Kapitel 26 || Schwarzes Herz
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„Und kleines, hast du heute Lust uns etwas interessantes zu erzählen?"
Fragte mich der selbe Typ der jeden Tag zu mir kommt und mal wieder blieb ich still.
Er mag mir vielleicht körperlich überlegen sein aber geistlich bin ich ihm Weit voraus.
„Hab ich mir gedacht. Na dann..."
Zuckte er mit den Schultern und holte plötzlich etwas aus seiner hinteren Hosentasche heraus.
Er wollte zwar bedrohlich wirken aber ich konnte nur schwach lachen.
„Ein Elektroschocker? Was bedrohlicheres ist dir nicht eingefallen?"
Machte ich mich mal wieder über ihn lustig.
„Ich muss schon sagen..."
Kniete sich der Typ dann aus dem nichts vor mir nieder und sah mir hoch in die Augen.
„Du bist echt nicht leicht unterzukriegen."
„Ich wäre ein Clown wenn ich mich von so einer Witzfigur wie dir-"
Ich kniff meine Zähne zusammen als er mich aus dem nichts ins Bein Elektro schockte.
„Du bist mal wieder sehr mutig unterwegs heute."
Fuhr er mit der Spitze des Elektro Schockers mein Bein entlang.
„Wie lange wollt ihr mich hier eigentlich noch ohne Sinn festhalten? Merkt ihr nicht das ich euch nichts sagen werde-"
„Noch nicht."
Unterbrach er mich und fuhr anschließend fort.
„Aber sehr bald."
„Träum weiter."
Lachte ich doch mein Lachen verwandelte sich schnell in einen ernsten Gesichtsausdruck als ich spürte wie dieses Arschloch den Elektro Schocker an meine Mitte hielt.
„Stehst du auf sowas, kleines?"
Grinste er verlegen und ich konnte nur die Augen rollen.
„Du perverses-"
„Ach komm schon, du bist doch bestimmt so eine die es richtig hart will. Du brauchst Abenteuer."
„Findest du es nicht etwas armselig das du dich an einer gefesselten Frau vergreifen musst, mh?"
Zog ich meine Augenbrauen hoch und beugte mich ein Stück zu ihm runter.
„Ich finde es eher spannend."
War seine einzige Antwort darauf und das zeigte mir mal wieder was für ein bastard er eigentlich ist.
„Sei mal ehrlich, turnt es dich nicht an? Du bist hier in deiner Unterwäsche gefesselt auf einem Stuhl? Nur du und ich? Was hält dich davon ab-"
„Deine hässliche fresse hält mich davon und jetzt hör verdammt nochmal auf mich anzufassen du scheiß Hurensohn."
Zischte ich ernst in sein Gesicht worauf er nur gleichgültig mit den Schultern zuckte.
„Wer nicht hören will muss wohl fühlen."
Und im gleichen Moment spürte ich dann einen stechenden Schmerz auf meiner Mitte.
Er hatte mich wirklich grade da Elektro geschockt.
„Fuck."
Hauchte ich weil jeder Dummkopf weiß was für eine empfindliche Stelle das ist.
„Wie war das? Du hast noch nicht genug?"
Aus dem nichts zog er dann meinen BH herunter so das meine Brüste nun in voller Sicht waren.
„Du-"
Bevor ich meinen Satz beenden konnte packte er sich meine Brust und Elektro Schockte mich exakt auf meinen nippel.
Schmerzerfüllt fiel ich etwas nach vorne.
„Und? Willst du jetzt was sagen? Nein?"
Das selbe machte er dann auch noch mit der anderen Brust.
Zum Schluss sah er mich dann erwartungsvoll an doch ich schüttelte bloß den Kopf.
„Um mich zum reden zu bringen braucht es schon mehr als ein paar lächerliche Elektro Schocks."
Sah ich immer noch nicht ein etwas zu sagen.
„Wie du möchtest, kleines. Das können wir arrangieren."
Setzte er ein Lächeln auf und schlug mir anschließend auf meine eh schon empfindliche Brust.
„Das nächste mal werde ich mit etwas effektiveren zurückkommen."
War das letzte was er sagte bevor er mich wieder mal in dem Raum allein lies.
Seufzend schaute ich an mir herunter.
Überall blaue Flecken und abgemagert bin ich dazu auch noch.
Wie soll sich mein Körper den je wieder hiervon erholen.
———
„Du hast prächtige Arbeit geleistet, Sohn. Ich kann es nur immer wieder sagen."
„Ist schon gut, Vater. Wenn das dein Vertrauen zurück erlangt hat habe ich es mit Freude getan."
Log ich weil ich innerlich zerrissen war.
Schuldgefühle plagten mich durchgehend.
Aber ich lies mir nichts anmerken.
Ich verfolgte einfach weiter den Plan und das wofür ich das alles getan habe.
„So hab ich dich erzogen."
Klopfte mein Vater mir stolz auf die Schulter während ich zu meiner Mutter blickte die gegenüber von mir saß.
Wie immer lächelte sie doch schon seit ich ein Kind war konnte ich nicht zuordnen ob dieses Lächeln echt oder nur ein Schrei nach Verzweiflung war.
Wahrscheinlich eher letzteres...
Mein Vater saß heute sogar mal ausnahmsweise neben mir am Dinner Tisch.
Eine Seltenheit.
„Lass uns anstoßen."
Füllte er all unsere Gläser mit Wein und grinste anschließend.
„Auf unsere erfolgreiche Familie-"
Wollte er grad schon anfangen doch wurde von einer tiefen Stimme unterbrochen.
„Mr.Jeon."
Es war einer der bodyguards meines Vaters-
Beim genaueren hinsehen fiel mir auf das dieser bodyguard nicht irgendeiner war.
Es war der wo Lucia entführt hat.
Sofort wurden meine Pupillen schwarz und meine Augen dunkel.
„Ah, Koy."
War mein Vater erfreut seinen ach so tollen bodyguard zu sehen.
„Ich denke es ist Zeit Plan Wort case einzuleiten."
Sprach er und ich runzelte meine Stirn.
Plan worst case...?
„So früh schon?"
War mein Vater ebenfalls verwundert während er sein Glas wieder auf dem Tisch abstellte.
Der bodyguard nickte.
„Ich denke nicht das sie anders etwas sagen wird. Diese Frau ist ein schweigender Stein, wir müssen härtere Mittel aufziehen."
In dem Moment wurde mir klar worum es hier grade geht.
Lucia.
Sie reden von Lucia.
Ein seufzen verließ den Mund meines Vaters.
„Ich glaube das ist der perfekte Zeitpunkt um meinen Geliebten Sohn in die Sache mit einzuweihen."
Erhob sich mein Vater von seinem Stuhl und blickte anschließend zu meiner Mutter.
„Tut mir leid, Schatz. Das essen muss leider vertagt werden."
„Ist schon gut, Engel. Die Arbeit geht natürlich vor."
War meine Mutter wie immer verständnisvoll.
Ich saß währenddessen weiter nur irritiert da.
„Sohn, hörst du etwa schlecht? Es ist nun Zeit dir etwas wichtiges zu zeigen also steh auf."
Hetzte mich mein Vater förmlich weswegen ich mich schnell erhob.
Lucia.
Ich komme.
•••
„Vater, was ist das hier?"
Fragte ich als wir einen Raum betraten den ich noch nie zuvor gesehen hatte.
Er war versteckt hinter einem Bücherregal gewesen und als man ein bestimmtes Buch herausgezogen hat, hat sich der Raum erst geöffnet.
„Diesen Raum habe ich bewusst jahrelang vor dir versteckt gehalten."
Fing mein Vater an als er den Lichtschalter betätigte.
Ich sah das sich in dem Raum ein Tisch befand.
„Setz dich, Sohn."
Zeigte er auf einen der Stühle und ich tat was er sagte.
Er blieb allerdings noch stehen.
„Willst du dich nicht-"
„Ich habe dir etwas mitzuteilen, Sohn. Es sind gute Neuigkeiten."
Schmunzelte mein Vater plötzlich und ich wusste das konnte nichts gutes heißen.
Das konnte nur schreckliches bedeuten.
„Was den für Neuigkeiten?"
Fragte ich nun und setzte mich etwas gerader auf.
„Während du den schmollenden gespielt hast habe ich endlich einen perfekten Moment ergriffen und etwas getan was uns ein ganzes Stückchen näher daran gebracht hat die Song's und gleichzeitig Kim's endlich ruinieren zu können. Ach und dann dank dir direkt noch die Parks, besser könnte es wirklich nicht laufen."
Hatte ich meinen Vater noch nie so glücklich gesehen aber er war nicht glücklich aus Freude sondern einfach nur weil er Hass zerfressen ist.
Ihn macht es zufrieden andere Menschen leiden und untergehen zu sehen.
„Vater, von was redest du?"
Fragte ich nach obwohl ich die Antwort eigentlich schon wusste.
Das einzige was mein Vater daraufhin tat war eine Taste zu betätigen was den Rollladen an der hoch gehen lies.
Währenddessen sprach er dann.
„Willkommen im Plan Destroy."
Zeigte er mit seinem Arm Richtung Rollladen wo sich nun herausstellte das sich dahinter ein Fenster befand.
Meine Augen weitenden sich als ich sah was sich hinter dem Fenster verbarg.
Beinah hätte ich flüsternd Lucia ausgesprochen weil ich so schockiert war.
Aber ich hielt mich zurück äußerlich keine Emotion zu zeigen.
Allerdings zerbrach ich dafür innerlich umso mehr.
Da ist sie.
Gefesselt an einem Stuhl wie so ein Hund.
Sie trägt nicht mal Klamotten, nur ihre Unterwäsche.
Sie muss so frieren...
War mein erster Gedanke.
Sie sieht so kaputt aus.
An ihrem ganzen Körper befinden sich Verletzungen und Blaue Flecken weil die weiß Gott was mit ihr gemacht haben.
Mein Vater ist kein sanfter Mensch vor allem nicht den Song's gegenüber.
Ich würde ihm zutrauen das er alles mit Lucia macht.
Alles.
„Ich muss zugeben, die kleine ist ganz schön Stur."
Riss mich mein Vater dann aus den Gedanken weswegen ich wieder zu ihm hoch blickte.
„Wieso?"
„Sie sagt nichts außer unwichtiges Zeug. Wir können sie schlagen, sie in kaltes Wasser legen oder sie mit einem Messer in ihre Schulter stechen. Aus diesem Mund kommt kein nützliches Wort."
Innerlich musste ich etwas schmunzeln als ich hörte wie stark Lucia ist, wurde aber gleichzeitig auch wütend als ich hörte was sie schon alles mit ihr gemacht haben.
Hinter meinem Rücken versteckte ich meine geballten Fäuste.
„Also hast du sie nicht entführt weil du sie töten willst?"
Fragte ich dann und mein Vater grinste fast schon stolz.
„Ich finde es wirklich bewundernswert das du direkt so brutal denkst, das ist das was dich zu einem wahren Jeon macht aber nein. Dieses Mal ist es etwas anders, Sohn. Ich brauche sie lebend um Informationen aus ihr heraus zu bekommen."
„Wenn sie bis jetzt nichts gesagt hat bezweifle ich das sie-"
Wollte ich schon anfangen doch mein Vater schien dies nicht hören zu wollen.
„Ich hab ja auch noch nicht den besten Teil des Plans ausgeführt."
Nun runzelte sich meine Stirn.
„Besten Teil des Plans...?"
„Koy wird Sie vergewaltigen."
Kam es aus seinem Mund wie als wäre es das normalste der Welt während für mich wortwörtlich eine Welt zusammen brach, nun ja, was davon noch abbrechen kann weil es ist ja schon eigentlich alles zerbrochen.
Viel übrig geblieben ist schließlich nichts mehr seitdem Lucia entführt wurde.
Es ging immer nur Berg ab seither.
„Vater...denkst du wirklich das dies der richtige Weg ist?"
„Ich habe ihr genug Chancen gegeben sich auf normalem Wege zu äußern aber sie wollte ja nicht. Also ist das nun ihre gerechte Konsequenz."
Klang mein Vater wie so oft emotionslos und ich wusste das wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, er das auch durchziehen wird.
Aber ich konnte das nicht zulassen.
Nicht diesmal.
Bei dem Anblick von Lucia musste ich erstmal schlucken während mir immer mehr klar wurde wie dringend ich sie da raus holen muss.
„Lass mich erst noch mit ihr reden."
Kam es wie aus mir heraus geschossen was meinen Vater seine Stirn runzeln lies.
„Warum sollte sie ausgerechnet mit dir reden?"
„Vater, du weißt wie überzeugend ich sein kann."
Erhob ich mich mit einem gespielten grinsen von dem Stuhl und ging langsam auf ihn zu.
„Ich hab meine Wege wie ich jemanden dazu bekomme etwas zu sagen. Außerdem warte ich schon so lange darauf dieser schlampe endlich gegenüber treten zu können, bitte nimm mir diesen Triumph nicht."
Sprach ich wie ich nur konnte auf ihn ein.
Klar.
Mein Vater ist nie einfach zu überzeugen, das war er nie und das wird er auch nie sein aber ich habe über die Jahre gelernt wie ich ihn wenigstens etwas dazu überreden kann Dinge zu tun die ich für richtig halte.
Man braucht nur die richtigen Wortwahl.
Mein Vater starrte mich für einige Sekunden an bevor er dann schließlich schmunzelte.
„Du kommst nach mir, Sohn. Du willst dem Ärger immer direkt gegenüber stehen. Das macht mich stolz."
Legte er seine Hand auf meiner Schulter ab und innerlich freute ich mich so unendlich das er zugestimmt hat.
Ich hab immer noch eine Chance Lucia vor dem größten Unglück überhaupt zu bewahren.
„Ich werde dich nicht enttäuschen, Vater."
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