Kapitel 4 || DROP IT
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Es ist nun schon ein ganzer Monat her seitdem die Sache zwischen mir und Jungkook passiert ist.
Bereue ich es?
Fuck ja!
War es schlecht?
Ich würde lügen wenn ich sage das es mir nicht gefallen hat aber das rechtfertigt nicht den Fakt das ich mit meinem fucking Feind Sex hatte.
Zum zweiten Mal in meinem Leben!
Ich will garnicht wissen was meine Eltern mit mir machen würden wenn sie davon wüssten...
Ich kann's mir garnicht aus malen.
Sie würden mich umbringen.
Ganz sicher.
Und das wäre noch der harmlose Weg mich zu bestrafen.
Jungkook würde nicht so einfach davon kommen.
Es gibt klare Strukturen im Mafia Business.
Die Frauen werden dann zwar als Betrügerinnen, hinterhältige Schlampen und so weiter bezeichnet aber die Männer...
Die Männer erleiden Körperliches Leid.
Jungkook hat seine Familie hintergangen, sowie ich auch.
Er würde hoch wahrscheinlich erstmal gefoltert werden und danach würde schlimmeres folgen.
Aber warum mache ich mir überhaupt Gedanken über dieses Arschloch?
Ist mir doch egal was mit dem passiert.
Selbst Schuld wenn er seinen Schwanz nicht in seiner Hose behalten kann.
Aber es ist gut das Jungkook nichts verraten kann, er würde sich nur selbst in den Tod schicken und so dumm ist er nicht.
Es war eine einmalige Sache.
Deswegen muss ich mir jetzt auch nicht weiter Gedanken darum machen.
Während ich also wie jeden Morgen mein Yoga auf dem Balkon machte um meinen Kopf frei zu bekommen rief plötzlich einer der Butler:
„Mrs. Song Lucia. Ihr Vater erwartet sie in seinem Büro."
Verwundert stellte ich mich grade hin und fragte den Butler.
„Wieso...? Was möchte er?"
Kam dieses Meeting sehr unerwartet.
„Dazu kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben, ich soll Ihnen lediglich ausrichten das es wichtig ist und das er sie schnellstmöglich erwartet."
War das letzte was der Butler sprechen bevor er dann auch schon wieder ging.
Seufzend räumte ich also mein Zeug zusammen und ging mich umziehen.
Einem Mafia Vater sollte man niemals widersprechen und ihn auch nicht zu lange warten lassen.
Selbst als Teil dieser Familie ist es trotzdem noch gefährlich für mich, ich würde behaupten sogar noch gefährlicher wie für Außenstehende.
Ich darf mir keinen Fehler erlauben.
•••
„Vater, du wolltest mich sprechen."
Betrat ich nachdem ich geklopft hatte sein dunkel gestaltetes Büro.
Überrascht erblickte ich nun das er nicht der einzige war der in dem Büro saß.
Ich sah zwar bis jetzt nur ihre Rücken aber ich konnte erkennen das ein größerer und ein minimal kleinerer Mann an dem Schreibtisch meines Vaters saßen.
Der eine Schwarze Haare, der andere graue.
„Setz dich bitte."
Zeigte mein Vater nun auf den Stuhl neben dem schwarz haarigen.
„Kann ich vielleicht erstmal wissen was-"
„Lucia."
Warf mein Vater mir einen ernsten Blick zu und lies mir keinen Raum für fragen.
Mit einem seufzen war ich wohl oder übel gezwungen mich neben dem blonden niederzulassen.
Als ich mir den Jungen dann mal von genauer ansehen konnte wurde mir sofort klar wer neben mir saß.
„Die Kim's...?"
Sah ich meinen Vater überrascht an der derweil einen monotonen Gesichtsausdruck trug als würde grade nicht einer seiner größten Erzfeinde gegenüber sitzen.
„Vater, was zur Hölle machen diese-"
„Ruhe! Habe ich dir erlaubt zu sprechen?"
Zog mein Vater seine Augenbrauen hoch.
Mich nervt es wenn er so ist.
Klar, mein Vater war nie ein lockerer Mann aber bei solchen Meetings übertreibt er es einfach.
Er will bei solchen Meetings, mit fremden, immer aufzeigen was für ein mächtiger Mann er doch ist.
So wichtig das sogar seine Tochter ihm auf jedes Wort gehorcht.
Schließlich war ich aber gezwungen den Kopf auf seine Frage zu schütteln.
„Also, sprich nicht denn momentan bist du nicht diejenige die hier etwas zu sagen hat sondern..."
Zeigte er auf den Grau Haarigen Mann.
„Kim Moonyoung. Bitte."
Kim Moonyoung.
Ich würde behaupten er ist noch skrupelloser als mein eigenerer Vater.
Noch Korrupter.
Ihr fragt euch wie Korrupt?
Man munkelt das er seine eigene Frau ermordet haben soll weil sie ihn betrogen hat.
Er ist ausgerastet und hat sie mit 12 Messerstichen getötet.
Sagt man zumindest.
Es gibt keine Beweise dafür außer das seine Frau eines Tages auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
„Ich denke es ist das beste wenn Taehyung es ihr selbst erzählt. Schließlich werden die beiden in Zukunft viel Zeit miteinander verbringen."
Bitte...was?
Was redet der alte Mann da?
Taehyung würdigte mich nicht mal eines Blickes sondern starrte einfach nur nach vorne, allerdings nicht zu meinem Vater sondern hinter ihm aus dem Fenster.
Sein Kinn hob er nach oben gestreckt als er emotionslos sprach.
„Wir werden heiraten."
Es herrschte für einige Sekunden Stille bis ich leise auf lachte.
„Das ist ein Witz oder...?"
Als niemand lachte und jeder Todes ernst aussah wurde mir klar das dies alles hier kein Spaß ist.
„Du und Taehyung werden heiraten."
Bestätigte mein Vater dann nochmal während er sich in seinem Stuhl zurück lehnte.
Schockiert und wütend zugleich schaute ich ihn an.
„Vater, bei allem Respekt aber bist du verrückt geworden? Du kannst mich doch nicht mit unserem Feind verheiraten! Wie kannst du mir das antun?!"
Schrie ich nun laut heraus und hielt meine Wut über diese Sache nicht zurück.
„Es ist die beste Entscheidung für uns, für unser Business."
„Aber was ist mit mir? Für mich ist es das schlimmste!"
Versuchte ich ihm zu erklären das ich nicht meinem Feind heiraten will.
Das ist doch verrückt!
„Lucia. In dieser Sache geht es nicht um dich."
Wurde mein Vater nun ebenfalls lauter und ich schüttelte widerwillig den Kopf.
„Nein. Ich werde das nicht tun."
Weigerte ich mich und ich konnte sehen wie mein Vater immer und immer wütender wurde.
Er hasst es wenn ich ihm widerspreche aber dies ist mir in diesem Moment egal.
„Wo ist überhaupt der Sinn dahinter wenn ich ihn heirate...?"
Wollte ich nun doch wissen und mein Vater antwortete aufgebracht.
„Wenn du mal still sein würdest dann hättest du dies schon längst erfahren aber du musst ja wieder vorlaut sein."
Schüttelte er den Kopf, griff in seine Schublade unter dem Schreibtisch und holte eine Zigarette heraus die er zwischen seinen Lippen anzündete.
Das tut er immer wenn er aufgeregt ist um sich zu beruhigen.
„Ich leide unter Krebs im letzten Stadium."
Kam es plötzlich aus Moonyoung's Mund und ich hatte gar keine Zeit das zu verarbeiten da er direkt weiter sprach.
„Und da mein Sohn, Kim Taehyung, mein Nachfolger ist wird er nach meinem Tod das Business übernehmen."
„Und was hab ich damit zu tun?"
Runzelte ich nun meine Stirn.
„Ist es nicht offensichtlich? Ein Mafia ohne Frau? Das funktioniert nicht. Taehyung braucht eine Frau und das unverzüglich. Und da kommst du ins Spiel, meine liebe..."
Überlass Moonyoung meinem Vater wieder das Wort der hinzufügte.
„Moonyoung überschreibt mir 15% seiner Anteile von Kim MYN und dafür...bekommt
er dich. Meine Tochter."
Ich konnte meine Ohren nicht trauen als ich diese lächerlichen Wörter hörte.
„So viel bin ich dir also Wert? 15 Minderwertige Prozent?"
Fragte ich ihn nun.
Nie hätte ich das von meinem Vater gedacht, das er sowas macht.
Er verkauft mich als wäre ich ein Gegenstand.
„Lucia, mein Kind. Am Ende des Tages sind wir doch alle nur Schachfiguren. Wer also nicht wagt auch mal über andere drüber zu springen verliert das Spiel und in diesem Fall..."
Spielte ein kleines schmunzeln auf seinem Gesicht während er den Rauch seiner Zigarette aus atmete.
„Bin ich wohl oder übel gezwungen über dich zu springen. Für meinen eigenen Zweck, damit ich selbst nicht aus dem Spiel fliege."
Diese Sätze von ihm reichten um mir klar zu machen das ich diese Diskussion nicht gewissen werde.
Mein Vater bekommt immer das was er will und wie er es will.
Ich komme nicht gegen ihn an.
Er ist nicht ohne Grund einer der größten Mafias in diesem Land und er scheut auch nicht davor zurück sein Imperium zu erweitern.
Selbst wenn es dabei um seine eigene Tochter geht.
„Es steht fest. Du wirst Taehyung heiraten, eure Beziehung werdet ihr nächste Woche auf dem von Moonyoung organisierten Maskenball bekannt geben und danach werdet ihr direkt in euer neuer Haus ziehen."
Legte mein Vater die Zigarette in seinem Aschenbecher ab und verkündete schlussendlich.
„Und hiermit ist dieses Meeting beendet."
Bestätigte er nochmal das die Sache beschlossen ist und ich keine Möglichkeit habe diese Zwangsheirat zu verhindern.
Aufgebracht erhob ich mich also von meinem Stuhl und hauchte.
„Du ruinierst mein Leben mit dieser Hochzeit."
„Ich ruiniere es nicht. Ich mache es dir sogar einfacherer. Du brauchst einen Mann der auf dich aufpasst und umso früher du ihn hast, umso besser."
Zuckte mein Vater mit den Schultern und ich konnte lediglich den Kopf schütteln, mich umdrehen und gehen.
Ich brauche keinen Mann der auf mich aufpasst.
Was für ein Unsinn.
Ich denkt jetzt vielleicht das ich mich heute Nacht deswegen in den Schlaf heule aber nein, die Art von Frau bin ich nicht.
Nicht mehr.
Ich lasse meinen Frust anders raus, auf eine effektivere Art und Weise.
Taekwondo.
•••
Mit voller Kraft versetzte ich dem Mädchen einen Fußtritt ins Gesicht was sie sofort zu Boden schickte.
Wie langweilig.
Es ist echt nervig wenn erstens, nie jemand gegen dich antreten will weil sie Angst haben sich alle Knochen zu brechen und zweitens, wenn sich dann mal jemand traut sie in der ersten Runde auf dem Boden liegen.
„Ah, meine Nase! Bist du bescheuert?"
Hob sich das Mädchen ihre nun blutende Nase während sie sich wieder vom Boden erhob.
Ich hab den schwarzen Gürtel, was erwartet sie?
Das ich mit ihr kuschle?
Nein und ganz bestimmt nicht heute wo ich sowieso schon ab normal schlechte Laune habe.
„Ich denke das reicht für heute. Ihr könnt jetzt gehen."
Sprach der Trainer nun und als dann alle gegangen waren bewegte ich mich zu ihr.
„Joona?"
„Nein, Lucia."
War sie gerade dabei die Matten aufzuräumen.
„Ich hab doch noch nicht mal etwas gesagt...?"
„Ich weiß was du sagen willst und die Antwort ist immer noch nein. Ich lasse dich nicht zu den Jungs."
„Aber wieso? Du siehst doch das ich jede hier zu Boden haue. Ich bin bereit, bereit für größere Herausforderungen."
Seufzend drehte sich Joona zu mir während ich sie hoffnungsvoll anblickte.
„Ich bin nicht blind. Ich sehe das du definitiv qualifiziert für mehr bist und um ehrlich zu sein habe ich auch nicht Lust jede Woche weinende Mädchen zu beruhigen weil du ihnen mal wieder irgendwas gebrochen hast-"
„Siehst du. Bitte, Joona. Vertraue mir wenn ich sage das ich bei den Jungs besser aufgehoben bin."
Redete ich weiter auf sie ein.
Es würde wirklich meinen Tag retten wenn sie jetzt ja sagen würde.
„Ich vertraue dir aber...die Jungs sind einfach eine andere Liga. Die Jungs, für die ist das hier kein Spaß-"
„Für mich auch nicht. Niemand nimmt Taekwondo so ernst wie ich es tue und das schon mein ganzes Leben...Bitte Joona. Lass mich nur eine Stunde zu den Jungs und sieh selbst was ich alles draufhabe. Lass mich dir beweisen das ich es Wert bin."
Sah ich sie bettelnd an und ich konnte in Joona ihrem Gesichtsausdruck sehen das sie nachdachte.
Lange nachdachte.
„Eine Stunde. Wenn ich allerdings sehen sollte das es nicht funktioniert dann-"
„DANKE JOONA!"
Freute ich mich mehr als alles andere und nahm meine Trainerin fest in den Arm.
„Du bist die beste."
„Ja ja, das sagst du jetzt noch. Wenn ich dann allerdings sage es ist zu viel für dich, wirst du sagen du hasst mich."
Hörte ich sie lachen was mich ebenfalls schmunzeln lies.
„Werd ich nicht."
Versicherte ich ihr und lies sie anschließend wieder los.
Mit einem breiten Grinsen zeigte ich ihr meine Freude über diesen Deal.
Der Tag hat schlecht angefangen, ist aber dafür umso besser geendet.
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