du mir nicht.
„Ich muss gehen."
War das einzige was ich sprach bevor ich von der Erhöhung hinunter lief, weg von der Menge.
Den aufgebrachten Blick meines Vaters vernahm ich trotzdem noch aber das war mir in dem Moment egal.
Ich werde ihm beweisen das ich keinen Mann brauche.
Ich werde ihm Jeon Jungkook seinen Kopf servieren.
•••
Mit einem Mal hielt ich inne als ich Jungkook in dem langen Flur erblickte.
Während ich mich also hinter der Wand versteckte hob ich kurzerhand mein Kleid hoch um meine Waffe von meinem Schenkelgürtel zu entnehmen.
Mafia Lektion, Nummer 1: Hab immer eine Waffe dabei.
Daran halte ich mich schon seitdem ich 9 bin und heute zahlt es sich endlich aus.
Ohne weiteres lies ich mein Kleid also wieder zu Boden fallen und setzte meinen Weg fort.
Leise schlich ich mich von hinten an den Schwarz Haarigen heran, meine Waffe ruhte in meiner Handfläche.
Ich darf jetzt bloß keinen Fehler macht, so eine Chance wie diese bekommt man nicht oft.
Als ich dann direkt hinter ihm war zögerte ich nicht mehr länger, schlang meinen Arm um seinen Hals und drückte schlussendlich die Waffe an seinen Kopf.
Er hatte gar keine Zeit um etwas zu sagen den im nächsten Moment hatte ich in schon in den Raum neben mir gezogen.
„Es war ein Fehler das du heute hierher gekommen bist."
Sprach ich zu ihm nachdem ich die Tür mit meinem Fuß zugeschlagen hatte.
Ich hörte Jungkook amüsiert lachen.
„Wenn die Kim's und die Song's einen Maskenball zusammen veranstalten nach Jahrzehntelanger Feindschaft bin ich praktisch gezwungen mir das ansehen zu kommen."
„Ich bin mir ziemlich sicher Jeon Jungkook nicht auf der Gästeliste gelesen zu haben."
Drückte ich die Waffe nur noch fester an seinen Kopf.
„Ich brauche keine Einladung, süßes. Ich gehe dahin wo es interessant ist."
Gab er mir dann zurück und ich wurde bei dem Kosenamen nur wütender.
Mit einem Mal warf ich ihn also gegen die Wand, die Waffe drückte nun gegen seinen Hinterkopf.
„Nenn mich noch einmal so und ich werde deinen Tot so qualvoll gestalten wie es nur geht."
Lag meine Hand auf seiner Schulter damit ich ihn gegen die Wand pressen konnte.
Schließlich soll er ja nicht abhauen.
„Klingt heiß. Bekomm ich Details...?"
Mit einem Fake Lächeln nickte ich.
„Gerne doch."
Mit einem Mal drehte ich ihn um und drückte meine Waffe zwischen seine Beine, beziehungsweise gegen sein bestes Stück.
„Der erste Schuss wird genau hier sein."
Ich dachte das dies ihn nun endlich einschüchtert würde aber nein.
Er biss sich nur auf die Lippen und sprach ganz locker.
„Ich wollte sowieso nie Kinder."
Dieser Typ ist doch wirklich gestört in seinem Kopf.
Nicht weil er keine Kinder will sondern weil er sich von nichts einschüchtern lässt.
Ich könnte ihm einen Dildo in den Arsch stecken und er wäre immer noch entspannt.
„Ist ficken nicht sowas wie dein Lebenssinn?"
Runzelte ich nun meine Stirn und er nickte.
Natürlich nickt er.
„Ich hab ja immer noch meine Finger."
Kam er mir plötzlich mit seinem Gesicht näher und ohne das ich es überhaupt verhindern konnte lagen seine Lippen plötzlich an meinem Ohr.
„...Und meine Zunge."
Für einen kurzen Moment lies ich mich von ihm mitreisen, im nächsten allerdings...
„Geh auf deine Knie."
Befahl ich ihm und er grinste dreckig.
„Heißt das du willst heute die Dominante sein? Also, ich hab kein Problem damit-"
„GEH AUF DIE KNIE BEVOR ICH DIR DEINEN FUCKING KOPF WEG SCHIESSE!"
Schrie ich nun und hatte keine Geduld mehr für seinen seltsamen Spielchen.
Jungkook seine Augen sahen von den meinen keine einzige Sekunde weg während er sich auf seine Knie niederließ.
„Bettle."
Meinte ich nun, meine Waffe immer noch auf seinen Kopf gerichtet.
„Nein."
War Jungkook sein Gesichtsausdruck monoton.
„Bettle um dein Leben oder du verlierst es, hier und jetzt. Du hast die Wahl."
Selbstverständlich hat er keine Wahl aber ich lasse ihn denken das er eine hätte.
Doch er schüttelte wieder den Kopf.
„Nein. Ich bettle nicht, hab ich nicht und werde ich auch nie. Sogar wenn es um mein Leben geht."
Blieb er weiter stur.
Wütend drückte ich die Spitze meiner Waffe gegen seine Stirn.
„Ich meins ernst. Ich erschieße dich."
„Nein, wirst du nicht."
Starrte er mir direkt in meine Augen.
„Ach ja? Und du bist dir so sicher weil...?"
Zog ich meine Augenbrauen hoch und er antwortete.
„Würdest du mich wirklich töten wollen hättest du es schon längst getan. Du hast Angst, das sehe ich in deinen Augen."
Tut er so wie als würde er mich in und auswendig kennen.
Schnell schüttelte ich den Kopf.
„Vor was sollte ich bitte Angst haben? Du wärst nicht meine erste Leiche für die ich verantwortlich bin."
„Mag sein..."
Baute sich ein Grinsen auf seinen Lippen auf.
„Aber du weißt das ich lebendig viel mehr wert bin als Tot. Das ich dir viel nützlicher bin..."
Für einen Moment verlor ich mich in seinen braunen Augen aber das hielt nicht lange an.
Frustriert presste ich die Waffe gegen seinen Kopf.
„Hör auf damit. Hör auf komische Dinge zu reden."
„Ich spreche lediglich die Wahrheit aus-"
„RUHE!"
Hallte meine Stimme durch den Raum während ich so kurz davor stand tatsächlich abzudrücken aber irgendwas in mir sagte mir das ich es nicht tun sollte, nicht tun kann.
„Selbst wenn du deinem Vater mein rausgeschnittenes Herz bringen würdest würde er dich immer noch nicht ernst nehmen."
„Woher-"
„Diese Ehe ist erzwungen. Weder du, noch Taehyung will es. Das sieht jeder voll Idiot."
Rollte er seine Augen und sah anschließend wieder in mein Gesicht.
„Aber so ist es eben in diesem Business, Frauen sind untergeordnet allerdings..."
Legte er seine Hand aus dem nichts auf meinem nackten Schenkel ab.
„Selbst wenn dein Vater dich wie ein Stück dreck fühlen lässt kann ich dir das Gefühl geben die attraktivste, stärkste und schönste Frau dieser Welt zu sein..."
Ich schüttelte den Kopf, versuchte mich schwächlich gegen seine Worte zu wehren.
„Nein-"
„Du musst es nur zulassen."
Schob er seine Hand unter mein schwarzes Kleid.
Ich spürte wie sein Finger sich um meinen Tanga wickelte und er ihn langsam aber sicher hinunter zog.
„Ich werde zwar niemals auf Knien vor dir betteln aber ich kann andere Dinge auf Knien tun..."
Zog er meinen Slip hinunter bis zu meinen Füßen was mich schwer auf Atmen lies.
Ich bin aufgeregt.
„Bessere Dinge."
Beendete er seinen Satz.
„Willst du das? Soll ich dich fühlen lassen wie als wärst du das wertvollste auf dieser Erde?"
Schaute er mir innig in meine Augen und redete wie ein Prediger, wie ein Heiliger.
Obwohl ich wusste das dies alles nur leere Worte waren wusste ich das er recht hat.
Mein Vater wird mich niemals ehren, egal was ich tue.
Er hat mich betrogen indem er mich Zwangsverheiratet hatte also ist es jetzt nur fair wenn ich ihn jetzt auch hintergehe.
„Ich mache das aus Rache zu meinem Vater, verstanden? Bild dir nichts drauf ein."
Machte ich ihm dann doch nochmal klar und Jungkook schmunzelte verlegen.
„Dein Vater hätte mich als deinen Ehemann aussuchen sollen. Wir hätten besser miteinander harmoniert, ich meine, beim Sex tun wir das auf jeden Fall-"
„Fuck, rede weniger und mach jetzt mal endlich was!"
Konnte ich mir sein Gelaber nicht mehr anhören.
„Du solltest öfter der Dom von uns beiden sein."
„Oh mein Gott, fick dich. Ich hasse dich so sehr."
Warf ich meinen Kopf in den Nacken.
Das nächste was passierte war unerwartet.
So unerwartet das ich sogar meine Waffen vor mir auf den Boden fallen lies.
Mit einem Mal zog mich Jungkook an meiner Hüfte zu sich, hob mich etwas über sein Gesicht und verpasste meinem Eingang schließlich einen langen, intensiven Leck.
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